Sie schreibt:
Auch wenn das Thema nun schon etwas älter ist, muss ich doch mal noch was dazu schreiben. Ich habe nämlich das gleiche Problem mit meinen Aufgaben.
Zitat von **********_Zwei:
„Mir sind diese Aufgaben extrem wichtig, möchte sie nicht mehr missen.
Sie binden mich sehr an ihn und machen mir meine Stellung immer wieder bewusst.
Ich genieße seine Zufriedenheit und sein Lob, wenn ich alles zu seiner Zufriedenheit erledigt habe.
Das alles befriedigt und erfüllt mich sehr.
Das mit der Bindung in Zeiten des getrennt seins geht mir ähnlich. Ja, es ist schön, nicht in Vergessenheit zu geraten und das Machtgefälle auch auf die Entfernung aufrecht zu erhalten mit solchen Aufgaben. Und natürlich ist es eine besondere Freude – auch für mich – wenn ich gelobt werde oder sogar Belohnungen erhalte für besonders gut erledigte Aufgaben
Zitat von **********_Zwei:
„Und jetzt kommt das ABER….
Es passiert so oft, dass ich Aufgaben unpünktlich oder manchmal auch gar nicht erfülle.
Ich bin der Typ Mensch der alles auf den letzten Drücker macht...bzw nicht macht.
Manchmal vergesse ich auch einfach, was ich noch zu tun habe.
Mein Herr ist darüber sehr enttäuscht und oft auch ärgerlich.
Ich bin dann so untröstlich und traurig, gelobe natürlich Besserung….aber es gelingt mir einfach nicht.
Das geht mir ganz genauso. Manchmal habe ich einfach die Zeit nicht im Blick, manchmal einfach Stress im Alltag, manchmal sind 1000 andere Dinge gefühlt wichtiger, manchmal bin ich einfach müde und kaputt und es fällt mir schwer, mich dann noch aufzuraffen, manchmal muss ich mich aber auch zwingen, bestimmte Aufgaben zu erledigen, weil sie in meinen Augen unsinnig sind und ich dann Schwierigkeiten habe mich zu motivieren.
Es gibt regelmäßig (täglich oder wöchentlich) zu erledigende Aufgaben, dann so kleine spontane Aufgaben für zwischendurch, aber auch Strafaufgaben.
Die täglichen sind bei mir einigermaßen gut im Alltag integriert. Zwar kommt es auch da vor, dass ich mal nicht auf die Zeit achte, weil ich gerade abgelenkt bin, oder etwas anderes dazwischen kommt. Aber im großen und ganzen kriege ich das hin. Und gelegentlich mal eine Strafe für eine nicht oder nicht zur Zufriedenheit erledigte Aufgabe hat ja noch keiner Sub geschadet
Schwieriger ist es da schon mit den wöchentlichen. Da neige ich auch dazu, sie bis zum Sonntag vor mir her zu schieben, was auch regelmäßig zu Unmut bei meinem Herrn führt. Aber ich denke mir halt immer: „Diese Woche“ endet am Sonntag Abend 23:59 Uhr, und er hat keinen Grund sauer zu sein, weil ich am Sonntag Vormittag die Aufgabe noch nicht erledigt habe. Frist ist Frist...
Mit den kurzen Zwischendurch-Aufgaben hab ich eher weniger Probleme. Aufgabe gestellt, Aufgabe erledigt.
Am schwierigsten ist es mit Strafaufgaben, die ja meist etwas mehr Zeit und Aufwand erfordern - und natürlich auch nicht wirklich Spaß machen. Die schiebe ich auch oft so lange vor mir her, bis die Frist fast ran ist... finde Ausreden (nein, heute nicht mehr, heute brauch ich mal Ruhe und Zeit für mich - morgen ist ja auch noch ein Tag), erledige erst mal andere Dinge (die auch erledigt werden müssen, aber oft nicht unbedingt oberste Priorität haben), oder fange an, die Sinnhaftigkeit oder Angemessenheit der Aufgabe in Frage zu stellen.
„Ich denke, dass es etwas mit deiner Persönlichkeit zu tun hat. Du bist nicht schlechter, sondern anders. Ich weiß wovon ich da spreche... ich bin auch wie du. Immer alles auf den "letzten Drücker" und wenn dann was schief geht bin ich zu spät dran.
