„Und wer es nicht glaubt, der möge den Selbsttest machen: Frauen, geht aus - im Jogginganzug ganz ungestylt und Männer - schminkt euch und lackiert euch die Fingernägel ...
Also ... ich mag das. Ungestylte Frauen im Jogginganzug, meine ich. Nicht die geschminkten Männer. Wenn mir eine Frau ungestylt im Jogginganzug über den Weg laufen, die mich optisch (Gesichtszüge, Figur/Haltung) anspricht und mir dann auch noch ein paar ungeschminkte Lachfältchen schenken würde - ich wäre sofort unzurechnungsfähig
„Manchmal bin ich erstaunt, in welchen Soziotopen sich manche hier offenbar bewegen. Ich kenne viele Männer, die überhaupt keine "Macher" sein wollen (im Gegenteil überfordert und frustriert sind, wenn das von ihnen erwartet wird) und viele Frauen, die per Naturell "Macherinnen" sind. Daher kann ich mit diesen "das ist halt für alle und immer so"-Sagern so gar nicht gut umgehen.
Ich wollte früher immer ein "Macher" sein, also jemand, der immer alles im Griff hat, alles alleine schafft, keine Hilfe braucht, immer für andere da und unzerstörbar ist. Lange Zeit schien das auch zu irgendwie zu so zu sein und zu klappen. Ja, irgendwie. Wenn "nett" die kleine Schwester von Scheiße ist, ist "irgendwie" einer der beiden großen haarigen Brüder.
Ich denke jeder, der schon einmal einen richtigen Burnout hinter sich hatte, egal ob Mann oder Frau, weiß was passieren kann (nicht muss), wenn man über längere Zeit versucht, Erwartungen (auch den eigenen) gerecht zu werden, ohne Rücksicht auf die eigene körperliche und seelische Leistungsfähigkeit zu nehmen.
Ich will kein "Macher" sein. Jedenfalls nicht 24/7. Es gibt Zeiten, zu denen ich stark bin, wenn meine Energieschüssel aufgefüllt ist und überläuft. Aber es gibt auch Zeiten, in denen ich schwach bin, wenn die Schüssel fast leer ist. Und zu denen stehe ich inzwischen. Wer gerade dann von mir einen "Macher" erwartet, der kann erwarten, bis er schwarz wird. Aber überfordern und frustrieren tun mich solche Erwartungen nicht mehr. Sie sind mir inzwischen scheißegal, und die Menschen, die solche Erwartungen an mich hegen, meide ich nach Möglichkeit.
Hat aber für mich nichts mit dem Den-Ersten-Schritt-Machen zu tun. Den mache ich trotzdem. Aber nicht nur, weil es von mir als "Macher" erwartet wird.