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Wovon hängt Euer Vertrauen-Können ab?

Wovon hängt Euer Vertrauen-Können ab?
Vertrauen ist ein Thema, dass in vielen sozialen Beziehungen eine Rolle spielt.

Im BDSM spielt das Vertrauen noch einmal eine gesonderte Rolle. In diesem sozialen Kontext öffnen sich Menschen auf eine eigene Art einander und vertrauen dem anderen regelrecht ihr Leben an. Hier geht es nicht selten um sensible Grenzen, die im Zuge des Rollenspiels überschritten werden.

Wem würdest du dein Leben anvertrauen und warum?

Neulich sagte jemand im Forum, Tenor: "ich vertraue doch niemandem, den ich gerade erst kennen gelernt habe!"
Und vermutlich würde jeder diesem Satz zustimmen, ohne darüber nachzudenken, weil er so selbstverständlich klingt.

*Aber … warum vertrauen wir jemandem?
*Ab wann vertrauen wir jemandem?
*In wie weit vertrauen wir jemandem?
*Wie stark hängt Vertrauen-Können vom Zeitfaktor des "Kennens" ab?
*Und wie gut kennen wir Menschen wirklich?
*Werden wir nicht auch (oder gerade) von den Menschen enttäuscht, die wir zu kennen glauben?
*Wie gut können wir unserer eigenen Einschätzung, ob jemand vertrauenswürdig ist, vertrauen?
*Wovon hängt es ab, ob Ihr jemandem vertraut?
*Wurde euer Vertrauen von einer Person, welcher Ihr glaubtet, "blind" vertrauen zu können, missbraucht oder enttäuscht?
*Gibt es Menschen, die grundsätzlich nicht vertrauen (können)?
*Vertraut Ihr einer Person auch dann noch, wenn sie Euch bereits (mehrfach) enttäuscht hat?
****020 Frau
2.661 Beiträge
Ich brauche bei mir viele Unterhaltungen, um jemanden zu vertrauen. Ich muss aber auch seine Mimik und Gestik sehen, muss was über ihn wissen und muss dabei merken, dass mir derjenige nicht bewusst Schaden zufügen will. Ob ich jeweils richtig liege, keine Ahnung, ist auch oft Bauchgefühl.
Der Zeitfaktor spielt schon eine Rolle, denn je mehr UNterhaltungen und Treffen, desto mehr wächst mein Vertrauen. Je mehr Offenheit, desto mehr Vertrauen. Jemanden, der mir nicht viel von sich erzählt, vertraue ich nicht. UNd ich sichere mich immer ein bisschen ab.Blindes Vertrauen gibt es bei mir nicht.

Und nein, mein Vertrauen wurde nie wirklich missbraucht. Wer mein Vertrauen missbraucht, dem vertraue ich nicht mehr; dabei kommt es aber schon etwas darauf an, um was es geht. Da gibt es echt Abstufungen
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Wovon hängt Euer Vertrauen/ Können ab?

Lieber TE, ob ich einem Menschen vertraue hängt in erster Linie von meinem eigenen Ich und meinen gemachten und erlebten Erfahrungen ab..

Für mich ist es wichtig, die Seele das Wesen meines Gegenübers zu erkennen..dies setzt eigene Sensibilität, Empathie und eine gute Intuition voraus...

Auch ein intensives kennen lernen, beobachten auch auf das Achten von Handlungen und nonverbalen Verhalten was allerdings viel Zeit braucht kann vertrauen reifen lassen..

Getäuscht oder Enttäuscht wird man selbst nur, wenn man selbst Erwartungen hat..die dann nicht erfüllt werden oder man selbst einfach voreingenommen ist oder sich selbst etwas vormacht (Wunschdenken) ohne sich selbst als Mensch und Wesen selbst richtig zu kennen...msn einfach selbst noch nicht in seiner Mitte bei sich selbst angekommen ist...
*******ust Paar
5.827 Beiträge
Vertrauen lernen beginnt im Kleinkindalter.
Kinder die gut gebunden sind (verläßliche Eltern usw)
trauen sich später mehr die Welt zu entdecken (explorieren).

