„Steht ihr alles gut, sie kombiniert auch sehr gut und es sieht absolut nicht altbacken aus.
Und WENN sie altbacken aussehen würde, dann wäre das genauso zu akzeptieren, wie die Chucks von @*******da72
(Ich nehme deinen Beitrag übrigens nur zum Anlaß, mir liegt das schon aufgrund von vielen Beiträgen auf der Zunge.)
Es ist doch bei weitem nicht so, dass lediglich von den Alten und Altbackenen geurteilt würde, sondern mindestens so von Menschen, die jünger oder gleich alt (als ich z.B. bin) sind. Diese Urteile sind mindestens so hart und z.B. die Altbackenen werden ebenso umgekehrt kritisiert.
Die Kritik empfinde ich übrigens sehr viel eher in Richtung "eine Frau sollte sich feminin kleiden" (damit gemeint sind dann Kleider, Röcke, usw.), SOLLTE hohe Schuhe (und eben nicht flache Schuhe tragen), sich selbstverständlich schminken u.ä. Also, wenn wir von "gesellschaftlichem Druck" sprechen, dann erlebe ich ihn eher in diese Richtung, denn in Richtung "kleide dich unauffälliger".
Es ist jetzt schon so knapp 30 Jahre her, da war ich mit meinem Vater auf einem "Ladnertreff", die Ökoladner der Region treffen sich regelmäßig zum Austausch. (Es ist Standard, dass da auch viele Unbekannte auftauchen.) Mein Vater kommt (weil er berufsbedingt immer so gekleidet war ausser Haus) im schicken Anzug mit Krawatte usw. Mein Vater sollte, mäßig höflich aufgefordert, die Lokalität verlassen, das wäre hier intern usw., bis allen klar gemacht wurde, dass wir hier SEHR richtig sind. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich deutlich bemerkte, dass Toleranz keine Einbahnstraße ist. Genauso wie ich als Ökofreak damals in einer Gruppe Schlipsträger mit großer Skepsis aufgenommen worden wäre, ging es da meinem Vater. Und die Toleranz, welche diese Ladner selbstverständlich fordern von Anzugträgern, haben sie umgekehrt nicht gewährt. Toleranz bedeutet eben nicht nur das zu akzeptieren, was man selber ok findet, sondern besonders das, was einem fern liegt.
Meine Mama ist sehr altmodisch und altbacken gekleidet und gestylt. Ich möchte von ihr für meinen Kleidungsstil nicht kritisiert werden (und sie bemüht sich zunehmend darum) und genauso hat sie das Recht daran, dass ich ihre Blümchenröcke, ihre Blüschen und Lockenwickler akzeptiere.