Ich hab aus Neugierde eben mal ein bisschen im Internet gestöbert und ein paar Studien und Artikel zum Thema Cunnilingus und was die Geschlechter dazu sagen gelesen.
Zum einen kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass nur 7% aller Männer Cunnilingus nicht mögen, aber 10% der Frauen. Es gibt also insgesamt mehr Frauen, die Lecken nicht mögen, als Männer.
Der größte Anteil der Frauen (44%) findet Lecken ab und zu ganz okay. Ist also nicht super enthusiastisch, lehnt es aber auch nicht generell ab.
Ganz insgesamt drängt sich der Eindruck auf, dass Männer Cunnilingus insgesamt mehr mögen und da auch mit mehr Enthusiasmus dabei sind, als Frauen. Eine Erklärung für mich ist die relativ simple Tatsache, dass Männer wissenschaftlich erwiesenermaßen eine forciertere/offensivere Sexualität und auch deutlich mehr Philien und Fetische haben. Also wenn es darum geht, was Männer alles sexuell machen wollen, ist ihre Palette deutlich breiter als die von Frauen und auch ihr Eifer und Fokus ist größer, also ihr Ehrgeiz, etwas umzusetzen. Männer tendieren mehr dazu, sich auf bestimmte Praktiken einzuschießen, sie stellen auch den Großteil der Fetischisten.
Ganz interessant fand ich aber die Umfragen und Interviews von Männern und Frauen bezüglich Cunnilingus.
Zum Beispiel waren die hauptgründe, warum Frauen Cunnilingus ablehnen, 1) weil ihrer Meinung nach die wenigsten Männer es befriedigend können und 2) weil sie ein eher gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper hatten, also sich als schmutzig und schlecht riechend/schmeckend im Vulvabereich empfanden.
Bei den Interviews mit Männern, warum sie Cunnilingus mögen, musste ich beinahe lachen, weil die befragten Männer fast durchweg alle die gleichen Gründe hatten:
Der Hauptgrund durchweg ALLER befragten Männer war, dass es für sie ein Egopush ist und es ihnen vor allem gefällt, den Eindruck zu bekommen, ein guter, fähiger Liebhaber zu sein. Also nix mit "selbstlos" und "nur die Frau steht im Mittelpunkt und nur sie soll ihren Spaß haben". Es ist in der Regel ein durch und durch egoistischer Akt. Dem stimmte auch eine Sexualtherapeutin zu, die sogar so weit ging zu sagen, dass sexuelles Vergnügen intrinsisch egoistisch ist und das Lustzentrum im Grunde keinen Altruismus kenne - man spürt nur Lust bei dem, was man selbst geil findet und die Idee vom "Geben" im Sinne eines selbstlosen Dienstes ist zwar praktisch umsetzbar, erzeugt aber definitiv keine Lust.
Dementsprechend gaben die Männer dann auch an, dass sie am Cunnilignus vor allem Reaktionen reizten, die sie mit Lust interpretierten und die ihnen bestätigten, dass sie einen guten Job machen und "es drauf haben". Eine komplett still liegende, nicht stöhnende Frau war für alle Männer absolut unbefriedigend.
Nun ist es nicht so, als würde ich das irgendwie verurteilen, weil ich es persönlich genauso mag, zu sehen und zu spüren, dass ich jemandem Lust beschere. Auch ich liebe das Feedback und auch ich empfinde einen gewissen Stolz dabei, wenn ich meine Sache gut mache. Aber das ist eben trotzdem was absolut egoistisches. Es macht MICH geil. Und das ist vollkommen ok. genauso wie es vollkommen ok ist, als Mann auf Cunnilingus zu stehen, weil man es geil findet, wenn die Frau vor Lust zum Knallfrosch wird. Das halt als Selbstlosigkeit und "ich will nur ihr was Gutes tun und meine eigene Lust spielt gar keine Rolle" zu verkaufen, ist einfach falsch und auch ein bisschen lächerlich. Man tut's, weil man's geil findet! Ist doch nix dabei.