Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Die Zweite Frau
2498 Mitglieder
zur Gruppe
Sex unter Männern
1008 Mitglieder
zum Thema
Wieviel Sexualpartner hattet ihr bisher in eurem Leben?224
In einem derzeit aktuellen Thread habe ich versucht, darauf…
zum Thema
Das Verhalten kontaktwilliger Swingerherren zur Paarungszeit175
Wir sind leidenschaftliche Swinger und waren bereits in einigen Clubs.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Prägen Verhaltensmuster aus der Kindheit unser Verhalten?

******978 Paar
2.155 Beiträge
Zitat von *******r_73:
Müssen tut man fasst nichts

Sie schreibt; kacken und sterben müssen wir, den Rest müssen wir gar nicht. *kuss2*
*******olf Frau
2.449 Beiträge
Liebe TE,

Das ist ein sehr großes Thema bei mir. Ich habe mich bis vor 2017 für eine ganz normale Frau gehalten, die halt nicht Glück bei Männern hatte, wenn es um Beziehunge geht *nixweiss* Jetzt bin ich aber bereits in meiner 2. Langzeittherapie und muss sagen, dass die Ursprünge in der Kindheit liegen. Nicht, dass mir keine Werte oder Normen oder soziale Kompetenzen vermittelt wurden oder hungern musste, etc.
Nein, ich habe nie die Bedingungslose Liebe meines Vaters erfahren und deswegen keine Selbstliebe lernen können. Um seine Liebe muste ich immer kämpfen, Leistung bringen, brav sein, gehorsam sein und bloß keine negativen Emotionen wie Ärger oder Wut zeigen, gehört sich ja für ein Mädchen nicht. Eine Abweichung davon führte zu einem tagelangem Ignorieren meines Vaters (wenn er mal gnädig war und mich angeschrien hat, empfand ich das als Liebesbeweis, als Beweis, dass er mich überhaupt wahrgenommen hat), kein Guten Morgen Bussi, kein Gute Nacht Bussi, Nichts kam, während meine Schwester keine 2 Meter entfernt von ihm geknuddelt wurde, die Schule schwänzen und von Zuhause abhauen konnte, ohne das mein Vater ausgerastet ist. Mein Vater hat emotional betrachtet meine jüngere Schwester vorgezogen, mich emotional vernachlässigt, sodass er für ihren lebensbedrohlichen Krankenheitsaufenthalt Urlaub genommen hat, als ich mit einer lebensbedrohlichen Salmonellenvergiftung ebenfalls im Krankenhaus war, hat er mich nicht einmal besucht.

Darus haben sich dann ganz still und heimlich Glaubenssätze gebildet wie "Ich muss um Liebe kämpfen", "Ich habe es nicht verdient, geliebt zu werden, wenn ich keine Leistung bringe", etc. pp. Gleichzeitig entstand diese Verlustangst, wenn ich nicht "funktioniere", sondern versuchte, anders als vorgeschrieben zu sein, denn dann folgte Ignorieren=Verlust der Bezugsperson.

Naja, das und die daraus entstandenen Verhaltensmuster haben mich tatsächlich an Männer geraten lassen, die sich in 2 Gruppen einteilen lassen:

1. Männer, die entweder den einmaligen Fick gesucht haben und dabei so manche Grenze überschritten haben oder, wenn es zur Beziehung kam, mir einfach immer wieder zu verstehen gegeben haben, dass ich es nicht wert bin, also bestehende Glaubenssätze wurden weiter manifestiert und neue kamen hinzu (mein letzter Partner mus hier ausgeklammert werden, er war in der Beziehung ein Arsch, aber jetzt ist er mein fastbester Freund)
2. Männer, die zwar keine Arschlöcher waren, mich sogar mit Respekt usw. behandelt haben, mich nicht nur auf Sex reduziert haben, mir aber auch zu verstehen gegeben haben, dass ich nicht gut genug für eine Beziehung bin, sondern maximal als eine geheime Affäre tauge (Meine langjährige aktuell pausierte F+ muss ich hier aber ausklammern, er ist der Einzige, der mir irgendwie zu verstehen gibt, dass ich gut so bin, wie ich bin, ja sogar liebenswert und nun, Beziehung würde wegen der Lebensplanung nicht funktionieren)

