Zwänge und ...
... Schönheitsideale liegen oftmals dicht beieinander.
¿Folgt denn nicht die zeitraubende Prozedur des Rasierens dem Zwang zur Glätte, vielleicht geprägt von den Einwohnern eines kleinen gallischen Dorfes?
Soweit es das Schönheitsideal betrifft, waren es in den überwiegend europäischen wie auch außereuropäischen Kulturen fast ausschließlich Frauen, die sich ungeachtet ihrer Veranlagung der Tortur einer Körperrasur unterwerfen mussten und müssen. Vielleicht nicht ganz, denn es gab ja noch die Kelten, die diese Kultur mit Ausnahme der Kopf- und Oberlippenbehaarung pflegten. Da die totale Rasur im kulturellen Umfeld der Römer den Frauen vorbehalten waren, standen sie aus ihrem Verständnis heraus dieser Gepflogenheit der Kelten absolut verständnislos gegenüber. Ovid hielt in seinen Ausführungen über den zivilisierten Mann im ersten Buch der Ars amatoria diese Körperkultur jedenfalls für eines freien Mannes unwürdig. Deswegen beschimpfte er Männer, die sich die Beine oder Brusthaare rasierten, mit der Bezeichnung „Effeminati“ und setzte sie den orientalischen Eunuchen gleich.
Die Körperrasur – mit Ausnahme sportlicher Motive – findet sich womöglich vorwiegend in der Kultur der Asterixleser. Die Bewohner des in den Werken benannten gallischen Dorfes jedenfalls entsprechen, soweit es die Rasur betrifft, offenbar den realen historischen Umständen. ¿Ob da nicht möglicherweise Rasurfetischisten in subtiler Art und Weise beeinflusst worden sind und auch einmal gerne Asterix und/oder Obelix sein wollen, ohne so richtig zu erahnen, welches Motiv ihr Messer reitet? Wenn dem so wäre, ...
... hätte der latente Zwang des Asterix und/oder Obelix zugeschlagen und das Ergebnis dieses Zwanges wäre ...
Daistjanix.