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Inspiriert aus einem anderen Beitrag (
Hemmungen, jemanden anzuschreiben?):
Was mich angeht, kann ich mir unter "zufriedenstellendem und bereicherndem Sex" nichts vorstellen. Die hier aufgestellte These ist, dass da wohl irgendwas in meinem Leben grundsätzlich falsch gelaufen sein muss.
Ich frage mich dagegen: Ist das so? Gibt es da ein "richtig" und ein "falsch"?
Und wann genau "bereichert" Sex eigentlich?
Ich habe da ein ambivalentes Verhältnis zum Sex: Einerseits habe ich ein durchaus sehr ausgeprägtes Bedürfnis danach, andererseits habe ich auch jahrelang keinen Sex und mache auch keinerlei Anstalten, mich darum "zu bemühen", weil es mir das schlicht nicht wert ist.
Ich kann das nur schwer beschreiben. Es ist halt einerseits sehr wichtig, aber andererseits ein Fall von "na dann halt nicht".
"Bereichert" fühlte ich mich dadurch bisher übrigens nie. Mich bereichern neue Erkenntnisse, tiefgreifende positive Erlebnisse oder tiefsinnige Gespräche. Aber Sex? Das ist eher eine kurzfristige Befriedigung (meinetwegen auch eine sehr häufig wiederholte kurzfristige Befriedigung), aber ich würde es nicht als "Bereicherung" betrachten.
Oder verstehe und verwende ich den Begriff in der Hinsicht einfach nur falsch?
Und was genau meint "zufriedenstellend"? Also - wenn Sex nicht in irgendeiner Form der Triebbefriedigung dienen würde, würde ich's ja nicht machen. Ich schätze, das ist vergleichbar mit Süßigkeiten (oder irgendwas ähnlichem, falls ihr mit der Assoziation nicht klar kommt): Da hab' ich ab und an auch so einen richtigen Heißhunger drauf, dann greif ich mir eine Hand voll Gummibärchen - und dann ist's auch wieder gut. Bis zum nächsten Mal, dass ich Lust auf Süßigkeiten bekomme, oder auch mal 'ne ganze Weile lang die Nase voll davon habe.
Mit Sex ist das nicht ganz so. Ab und an (verhältnismäßig selten) hab' ich dann halt mal so richtig Lust darauf - aber der Aufwand (oder der Preis dafür) ist mir viel zu hoch. Da mach' ich's mir halt lieber schnell selbst. Ist zwar nicht das Gleiche, aber zumindest Ok. Die passende Metapher wäre vielleicht: Wenn das italienische 3-Sterne-Restaurant gerade geschlossen hat, muss halt der Pizza-Lieferdienst herhalten. Am Ende des Tages bin ich dann auch irgendwie satt, auch wenn's qualitativ gänzlich anders ist.
Und in den noch viel selteneren Fällen (alle paar Jahre mal), in denen ich dann tatsächlich mal eine Sexpartnerin habe, kann's auch vorkommen, dass ich dem schlicht überdrüssig werde. Irgendwann ist das für mich dann auch nur noch ein routinierter Ablauf, der der Triebbefriedigung dient. Das ist dann also vielleicht dem Wortsinn nach "zufriedenstellend" aber inwieweit mich das "bereichert" kann ich nicht sagen.
Läuft da jetzt also tatsächlich was "falsch" bei mir?
Muss zwingend immer alles "richtig" laufen? Und wenn ja, warum überhaupt? Und wie läuft es denn "richtig", wenn es tatsächlich so eine harte richtig/falsch Unterscheidung gibt? Wer genau definiert, was jetzt richtig und was falsch ist?
"Gelegenheit macht liebe", dazu ein.
....und daran ist nichts verkehrt wenn es passiert passiert es.
zufriedenstellend für dich gewesen ist, weil du befriedigt bist.
Ich wünsch die von Herzen das du die passende Partnerin kennen lernst.