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"Unerwünschte" Dinge psychisch umsetzen - wer kann/macht es?

********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
"Unerwünschte" Dinge psychisch umsetzen - wer kann/macht es?
Liebe Forumsgemeinde!

Mir spukt etwas im Kopf herum und kommt gelegentlich an die Vorderseite der Hirnrinde. Meistens, wenn es in einem Fred hier, in erotischen Geschichten oder auch einem Videofilmchen zum Thema wird.

Wir alle haben ja unsere Vorlieben und Abneigungen. Im Normalfall versuchen wir, sie bei der Partnersuche und dem praktisch ausgeübten Sex- und Liebesleben so weit wie möglich umzusetzen. Wer auf lange Haare steht, wird einen Partner/eine Partnerin mit langen Haaren suchen. Generell sollte das Aussehen natürlich dem eigenen Schönheitsideal entsprechen. Auch die ge- und erlebten Sexpraktiken sollten mit den Neigungen konform gehen. So weit, so gut.

Jetzt sind wir hier aber im BDSM. Und da ist nicht immer alles so, wie sub es sich wünscht. Manchmal im genauen Gegenteil. Entweder weil es halt einfach so passiert, oder weil Dom da seinen/ihren Willen durchsetzt (und es für ein Tabu dan doch nicht reicht). Man könnte es jetzt auch einfach Dom zuliebe ertragen ... die Augen schließen und an England denken. Manchmal schafft man es aber auch, gerade diese Unerwünschtheit umzukehren und daraus Lust zu generieren, indem einem die eigene Machtlosigkeit erst so richtig vor Augen geführt wird. Man gibt sich dem Unangenehmen hin und gerade dadurch gefällt es einem.

Ich bringe ein paar Beispiele zur Verdeutlichung:
• sub steht nicht auf Schläge. Aber wenn Dom sub übers Knie legt, zur Bestrafung oder weil Dom einfach Lust darauf hat, dann macht der Vorgang, dass Dom es einfach macht, sub scharf.
• Ich (m) stehe nicht auf Analsex bei mir. Aber wenn sie meinen Anus bespielt, dann führt mir gerade das erst recht vor Augen, dass es ihr Spiel ist und ich dabei nichts zu sagen habe. Ich lasse mich fallen ... und werde erregt.
• sub (w) hat einen gewissen Schönheitsanspruch an Männer. Beim Wifesharing führt ihr aber ihr Herr gerade Männer zu, die diesem Ideal nicht entsprechen, und kümmert sich nicht um ihre optischen Vorlieben. sub dient trotzdem, und gerade dieses "Oberrulen" von seiten Doms über sie lässt es ihr gefallen. Es ist also nicht dieser Mann an sich, sondern die Tatsache, dass er sie benützen darf, ohne Rücksicht darauf, ob er ihr gefällt oder nicht.

So, und jetzt würde mich interessieren: Wer von euch kennt das auch? Wie schafft ihr diesen "Sidestep"? Habt ihr Beispiele von euch dafür? (Von mir habe ich ja eines gebracht.)

Er von Drachenliebe schrieb
Hallo Drachenliebe,

was du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. Ich befinde mich mit meiner Sub auf einem ähnlichen Weg. Wir kommen immer wieder an einen Punkt unserer Komfortzone (Grenze) wo wir einen Schritt drüber hinaus machen und auf unbekanntes Gelände gehen. Wir verschieben quasi unsere Grenzen. Wir sind aktuell wieder an einem dieser Punkte und es ist interessant zu beobachten, dass wir beide (Sub und Dom) aus unterschiedlicher Perspektive und Motivation heraus ein Thema damit haben. Es ist also nicht so, dass ich als Dom vollkommen frei von psychischen Blockaden bin.

Es ist aber, wie du es schön beschreibst, eine Frage des Kontext. Wir beide haben auch bemerkt, dass wir in einer Form Reaktionsfetischisten sind (so wurde ich hier mal bezeichnet, ein furchtbarer Begriff, aber er trifft es einigermaßen).

Beispiel:
Meine Sub ist hetero und eine sehr devote Frau, deren Leidenschaft es ist zu dienen. Sie ist dabei selbstlos und erfreut und erregt sich dabei an mir und meiner Reaktion. Gefällt es mir, dann ist sie zufrieden und glücklich (einfach ausgedrückt).
Um ihre Stellung zu verdeutlichen, möchte ich sie sexuelle Handlungen an einer Frau ausführen lassen. Mir ist bewusst, dass es gegen ihre sexuelle Orientierung ist, allerdings beschreiten wir seit mehreren Jahren einen Weg der kontinuierlichen Ausbildung und des Trainings. Soll heißen: der Vorschlag kommt nicht einfach so daher, sondern reifte langsam und stetig. Dabei haben wir uns auch immer auf Augenhöhe über spezielle Aspekte unterhalten, uns gegenseitig gefragt wie es dem anderen damit geht.