Mein Leben vertraue ich meinen Kindern,
meiner Frau,
einem Arzt,
dem (Bus-)Fahrer und Piloten an...

Aber auch wenn die Kindheit blöd war,
hat man noch Chancen.

Eines Abends saß ein alter Indianer mit seinem Sohn am Lagerfeuer.
Es war dunkel geworden.
Die Bäume um sie herum warfen schaurige Schatten
und das Feuer knackte und knisterte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Der Indianer schaute nachdenklich in die Flammen.

„Das Flammenlicht und die Dunkelheit, sind wie die zwei Wölfe,
die in unseren Herzen wohnen.“

Fragend schaute ihn sein Sohn an.
Nach einer Zeit des Schweigens begann der Indianer seinem Sohn
eine Geschichte zu erzählen.

„Der eine, – der Schwarze Wolf ist böse.
Er arbeitet mit Angst, Ärger, Sorgen, Schuld, Lügen, Unterdrückung, Vorurteile, Eifersucht, Neid, Gier, Überheblichkeit, Arroganz, Feindschaft und Hass.
Er ist mißtrauisch, rachsüchtig, aggressiv und grausam.

Der andere, – der Weiße Wolf ist gut.
Er nutzt Zuneigung, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Mitgefühl, Freundschaft, Frieden, Rücksicht, Gelassenheit, Hoffnung, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Wahrheit und Freude.
Dieser Wolf ist liebevoll, sanft und mitfühlend.

In jedem von uns lebt ein Weißer und ein Schwarzer Wolf.
Zwischen beiden Wölfen findet ein immer währender Kampf statt.“

Der Enkel schaute nachdenklich in die Flammen des lodernden Feuers.
Er dachte über die Worte seines Vaters nach.
Nach einer Weile frage er:

„Sag Vater, welcher der Wölfe gewinnt den Kampf?“

Der Indianer sah ihn eindringlich an und antwortete:
„Es gewinnt der Wolf, den du am häufigsten fütterst!“

Also: weg mit den Nachrichten im TV (Zeitung reicht vollkommen!)
Weg mit den Krimis und Horrorfilmen!
Weg mit den mißtrauischen Freuden!
Das WANN eines Traumas ist entscheidend!
Zitat von *******ust:
Aber auch wenn die Kindheit blöd war, hat man noch Chancen.

Das ist eine sehr pauschale und deshalb mMn unqualifizierte Aussage.
Es kommt nämlich immer darauf an, wann etwas und was in der Kindheit passiert ist!

Zum WANN:
Wenn du keine Erinnerung an ein Trauma > PTBS hast, es also unbewusst ist, kannst du es nicht steuern, heisst, man kann nicht ENTSCHEIDEN, wem man vertraut! Das macht der Körper vollständig autonom und der sagt: NJET! (körperautonome Schutzfunktion)
(Ist bei mir der Fall. Ich kenne das Trauma (aus Erzählungen) und habe dennoch keine Kontrolle darüber.)
Übrigens ist ein Trauma auch dann und insb. wirksam, wenn man es NICHT erinnert!

Zum WAS:
Kinder, die früh (in den ersten Lebensjahren) misshandelt, missbraucht, vernachlässigt ... wurden, überwinden diese Traumata nicht! Da hilft auch keine herkömmliche Therapie. (Was nicht bedeutet, dass man Traumata-Programme nicht grundsätzlich lösen könnte).

