ich habe 22 Jahre meines Lebens mit 2 Männern verbracht,nacheinander versteht sich
erst 7,dann 15 Jahre.
Beim ersten war ich 24,beim zweiten 31 Jahre alt,als wir uns kennenlernten,zusammenkamen,zusammenlebten bzw, heirateten,jeweils miteinander ein Kind hatten.
In der ersten Beziehung war bereits nach 3 Jahren sexuell die Luft raus,mein erster Mann hatte wie mein zweiter auch vor mir absolut
keinerlei sexuelle Erfahrung ,im Gegensatz zu mir,deren sexuelles Leben bereits mit 16 begann.Beide Männer waren jeweils 5 bzw. 7 Jahre jünger als ich.
Wir lebten noch 4 Jahre mehr oder minder sexlos zusammen,wie Brüderlein und Schwesterlein.
Mit 30 fragte ich mich,ob das alles gewesen sein sollte,und trennte mich von Nr.1.
Kurz darauf lernte ich Nr.2 kennen,der Sex war auch nicht wirklich berauschend,wenn ein Partner so rein gar keine Erfahrungen hat,ist es schwierig ,irgendwann hat man ihm alles beigebracht,und bleibt auf der Strecke,denn was nützt es,wenn man durch was-auch-immer-versucht,frischen Wind in die sexuelle Beziehung zu bringen,das aber eine Einbahnstraße ist,weil der Partner nicht mitzieht,mit 08/15 Blümchensex im Prinzip mehr als zufrieden ist und man selber
vieles vermisst und Neues entdecken möchte,aber das geht nur gemeinsam.Oder im Alleingang,was ich aber nie getan habe.
Die unerfüllte Lust machte mich in beiden Beziehungen total unzufrieden,das wirkte sich natürlich auch eklatant im Laufe der Jahre auch auf den Rest der Beziehung aus,im Prinzip war ich mit beiden Partnern vor allem in sexueller Hinsicht nicht kompatibel,aber man war bereits gefangen, in Familie und den dazugehörigen gesellschaftlichen Strukturen.Sich daraus zu befreien,denkbar schwer,aus finanziellen Gründen,man hatte sich was aufgebaut,Kinder,gemeinsame Rituale.
Ständig unterfordert,unausgeglichen,unzufrieden,unglücklich.
Mich selber in ein Gefängnis begeben und den Schlüssel weggeschmissen.Naiv im Glauben,man könne den Partner schon dahingehend zurecht biegen,dass man gemeinsam dahin kommt,wo man hinwill,aber natürlich klappte das nicht.
Ich habe viel zu meinem eigenen Unglücklichsein beigetragen,weil ich von vorneherein m.E. nach die für mich und meine starke Libido falsche Partnerwahl traf.Habe mich verschätzt,in dem ich meinte,man könne einen Partner sexuell fördern,der noch keine Erfahrungen hat,aber irgendwann ist Ende der Fahnenstange,wenn der Partner
mehr als zufrieden ist,mit dem was man bietet,aber umgekehrt nicht.
Die zweite Beziehung scheiterte aus mehreren Gründen,das Ungleichgewicht in der Beziehung nahm immer mehr zu,durch meine Unzufriedenheit ,durch seine Unfähigkeit Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen,wurde ich immer dominanter,auch hatte ich immer mehr das Gefühl ein 3.Kind und keinen starken Mann,keinen Partner zu haben.
Was im übrigen auch bei der ersten Beziehung so war,heute vermute ich,es lag am Altersunterschied,am unterschiedlichen Bildungsstand,und an den unterschiedlichen Interessen,eigentlich hattten wir außer den Kindern nicht wirklich Gemeinsamkeiten,dies in den ersten verliebten Jahren aber nicht bemerkt.
Alle verzweifelten Versuche meinerseits ,Gemeinsamkeiten zu schaffen,in welchen Bereichen auch immer,scheiterten,ich bewegte mich gegen Wände,denn Man(n) war ja zufrieden.Ich nicht.
Durch meine Unzufriedenheit trieb ich meinen Mann in die Arme einer anderen.Dies war mir sowieso klar,dass er auch mal andere Haut als die meine irgendwann spüren wollte,ich war ja seine erste und bislang einzige und meine dominante Art zu fordern,machte das ganze auch nicht unbedingt besser.
Einen Vorschlag,vor Jahren bereits meinerseits,sich neuen Input zu holen über das Swingertum,lehnte er jedoch damals ab,weil er zu eifersüchtig war.
Als ich rausfand,das er mich betrog,war mein Ego schwerst verletzt,zum einen wegen des Vertrauensbruches,zum anderen weil ich immer treu geblieben war,trotz meiner Unterforderung,das fand ich mehr als unfair.