In der Therapie war und ist das immer wieder Thema und ich habe zumindest erkannt, was hinter diesen Verhaltensmuster/Männertyp steht: der Drang, dass bei einem Mann zu erreichen, was mir bis heute bei meinem Vater nicht gelungen ist - wenigtens von einem Man bedingungslos geliebt zu werden und dafür habe ich teilweise paradoxerweise meine eigenen Grenzen überschritten oder überschreiten lassen (Gewalterfahrungen würde ich hier ausklammern, da ich mich schon gewehrt habe)

Das Ganze mündete schließlich 2017 in einer Verhaltensweise, die mich aufschrecken ließ, ich habe angefangen, mich selbst zu verletzen (was mir auch Ablehnung durch Männer eingehandelt hat) und habe umgehend einen Termin bei einer Psychiaterin gesucht und da bin ich nun auch seitdem.

Zitat von *******rau:
Ist es möglich da etwas zu verändern um glücklicher und zufriedener zu werden?

Ja, es ist möglich, aber verdammt steinig und schwer, emotional anstrengend und kräftezerrend. Das Problem ist leider, dass sich zwischen der emotionalen Vernachlässigung und dem Therapiebeginn ein Haufen an Baustellen gebildet haben:

posttraumatische Belastungsstörung (durch den Suizid meines Bruders und somit ein erneuter Verlust sowie Schuldgefühle)
mittelgradige depressive Episoden
leichte Anpassungsstörung
Wahrnehmungsstörung auf emotionaler Ebene und eigener Bedürfnisse
selbstverletzendes Verhalten (Gott sei Dank nur in extremen emotionalen Situationen)
Verlustangst --> Grenzen setzen, Nein sagen fällt schwer
Kontrollzwang auf emotionaler Ebene
Ambivalenz zwischen der Angst vorm Alleinbleiben und der Angst vor Nähe (Bindungsunfähigkeit oder Nähe-Distanz-Konflikt genannt)

die ganzen negativen Glaubenssätze
fehlende/mangelnde Selbstliebe/Selbstwertgefühl
Selbstvertrauen nur im Bezug auf meine Fähigkeiten

Ja, ich arbeite an mir, die meisten Fortschritte habe ich bisher im Grenzen setzen, Nein sagen gemacht, was sich natürlich auf mein Selbstwertgefühl/Selbstvertrauen auswirkt. Das Wahrnehmen und Annehmen der mir aberzogenen Emotionen ist im Gange und ansonsten achte ich mehr auf mich, mache es mir selbst schön (Schaumbad, Diner 4 One, viel Spazieren mit Hund, Meditieren, Lesen, innere Kindarbeit, usw.). Und, was mir besondern wichtig und bedeutsam ist: ich habe mir meine Fröhlichkeit und meinen Humor noch nicht nehmen lassen, ich lache viel und bin dabei wirklich ICH. Ich quatsch sogar bei Gassirunden fremde Männer an und grüße sie einfach. Bringt zwar nicht viel, aber die Summe machst. Gegenüber Männern werde ich selbstsicherer, habe weniger ANgst vor ihnen.

Ich weiß nicht genau, wie lange ich damit noch beschäftigt bin, aber ich gebe in der Hinsicht nicht auf, denn ich habe zumidest schon erkannt, dass ich es verdient habe, im Licht des Lebens zu stehen, glücklich zu sein und zufrieden zu sein. Ich Schatten sein Dasein fristen hat niemand und auch ich nicht verdient!