Um ein Trauma (PTBS) aufheben oder lösen zu können, muss man in Kontakt mit diesem sein, es also fühlen! Je früher es entstanden ist, desto weniger Kontakt hat man dazu.
Es liegt unter unzähligen Erfahrungs-/Gefühlsschichten begraben und ist, je nach Entstehungszeitpunkt, unbewusst! Man müsste also erst alle Gefühlsschichten, die "darauf" liegen, verarbeiten, um das Trauma und die damit verbundenen Gefühle, "freizulegen" und "bearbeitbar" zu machen. *cool*
Ich vertraue niemanden, auch nicht meinem Partner. Ist ein Problem, weiß ich. Aber ist nun mal so, ich hinterfrage alles, kontrolliere auch oft. Anstrengend für meinen Partner. Ich lebe BDSM und in sexueller Hinsicht vertraue ich meinem Partner schon, dass er weiß was er tut.

Ich kann nicht mal sagen, dass mein Vertrauen mal groß missbraucht wurde. Es steckt einfach in mir drin.
Es gibt immer einen Grund!
Zitat von *****969:
Ich vertraue niemanden, auch nicht meinem Partner. Ist ein Problem, weiß ich. Aber ist nun mal so, ich hinterfrage alles, kontrolliere auch oft. Anstrengend für meinen Partner. Ich lebe BDSM und in sexueller Hinsicht vertraue ich meinem Partner schon, dass er weiß was er tut.
Ich kann nicht mal sagen, dass mein Vertrauen mal groß missbraucht wurde. Es steckt einfach in mir drin.

Ich kenne das! Ich vertraue auch niemandem, aber ich weiss, warum!
Ich wüsste es NICHT, wenn man es mir nicht gesagt hätte!
Wenn das, was jemand sagt, übereinstimmt mit dem, was er tut!

Wenn jemand klar ist in seinem Handeln und nicht rum-eiert.
*****_54 Frau
11.756 Beiträge
Ich vertraue dann, wenn meine Intuition und meine - oft auch nur kurze - Erfahrung mit der betreffenen Person sagt: Tu es!
Aber nie blind und nie in der virtuellen Welt. Da empfinde ich im besten Fall neutral.

Ich vertraue aber auch mir selbst und meiner Widerstandskraft, mich zu lösen, wenn ich mich mal geirrt habe.
Selbst, wenn es schmerzt und das tut Vertrauensbruch eigentlich immer, wirft mich das nicht aus der Bahn.
"Er" schreibt...
Vertrauen ist für mich nichts, was ich planen kann. Ich kann bei mehreren verschiedenen Menschen mit den gleichen "Methoden", sprich Kennenlernen durch Treffen und Gespräche, völlig unterschiedliche Ergebnisse haben. Dem einen vertraue ich anschließend mehr, dem anderen weniger.

Warum ich jemandem vertraue kann ich gar nicht zu genau erklären. Es ist eine Mischung aus vielen verschiedenen Aspekten, die ich nicht wirklich auseinander pflücken kann oder möchte. Daraus ergibt sich auch, dass es durchaus unterschiedlich ist, ab wann ich das Gefühl habe jemandem vertrauen zu können. Es gibt Menschen, da geht es schnell, bei anderen bleibt immer ein gewisses Zweifeln. Manchmal vielleicht auch nur für bestimmte Bereiche.
Wie weit ich jemandem vertraue hängt von der Art des Kontakts ab. Einem Arbeitskollegen vertraue ich sicherlich auf eine andere Art und deutlich eingeschränkter als "meiner" Frau, was sich sicherlich von selbst erklären sollte.

Natürlich wurde mein Vertrauen auch schon missbraucht und enttäuscht. Allerdings beziehe ich dies dann nicht automatisch auf alle anderen in meinem Umfeld, denn Menschen sind verschieden. Jedoch habe ich meine Erfahrungen gesammelt und man wird vorsichtiger oder wägt aufgrund der Erfahrungen unterbewusst anders ab wem man nun vertrauen kann/möchte oder wem nicht.