Ich nutzte die Gelegenheit beim Schopfe und warf ihn aus meinem Leben.Anfangs gefiel ich mir in der Rolle der Märtyrerin,vor allem weil ich dadurch die Schuld in den Augen der anderen auf ihn abwälzen konnte,aber irgendwann mußte ich mich meinen eigenen Unzulänglichkeiten stellen und zugeben,im Prinzip traf mich weitaus mehr Schuld am Scheitern unserer Ehe als ihn,durch meine eklatante Fehleinschätzung der Sachlage von Beginn an,durch meine weitere Handlungsweise.
Wer nun das Wort Liebe vermisst,der hat vermutlich recht,ich war anfangs verliebt,habe mich an sie zu schnell gebunden,bevor es Liebe werden konnte.(bei beiden Fällen zogen wir nach sehr kurzer Zeit zusammen/heirateten/bekamen ein Kind.Um genau zu sein,nach jeweils 2 Monaten,viel zu wenig Zeit um auszuloten,passt man überhaupt zusammen).Ich brachte ihnen auch nicht die notwendige Wertschätzung entgegen um sie achten zu können.
Nach der Trennung fiel ich erstmal in ein massives seelisches Loch,es dauerte mehr als 1,5 Jahre, bis ich da wieder rauskrabbeln konnte,ich nenne es die Zeit der Selbsterkenntnis,weil ich mein bisheriges Leben von Grund auf auch mittels einer Therapie durchleuchten,meine Beziehungsfehler erkennen und meine inneren Dämonen bekämpfen mußte.
Ich beschloß,um mich davor zu schützen,wieder in das gleiche Muster zu verfallen,erstmal keine feste Beziehung mehr einzugehen(,was ich im ersten Jahr nach der Trennung noch unbedingt wollte,Hauptsache ich mußte nicht alleine bleiben,was ich nie zuvor gewesen war und die diversen Versuche mußten zwangsläufig scheitern).
Legte mir ein paar Dauerfreunde zu,nur um mich bloß nicht auf einen Mann alleine zu fixieren,da ich dachte,ich bin mir dann selber mein größter Feind.
Wollte mich nicht mehr verlieben,alles hübsch fein an der Oberfläche halten,oberflächlich sein.
Sexuelle Erweiterungen suchen,mich austoben,Nachholen was mir all die Jahre sexuell fehlte.Das hat auch ganz gut geklappt.
Mittlerweile weiß ich dadurch auf jeden Fall,was ich dahingehend benötige,das ich nur mit jemand zufrieden sein kann,der mich vor allem in sexueller Hinsichtsehr fordert und auslastet,ohne dass das Alltagsleben die Lust und Leidenschaft killt.
Ich habe denjenigen unter meinen Dauerliebhabern gefunden.Er gibt mir das was ich sexuell benötige,alle anderen wurden von Liebhabern zu "nur noch Freunden".
Denn es hat sich im Laufe fast eines Jahres etwas eingestellt,womit ich im Leben nie gerechnet hätte: Liebe.
Eine besondere Art der Liebe,eine Liebe,in der man keine Ansprüche aneinander stellt,eine Liebe ist,die nicht den Belastungen des Alltags ausgesetzt sein wird,weil es dazu nie kommen wird,man sein bisheriges Alltagsleben beibehält ohne ein neues,gemeinsames zu schaffen.Denn er ist gebunden.Was mich nicht leiden läßt,bewahrt es mich doch auch davor,mich wieder zu 100% einem Partner zu widmen,was ich nicht mehr will.Dazu lebe ich viel zu gerne mittlerweile alleine,brauche den überwiegenden Teil meiner Zeit nur für mich, möchte niemanden langfristig in meinem persönlichen Lebensraum eindringen lassen,nicht mehr alles miteinander teilen.
Habe mir viele Refugien geschaffen,die mir lieb und teuer geworden sind,die ich nicht mehr missen möchte oder gar aufgeben für einen anderen Menschen.Gelernt,dass man wenn man alleine wohnt,zufrieden sein kann.Habe auch das erste Mal in meinem Leben nun eine eigene Wohnung,ein eigenes Reich,ohne es mit einem Partner gebaut zu haben,dieses Nest,das meine Insel der Ruhe ist,in der ich unbelastet leben kann.Nach meinem Gusto,nach meinem Rhythmus.My home is my castle.
Da ist kein Raum für einen anderen Menschen.
Aber das späte Glück meiner zeitweiligen Zusammenkünfte mit dem Mann,der mir mehr bedeutet,als jeder zuvor,genieße ich,ohne mehr zu wollen,solange es sich bequehmt,bei uns zu bleiben,in vollen Zügen.
Für meinem jetzigen Lebensabschnitt und meine jetzige Lebenseinstellung ist dies das Richtige.Ob es immer so bleiben wird,diese meine Lebenseinstellung und Beziehungsform vermag ich nicht zu sagen,aber ich denke nicht über das Morgen nach,sondern habe gelernt,im Jetzt und Heute glücklich zu sein,auch -und vor allem-mit mir selber.