Und ja, ich kann heute sogar meinen Vater verstehen. In der Therapie haben wir auch über seine Ursprungsfamilie gesprochen, halt was ich real mitbekommen habe oder was meine Großeltern so erzählt haben. Mein Vater konnte bei 2 Töchtern nicht anders, wurde doch sein Bruder von seiner Mutter auch emotional bevorzugt und er vernachlässigt. Manche schaffen es, ihre Erfahrungen zu transformieren, es besser zu machen, andere schaffen es nicht. Wie kann ich da böse auf meinen Vater sein, hat er doch aus seiner Perspektive sein Bestes als Vater getan *nixweiss*

Naja, bitte entschudigt den langen Text, lag mir irgendwie auf der Seele, doch recht persönlich zu schreiben. Vielleicht gibt es ja jemanden, der daraus Mut schöpft und seinen Teufelskreis durchbrechen möchte *rotwerd*
man nimmt immer mit, was man nicht haben möchte

aber ich denke, man kann es auch wieder abgeben
wenn man es wirklich will ...
**********audia
4.914 Beiträge
Ich glaube, wenn man in der Gesellschaft das "Grosse Ganze" zu erkennen vermag, ist es möglich eine Veränderung anzustreben. Damit meine ich eben das eigene Standing in der Gesellschaft, die positiven und negativen Begleiterscheinungen und wie man damit umzugehen lernt. Mental sog. Teufelskreise im Verhalten zu brechen, ihnen zu entfliehen ist möglich, machbar, verlangt viel Zeit und mentale Kraft, denn man muss viel über sich wissen, evtl. auch neu erlernen, auch historische Zusammenhänge, z.B. aus dem Familienverbund neu deuten zu wissen.

Mal ein kleines Beispiel von mir: Meine Eltern haben mich nie geschlagen, oder anderweitig negativ gesehen. Ich wurde von ihnen diplomatisch und liberal erzogen, ebenso meine Geschwister. Eigentlich ein relativ gewöhnliches und harmonisches Familienleben wurde mir und meinen Geschwistern vorgelebt. Was das Thema Durchsetzungsvermögen, Selbstverteidigung usw. anbelangt, ja da konnten mir meine Eltern leider nichts mit auf den Weg geben, denn das musste ich mir sehr hart selbst aneignen. Blood, Sweat and many Tears. Das liegt aber eben an dem recht gewalttätigen, mitunter auch kriminellen, diskriminierenden und rassistischen Schule-Umfeld in welchem ich halt aufwachsen durfte. Das war kein Spass. Never ever. Auch in der Stadt-Gemeinschaft, wo man eben aufwuchst war das kein Zuckerschlecken und ich spreche hier nicht von meiner Bisexualität oder meiner BDSM-Lust. Da reichte es schon einfach, andere private Hobby-Interessen zu haben, welche eben uncool waren, um als gesellschaftlicher Aussenseiter und als geächtet zu gelten. So einfach ist das. Da kam ich mit meinem diplomatischen und liberalen Background leider nicht sehr weit, und das war ein harter und kräfteraubender Lernprozess, denn ich musste mir schnellstens diverse Verteidigungsstrategien aneignen, verbale und körperliche. Aber, man hat es überstanden, eben auch in dem Wissen, in der damaligen Gesellschaft kein gutes gesellschaftliches "Standing" zu haben. Heute habe ich meine Ruhe, habe viel reflektiert, viel gelesen in den Bereichen Sozialwissenschaft und Psychologie und dann war mir mein höchstpersönliches "Grosses Ganzes" in der Gesellschaft völlig klar und ich konnte daran anknüpfen.
@*****alS
Ich berichte hier von meinen Erfahrungen mit anderen traumatisierten Frauen.
Auch durch mein Engagement bei Wildwasser und Frauennotruf.
Es sind keine empirischen Zahlen sondern lediglich Beispiele zur Verdeutlichung.
Wie hoch da die Dunkelziffer ist weiß man nicht.
**du Mann
1.103 Beiträge
Hallo Grossefrau

Auch ich bin der Ansicht, dass die Kindheit prägt, sogar stark.

Doch jeder Mensch hat auch seine individuelle Persönlichkeit und viele andere Einflüsse aller Art in seinem Leben, losgelöst von der Historie. Die Frage ist doch praktisch immer: Interessiert mich etwas, will ich es kennenlernen, ausprobieren? Und letztlich: Gefällt es mir, will ich da weiter gehen?

