„Pornos und Masturbation in der Beziehung
Hallo
Wie steht ihr zum Thema Masturbation und Pornokonsum innerhalb einer Beziehung?
Ich gehe hier jetzt erstmal ausdrücklich NICHT von Beziehungen aus, in denen ein Part durch ein Machtgefälle in seiner Sexualität bewusst fremdbestimmt wird. Also hier soll es nicht um BDSM-Beziehungen gehen, in denen einer keusch gehalten wird, oder allgemein die Kontrolle über seine Sexualität aus der Hand gegeben hat.
Es geht um die ganz durchschnittliche 0815-Liebesbeziehung.
Findet ihr, dass Masturbation und Pornokonsum in einer Beziehung reduziert oder gar ganz eingestellt werden sollen, sodass der partnerschaftliche Sex ganz klar im Fokus steht?
Ich frage, weil mir diese Forderung in den letzten Jahren immer wieder begegnet ist. Insbesonders, wenn es um die männliche Sexualität geht. So manche Frau scheint aus allen Wolken zu fallen, wenn sie erfährt, dass ein Mann in einer Beziehung immer noch masturbiert und Pornos guckt. Da anscheinend automatisch davon ausgegangen wird, dass Frauen weniger masturbieren und weniger Pornos gucken, sah allerdings auch ich mich immer wieder Verwunderung ausgesetzt, wenn ich zugab, im Durchschnitt um die zweimal am Tag zu masturbieren und bei der Hälfte meiner Masturbationen Pornos zu gucken. Auch innerhalb einer Beziehung. Selbst dann, wenn ich täglich Sex habe.
Für mich ist die Eigensexualität ganz großes Thema und mir persönlich sehr wichtig. Ich lasse mir da ganz ungern reinreden und will mich dafür auch nicht rechtfertigen. Ich habe mehrmals am Tag sexuelle Lust und spüre Erregung. In mehr als der Hälfte dieser Fälle habe ich aber keine Lust auf einen Menschen, sondern nur Lust auf einen Orgasmus, den ich mir dann mittels Masturbation hole, manchmal als Fast-Food mithilfe eines Pornos.
Ich habe durchaus auch Lust auf Sex mit einem Menschen, aber eben nicht jedes Mal. Und ich finde es nicht nur total in Ordnung, sondern völlig normal, mich absolut ungeachtet meiner Beziehungssituation sexuell um mich selbst zu kümmern, wenn ich Bock drauf habe. Ich finde es normal, in einer Beziehung Pornos zu gucken und auch normal, in einer Beziehung zu masturbieren und habe auch kein Problem damit, wenn man insgesamt öfter masturbiert, als Sex hat, da ich gar nicht nachfrage, wie oft mein Partner denn jetzt nun am Tag Pornos geguckt oder masturbiert hat, weil ich nicht finde, dass mich das was angeht.
Solange das alles in einem normalen, gesunden Rahmen passiert, ist das für mich das Normalste auf der Welt. Pornosucht ist natürlich was anderes, genauso wie die Flucht in die Masturbation aufgrund von Performance-Schwierigkeiten oder ähnlichem.
Wie haltet ihr es mit Pornos und Masturbation in einer Beziehung und was erwartet ihr von eurem Partner?
Lasst uns bitte davon ausgehen, dass beides in einem normalen, gesunden Rahmen ausgelebt wird und keine Sucht und kein Leiden vorliegen.
Ich hoffe, die Umfrage gibt genügend Antwortmöglichkeiten her. Ansonsten erklärt ruhig gerne und ausführlich, was ihr alternativ darüber denkt.
Liebe Grüße,
Kailyn
Die Eigene Sexualität (Mastrubation) ist ein selbstbestimmendes Thema. Selbstbestimmtheit, sollte es in einer Beziehung immer geben. Wenn der Pornokonsum aber zu einer Störung der sexuellen Beziehung führt, sollte dies eigentlich offen angesprochen werden.
In meinen Beziehungen habe ich das Thema immer offen kommuniziert. Man sollte dabei immer bedenken, das Sex mit einen/einer Partner*inn immer nur eine Form der Sexualität ist. Selbstbefriedigung ist auch eine Form und sogar eine sehr wichtige. Sie hilft nicht nur bei der Entspannung, sondern auch der Erforschung, was einen Stimuliert oder gefällt.
bitte sprecht es offen an. Es ist ganz normal und es wird euch dabei helfen, eine vielleicht angewachsene Distanz zu überbrücken. An alle Eltern, bitte redet auch offen mit euren Kindern über dieses Thema und helft ihnen dabei, ihre Sexualität zu entwickeln und ungestört von falschen Tabus leben zu können.