Ein wichtiger Punkt für mich ist bei alldem Empathie. Spüre ich, dass mich jemand versteht oder versucht mich zu verstehen, Interesse an mir zeigt, welches nicht nur oberflächlicher Natur ist, dann fällt es mir erfahrungsgemäß leichter zu vertrauen. Umgekehrt muss ich aber auch das Gefühl haben, dass sich mein Gegenüber nicht verschließt, sondern offen ist. Es gibt in meinem Leben nicht viele Menschen denen ich wirklich so weit vertrauen würde, dass ich sie gewissermaßen mit meinem Leben spielen lasse und mich quasi völlig entblöße.
Die die es dürfen oder dürften wissen dies und schätzen dieses Vertrauen auch. Von diesen Menschen hat allerdings auch noch niemand mein Vertrauen in irgendeiner Weise enttäuscht. Jemand der dies mal getan hat, kann an diesen Punkt nur schwerlich bzw. gar nicht herankommen.
Heißt also auch, dass ich jemandem, der mein Vertrauen enttäuscht hat sicherlich weniger vertraue. Kommt oder kam dies mehrfach vor beende ich in der Regel den Kontakt, denn ich möchte ich meinem Umfeld niemandem haben, dem ich kein Vertrauen entgegenbringen kann.

LG "Er" von NeueReize
**********meljj Paar
337 Beiträge
Zitat von *******a65:
Wenn das, was jemand sagt, übereinstimmt mit dem, was er tut!

.

Seh ich genauso! Und um das herauszufinden, braucht es Zeit, denjenigen kennzulernen.
Daher kann ich jemanden, den ich nicht kenne, weder ver- noch misstrauen. Ich gehe eher neugierig neutral auf Menschen zu...
Mein Leben jemandem anvertrauen?
Natürlich nur jemanden, von dem ich weiß, dass er glücklich darüber ist, mich in seinem Leben zu haben! Und ja, da gibt es einige...

(W)
Urvertrauen vs Selbstvertrauen
Zitat von *****_54:
Ich vertraue dann, wenn meine Intuition und meine - oft auch nur kurze - Erfahrung mit der betreffenen Person sagt: Tu es!

Ich vertraue ebenfalls meiner Intuition; sie ist mein Kompass, das einzige, auf das ich mich verlasse und verlassen kann! Mein Verstand, welcher auf Wissen basiert, kann irren, denn mein Wissen ist begrenzt; Intuition überschreitet diese Grenze!
(Jedes Mal, wenn ich glaube, mein Verstand weiss es diesmal besser, bereue ich die darauf basierende Entscheidung.)

Zitat von *****_54:
Ich vertraue aber auch mir selbst und meiner Widerstandskraft, mich zu lösen, wenn ich mich mal geirrt habe.
Selbst, wenn es schmerzt und das tut Vertrauensbruch eigentlich immer, wirft mich das nicht aus der Bahn.

*top*
Selbstvertrauen basiert auf "Urvertrauen".
Wer (noch) damit verbunden ist, kann auch anderen leichter vertrauen und sich ggf. von ihnen lösen, als wenn das Urvertrauen Schaden erlitten hat oder gänzlich blockiert ist. *oh*
Nicht-vertrauen ist ungleich misstrauen.
Zitat von **********meljj:
Daher kann ich jemanden, den ich nicht kenne, weder ver- noch misstrauen. Ich gehe eher neugierig neutral auf Menschen zu...

Grundsätzlich vertraue ich nicht!
Aber ... ich misstraue auch nicht grundsätzlich!
Dennoch gibt es Menschen, die muss ich nicht kennen, um zu "wissen" ... zu fühlen, dass ich ihnen misstrauen sollte! Meine Intuition springt bei ihnen an, wie ein zuverlässiges hochsensibles Alarmsystem und warnt mich vor: "Bei ihr/ihm musst du aufpassen." *alarm*
**********meljj Paar
337 Beiträge
Zitat von ********ruth:

Ich vertraue ebenfalls meiner Intuition; sie ist mein Kompass, das einzige, auf das ich mich verlasse und verlassen kann! Mein Verstand, welcher auf Wissen basiert, kann irren, denn mein Wissen ist begrenzt; Intuition überschreitet diese Grenze!
(Jedes Mal, wenn ich glaube, mein Verstand weiss es diesmal besser, bereue ich die darauf basierende Entscheidung.)