Zudem: Man kann Prägungen aus der Kindheit durchaus hinterfragen, daraus lernen, sich ändern. Möglich ist es. Inwiefern man es will und es gelingt, ist individuell.

Auf Traumata gehe ich hier nicht ein. Mir scheint, das wäre dann nochmals ein grosses Thema für sich.

Lg, alles Gute Dir! Pidu
Ich rede hier eigentlich weniger alltäglichen Prägungen. Interessant wäre zu wissen wie negative Prägungen sich auf Partnerschaft und Sexualität ausgewirkt haben.

Der Tenor hier ist ja richtig. Und fast alle scheinen sehr reflektiert zu sein und gut zurecht zu kommen. *lach*

Ich würde mich freuen zu lesen wie es denjenigen ging die erfahren haben das es in Partnerschaft und Sexualität nicht gut läuft.

Unzählige Threads zeugen von wiederholtem Scheitern usw.
Aber anscheinend gibt es da kein Zusammenhang zu Prägungen in Kindheit und Jugend?

Traut sich da Wer? *liebguck*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Wir hatten einen Professor, der uns immer wieder, zum Beipiel über die Zwillingsforschung beweisen wollte, dass ausschließlich Prägungen der Familie und der frühkindlichen Umwelt bestimmend seien. Natürlich hatte er zum Teil Recht, prägen doch viele Erfahrungen, Wahrnehmungen, auch Traumata den Menschen. Aber es gab immer schon auch die Wissenschaftler, die den Genen als Basis jeder Erziehung den höheren Rang zubilligten. Dabei muss noch nicht mal an die körperlichen Voraussetzungen (hier im joyclub das leidige Thema Big Dick versus Kümmerling) gedacht werden, auch seelisch werden Menschen mit verschiedenen Voraussetzungen ausgestattet. Ich war ja 15 Jahre auch in Kita und Kigä tätig. Dort lernt man viel über die verschiedenen Genotypen.
Was soll ich dazu sagen? Posttraumatische Belastungsstorung heißt wohl das ich ein bisschen viel Mist in der Kindheit erlebt habe und schnell mal zum Iglugirl werde. Das heißt ich sitze in meiner emotionalen Eiswuste im Iglu in eine Decke gehüllt und mag niemanden wirklich an mich ran lassen. Ziehe mich schneller mal zurück usw. Fürchte das ist vielen Männern zu anstrengend und ich kann es sogar verstehen.
********witz Mann
2.309 Beiträge
Hallo liebe TE,

deine Frage würde ich generell mit Ja beantworten.

Mein Charakter ist durch das, was ich in meiner Kindheit erlebt oder durchlebt habe, stark geprägt worden.

Und es hat(te) definitiv Einfluss auf meine Beziehungen. Letztendlich wird u.a. auch meine Ehe daran gescheitert sein.

Aber das hab ich für mich auch erst in den letzten 3 oder 4 Jahren lernen müssen zu erkennen und auch zu akzeptieren. Durch sehr viel Selbstreflexion hab ich dann auch sehr oft mein Verhalten hinterfragt.

Letztendlich sind wir eine Summe vieler Dinge, die uns in jungen Jahren vorgelebt werden oder erleben und prägen uns doch mitunter bzw. beeinflussen uns in unserer Entwicklung.

Bestimmte Verhaltensmuster dann im Erwachsenenalter zum Einen als negativ zu erkennen ist schwer und noch schwerer durch Akzeptanz auch dauerhaft etwas daran zu ändern. Das ist ein langwieriger Prozess.

Dies hier zu beschreiben auf so einer Plattform?

Ich hätte nie im Leben, vor 2 oder 3 Jahren, daran gedacht, dass ich über so etwas, so offen sprechen kann.

*hutab*
**********true2 Paar
7.905 Beiträge
Selbst wenn man eigentlich nicht so sein will, wie die eigenen Eltern, kommt es trotzdem manchmal durch. Man hat eben die gleichen Gene und man hat auch jahrelang Sachen vorgelebt bekommen.
Ich bemühe mich oft, anders zu sein und trotzdem kommt es manchmal durch.
Danke dennoch für deine und auch anderen hier für ihre Offenheit! *g*
Und macht vielleicht anderen Mut den gleichen Weg zu gehen.

