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Die Zeit heilt alle Wunden.

Die Zeit heilt alle Wunden.
Ist das wirklich so? *hm*
Heilt die Zeit alle emotionalen Wunden früher oder später?

Meine Erfahrung ist:
Diese Aussage ist unter bestimmten Umständen wahr und
diese Aussage ist unter bestimmten Umständen nicht wahr.

Ich habe Menschen kennen gelernt, deren Wunden mit der Zeit verheilt sind und genauso welche, deren Wunden nie verheilt sind.

Ich bin eher der "Verarbeiter" alter Wunden und Muster! Aber auch erst seitdem ich gelernt habe, wie man Gefühle durchlebt. Bis dahin haben sie sich in mir im Kreis gedreht! *crazy*

Wie geht ihr mit emotionalem Schmerz oder Verlust um? Fühlt und verarbeitet ihr ihn bis er nachlässt oder verdrängt ihr ihn und lenkt euch davon ab? *floet*

Wie lange braucht es, bis Euer emotionaler Schmerz, die Sehnsucht, Trauer und u.U. Wut, der Hass etc. nachlassen und wovon hängt der innere Heilprozess Eurer Meinung nach ab?
Und wenn dir das nächste mal jemand sagt „die Zeit heilt alle Wunden“ dann hau ihm in die Fresse und sag „warte gleich wird’s besser“
*******581 Frau
1.123 Beiträge
Also mein Leben hat mich gelehrt, dass manche Wunden nie heilen. Da hab ich gedacht, ich hätte es verarbeitet und dann gibt es einen aktuellen Anlass und dann ist der Schmerz direkt wieder da.
Auf der anderen Seite habe ich in den letzten Jahren gelernt, dass Gefühle zuzulassen und anzunehmen sehr zum Heilungsprozess beiträgt.
In diesem Sinne stimme ich Dir zu. Ich kenne beides.
Ich hatte eine Beziehung bei der hat’s vier Jahre gedauert. Eine andere, da war es von Anfang an okay das Schluss war.
Für mich Fakt, wer nicht verarbeitet, heilt nicht. Und selbst wenn man heilt, ist da immer noch ne Narbe und die reißt schneller.
1. Verdrängen
2. Verdrängen
3. Verdrängen, dann
4. Verarbeiten
5. Vergessen
******wen Frau
15.877 Beiträge
Meine Erfahrung zeigt: Es gibt Erlebnisse, die reißen so tiefe Wunden ins Herz, dass es nur einen geringsten Anlass braucht, und schon bluten diese Wunden von Neuem, als wären sie ganz frisch. Die Zeit lässt immer wieder eine dünne Schutzschicht darüber wachsen, die aber nicht ausreicht, um aus den Wunden Narben zu machen. Man wird an dieser Stelle immer verletzlich bleiben.

Ich habe schon mehrere kleine Stücke meiner Seele verloren, die in die Heilung solcher schweren Wunden eingeflossen sind. Für mich werden diese Wunden nie heilen, nur eventuell eine Zeitlang weniger schmerzen.
****ton Mann
123 Beiträge
ich finde da hast Du
(findingTruth) vollkommen Recht!

Es ist stark abhängig davon, wie man mit dem Verlust der Partnerschaft umgeht!
Da gibt es auch keine zeitliche Schablone, an der man sich abgleichen kann!
vielmehr ist der Umstand ausschlaggebend, wie die Umwelt ist.
hat man Freunde / Freundinnen mit denen man sich aussprechen kann
gibt es Hobbys in denen man abgelenkt ist und wieder Freude empfinden kann

das kann helfen den Verlust "schneller" zu verarbeiten.

doch ist es auch stark abhängig davon wie "stark" war die Beziehung...
da kann das schon Jahre dauern, bis die Schmetterlinge für eine andere Person wieder anfangen zu fliegen, und das schöne Kribbeln wieder zu fühlen ist.

ps: roger cicero - und sonst so...
Zitat von *******581:
Also mein Leben hat mich gelehrt, dass manche Wunden nie heilen. Da hab ich gedacht, ich hätte es verarbeitet und dann gibt es einen aktuellen Anlass und dann ist der Schmerz direkt wieder da.
Auf der anderen Seite habe ich in den letzten Jahren gelernt, dass Gefühle zuzulassen und anzunehmen sehr zum Heilungsprozess beiträgt.
In diesem Sinne stimme ich Dir zu. Ich kenne beides.

