Nicht zu unterschätzen ist auch die soziale Verkümmerung solcher Online-Rollengames-Fanatiker.
Das geschieht auch sehr schleichend: Ständig vorm Rechner, im Austausch mit anderen Personen, aber eben nur virtuell. Da ist es einfach! Vor allem einfach, Konlikten aus dem Weg zu gehen. In der Gruppe löst man ja auch viele Konflikte im Spiel, die Erfolgserlebnisse sind also zahlreich und man merkt nicht einmal, dass im "Real life" die Regeln ganz andere sind und die Lösungen eben NICHT so einfach.
Ein ehemaliger Kumpel von mir beispielsweise hatte genau deswegen total den Umgang mit Frauen verlernt.
Natürlich wusste er worauf es ankommt - dass man ihnen zuhören sollte, dass Komplimente wirken, etc. pp.
Theoretisch.
Aber praktisch wurde er viel zu schnell distanzlos und - das Schlimmste - missdeutete Höflichkeit auch schnell mit Zuneigung.
Da wurde eben jegliches Augenmaß verloren. Zu lange war er nur virtuell unterwegs.
Genauso umgekehrt: Wieso sollte ihr etwas fehlen, wenn sie doch selbst am Rechner Freunde hat, gerne vorm Fernseher hängt und ganz allgemein ja selbst dieselben Medien nutzt? Wenn es ihm etwas gibt, wird es ihr ja sicher auch so gehen.
Denkt er.
Weswegen ich ja auch eben so eindringlich den Tipp gab, weg vom Rechner und dem Fernseher zu gehen und einfach mal
rauszugehen.
Denn dann unterscheidet sich die eigene Freundin vom Rest, nämlich indem sie auf einmal einfach nicht da ist. Sondern woanders.
Mit anderen Menschen.
"Mit anderen Menschen? - Huch? Was mache ich hier eigentlich?"
Ist jetzt etwas überspitzt dargestellt, aber so in etwa spielt sich das dann halt ab. Auf einmal merkt man, dass da draußen ja auch noch ein Leben stattfindet.
Das ist zwar nicht einfach - aber wenn die eigene Freundin dort ist, dann muss man ja wohl oder übel ab und zu auch mal vor die Tür gehen. Sowas aber auch.