Ich selbst musste zwangsläufig aufgrund von körperlichen Beschwerden meine Vergangenheit aufarbeiten. Ein langer und steiniger Weg über viele Jahre.
Aber es hat sich gelohnt.

Sexualität frei und offen nach eigenem Willen und mit Genuß ausleben zu können war der Lohn.
Auch wenn ich manchmal zu vertrauensselig und offen war.
*lach*
Aber man lernt halt nur durch Erfahrungen.
Das Buch " gesund gevögelt " von Susanne Wendel hat mich darin bestärkt.

Sicher sind meine Ehen auch daran mit gescheitert.
Scheitern Ehen oder Beziehungen auch daran?

Ich denke Ehen oder Beziehungen scheitern nicht daran, sondern eher an der nicht vorhandenen Lernfähigkeit sich ein schönes Leben zu machen.

Wenn jemand nicht alles Menschenmögliche tut um aus unschönen Lebens u Handlungsmustern auszubrechen wäre das in der Tat kein Partner für mich.

Er schrieb.
Zitat von ******one:
man nimmt immer mit, was man nicht haben möchte

aber ich denke, man kann es auch wieder abgeben
wenn man es wirklich will ...

Es ist möglich sicherlich.
Dennoch bleibt immer ein wenig zurück.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Ich wurde das eine oder andere Mal bei der Suche nach zwischenmenschlichen Verbindungen bei bestimmten negativen Verhaltensmustern welche mich an meine Eltern erinnerten abgeschreckt und habe mich daher bereits in der Kennenlernphase zurückgezogen. Die Prägung die bei mir in der Kindheit stattgefunden hat, sehe ich daher für mich als Chance und nicht als Bürde.
**********Tigre Paar
1.210 Beiträge
Zitat von *****eam:
Scheitern Ehen oder Beziehungen auch daran?

Ich denke Ehen oder Beziehungen scheitern nicht daran, sondern eher an der nicht vorhandenen Lernfähigkeit sich ein schönes Leben zu machen.

Wenn jemand nicht alles Menschenmögliche tut um aus unschönen Lebens u Handlungsmustern auszubrechen wäre das in der Tat kein Partner für mich.

Er schrieb.

Zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass ich mich für dich freue, dass du -wie du sagst- tolle Eltern hattest.
Solche Menschen gibt es und sie müssen sich dafür auch nicht entschuldigen.

Leider ist dies aber längst nicht bei allen anderen auch der Fall und glaub‘ mir, sehr viele davon wollen sich liebend gerne einfach nur ein schönes Leben machen, sind sogar frustriert darüber, dass es so gar nicht klappen will, aber oft weiß jemand gar nicht, warum das so ist, obwohl er/sie doch lernwillig ist.

Häufig kommt irgendwann der Körper mit ins Spiel, der mit unterschiedlichsten Schmerzen signalisiert, dass irgendetwas aber mal so gar nicht stimmt.

Diese Zusammenhänge zu erkennen ist oft ein langer Leidensweg, bevor dann letztlich auch die Akzeptanz zu einer Therapie reicht. Dabei bleiben tatsächlich auch Ehen, Beziehungen und sogar Familien gelegentlich auf der Strecke.

Nicht jeder Partner ist zudem geeignet, einen solchen Menschen hinreichend zu unterstützen, weil viele die Ursachen weder kennen noch verstehen wollen.

Ich bin sehr froh, einen so stabilen und emphatischen Partner an meiner Seite zu haben, denn seine Zugewandtheit hat es mir erst ermöglicht eine wesentliche negative Prägung meiner Kindheit zu bearbeiten.

Sie
Kann beim Ehethema nur von mir sprechen und muss nun Realtalk machen. Meine Mutter war krankhaft narzisstisch. Heißt sie hat mich klein gehalten und klein gemacht, um sich erhaben zu fühlen. Da sie selbst nichts aus sich machte, sollte ich das auch nicht und war mit rasierten Beinen und Achseln, lackierten Nägeln und schöner Unterwäsche die Schlampe schlecht hin. Und ich dürfte auch keine bessere Ausbildung als sie genießen. Also war es unerwünscht das ich Abi mache und studiere.
Ansonsten wurde mir ständig das Gefühl vermittelt das etwas mit mir nicht stimmt, ich nichts richtig machen kann und eine Schande für die ganze Familie bin.