Mittlerweile erregt sie der Gedanke daran eine Frau oral zu verwöhnen, oder selbst als Spielzeug zu dienen. Es fußt auf dem Wissen, dass es mich erregt sie in dieser Position zu sehen. Es verstärkt mein Gefühl der Macht über sie ... und schon haben wir die o.g. Wechselwirkung. Es ist also vor allem ein langsames Herantasten an die Idee und dem grundlegenden Konzept dahinter.

Es ist bei uns immer ein Vorfühlen, Herantasten, Reaktion prüfen, vorfühlen......
So schaffen wir es gemeinsam, diese psychische Hürde zu nehmen. Wir bereiten uns entsprechend lange auf den Moment vor.
*****alS
7.900 Beiträge
Ich kenne dieses Spiel auch. Eine meiner Partnerinnen steht sogar überwiegend darauf, eben keine Wahl zu haben - und fast alles kickt sie genau deswegen. Ihr ist es wichtig, dass ich ihr körperlich überlegen genug bin, dass sie dagegen ankämpfen kann, aber auf keinen Fall gewinnt. Was ich dann mache ist zweitrangig (natrülich ist sie nicht mit ALLEM einverstanden, aber letzten Endes liegt es einfach nur an meiner Laune, was mit ihr passiert), wichitig ist in dem Moment nur, dass ich sie nicht frage und nicht mit einbeziehe sondern einfach mache, was ich machen will. Manches davon macht ihr Spaß, manches absolut nicht - aber geil macht sie alles. Eben aufgrund der Ausweglosigkeit.

Meine andere Partnerin hingegen hat das nicht ganz so ausgeprägt (aber schon auch), dafür steht sie extrem auf Demütigung. In dem Fall ist es weniger die Ausweglosigkeit, die sie erregt, als vielmehr einfach nur, dass ich Lust darauf habe, Dinge zu tun, die sie hasst - und damit verdeutliche, dass mri ihre Meinugn dazu absolut egal ist. Sie könnte meistens die Situation durchaus verlassen, da sie den körpelrichen Zwang nicht so braucht übe ich den nicht dauerhaft aus - will das aber dann garnicht. Obwohl das, was passiert, absolut nicht ist, was ihr Spaß macht. Sie geht darin auf, als williges Objekt meine Lust zu befriedigen - wichtig ist eben dabei nur, dass ich ihr genau dieses Gefühl auch gebe. Dazu gehört auch, ihr immer wieder zu sagen, wie egal mir ist, ob sie sich beschwert oder heult oder sonstwas.

Als Dom erregen mich beide Varianten sehr. Die Macht und die Überlegenheit sind ein guter Kick. Aber: ich kann das nur, wenn ich geil bin. Gerade der zweite Fall macht mir nach der Session emotional oft zu schaffen - denn eigentlich ist mir natürlich absolut nicht egal, wie sich ein Mensch, den ich liebe, beim Sex mit mir (oder generell überhaupt) fühlt. Wenn ich geil bin, kann ich das problemlos ignorieren, aber danch beißt es mich in den emotionalen Arsch. Da heißt es dann knuddeln und sich lieb haben und beteuern, dass das nur beim Sex so ist und nur weil ich weiß, dass das ok ist und sie das mag - brauchen wir dann beide.
"Gerade der zweite Fall macht mir nach der Session emotional oft zu schaffen - denn eigentlich ist mir natürlich absolut nicht egal, wie sich ein Mensch, den ich liebe, beim Sex mit mir (oder generell überhaupt) fühlt."

Das kann ich vollkommen nachvollziehen. Auch die Herleitung dazu, dass es im Status einer sexuellen Erregung ist, kann ich komplett nachempfinden.

Hier müssen die Spielpartner auch gegenseitig auf sich acht geben, was nur möglich ist, wenn auch der Dom seinen Gefühlen Ausdruck verleiht, seine Motivation erklärt und was die Dinge mit ihm machen.
*****alS
7.900 Beiträge
Zitat von ****lou:
Hier müssen die Spielpartner auch gegenseitig auf sich acht geben, was nur möglich ist, wenn auch der Dom seinen Gefühlen Ausdruck verleiht, seine Motivation erklärt und was die Dinge mit ihm machen.

