das intro
Einsteigen und Kultur genießen…
Die in schwarze Abendgarderobe gekleidete Gruppe nahm eben ein Glas Sekt zu sich, als sich einer der Gäste beim Wirt erkundigte, wo wohl der Bus, der sie alle in dieses abgelegene Hotel chauffiert hatte, geblieben sei.
Es donnerte jäh, als der Gastwirt seine Schultern hob.
Ein wirres Stimmengewirr erhob sich, die ersten Herren zückten ihre Handys, um festzustellen, dass sie sich in einem Funkloch befanden.
Ein Blitz zuckte durch die Fenster und spiegelte sein Licht für den kurzen Augenblick in den Gesichtern der verunsicherten Gäste.
Gleich darauf donnerte es erneut und der Regen verschleierte die Sicht nach draußen.
„Haben sie ein Telefon?“, wurde der Wirt gefragt, der ihnen das Festnetztelefon auf die Theke legte. Einer der Herren nahm es und versuchte, eine Nummer zu wählen. „Was ist los?“, fragte ihn nun eine neben ihm stehende Dame, als sie sein verärgertes Gesicht beobachtete.
„Tot!“, antwortete der angesprochene, „kein Zeichen!“, und an den Mann hinter dem Tresen gerichtet:“ Was ist mit dem Scheißtelefon los?“. Abermals zuckte der Wirt mit den Schultern. „Muss an dem Gewitter liegen“, versuchte er zu erklären.
„Na toll“, fauchte eine andere Dame, „wie kommen wir jetzt hier weg? Ich habe keine Lust bis zum nächsten Dorf durch den Regen zu latschen…“, und zeigte dabei auf ihr Abendkleid.
Sie alle hatten eine Theaterfahrt gebucht und das Stück „Moulin Rouge“ genossen. Gleich danach war ein kleiner Imbiss mit Sekt in diesem alten Hotel vorgesehen, welches so weit ab jeglicher Zivilisation mitten in einem Wäldchen lag. Zauberhaft romantisch bei Tag…sicherlich…Aber jetzt eine Sackgasse….eine Falle, die sie einschloss.
„Wir warten einfach den Regen ab“, schlug ein Mann vor, wurde aber gleich von einem anderen unterbrochen: „ Es ist verdammt kalt draußen, vor allem nach einem Regen. Schauen sie sich doch um…Wir können doch unmöglich durch diesen Moorrast laufen, mit unseren Klamotten!“
„Und was ist, wenn der Regen die ganze Nacht anhält?“, schlug die Dame von vorhin in die gleiche Bresche. Sie wandte sich zum Wirt. „Ist es vielleicht möglich, bis morgen hier zu übernachten?“ Dieser schaute die Dame direkt an, „Wir haben heute Abend noch eine Hochzeit. Das Personal ist mit den Vorbereitungen beschäftigt. Wenn wir Zimmer herrichten sollen, wird das dauern“.
„Ich will hier gar nicht übernachten“, kreischte eine andere Dame, „ich will nach Hause und zwar ganz schnell!“ „Meinen sie, wir vielleicht nicht? Ich kann es mir gar nicht erlauben, eine Nacht wegzubleiben…und das, ohne jemanden benachrichtigen zu können!“, entgegnete der Mann, der den Regen abwarten wollte.
„Das bringt doch nichts“, versuchte einer der Herren zu schlichten, „so wie es jetzt aussieht, müssen wir abwarten und da es schon verdammt spät ist, ist der Vorschlag, Zimmer zu nehmen, gar nicht so verkehrt. Morgen schaut alles ganz anders aus. Ich schlage vor, wir werden jetzt ganz ruhig unseren Sekt schlürfen und weiter das Buffet genießen“
Während neue heftige Gespräche entbrannten, beobachtete die Gruppe, wie fleißige junge Damen den Raum für die Hochzeit herrichteten…
Wo ist der Busfahrer?.....Wieso ist der Wirt so gelassen?....sollte das alles vielleicht eine......FALLE...gewesen sein?....(muhahahahahaha)