Ohne Scheiß: Mir ist in meinem Elternhaus von frühester Kindheit an vermittelt worden, wie ein Mädchen zu sein hat.
Hand heb.
Das Problem, was auch der
@**********ucher ansprach, rührt einerseits von dieser Erziehung und dann wirken natürlich unangenehme Begegnungen. Die sogar noch viel stärker. Sexuelle Belästigung und Catcalling waren in den 80er Jahren Gang und Gäbe. Da war dieser fette, immer verschwitzte Stelzbock auf meiner Ausbildungsstelle, der sich mit 50 noch jung und sexy fand. Meine Instinkte, mich fern zu halten, bloß nie mit dem alleine zu sein, funktionierten gut.
Und sowas hast Du als Frau auch im Postfach im Onlinedating. Oder ein fotoloses Profil eines Mannes, da könnte sowas drinnen stecken.
Natürlich stehen Befürchtungen im Raum, ein widerliches Erlebnis einzufangen, wenn ich aktiv werde. Und dann vor einem Mann zu stehen, der sich für Armor hält, mir auf die Pelle rückt, ist so ziemlich das Letzte, was ich in meinem Leben haben mag.
Diese unangenehmen Zeitgenossem herauszufiltern, deshalb bin ich so achtsam. Ich habe sonst überhaupt keine Angst vor Männern, auch nicht vor einer Abfuhr, aber jemanden an der Backe zu haben, wo ich bloß das Rennen bekomme, ist meine wesentliche Motivation, nicht offen für jedes Interesse zu sein und nur selten an einem Mann Interesse zu haben.
Männer sind bei Desinteresse auch meist sehr lieb und sehr selten doof. Da möchte ich Frauen Mut machen. Die schreiben entweder gar nicht zurück, dann weiß ich Bescheid, oder sie tätigen den Button oder schreiben, dass sie gerade keine Zeit haben, bereits fanden, was sie suchen oder ähnlich. Da weiß ich auch, was Tango ist.
Viel mehr haderte ich in jungen Jahren an dem "Du darfst keinen Mann verärgern, der tut dir sonst was." Und: "Immer höflich sein."
Natürlich gab das Männern die Möglichkeit, mich viel leichter ansprechen zu können, beschnitt mich allerdings extrem in meinen Möglichkeiten, mich für mich unangenehmen Situationen gar nicht erst auszusetzen. Der o.g. alte Stelzbock wusste genau, wie er uns Azubinen näher kommen konnte, auch mal anfassen, am Arm, Schulter, das fand der geil und wahrscheinlich hat der wirklich gehofft, dass mit einem jungen Mädchen mal was geht.
Nicht höflich sein zu müssen und sich gegen unerwünschte Ansprache, auch virtuell, verwahren zu können, das ist etwas sehr Wertvolles. Es schützt mich, egal was andere Menschen von mir denken, dreimal egal, was solche Männer wie damals denken, die mich angeierten und meine Erziehung sowie die gesellschaftlich erwartete Höflichkeit missbraucht und ausgenutzt haben.
Ich entschloss mich für mich, nicht für die Einhaltung gesellschaftlicher Regeln. Und dafür bekomme ich teilweise den Frust von Männern zu spüren, die deshalb nicht an mich rankommen können. Das ist mir wurscht, höchstens macht mich das sauer.
Das Männer häufig nachtreten, wenn sie Ablehnung erfahren oder anfangen, eine Frau zu überreden, mag ein sehr viel besserer Grund für eine Frau sein, nicht aktiv anzuschreiben. Auch für leicht zu kriegen gesehen zu werden, sprich yas ein Mann denkt, diese Schlampe ist ein sicherer Fick.
Männer sind bei weitem nicht freier im Kopf, nur durch gesellschaftliche Regeln sind die Vorstellungen über Frauen und ihre Sexualität teils echt krude und krass. Einerseits die versaute Pornoschlampe vs. die brave prüde echte Frau daheim. Das kriegen immer noch viele Männer nicht auf die Kette, dass es ganz viel dazwischen gibt.
Ich muss mein Verhalten an diese Denke anpassen, wenn ich jemanden suche, mit dem ich natürlich versauten Sex, aber auch eine Liebesbeziehung eingehen möchte. Nur irgendwie gibt es fast nur Weggvögler (ich will mich sexuell endlich frei erkunden und austoben) oder Monogamisten (ich suche was Braves, das kinderlieb und treu ist und kochen kann).
Männer machen es mir überhaupt nicht einfach, nur seil sie ihre Massenmails losschicken. Und Versuche, sich über Sex ubd sexuelle Vorstellungen zu unterhalten, enden meist mit "Oh, geil, wann ficken wir endlich". Männer sind meiner Erfahrung nämlich auch Angsthasen. Am besten soll ich eine Augenbinde tragen und sie machen einfach mal drauf los, wie sie glauben, das es richtig ist. Es ist sehr schwer, da über Bedürfnisse zu sprechen, überhaupt einen Mann zu erleben, der nicht schwer verunsichert ist, wenn er merkt, seine Vorstellungen von Sex und Frauen liegt meilenweit neben der Realität. Das merke ich auch hier im Forum immer wieder.
Und solange Männer glauben, dass sie Frauen anschreiben müssen, solange es von ihnen als abtörnend und verunsichernd empfunden wird, offen miteinander zu reden und die Realität des Gegenüber (Sexualität der Frau) Gesagtes anzunehmen... muss ich halt sehr mühsam suchen. Isso. Komme ich drauf klar.
Sie