Naja, was soll ich sagen.... ich zog nach Berlin und habe recht schnell geheiratet, aber eben einen Mann der ebenfalls krankhaft narzisstisch war und im Grunde da weiter gemacht hat wo meine Mutter aufgehört hat. Und als ich mich von ihm scheiden ließ, lief so einiges von Seiten des Jugendamtes gegen mich, weil er genauso wie meine super alle Leute manipulieren konnte.

Hängen ist das Gefühl es im Grunde nicht wert zu sein geliebt zu werden, so wie ich bin und das es nie einen Mann geben wird der zu mir steht, auch wenn es hart auf hart kommt.

Teilweise zweifel ich sogar komplett daran Beziehungsfähig zu sein. Ich halte mir Hintertüren offen und werde eben schnell mal zum Iglugirl wenn es nicht läuft...Habe das Gefühl das mein eigentliches ICH hinter einer Steinmauer mit Stacheldraht oben drauf versteckt ist und ich nur wenige hinter die Mauer schauen lasse.

Teilweise muss ich leider auch sagen, das ich inzwischen Tiere den Menschen vorziehe, weil ich einfach zu oft verletzt wurde.
*******ter Frau
5.124 Beiträge
Grundsätzlich muss man die Frage mit ...
JA beantworten. Der Mensch, zu den Säugetieren gehörend, schlüpft nicht als perfektes Wesen aus dem Ei. (auch wenn uns manche Zeitgenossen das Glauben machen wollen)

Der Mensch lernt soziales Verhalten primär von den Eltern. Sie legen den Grundstein. Es findet aber in der sozialen Interaktion mit anderen Menschen eine Erweiterung statt in der Werte entweder bestätigt oder verworfen werden. (Systemik, gem. Schnittmengen)

Lernen = Entwicklung,
ist ein nie endender Prozess, der zur Selbstverwirklichung zählend, ein Grundbedürfnis ist. (nicht für Alle zutreffend - leider)

Die Aussage: Der ist so! Wird oft gemacht, in der Erwartung, Verständnis und Toleranz beim Gegenüber zu erzeugen. Auch in der Rechtsprechung finden wir dieses "Verständnis" in Form von Schuldunfähigkeit wegen z.B. einer schweren Kindheit wieder.
Dies wird gerade im juristischen Bereich von Pädagogen und Psychologen überprüft und wirkt dennoch als billige Ausrede.

Weil und da ziehe ich mir regelmäßig den Zorn meiner Kollegen auf mich, der Mensch als intelligentes, lernfähiges Wesen, sein Verhalten maßgeblich steuern kann!

Leider scheiden sich an dieser Aussage die Geister und es werden neue Wege beschritten und Bezeichnungen kreiert, die eine kritische Auseinandersetzung, oder gar das Benennen von Fehlverhalten zum Tabu erklären.

Verhaltensauffälligkeit/ verhaltensgestört, wird jetzt als kreativ Verhalten bezeichnet. Störende Unruhe, unkonzentriert sein, als Hyperbegabung und Unterforderung.
Angesichts dieser Bezeichnungen gibt es keinen Grund mehr Verhalten aktiv und korrigierend zu ändern.

Ich bin jetzt auch SO! Weil ich es leid bin, mich stehts den Anderen die SO sind, unter zu ordnen und Verständnis zu zeigen.

Schöne heile Welt, in der alles besser wird, weil wir alle wegschauen. *augenzu*
*****ana Frau
89 Beiträge
Mir geht es ähnlich wie AskaniWolf

Darus haben sich dann ganz still und heimlich Glaubenssätze gebildet wie "Ich muss um Liebe kämpfen", "Ich habe es nicht verdient, geliebt zu werden, wenn ich keine Leistung bringe", etc. pp. Gleichzeitig entstand diese Verlustangst, wenn ich nicht "funktioniere", sondern versuchte, anders als vorgeschrieben zu sein, denn dann folgte Ignorieren=Verlust der Bezugsperson.