Hab ich auch schon mehrfach erlebt!
Man lernt jemanden kennen und hat einfach ein ungutes Gefühl, wobei man gar nicht sagen kann, wieso. Irgendwann stellt sich raus, das Gefühl hatte recht!
Ich frage mich aber, ob es nicht mit Erfahrungen zu tun hat, die man irgendwann mit ähnlichen Situationen gemacht hat? Die gleiche Gestik, Mimik, Haltung...
(W)
dem tierischen Instinkt vertrauen ...
Zitat von **********meljj:
Man lernt jemanden kennen und hat einfach ein ungutes Gefühl, wobei man gar nicht sagen kann, wieso. Irgendwann stellt sich raus, das Gefühl hatte recht!

Bauchgefühl, Intuition, Instinkt, Antennen ... wir sind Tiere! *wolf*
Jeder weiss, dass (insb. wilde) Tiere ein Gespür für Gefahr haben ... und wir haben das auch!
Aber der Verstand funkt dazwischen und viele habe dieses feine Gespür teilweise verloren oder vertrauen ihm nicht (mehr).
*******ssa Frau
5.652 Beiträge
so kitschig das klingt: ich vertraue meinem Bauchgefühl.
Wenn der Bauch entspannt ist, weiss ich dass evtl. Misstrauen andere Ursachen hat als bei meinem Gegenüber zu suchen ist.
********chen Frau
3.382 Beiträge
Ich gebe in der Regel immer einen Vertrauens-Vorschuß. Sonst würde ich ja keine neuen Leute mehr kennenlernen.
Erst beim persönlichen Gespräch "aktiviert" sich mein Bauchgefühl. Denn aus Gestik, Mimik und Gespräch kristallisiert sich ein Gesamtbild. Ich verlasse mich darauf, bis mich das Verhalten des Gegenübers von etwas anderem überzeugt.

Bisher bin ich gut damit gefahren. Nach der langen Erfahrung die ich habe, bin ich sicher, dass ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen kann.
*******710 Frau
73 Beiträge
In erster Linie vertraue ich mir und meinem Bauchgefühl.

Es gab in meinem bisherigem Leben, von Menschen die ich kennen gelernt habe, nur 2 Personen denen ich von Anfang an blind vertraut habe und auch noch heute blind vertraue. Es sind Männer und diese beiden waren selbst in meinen schlimmsten Stunden für mich da. Was selbst meine " beste" Freundin nicht war, mit der ich seit 20 Jahren befreundet bin.

In wie weit vertrauen wir jemandem?
Das kommt bei anderen Personen ganz darauf an, wie lange und gut ich diese kenne. Ausnahmen, die beiden Männer welche oben bereits benannt. Dennoch gäbe es dort keine *100* Vertrauen, geschweige denn dass ich überhaupt vertraue.

Vertraut Ihr einer Person auch dann noch, wenn sie Euch bereits (mehrfach) enttäuscht hat?
Mehrfach würde in meiner Welt nicht vorkommen. Ich distanziere mich dann generell von diesen Menschen.

Wie gut können wir unserer eigenen Einschätzung, ob jemand vertrauenswürdig ist, vertrauen?
Meiner Einschätzung nach trügt seltenst das eigene Bauchgefühl. Es mag immer Ausnahmen geben, doch das ist genauso selten meiner Einschätzung nach, wie *100* jemandem zu Vertrauen.
****tas Mann
1.323 Beiträge
Ich vertraue schon seit langem voll meinem Bauchgefühl / Intuition / Zeichen von Gott weiss woher. Und es hatte immer Recht. Auch, wenn ich dann Entscheidungen gefällt habe, oder Dinge einfach tun MUSSTE, die erstmal vom Verstand her nicht nachvollziehbar, oder sogar schlecht waren, hat es sich im Nachhinein immer als richtig rausgestellt, oder dass es für irgendwas gut war und so sein musste.

