Adrenalin der Affäre: macht sie die Heimlichkeit aufregend?

Ich hatte vor 10 Jahren, als ich verheiratet war, einen Sommer lang zahlreiche Affären . Sicherlich war es spannend und aufregend, aber auch ziemlich anstrengend, da man sich dafür Zeit freischaufeln, einen geheimen Ort für den Sex suchen und alles verbergen musste, damit es der Ehemann nicht mitbekommt.

Da hab ich es heute leichter, da ich in Anwesenheit meines Partners mich sexuell mit anderen Männern austoben kann.

Das is ne gute Frage ...

Als ich angefangen hab, mich mit Männern zu treffen, war mein Mann noch nicht so einverstanden ...
Es war nicht heimlich, aber ich wusste, es stört ihn ... Da war schon ein Reiz da ... Ich fands geiler ...
Kann mir gut vorstellen, dass es bei Heimlichkeit noch intensiver ist.

Heute is es ihm egal ... Ich kann im Prinzip machen, was ich will ...
Und was is ? Ich date nicht mehr so oft, weil der Kick weg is Es is nicht mehr spannend ...

Tja, der Reiz des Verbotenen...

Ich finde es schon prickelnd. Aber nur dann, wenn es passt. Es ist eine positive Energie.



Friedrich von Schiller

Heimlichkeit vielleicht,
Wir haben unsere Affäre länger als unsere Ehen.
Ja das gibt es auch
Wir hätten es also auch ganz anders haben können. Wollten wir aber nicht.
Heute können wir sagen, dass das was wir miteinander haben sich nicht abnutzt, nie regelmäßig ist, keinen Alltag kennt, und so nie seinen Reiz verliert. Die Zeit in der man den anderen vermisst endet immer mit der aufgestauten Lust auf einander.
So kann es eben auch sein, nicht immer nur dieses "wenn dir in deiner Beziehung was fehlt",dann kommt es dazu....

So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,

Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver

Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit

Des Honigs widert durch ihr Übermaß,

Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.

Drum liebe mäßig; solche Lieb' ist stät:

Zu hastig und zu träge kommt gleich spät.


Shakespeare

Ohhhh...... Das ist aber auch schön 🤎💜💙💚

Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben.....

Heinz Erhardt

Eine Affäre ist bis zum dem Moment aufregend, wo Gefühle ins Spiel kommen.
Dann tut sie nämlich weh...

Die geheime Affäre ist einfach sehr, sehr intensiv. Da liegt Himmel und Hölle ganz nah. Das Durchleben solcher Höhen und Tiefen möchte ich in meinem Leben nicht missen. Auch wenn es anstrengend ist.

Die Heimlichkeit hat ihren Reiz, doch der verfliegt recht schnell.

Frau entwickelt sich schließlich weiter 👍😘 kenne ich

Adrenalin ist für mich nicht der korrekte Begriff wenn es sich um eine Affäre handelt, bei einem Sprung aus dem Flugzeug ja.
Es ist vielmehr die knisternde Stimmung im Raum die voller Sehnsüchte brodelt die sonst nicht befriedigt werden.
Die Rahmenbedingungen einer Affäre kosten mehr Nerven als die Affäre selbst. Man sitzt im gleichen Boot und lernt diese Zeit zu genießen wenn man sich begegnet.
 

Mich hat es immer gereizt, dass die Frau verheiratet ist, aber sich von mir durchficken lässt und danach wieder zu ihrem Mann fährt. Dass die Frau besonders geil auf mich war, fand ich auch schön wie auch das Verbotene

Finde ich nicht. Für mich besteht der Reiz einer "Affäre" hauptsächlich im Reiz des Neuen.
Heimlichkeiten machen es für mich nur unnötig kompliziert.