Mit ähnlichen Folgen. Sprich ich bin früher immer an die falschen Männer „geraten“. Aber es gab noch eine andere Folge und daran dachte ich, als ich den Nebenthread gelesen habe, in dem es darum geht, warum viele Männer nach dem ersten Sex kein Date mehr haben wollen: Ich habe diejenigen, die mich geliebt haben, nicht gewollt. Denn mit dem konnte ja was nicht stimmen, wenn er sich in mich verliebt hat.

Das zu erkennen war ziemlich schmerzhaft. Aber man kann diese Glaubenssätze tatsächlich entwerten. Und heute meldet sich diese innere Stimme zwar auch noch ab und an, aber ich drehe ihr einfach die Lautstärke ab....

Allerdings hat es lange gedauert und es gab auch immer wieder Tiefs, doch es lohnt sich, kann ich da nur sagen.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Das Gute daran, dass neben Genen Prägungen für unser So-Sein verantwortlich sind, ist, dass man an den Prägungen arbeiten kann, wenn sie sich zum Nachteil auswirken. Oft reicht schon Selbsterkenntnis, um solche Prozesse in Gang zu setzen.

Aber es gibt noch einen Faktor, den ich jetzt mal X nenne, neben Genen und Umwelt, der Persönlichkeit entscheidend mitprägt, aber der taugt nicht für Diskussionen im Internet, weil dieser in der Regel ignoriert wird.
Zitat von *****lnd:

Aber es gibt noch einen Faktor, den ich jetzt mal X nenne, neben Genen und Umwelt, der Persönlichkeit entscheidend mitprägt, aber der taugt nicht für Diskussionen im Internet, weil dieser in der Regel ignoriert wird.

Machs nicht so spannend. Sooo schlimm kann das auch nicht sein. Religion, Geburtshoroskop, Kulturkreis, oder was ganz anderes?

Interessiert mich einfach. Wir müssen das hier ja nicht ausdiskutieren, das würde vllt. den Thread sprengen.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Das kommt in therapeutischen Gesprächen zum Tragen. Taugt nicht für hier.
Ich habe selber über 120 Stunden Therapie hinter mir, aufgrund von Depressionen, die ich viel zu spät angegangen bin. Ich habe über 5 Jahre gewartet und selbst dann noch zwischendurch unterbrochen.

Irgendwann war der Leidensdruck bei mir so hoch, da musste ich handeln. Spätestens, wenn man auch nur eine Sekunde an Suizid gedacht hat.

Seitdem wurde in den Therapien auch alles ausgegraben, Kindheit, Verhältnis zu den Eltern etc. Mit jemand reden, den man absolut vertraut und der einen nicht mit Vorwürfen oder Ratschlägen überschüttet kann sehr befreiend sein. Das kann eventuell auch ein guter Freund*in sein.
*********le82 Frau
1.317 Beiträge
Das geht, man muss sein verhalten reflektieren, oder weshalb passiert immer mir das. Den Ursprung (meist in der Kindheit, allein ein abwesender Vater prägt eine Frau) herausfinden, verstehen, fühlen und sich klar machen, dass es heute anders ist, als damals. Die Ursache erkennen und nicht nur das Symptom bekämpfen, das funktioniert so nicht.

Es ist ein Weg der Klarheit, der sich wirklich lohnt und durchbrechen lässt. Es gibt das Phänomen der "Selbsterfüllenden Prophezeiung" ein sehr interessantes Thema dazu.
Zitat von *******rau:
Es ist möglich sicherlich.
Dennoch bleibt immer ein wenig zurück.

ja, da gebe ich Dir Recht
wenn ich jedoch bewusst etwas zurückgeben möchte, kann ich bewusst entscheiden, was ich behalte
vielleicht möchte ich ja auch etwas behalten, weil es zu mir gehört und auch zu mir passt
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.