Menschen begegne ich zunächst mal neutral. Mein Bauchgefühl entwickelt sich meistens sehr schnell und richtig.

Sie schrieb.
Zitat von ********ruth:
Das WANN eines Traumas ist entscheidend!
Zitat von *******ust:
Aber auch wenn die Kindheit blöd war, hat man noch Chancen.

Das ist eine sehr pauschale und deshalb mMn unqualifizierte Aussage.
Es kommt nämlich immer darauf an, wann etwas und was in der Kindheit passiert ist!

Zum WANN:
Wenn du keine Erinnerung an ein Trauma > PTBS hast, es also unbewusst ist, kannst du es nicht steuern, heisst, man kann nicht ENTSCHEIDEN, wem man vertraut! Das macht der Körper vollständig autonom und der sagt: NJET! (körperautonome Schutzfunktion)
(Ist bei mir der Fall. Ich kenne das Trauma (aus Erzählungen) und habe dennoch keine Kontrolle darüber.)
Übrigens ist ein Trauma auch dann und insb. wirksam, wenn man es NICHT erinnert!

Zum WAS:
Kinder, die früh (in den ersten Lebensjahren) misshandelt, missbraucht, vernachlässigt ... wurden, überwinden diese Traumata nicht! Da hilft auch keine herkömmliche Therapie. (Was nicht bedeutet, dass man Traumata-Programme nicht grundsätzlich lösen könnte).

Um ein Trauma (PTBS) aufheben oder lösen zu können, muss man in Kontakt mit diesem sein, es also fühlen! Je früher es entstanden ist, desto weniger Kontakt hat man dazu.
Es liegt unter unzähligen Erfahrungs-/Gefühlsschichten begraben und ist, je nach Entstehungszeitpunkt, unbewusst! Man müsste also erst alle Gefühlsschichten, die "darauf" liegen, verarbeiten, um das Trauma und die damit verbundenen Gefühle, "freizulegen" und "bearbeitbar" zu machen. *cool*

Das ist Deine Meinung und als solche ok, wie Vertrauen für dich funktioniert auf Basis der gemachten Erfahrungen.

Deswegen aber andere Meinungen als unqualifiziert abzutun, finde ich nicht gut.

Ohne deine persönlichen Erfahrungen. Ungeachtet deiner Erfahrung gibt es auch Menschen, die eine PBTS haben und sich willentlich dafür entscheiden, zu vertrauen und damit gute Erfahrungen machen und Prozesse wieder umkehren. Natürlich sind dem Grenzen auch gelegentlich Grenzen aufgezeigt.

Aber ein richtig oder falsch gibt es nicht und ich persönlich finde demzufolge eine Disqualifikation einer anders gelagerten Meinung ein wenig gewagt. Vertrauen ist die Summe der (mitunter schlechten) Erfahrungen, die ich also im Leben mache zuzüglich des eigenen Willens, das Glas entweder halb leer oder halb voll zu sehen und in einer Opferhaltung zu verbleiben.

Letztlich ist das Thema Urvertrauen. Das ist jedem (mal mehr mal weniger) gegeben, sonst würde keiner von uns mehr über die Straße laufen.
*******aTV Mann
1.881 Beiträge
Es geht um Vertrauen in Bezug auf BDSM:

In einem Club brauche ich das nicht so sehr. Solange keine Alarmleuchten innerlich angehen, kann ich mich jemandem völlig Unbekanntem "anvertrauen". Aber ich spiele ja auch "nur".

Wenn ich Unbekannte besuche, lasse ich anfangs ein paar Sachen weg: zB und vor allem bondage ....