Ein Paartherapeut verglich eine Affäre mit einer Droge- es kickt, euphorisiert, aber "hinten raus" sind die Folgen oft schmerzhaft bis fatal.
Himmelhoch jauchzend- zu Tode betrübt...🤷🏼‍♀️
Tina

ER hatte immer indirekt Angst, dass seine Frau was rausfinden könnte. Alles mußte immer genau berücksichtigt werden, die Hotelbuchung, ob es Haare von mir auf seinen Anzug oder einen zufälliger Knutschfleck am Hals sein könnte. Am Anfang war es spannend, später nur noch nervig. Und als sie zu ahnen anfing, dass er sie betrog, da war dann die Luft ganz raus und er hatte Probleme beim Sex abzuschalten und das war dann auch das Ende für uns, es hat einfach keinen Spaß mehr gemacht.
Also nix mit "Aufregend".....

Der Reiz des Verbotenen spielt eigentlich keine Rolle, es ist einzig und allein das Interesse an der anderen Person und der Reiz, Intimität zu erleben!

Für mich macht es einen großen Unterschied ob es heimlich ist oder nicht.

Wenn erlaubt, lernt man sich kennen und ist sich symphatisch; man vögelt miteinander oder eben nicht.

Wenn es verboten ist, lernt man sich kennen und ist sich symphatisch. Punkt. Und nun beginnt das Spiel; man flirtet verhalten, man checkt sich gegenseitig aus, hmmm... eigentlich hätte ich ja Lust, aber es ist ja verboten. Das kann so über Wochen gehen und beflügelt die Fantasie ungemein.
Dann werden ganz vorsichtig erste Zeichen ausgesandt; eine 'zufällige' Berührung der Hände führt zu Stromschlagähnlichen Effekten; man schaut sich viel länger in die Augen als es schicklich wäre, man stellt fest, was für ein wunderschönen Mund dein Gegenüber hat, usw, usw.

Irgendwann dann werden die Anziehungskräfte einfach zu groß und es kommt zum Unaussprechlichen.

Kurz: Man fühlt sich wie ein Teenager bei den ersten Gehversuchen. Unglaublich intensiv. Und das hat rein gar nichts mit einem erlaubten Schäferstündchen zu tun.

So habe ICH es erlebt und das war wohl das intensivste Erlebnis in vielen, vielen Jahren für mich.

Vielen Dank für die anschauliche Beschreibung. Das scheint irgendwie eine Typfrage zu sein. Vom Gefühl her ähnlich wie die Einstellung zu Urlaub. Es gibt manche Menschen die freuen sich das ganze Jahr auf ihren Urlaub weil sie den irgendwie ganz besonders intensiv erleben. Für mich ist das eher ein frustrierender Gedanke, mir kommt das vor als wäre man den Rest des Jahres auf standby. Mir ist es wichtig meinen Alltag so zu gestalten dass ich daraus gar nicht fliehen möchte - deswegen fehlt mir wohl auch dieser Kick nicht.

wie recht Du hast!

Ja, ist wahrscheinlich ne Typ-Frage.
Manche sind Endorphin- oder Adrenalinsüchtig und stürzen sich mit einem Stoffsack aus dem Flugzeug und andere fühlen sich auf der Couch am wohlsten und machen auch immer am gleichen Ort Urlaub (was für mich zB der Horror wäre).

So wird dann jeder die Frage des TEs unterschiedlich beantworten

ja, das Heimliche hat einen gewissen Kick ...

Nun ja, es gibt ja tatsächliche wissenschaftliche, psychologische Erhebungen mit kleinen Zahlen dazu, aus Erfahrungsberichten von Paartherapeuten....

M.E. nährt es manche Menschen mehr , als andere, aber eine Affäre wäre es nicht, wenn alle Beteiligten voneinander wüssten...

Ich (Smoke) hatte im Laufe meines Lebens dreimal eine Affäre im hier offenbar gemeinten Sinn (also etwas Heimliches).

Der größte Stress (und auch Stimmungskiller) war das Verstecken, die Heimlichtuerei und die allgegenwärtige Angst, entdeckt zu werden, gepaart mit dem unterschwelligen Wissen, dass man mehrheitlich immer noch für so etwas moralisch geächtet wird.

In zwei Fällen endete die Affäre dann genau wegen dieses Stresses, einmal kam alles heraus und kostete die Beziehung - natürlich mit mir in der Rolle des "Bösen".

Ich kann auf diese Art "Kick" ohne Not verzichten...