„„Du widersprichst dir selbst, wenn du zuerst angibst, das RKI empfiehlt keine Impfungen, die allgemein nicht wirksam seien, und auf Nachfrage sagst du, dass es solche gar nicht gebe.
Tu ich nicht, wenn man "Impfung" nicht als "Impfstoff" ließt, sondern die Situation, in der etwas empfohlen oder nicht empfohlen werden soll, mit einbezieht. EIne HPV Impfung wirkt generell - solange der Geimpfte nicht ohnehin schion infiziert ist. Es wird daher generell empfohlen, wenn jemand sicher noch nicht infiziert ist, aber nicht mehr generell, wenn die Möglichkeit besteht.
„Wenn aber jede Impfung allgemein wirksam ist, ist es auch sinnvoll, dass möglichst jeder sie machen lässt.
Ist es nicht. Beispiel Cholera: die Impfung wirkt, dennoch wird sie nur empfohlen, wenn man irgendwo hin fährt, wo es die Krankheit auch gibt. Warum impft man nicht jeden? Weil jede Impfung auch ein Risiko birgt - wenn auch meist nur ein kleines. Und was hilft es denn, gegen etwas zu impfen, das man vermutlich ohnehin nie bekommen wird, weil es hierzulande nicht vorkommt?
Naja, wir reden hier ja nicht über Gelbfieber und Cholera sondern über Hepatitis und HPV im Kontext von Sex.
Und da sind Impfungen grundsätzlich sinnvoll, es sei denn, man ist bereits infiziert.
Für HPV gilt, dass seit ca 15 Jahren diese Impfung für Mädchen vor dem ersten Sex empfohlen wird. Danach wird nicht davon abgeraten, sie wirkt halt nicht gegen vorhandene Viren. Da sie mittlerweile gegen 9 Typen wirkt, ist sie also nur sinnlos, wenn man alle dieser 9 Virustypen schon in sich trägt. Dazu muss man das vorher teuer testen, falls man das kann.
Welche Frau will riskieren, dass sie Gebärmutterhalskrebs bekommt, weil sie sich nicht hat impfen lassen, nur weil sie von einigen sexuellen Begegnungen möglicherweise bereits mit dem ein oder anderen Typ infiziert sein kann, während ein anderer, den sie noch nicht hat, mit einer Impfung ausgeschlossen werden kann? Das ist nur sinnvoll, wenn sie beschließt keinen Sex mehr zu haben. Schließlich ist nicht jeder Mann als Träger infiziert und nicht jeder Sex überträgt auch.
Dennoch hat man erkannt, dass Jungs als spätere Überträger ebenfalls geimpft werden sollen. Und das, obwohl sie gar nicht profitieren können.
Daraus ergibt die Logik, dass eine komplett durchgeimpfte Jugend HPV ausrotten könnte, schließlich wird Sex als ausschließlicher Übertragungsweg bei der Story unterstellt. Sonst müsste man ja im Kleinkindalter bereits impfen wollen.
Die Krankenkassen zahlen nur, was sie müssen, und die Impfung ist teuer. Deshalb ist die Zielgruppe die, die noch gar kein Infektionsrisiko hatten, um ja keine Dosis mit eingeschränkter Wirksamkeit zahlen zu müssen. Hier müssen die jungen Frauen sich überlegen, was ein Versuch der Vermeidung der Krebserkrankung ihnen wert ist.
Hat man Hepatitis, merkt man das schnell. Da stellt sich das klarer dar.