Japp - auch Doms brauchen ab und an Aftercare. Und auch ach so harte Kerle haben mitunter Emotionenö Und beides ist absolut ok, und untergräbt meine Dominanz absolut null.
Ich kenne dieses Spiel auch. Eine meiner Partnerinnen steht sogar überwiegend darauf, eben keine Wahl zu haben -

Ich finde diesen Satz sehr entscheidend, denn
Was für eine Wahl hat sie denn? und von was reden Wir
Beziehung, einmaliges Clubspiel?

Wenn es eine Beziehung ist wird der eine nicht gleich davonlaufen wenn Sie/Er es mal nicht sexualisieren kann.
Aber wenn ich in der Hoffnung auf öfter stattfindende Treffen spiele habe ich eine 1 zu 2 Chance das das was ich mache auch gut ankommt wenn der andere es vorher als mag ich nicht kommuniziert hat.

Deswegen würde ich die Frage "Wer macht sowas" so beantworten.
Es macht der der sich seiner Sache sicher ist oder der der noch andere Eisen im Feuer hat.

Denn eine Wahl haben sie immer, sie könnenb gehen
*****alS
7.900 Beiträge
Zitat von *****eam:
Ich kenne dieses Spiel auch. Eine meiner Partnerinnen steht sogar überwiegend darauf, eben keine Wahl zu haben -

Ich finde diesen Satz sehr entscheidend, denn
Was für eine Wahl hat sie denn? und von was reden Wir
Beziehung, einmaliges Clubspiel?

In meinem Fall eine Beziehung. Auch Spielbeziehung fällt für mich darunter - sprich, was Regelmäßiges, wo man sich gut kennt.

Es ist für mich persönlich nur schwer möglich, mich über den Willen einer Person hinweg zu setzen, wenn ich mir nicht sehr sicher bin, dass ich recht gut einschätzen kann, was denn tatsächlich noch ok ist und wo doch eine Grenze ist. (Wer die ganzen Relativierungen bemerkt hat: die sind Absicht, denn 100% sicher sein kann man sich nie). Egal, was der innere Sadist und Dom in mir gerne hätte - tatsächlich jemandem gegen den eigenen Willen etwas antun kann ich nicht. Da halten mich meine anderen inneren Persönlichkeiten (klingt wie Shizophrenie, ist aber nur schlechte FOrmulierung mangels einer Besseren, keine Sorge) dann zurück. Und das ist, denke ich, auch gut so.

Zitat von *****eam:
Wenn es eine Beziehung ist wird der eine nicht gleich davonlaufen wenn Sie/Er es mal nicht sexualisieren kann.
Hoffentlich wird die Person das Spiel aber trotzdem abbrechen (ich bestehe immer darauf, diese Möglichkeit zu geben), wenn es zu viel wird. Ich bin kein Fan davon, wenn jemand etwas mir zu liebe erduldet, obwohl es einfach nur scheiße ist (und auch das "eifnach nur scheiße sein" nicht schön ist).

Zitat von *****eam:
Aber wenn ich in der Hoffnung auf öfter stattfindende Treffen spiele habe ich eine 1 zu 2 Chance das das was ich mache auch gut ankommt wenn der andere es vorher als mag ich nicht kommuniziert hat.
Das ist dann auch einfach nur übergriffig. Solche Spiele gehen nur, wenn explizit ein "Metakonsens", also eine einvernehmliche Abmachung darüber, dass man bei manchen Dingen kein Einvernehmen braucht) etabliert wurde. Gibt es sowas nicht, ist es eine Vergewaltigung, Punkt, Ende, aus.

Zitat von *****eam:
Denn eine Wahl haben sie immer, sie könnenb gehen
Danach? Ja. Währenddessen? Bedingt.
Es kann schon ein ganzes Stück Arbeit sein bis man seine Geister beherrscht.

Bei mir (sie) ist es ein Benutzungsszenario.
Ich hab mich unheimlich schwer damit getan es zuzulassen weil ich ein sehr feinfühliger Mensch bin der ziemlich genau mitbekommt welche, bzw. ob überhaupt, Energien zwischen zwei Menschen fließen.
Meine Angst dabei: das ich spüre das mir jemand so gar nicht behagt und ich die Situation einfach über mich ergehen lassen "muss". Ein Abbruch kommt für mich nicht in Frage denn ich möchte meinen Herrn nicht enttäuschen. Allerdings kann ich nicht abschätzen was es mit mir machen würde, würde dieser Fall des "über sich ergehen lassens" eintreten.
Mittlerweile sage ich mir *augenzu* und durch denn solange mein Herr anwesend ist und ich anschließend in seine Arme flüchten kann und vielleicht auch noch eine Belohnung winkt *anmach* ,kann mir nichts wirklich schlimmes passieren.
Aber der Weg bis zu dieser Erkenntnis war echt lang und tiefgründiger darüber nachdenken möchte ich schon gar nicht mehr, sonst ändere ich womöglich nochmal meine Meinung. *lol*

Sklavin S
*******r_73 Mann
4.156 Beiträge
Die wichtigen Stichworte sind echt Herantasten und aufeinander achtgeben.
Gibt es sowas nicht, ist es eine Vergewaltigung, Punkt, Ende, aus

Oder eine Körperverletzung Nötigung Freiheitsberaubung also lange noch nicht Punkt aus.