*top*
****ody Mann
13.220 Beiträge
Ich weiß nicht, ob alle Wunden heilen. Ich weiß aber, dass sie nicht heilen, wenn man anfängt, sich über die Wunden zu definieren.
verarbeiten, aber vollständig
Zitat von *******onne:
Für mich Fakt, wer nicht verarbeitet, heilt nicht. Und selbst wenn man heilt, ist da immer noch ne Narbe und die reißt schneller.

*ja*

Richtig, also vollständig verarbeitet, reisst die Narbe nicht mehr.
Doch. Auch vollständig verarbeitet würde diese Narbe dazu neigen schneller zu reißen.
Ich merke vielleicht nur schneller wo das Problem ist und kann es umgehen.
Dazu diese Geschichte, die auf vielen Seiten ohne Autor Nennung zu finden ist:


Eines Tages stellte sich ein junger Mann in die Mitte des Ortes und verkündete, er habe das schönste Herz im ganzen Tal. Eine große Menge versammelte sich um ihn, und alle bewunderten sein Herz, denn es sah vollkommen aus. Nicht eine Schramme war daran und nicht die kleinste Delle. Ja, alle stimmten zu, dass dies wirklich das schönste Herz sei, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter mit seinem schönen Herzen. Plötzlich trat ein alter Mann aus der Menge heraus und sagte: „Ach was, dein Herz ist lange nicht so schön wie meines!“ Die Menge und der junge Mann blickten auf das Herz des Alten. Es schlug stark, doch es war voller Narben. Stücke waren herausgebrochen und andere eingesetzt, aber sie passten nicht genau, und so gab es raue Kanten. Tatsächlich waren da sogar mehrere tiefe Löcher, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten darauf. Wie kann er sagen, dachten sie, sein Herz sei schöner? Der junge Mann schaute auf das Herz des Alten, sah seinen Zustand und lachte. „Du machst wohl Witze“, sagte er. „Vergleich dein Herz mit meinem: Meines ist vollkommen und deines ist voller Löcher!“ „Ja“, sagte der alte Mann, „dein Herz sieht vollkommen aus, aber ich würde doch niemals mit dir tauschen. Weißt du, jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich nahm ein Stück von meinem Herzen und gab es ihm, und oft gab er mir dafür ein Stück von seinem eigenen Herzen, das den leeren Platz in meinem ausfüllte. Aber weil die Stücke nicht genau gleich sind, habe ich ein paar Unebenheiten – die ich in Ehren halte, weil sie mich an die Liebe erinnern, die wir geteilt haben.“ „Manchmal“, fuhr er fort, „habe ich ein Stück meines Herzens weggegeben und der andere Mensch gab mir kein Stück von seinem zurück. Das sind die Lücken. Liebe zu geben ist immer ein Risiko. Diese Lücken schmerzen, doch sie bleiben offen und erinnern mich an die Liebe, die ich auch für diese Menschen habe, und ich hoffe, dass sie mir eines Tages etwas zurückgeben und den leeren Platz füllen, der darauf wartet.“ „Siehst du jetzt“, fragte der Alte, „worin die Schönheit meines Herzens besteht?“ Der junge Mann stand schweigend da und Tränen liefen über seine Wangen. Er ging zu dem alten Mann, dann griff er nach seinem perfekten, schönen Herzen und riss einen Teil heraus. Mit zitternden Händen bot er es dem Alten an. Der alte nahm es an und setzte es in sein Herz, dann nahm er ein Stück seines alten, narbigen Herzens und setzte es in die Wunde im Herzen des jungen Mannes. Es passte aber nicht ganz genau, so blieben einige raue Kanten. Der junge Mann schaute auf sein Herz, das nicht mehr vollkommen war, aber doch schöner als je zuvor, weil Liebe aus dem Herzen des alten Mannes hineingeflossen war.
Manche Wunden verjähren nicht.
Zitat von ****ody:
Ich weiß nicht, ob alle Wunden heilen. Ich weiß aber, dass sie nicht heilen, wenn man anfängt, sich über die Wunden zu definieren.

Ich gehe nicht davon aus, dass sich jemand über Wunden definiert, sondern einfach leidet, weils weh tut!
Manche können besser verdrängen, als andere. Manche Menschen sind robuster als andere und können Schmerzen besser aushalten.