Meiner Meinung nach gibt es nichts schlimmeres als alles vorher "tot zu quatschen" ...
Fakten vs. persönliche Meinung
Zitat von *********rage:
Das ist Deine Meinung und als solche ok, wie Vertrauen für dich funktioniert auf Basis der gemachten Erfahrungen.
Falsch und zudem eine Unterstellung aufgrund fehlerhafter Interpretation!
Das ist nicht meine persönliche Meinung aufgrund meiner Erfahrung, sondern Fakt!

Zitat von *********rage:
Ungeachtet deiner Erfahrung gibt es auch Menschen, die eine PBTS haben und sich willentlich dafür entscheiden, zu vertrauen und damit gute Erfahrungen machen und Prozesse wieder umkehren. Natürlich sind dem Grenzen auch gelegentlich Grenzen aufgezeigt.

Das ist doch auch nur eine Behauptung oder wie DU es nennst, deine persönliche Meinung und Erfahrung!
Kennst du deren Hintergründe? Weisst du, wann und wodurch deren PTBS entstanden sind und kannst daher meine Erklärungen "aushebeln"?

Zitat von *********rage:
Aber ein richtig oder falsch gibt es nicht und ich persönlich finde demzufolge eine Disqualifikation einer anders gelagerten Meinung ein wenig gewagt.

Seit wann gibt es kein richtig und kein falsch? Das ist deine persönliche Meinung. In meiner Welt gibt es so etwas wie FAKTEN, welche ein richtig von einem falsch differenzieren!

Zitat von *********rage:
Letztlich ist das Thema Urvertrauen. Das ist jedem (mal mehr mal weniger) gegeben, sonst würde keiner von uns mehr über die Straße laufen.

Auch falsch und wieder deine persönliche Meinung!
Es gibt Menschen, die nicht fähig sind, zu vertrauen, weil das Vertrauen durch ein Trauma früh blockiert wurde!
Wie eine Phobie entsteht.
Wie eine Phobie bzw. ein Trauma entstehen kann:

Es gibt da diese Werbung für Babycreme ... Vll. kennt die jemand ...
Da sitzt das Baby auf dem Teppich und ein Staubsauger wird in seine Richtung geführt.
Man sieht, wie das Baby leicht verunsichert ist und erschreckt, als der Staubsauger auf es zukommt. Für das Baby ist dieser Staubsauger offenbar noch unbekannt, es kann ihn nicht einordnen, ob eine Gefahr von diesem ausgeht.
Für die Erwachsenen drumherum eine harmlose Situation. Jedoch der Schreck, welchen das Baby erfahren hat, wird von seinem Körpergedächtnis abgespeichert (sofern es diesen nicht nachträglich verarbeiten, also loslassen kann. Dazu bedarf es der Hilfe eines Erwachsenen.)

Das Kind vergisst diese Situation. Aber wenn das Körpergedächtnis diese Erfahrung gespeichert hat, behält das Kind und später der Erwachsene u.U. ein Leben lang ein unwohles Gefühl in Zus.hang mit Staubsaugern und wird nie wissen, woher es stammt, weil ihm die Erinnerung an dieses Erlebnis fehlt!

Und das ist noch eine harmlose Situation mit u.U. dennoch langanhaltender Wirkung!

Was werden wohl die Folgen sein, wenn ein Kleinkind schlimmere Traumata erlebt, von denen es, wie in diesem Bsp., nichts mehr weiss? Vergessen bedeutet nicht ohne Wirkung und Einfluss auf seine Vertrauensfähigkeit! *cool*
*******aTV Mann
1.881 Beiträge
Ach ... deshalb meine Abneigung gegen Staubsauger ..
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ich selbst bin absolut auf das Vertrauen meiner Klienten angewiesen. Ohne Vertrauen funktionieren meine Bemühungen schlecht oder sogar gar nicht. Also muss ich alles dafür tun, um vertrauenswürdig zu sein- nicht nur zu scheinen.

Ich selbst gebe gern einen Vertrauensvorschuss. Aber leider stellt sich nicht selten heraus, dass die Person dessen nicht würdig war. Trotzdem lasse ich mich nicht entmutigen.
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