Ich sehe das auch als Teil meiner Persönlichkeit... so bin ich nun mal. Und die Persönlichkeit dahingehend ändern zu können, halte ich zumindest für schwierig. Und mal ganz ehrlich: Wäre ich noch ich selbst, wenn ich total organisiert wäre und mich immer zu allem aufraffen könnte, auch wenn es keinen Spaß macht?
Da geht es mir übrigens nicht nur mit den Aufgaben meines Herrn so, sondern auch im Privatleben (Haushalt lässt grüßen
) und bei der Arbeit – ach, ist ja noch entspannt Zeit, bis die Steuererklärungen beim Finanzamt sein müssen, also erstmal noch dies und das und jenes gemacht und hier rumgetrödelt und sich da ablenken lassen, bis es plötzlich eng wird, und man Überstunden schiebt, damit man alles noch rechtzeitig schafft.
Mich persönlich ärgert das auch oft, dass ich z.B. meinen Haushalt nicht im Griff habe, oder dass ich eben bei der Arbeit die Dinge auch immer vor mir herschiebe. Aber das bin eben ICH
„Sondern so wie die TE schreibt ist ihr mangelndes Zeitmanagement ja auch ein ganz allgemeines Problem in ihrem Leben. Und ein Dom, der sie unterstützen möchte, sollte dann evtl nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun.
Ihr also erst Mal helfen ein Zeitmanagement für ihr gesamtes Leben zu erstellen. Da wäre seine Hilfe und Unterstüzung als erstes gefragt und wichtig. Danach dann die Aufgaben
Nennt man auch Tagesstruktur
Nur so wird ein Schuh draus....
Der dann auch passt und in dem sie gut laufen kann ;)
Hm, ein interessanter Ansatz. Die „Zeitmanagement“-Keule schwingt auch oft über meinem Kopf, wenn ich mal wieder eine Aufgabe „nicht geschafft“ habe. Vielleicht sollte ich meinen Herrn auch mal bitten, mir erstmal an der Stelle zu helfen, anstatt mir immer wieder vorzuwerfen, dass ich ein sch... oder gar kein Zeitmanagement habe.
„Ich kann nur von mir sprechen, bin auch schon an Aufgaben eines Herren gescheitert. Heute weiß ich, dass ich gescheitert bin, weil die Aufgaben nicht meiner Persönlichkeit entsprachen und dadurch ein Widerwillen entstanden ist. Hinzu kam meine Intelligenz, dass ich in den Aufgaben teilweise keinen Sinn gesehen habe, sie weder logisch noch gefühlsmäßig nachvollziehen konnte und Doms Aussage, er wolle mich fordern und fördern, hat mir nur einen weiteren Widerwillen bescherrt. Mittlerweile weiß ich, dass ich nicht die Art Sub sein kann und werde, die brav Aufgaben ausführt.
Das Gefühl hatte ich tatsächlich auch schon, dass ich einfach den Sinn einer Aufgabe nicht verstanden habe, und dadurch Widerwillen entsteht. Beispiel: Ich habe früher immer viel zu wenig getrunken. Daher hat mein Herr mir aufgetragen, dass ich täglich 2 Liter zu trinken habe. So weit so gut. Tut meinem Körper und meiner Gesundheit gut, kann ich verstehen und akzeptieren. Wo ich allerdings manchmal Schwierigkeiten habe, ist der Zeitfaktor. Die 2 Liter sind bis 20 Uhr zu trinken und wenn erledigt zu melden. Ist es meiner Gesundheit und meinem Körper nicht sch...egal, ob ich 20 Uhr oder 21 Uhr meine 2 Liter geschafft habe? Es kommt vor, dass ich tagsüber bei der Arbeit so vertieft bin, dass ich nicht oft genug ans trinken denke. Dann quäle ich mir abends innerhalb 1-2 Stunden noch einen ganzen Liter rein, um die Aufgabe zu erfüllen. Ist das förderlich für meine Gesundheit? Hm...
„Der Klassiker - erst mal ausgiebig und mit Muse alles andere, unwichtige erledigen und dann die eine wichtige Deadline auf den letzten Drücker erledigen, hinschludern. Vorausgesetzt, dir geht es im Privat- und Berufsleben auch so, würde ich dir empfehlen dich mal mit dem Begriff "Prokrastination", (auf deutsch: Aufschieberitis) auseinanderzusetzen. Da kann ich "Getting Things Done" von David Allen empfehlen.