Wenn ein Bein gebrochen ist und es weh tut, kommt auch keiner auf die Idee zu sagen, du defnierst dich über dein gebrochenes Bein!
Das Problem emotionaler Schmerzen ist, dass sie für Außenstehende unsichtbar sind und daher oft nicht ernst genommen werden.
Und man kann auch keinen "cut" setzen! Wenn es weh tut, tut es weh! punkt.
Ich finde, da gibt es aber große Unterschiede.

Das Ende von Partnerbeziehungen finde ich sehr viel besser zu verarbeiten als Schwierigkeiten innerhalb der eigenen Verwandtschaft, also eigene Kinder, Geschwister und Eltern etc. Da sind oft Dinge aus der Kindheit und Jugend im Untergrund, die eigentlich sorgfältig bearbeitet werden müssten, was aber selten wirklich getan wird.
**********ede56 Mann
6.299 Beiträge
Ich bin da einig mit @*******onne , die Narben bleiben. Je nach dem wie tief der Schmerz war, können sie aufreissen oder nicht.
Ich kann dem Spruch, für mich, nicht zustimmen.
*********ellte Frau
8.756 Beiträge
Wunden können nur heilen, wenn man sie gut pflegt, wenn man das infektiöse oder absterbende gut entfernt, die Wunde säubert, eine Salbe drauf macht, sie verbindet und sich stets mit viel Zeit darum kümmert. Dazu muss man sehr genau hinschauen, damit man alles gut erkennt.
Wenn man die Wunde ignoriert, zerstört sie mehr als es anfänglich zu erwarten war.

Ich habe vor 28 Jahren ein Kind verloren und im Rückblick kann ich schon sagen, dass die Zeit einen Großteil dazu tut damit klar zu kommen, allerdings nur, wenn man das beherzigt, was ich oben schrieb.
****e51 Frau
1.446 Beiträge
Für mich heilen Wunden nur so, dass der akute Schmerz nachlässt. Die Phase von Wut, Tränen, Ärger.
Einfach der Tatsache geschuldet, dass der Mensch mit Umständen, resp. Wunden zu leben lernt.

Die Wunde als Erinnerung bleibt immer und dann ist es eine andere Art von Schmerz oder Traurigkeit oder Wehmut.
****ne Frau
1.355 Beiträge
Bei mir gab es auch diverse innere Heilprozesse:
Verluste dauerten zum Teil sehr lange bis sie überwunden waren. Kinder, Partner, auch hier gab es verschiedene Abstufungen und ich muss sagen, dass der Verlust von Kindern bei jedem neuen Fall leichter zu überwinden war. Im Gegensatz zu den Verlusten meiner Partner (Ehemann - LAG – Lover ) Bei dem Verlust von Kindern sieht es bei mir jedenfalls wie folgt aus – man leidet , beim ersten Mal dauerte das Verarbeiten fast 10 Jahre! Aber später wird man von Kind zu Kind „härter“ d.h. man verarbeitet es schneller. Ich glaube auch dass es mit der Einstellung „Kinder gehören mir nicht sondern sind nur eine Leihgabe“ zu tun hat.
Auch die Einstellung dass man mit dem Partner zusammen leben will und nicht unbedingt mit den Kindern gehört in diese Kategorie des schnelleren Verarbeitens. Man lebt MIT den Kindern und NICHT FÜR die Kinder.
Nach meiner Scheidung vom ersten Mann war ich nur erleichtert – aber die Wut, den Hass konnte ich nur schwer bekämpfen, da mir von ihm zu viel angetan wurde. Hier brauchte ich die Hilfe von meinem zweiten Mann, eine Kur und trotzdem dauerte es 10 Jahre. Mittlerweile hat sich das gelegt und berührt mich überhaupt nicht mehr - aber es ist ja auch schon über 50 Jahre her.....
Beim Tod meines zweiten Mannes (nach 31 Jahren glücklicher Ehe) sprang ich bereits nach einem Jahr kopfüber ins kalte Wasser und es ging sehr gut! Geholfen hatte mir hier der nachfolgende LAG den Verlust leichter zu überwinden.
Beim Tod meines LAG (nach 13 Jahren Partnerschaft) versuchte ich es wieder – aber das Aufgeben meines Lovers nach weiteren zwei Jahren hängt mir teilweise immer noch nach (es hätte aber zu nichts geführt) und ich weiss nur, dass die Zeit der grösste Heiler ist – aber wie lange da immer noch ein Stück Liebe und Sehnsucht in mir ist? Keine Ahnung…...
alte Wunden neu entfacht
Zitat von *********ellte:
Wunden können nur heilen, wenn man sie gut pflegt, wenn man das infektiöse oder absterbende gut entfernt, die Wunde säubert, eine Salbe drauf macht, sie verbindet und sich stets mit viel Zeit darum kümmert. Dazu muss man sehr genau hinschauen, damit man alles gut erkennt.
Wenn man die Wunde ignoriert, zerstört sie mehr als es anfänglich zu erwarten war.

