Hier erscheint doch recht oft das Wort LIEBE oder Bezeichnungen wie TIEFE GEFÜHLE im Zusammenhang mit dem Küssen. Evtl. sollten einige der KUSS-Verfechter, welche nicht so ganz verstehen wieso andere das Küssen ablehnen oder sehr reduzieren bedenken, dass hier eine gewisse Anzahl an Teilnehmern vorhanden ist, die durchaus regelmäßig Sex mit "Fremden" mögen ...
Während das Küssen wie schon angeführt eine intime persönliche und gefühlvolle Angelegenheit darstellt kann (nicht muss) der sexuelle Akt als solches eine rein triebgesteuerte, erotische, prickelnde und neben dem Lustgefühl recht bedeutungslose Sache sein. Nimmt man Spielarten wie bspw. einen Gangbang wüsste ich nun nicht an welcher Stelle dort Küssen und gar Zungenküsse durch alle Beteiligten erwünscht wären. Auch im Bereich der Prostitution fällt es mir schwer zu glauben, dass LiebesdienerInnen plötzlich eine derartige Zuneigung empfinden.
Trennt man nun mal ein offenes Sexualleben von der Gefühlsebene wird verständlich weshalb das Küssen nicht unbedingt gewollt ist, unabhängig der persönlichen Vorlieben zum Küssen.
Evtl. ist hier die Fragestellung nicht eindeutig genug. Der Unterschied des Küssens in einer Beziehung bzw. mit ständig wiederkehrenden Sexualpartnern unterscheidet sich wesentlich von einmaligen/wechselnden. Offensichtlich treffen in diesem Beitrag die unterschiedlichen Welten aufeinander, was zu den sehr differenten Sichtweisen führt.
Trotz allem kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wenn Aussagen wie Küssen ohne Sex JA, aber Sex ohne Küssen NEIN getätigt werden. Dem Geschlechtsverkehr liegt ein menschlicher Trieb zu Grunde, wie Essen und Trinken, welchen man zwar kontrollieren kann, aber nun mal genetisch vorhanden ist. Das Küssen hingegen ist jeweils eine bewusst (anerzogene) Verhaltensweise um Zuneigung, Gefühle, soziale Einstufung etc. zu signalisieren, vgl. dem Lausen bei Affen. X-beliebig Herumzuknutschen macht daher auf mich den Eindruck als handle es sich um einsame sozial nicht kompatible Mitmenschen, die sich auf diese Art und Weise irgendwie in die Gesellschaft einklinken wollen (ohne jegliche echten/wahren Emotionen). Sich hingegen sexuell auszuleben ist lediglich den urmenschlichen Fortpflanzungstrieben, auf moderne Art mit viel Vergnügen und Lust daran, nachzugehen.