Hm, den Begriff Prokrastination lese ich gerade zum ersten Mal. Vielleicht wäre es wirklich eine Überlegung wert, sich damit mal auseinanderzusetzen...
„Manche Menschen haben aber schlicht ein Problem damit zu entscheiden, welche Priorität eine Aufgabe hat. Da vielleicht mal die Eisenhower-Matrix googlen.
Meine Güte, das artet ja in wissenschaftliche Arbeit aus
„Wenn dann feststeht was wann mit welcher Prio erledigt werden muss, hat sich bei mir ein Bullet Journal in Kombination mit Microsoft ToDo bewährt. Es ist sehr befriedigend, dort einen Haken vor eine Aufgabe zu setzen.
Haken vor Aufgaben setzen klingt gut
Vor allem wenn man damit vielleicht den Vorwurf ein wenig entkräften kann, ich würde ja NIE meine Aufgaben erledigen. Ich bin nämlich tatsächlich der Meinung, dass ich eine Menge Aufgaben erledige, aber im Gedächtnis bleiben eben immer die nicht erledigten.
„Ein Tipp, der sich bei mir sehr bewährt hat ist, am Abend die ToDos des nächsten Tages zu planen. Dann hat man das aus dem Kopf, einen Plan für den nächsten Tag und kann gut schlafen.
Das klingt absolut sinnvoll
Muss toll sein, so ein gut organisierter Mensch zu sein...
„Ich bin auch ein Chaot und alles in mir sträubt sich dagegen, daran etwas zu ändern. Das bin einfach ich.
Auf der Arbeit brauche ich erst einen gewissen Haufen an Arbeit bevor ich wirklich konzentriert eins nach dem Anderen abzuarbeiten in der Lage bin. Gerne auch um vor dem Wochenende was geschafft zu haben.
Wenn aber ein Kollege daher kommt mit "konntest du mal schnell" erledige ich das fix und problemlos gerne. Würde der sagen "es eilt nicht, reicht auch morgen" würde das liegen bleiben.
Das kommt mir verdammt bekannt vor
„Vielleicht ist das bei dir ähnlich und ihr könnt damit zumindest das Symptom behandeln. Also keine x Aufgaben irgendwann sondern zB eine SMS (ihr scheint ja räumlich getrennt zu sein) mit einer konkreten Sache die innerhalb von x Minuten/Stunden erledigt sein soll.
Auch die Idee zu bestätigen dass du es gelesen hast und dich dran machst finde ich ziemlich gut. Damit hast du das was du brauchst: die Deadline.
Das klingt nach einem interessanten Ansatz
Aufgaben mehr als Sofort-Aufgaben zu stellen... damit komme ich persönlich ja meist besser klar als mit „heute hast du x, y, z zu erledigen und natürlich a, b, c nicht vergessen“. Sollte ich vielleicht mit meinem Herrn mal besprechen...
„Was ich versucht habe zu erklären, ist, dass nicht die Aufgabe an sich das Problem ist bei solchen Aufgaben, sondern nur das Wissen darum, dass man sie ab jetzt gefühlt "für immer" machen muss und das "nie ein Ende" hat. Das ist für mich, für meine Motivation pures Gift. Zum einen, weil ich dann immer denke "was, wenn ich es mal aus irgendeinem Grund nicht schaffe? Dann habe ich die Aufgabe automatisch versagt, obwohl ich sie davor ganz oft richtig gemacht habe." und zum anderen, weil das einzige, was mich zum Erfüllen von Aufgaben bewegt, das Gefühl ist, es geschafft zu haben und einen Haken an die Sache setzen zu können und dann ist sie zuende und ich kann etwas anderes tun. Diese Endlos-Aufgaben sind aber eben naturgemäß nie zu Ende. Es kommt immer ein neuer Tag und die Aufgabe ist immer noch da.
Hm, ein interessanter Einwand. Ich glaube, da könnte auch für mich was wahres dran sein. Vielleicht täglich-Aufgaben eher reduzieren, und die ein oder andere dann jeweils einzeln ans Sofort-Aufgabe stellen. Gibt Dom auch die Möglichkeit, auf die jeweilige Tagesform oder zeitliche Verfügbarkeit von Sub zu reagieren. Danke für den Gedanken