*genau*

Wenn Wunden aufreissen, dann weil sie nicht richtig verheilt sind. Einfach Pflaster drauf, heilt tiefe Wunden nicht. *nein*
Wir haben verlernt, emotionale Wunden zu heilen, d.h. Gefühle vollständig zu verarbeiten! Daher hier die weitverbreitete Auffassung, dass sie immer wieder aufreißen würden, auch wenn sie verarbeitet wären.

Alle Wunden haben ihren Ursprung in unseren ersten Jahren (Prägephase). Ich weiss, dass die meisten das jetzt dementieren! ABER, ihr könnt nichts dementieren, an das ihr Euch nicht erinnert! Das wäre irrational / ignorant! *cool*

Beispiel:
Wenn mich im Alter von 2,5 Jahren meine Mutter mit Liebesentzug bestraft hat, dann ist das eine tiefe vergessene unverheilte Wunde, die ich in mein Erwachsenen Dasein übernehme!
Ich ziehe durch diese Wunde Menschen in mein Leben, die mich dieses Muster des Liebesentzuges erneut erleben lassen. Da wir die Ursprungswunde nicht erinnern, glauben wir, sie wäre erst im Erwachsenenalter entstanden. Solange wir die Ursprungswunde nicht heilen, reisst sie tatsächlich immer wieder auf, wenn sie ausgelöst wird!
******wen Frau
15.877 Beiträge
Zitat von ********ruth:
Alle Wunden haben ihren Ursprung in unseren ersten Jahren (Prägephase). Ich weiss, dass die meisten das jetzt dementieren! ABER, ihr könnt nichts dementieren, an das ihr Euch nicht erinnert! Das wäre irrational!

Auch im späteren Leben entstehen Wunden durch Traumatisierungen, auch außerhalb des Beziehungskontextes. Diese können genauso gut oder schlecht heilen, und haben mit dem frühkindlichen Bindungsverhalten allenfalls peripher zu tun. Es gibt aber auch noch so viele andere Arten traumatisiert zu werden und seelische Wunden zu empfangen. Frag mal einen Kriegsheimkehrer - dessen Wunden liegen garantiert nicht ursächlich in der Kindheit.

Auf solche Art seelische Wunden bezog ich mich in meinem obigen Beitrag.
*****_54 Frau
11.783 Beiträge
Für mich gilt dieser Spruch.

Heilung insofern, dass es einem wieder möglich ist, sich intensiv anderen Dingen und Menschen zuzuwenden, optimistisch und neugierig in die Zukunft zu blicken und aus dem überwundenen Tiefpunkt Stärke zu entwickeln.

Meine eigene, eher unbewusste, also nicht vorsätzliche "Strategie" ist eine Mischung aus Trauer, zeitweise Verdrängung, Wut, Ablenkung, Reflexion und schließlich Annehmen der Situation.
Das kann sich über eine kürzere oder längere Zeit hinziehen, je nach dem Auslöser.
Eine Wunde, die durch Tod eines geliebten Menschen hervorgerufen wird, unterscheidet sich sehr von einer Wunde, die durch Trennung oder psychische Verletzung passiert ist.

Was ich ganz wichtig finde: Dass ich schließlich alles als abgeschlossene Etappe in meine Lebensgeschichte einreihe. Das ist ein symbolischer Akt, der hilft, das wirklich Wichtige vom Unwichtigen zu trennen.

