Danke für den spannenden Thread,
@*******rau.
Was mich am meisten geprägt hat?
Die Tatsache, dass meine Eltern mich mit Beginn der Pubertät plötzlich ganz anders behandelten; das war ein richtiger Bruch.
Untermalt von der Tatsache, dass wir aus einer Stadt mit viel ländlichem Umfeld, das ich in langen Streifzügen erkunden durfte (inklusive Kinderbauernhof) nach Hamburg zogen, in eine Wohnung direkt am Straßenstrich.
Ab da: Warnungen, Verbote.
Kommentar zur ersten Periode: "Du kannst jetzt Kinder kriegen". (Wollte ich vorher nie und bis heute nie). Anmache durch Freier... nicht mehr so oft raus zu dürfen...
Das alles nur die Spitze des Eisbergs.
Fazit: Eine Frau zu sein ist
a) gefährlich und macht
b) keinen Spaß.
Tja, ich wäre gerne noch ein wenig länger einfach nur "Mensch" (nicht: "Kind") geblieben.
Quasi Heimweh an allen Fronten.
Lange Zeit bestand ich also nur aus Angst und Scham- die Angst ist jetzt weg,
.
Letzten Endes sind Beziehungen und auch meine Ehe auch daran gescheitert, dass ich wie das "Lenor- Gewissen" beobachtend neben mir stand.
Jemand hier hat es gut beschrieben:
Man stößt Partner weg, weil man ihnen
insgeheim unterstellt, dass mit
ihnen etwas nicht stimmt, wenn sie einen mit ihrer Liebe meinen.
Bis mich mal einer mit der Nase darauf stieß, indem er sagte: "Es kotzt mich an, von dir als "pervers" abgestempelt zu werden!"
Das hat mir die Augen geöffnet.
Den ersten Schritt in eine andere Richtung, mein Leben allgemein betreffend, hat mein Körper für mich erledigt.
Nach 20 lähmend- depressiven Jahren in einem ungeliebten Beruf : Allergie, stationär behandelt.
Dann das klassische Ehe- Aus, gefolgt von einer Zeit absoluter Agonie, reduziert auf die wichtigsten Lebensfunktionen.
(Heute geht es mir gut und der Weg ist spannend und gestaltbarer).
Den letzten Absatz schrieb ich, weil ich nicht pauschal behaupten würde, das sich jeder (immer) ändern kann.
Das ist eine Frage der persönlichen Resilienz und des Stadiums, in dem man sich jeweils befindet. Hinzu kommen u. U. so profane Dinge wie Wartezeiten auf einen Therapieplatz, der auch noch passt (!); und da dabei zu bleiben.
Ein bißchen- und das ist jetzt kein! Angriff-
liest sich das für mich immer, als würde man jemandem mit Depressionen sagen:
"Stell dich nicht so an. Lächle, und die Welt lächelt zurück". (Überspitzt formuliert).
Ich hatte Glück- und sehe aber täglich Menschen, die eben kein Glück haben.
Langer Text,