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Aber vielleicht liegt es daran, dass ich überhaupt keine Lust auf fremde Haut und auf Sex mit unbekannten Männern verspüre.
Das ist der Knackpunkt. Und ich denke, da bist du nicht die Einzige.
Es ist schwer für mich, ein Gefühl zu beschreiben.
Wenn ich mich mit einem Mann verabredet habe, wir zum ersten Mal nebeneinander sitzen und reden, und ich ihn anziehend finde (und weiß, dass er das andersrum auch tut), dann gehen meine Blicke automatisch zu seinen Lippen und ich frage mich, wie er küsst. Wie sein Duft ist. Und wie es sich anfühlt, wenn er mich nimmt. Ich habe in dem Moment sehr wohl das Bedürfnis, mit ihm Sex zu haben.
Ich denke halt auch: Wo schade ich aktiv meinem Mann, wenn ich mit jemandem Sex habe? Kehre ich als anderer Mensch zurück? Wieso ist es mir erlaubt, mit einem Freund auszugehen und ihn zu küssen, mehr aber nicht?
Wieso würde es meinen Mann nicht stören, wenn mein Date kein Mann wäre, sondern eine Frau? Mit einer Frau dürfte ich jederzeit Sex haben.
Am Anfang des Jahres, als ich meine ersten Dates hatte, sagte mein Mann zu mir, dass er dachte, Eifersucht wäre das größte Problem gewesen. Aber er hat selbst gemerkt, dass es nicht das ist, sondern dass ein anderer Mann es mir sozusagen besser besorgt als er und ich ihn deswegen verlasse.
Seine erste Frage nach meinem ersten Sextreff war nicht, wie es abgelaufen ist oder so, sondern: Bist du gekommen? Und wie erleichtert er war, ein "Nein" zu hören (und das war keine Lüge, ich kann durch reine Penetration nicht kommen).
Er hat selbst in seinem Beitrag geschrieben: Wenn die Clubbesuche/Paartreffen dazu führen, dass er einmal im Monat, öfter muss er auch nicht, Gelegenheit hat, mit einer anderen Frau zu schlafen und unser eigenes Sexleben harmonisch ist, dann "darf" ich meine Solodates wieder aufnehmen.
Er hat kein Problem an sich mit dem Fakt, dass ich Sex mit anderen Männern habe.
Heute Abend gehen wir in einen Club. Ich kann gerne dann übermorgen berichten, wie es war.