Denn auch das hat sich heraus gestellt:
Manches sieht in der Rückschau oft einfach nur mehr sehr klein und unbedeutend aus und kann getrost endgültig abgehakt werden.
*******nist Mann
554 Beiträge
Ohne aktiven Wunsch und der bewussten Entscheidung, sich selbst etwas Gutes zu tun und einen Heilungsprozess einzuleiten, wird es schwierig und mitunter sehr komplex.

Viele Seelenwunden entstehen in der Kindheit und haben nicht selten bis ins Erwachsenenleben ihren Einfluss, auch auf elementare Dinge wie Partnerwahl.

Dies zu erkennen ist schon schwierig genug; die Entscheidung, sich um die eigene Heilung zu kümmern und ggf. Hilfe von aussen in Anspruch zu nehmen, ist eine Herausforderung für sich.

Die Zeit kann nicht heilen, im Gegenteil. Die menschliche Denkweise sorgt dafür, dass wir allzu oft nicht in der Gegenwart sind, sondern in der Vergangenheit oder der Zukunft - und so verdrängt man allzu einfach die Probleme.
Leben kann man nur vorwärts, aber rückwärts verstehen.
Zitat von ******wen:
Auch im späteren Leben entstehen Wunden durch Traumatisierungen, auch außerhalb des Beziehungskontextes. Diese können genauso gut oder schlecht heilen, und haben mit dem frühkindlichen Bindungsverhalten allenfalls peripher zu tun. Es gibt aber auch noch so viele andere Arten traumatisiert zu werden und seelische Wunden zu empfangen. Frag mal einen Kriegsheimkehrer - dessen Wunden liegen garantiert nicht ursächlich in der Kindheit.

Das ist falsch!
Klar, kann man als Erwachsener traumatisiert werden, aber nur, wenn bereits eine innere Resonanz darauf besteht. Wenn ich einmal ein Trauma erfahren habe, zieht dieses weitere nach sich. Das könnt Ihr glauben oder nicht. Ich weiss, dass das so ist, auch wenn ich das nicht beweisen kann.
Genauso wenig kannst du beweisen, dass der Kriegsheimkehrer KEINE frühkindliche Wunde in sich trägt.

Womit ich meine Behauptung stütze?
Ich kenne meine erste Wunde, also mein erstes Trauma und alle nachfolgenden Verletzungen, welche darauf basieren. Und meine Erfahrungen basieren auf einer Gesetzmässigkeit und sind somit keine "Zufälligkeit".
Der Unterschied zw. mir und den meisten anderen Menschen ist lediglich, dass ich mein erstes Trauma kenne und rückwärts meine Traumata verarbeite.
das menschliche Gehirn ist auf Verdrängung ausgelegt, das muss es um nicht den Speicherplatz mit überflüssigem Kram zu blockieren.
Wenn man aber wie @****ody schon schrieb Leid und alles damit verbundene als wichtig zu betrachten und sich darüber zu definieren dann kommt man in die Endlosschleife.
Wer dem verdrängen nachgeben kann und die Lücke mit schönen Erlebnissen zu füllen versteht der hat das bessere Heilfleisch.

Er schrieb.
*****_54 Frau
11.783 Beiträge
Zitat von ********ruth:
Alle Wunden haben ihren Ursprung in unseren ersten Jahren (Prägephase). Ich weiss, dass die meisten das jetzt dementieren! ABER, ihr könnt nichts dementieren, an das ihr Euch nicht erinnert! Das wäre irrational / ignorant! *cool*

Sorry, aber diese Behauptung stimmt so pauschal einfach nicht.
Jedenfalls ist das nicht der Stand der wissenschaftlichen Persönlichpsychologie.

Es gilt sicher für eine Vielzahl von Wunden, die in der frühstesn Kindheit passiert sind. Aber auch da gilt das nicht automatisch.
Es gibt nämlich - und dazu gibt es seriöse wissenschaftliche Untersuchungen - immer auch Kinder, die in ihrer frühen Kindheit Schlimmes erfahren haben und als Erwachsene trotzdem ein einigermaßen glückliches Leben führen.
Es hängt immer auch von vielen anderen Faktoren ab und auch von der persönlichen Resilienz (= eine Art Widerstandskraft, die sich aus mehreren Faktoren zusammen setzt und die teilweise auch genetisch bedingt ist).

Dazu passt:
Zitat von *****eam:
Wer dem verdrängen nachgeben kann und die Lücke mit schönen Erlebnissen zu füllen versteht der hat das bessere Heilfleisch.

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