Es geht hier gar nicht um die Form des Einverständnisses welches ich mir natürlich vorher hole.
Es geht dann darum wie Sie das was ich tue bewertet
bewertet sie es negativ, kann ich Einvernehmlichkeitserklärungen bis nach Kairo haben ich werde sie nicht wieder sehen.

Was und wie Du es machst bzw was Dich kickt ist Dein Bier
Wenn es mich aber kickt das sie es aushält ist es meins
und keines schmeckt für die die darauf stehe bitterer.
*******olf Frau
2.449 Beiträge
Interessantes Thema, spiegelt es ja schon die Ambivalenz wider. Ich lese mal dezent mit

Zitat von ********iebe:
So, und jetzt würde mich interessieren: Wer von euch kennt das auch? Wie schafft ihr diesen "Sidestep"? Habt ihr Beispiele von euch dafür? (Von mir habe ich ja eines gebracht.)

Mal eine Verständnisfrage: Möchtest Du wissen, wie diese "Sidesteps" geschafft wurden oder bist Du auch daran interessiert, woran sie gescheitert sind?
*****alS
7.900 Beiträge
Zitat von *****eam:
Gibt es sowas nicht, ist es eine Vergewaltigung, Punkt, Ende, aus

Oder eine Körperverletzung Nötigung Freiheitsberaubung also lange noch nicht Punkt aus.
Fair. Einigen wir uns auf "es ist eine Straftat (oder, selten, eine Ordnungswidrigkeit)"?

Zitat von *****eam:
Es geht hier gar nicht um die Form des Einverständnisses welches ich mir natürlich vorher hole.
Es geht dann darum wie Sie das was ich tue bewertet
bewertet sie es negativ, kann ich Einvernehmlichkeitserklärungen bis nach Kairo haben ich werde sie nicht wieder sehen.
Das stimmt sicher oftmals, darum ja auch meine Anmerkung oben, dass ich persönlich sowas eigentlich nur mit Personen auslebe, die ich diesbezüglich einschätzen kann. So wie ich dich verstanden habe, siehst du das ja ähnlich.
Ich sag aber ganz ehrlich: wenn jemand auch die Dinge, die eben tatsächlich absolut daneben sind, nicht klar benennen kann, und sich diesbezüglich selbst nur schwer einschätzen kann, ABER solche Szenarien dennoch umgesetzt haben möchte, dann suche auch ich als Dom das Weite. Ich persönlich benötige die Sicherheit, schon in der Regel (klar, dass man mal falsch einschätzt wie man auf etwas reagiert, das passiert - aber gerade mit etwas Erfahrung ja nicht andauernd) auf das vertrauen zu können, was man mir gegenüber kommuniziert.

Zitat von *****eam:
Was und wie Du es machst bzw was Dich kickt ist Dein Bier
Wenn es mich aber kickt das sie es aushält ist es meins
Das ist auch total ok, ich hab nie behauptet, dass es nicht absolut ok ist, das anders zu mögen als ich. Sorry, falls das so rüber kam.
Ich denke das die Erfahrung da gar nicht so wichtig ist.
ist Sub verknallt bis über beide ohren wird sie mehr unerwünschtes ertragen als wenn sie noch andere Optionen hat.
Aus meiner begrenzten Erfahrung.
Bin ich mir selber so sicher das das was ich tue sexualisiert wird macht es mir als Sadist nur bedingt freude da fehlt mir dann das ehrliche Leiden, so würde ich es mal nennen.
*****alS
7.900 Beiträge
Zitat von *****eam:
Bin ich mir selber so sicher das das was ich tue sexualisiert wird macht es mir als Sadist nur bedingt freude da fehlt mir dann das ehrliche Leiden, so würde ich es mal nennen.
Den Zwiespalt kenne ich. Ist bei mir jedes mal eine Gratwanderung, weil sich da leider mein Sadismus ganz ganz arg mit meinem Gerechtigkeitssinn und meiner Fürsorglichkeit beißt...
*******lice Frau
144 Beiträge
Zitat von ********iebe:

Jetzt sind wir hier aber im BDSM. Und da ist nicht immer alles so, wie sub es sich wünscht. Manchmal im genauen Gegenteil. Entweder weil es halt einfach so passiert, oder weil Dom da seinen/ihren Willen durchsetzt (und es für ein Tabu dan doch nicht reicht). Man könnte es jetzt auch einfach Dom zuliebe ertragen ... die Augen schließen und an England denken. Manchmal schafft man es aber auch, gerade diese Unerwünschtheit umzukehren und daraus Lust zu generieren, indem einem die eigene Machtlosigkeit erst so richtig vor Augen geführt wird. Man gibt sich dem Unangenehmen hin und gerade dadurch gefällt es einem.
b

Die Frage von dir hat mich eben sehr nachdenklich gemacht und ich stelle immer wieder fest, wie sehr ich noch am Anfang stehe.
Ich habe schon erlebt, was du beschreibst - jemand übt Macht über mich aus mit einer Aktion die eigentlich in erster Reaktion mindestens ein ungläubiges Kopfschütteln auslöst.
Trotzdem habe ich, ich mein Einverständnis dazu gegeben habe, weil mich schlichtweg die Neugier gepackt hat. Und das hat mich erregt.

Normalerweise habe ich davor Sachen mit mir machen lassen, weil ich wusste, dass es meinen gegenüber erregt, wenn ich etwas für ihn erleide. Dabei war mir immer wichtig, dass dieser jemand Zuneigung für mich empfindet und ich für ihn. Ich wollte ihn stolz machen. Es war immer ein Wechselspiel. Denn dadurch dass ich etwas mit mir mache ließ, was mich zum Teil hat schrecklich leiden lassen, aber gleichzeitig einem geliebten Menschen etwas gegeben hat, wurde ich erregt und fühlte mich in der Situation wohl und geborgen. Währenddessen und danach.

Nun beschrieb ich aber eben das andere Szenario in dem ich zu etwas "ja" sagte, ohne dass diese Zuneigung da war. Zumindest spürte ich sie nicht. Aber ich war neugierig und es lässt sich festhalten: Es war überwältigend! Das was du in deinen Beispielen beschreibst, ist mir auch hier widerfahren - ich habe etwas mitgemacht, habe mich hingegeben und dadurch eine Machtlosigkeit erfahren, die mich wahnsinnig gekickt hat.
Der krasse Unterschied war das tiefe Loch in das ich danach fiel und der Drop der noch Tage später zu zweifelnden Fragen an mir selbst geführt hat. Weil es unverantwortlich, dumm und fahrlässig war so etwas mit jemandem zu tun dem ich nichts bedeute und der mir nichts bedeutet.

So viel aus meinem Erfahrungsschatz mit solchen "Sidesteps". Ich liebe das Gefühl nach wie vor. Aber ich habe für mich gelernt wie wichtig der Rahmen ist in dem es passiert.
Da lobe ich ein langsames Herantasten, wie es von @****lou beschrieben wird!

PS: Ich bleibe absichtlich vage in meinen Beschreibungen, weil diese Ereignisse mit Personen hier auf Joy verknüpft sind und ich niemanden über zu kenntliche Beschreibungen zu denjenigen führen möchte.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****lou:
Beispiel:
Meine Sub ist hetero und eine sehr devote Frau, deren Leidenschaft es ist zu dienen. Sie ist dabei selbstlos und erfreut und erregt sich dabei an mir und meiner Reaktion. Gefällt es mir, dann ist sie zufrieden und glücklich (einfach ausgedrückt).
Um ihre Stellung zu verdeutlichen, möchte ich sie sexuelle Handlungen an einer Frau ausführen lassen. Mir ist bewusst, dass es gegen ihre sexuelle Orientierung ist, allerdings beschreiten wir seit mehreren Jahren einen Weg der kontinuierlichen Ausbildung und des Trainings. Soll heißen: der Vorschlag kommt nicht einfach so daher, sondern reifte langsam und stetig. Dabei haben wir uns auch immer auf Augenhöhe über spezielle Aspekte unterhalten, uns gegenseitig gefragt wie es dem anderen damit geht.

Mittlerweile erregt sie der Gedanke daran eine Frau oral zu verwöhnen, oder selbst als Spielzeug zu dienen. Es fußt auf dem Wissen, dass es mich erregt sie in dieser Position zu sehen. Es verstärkt mein Gefühl der Macht über sie ... und schon haben wir die o.g. Wechselwirkung. Es ist also vor allem ein langsames Herantasten an die Idee und dem grundlegenden Konzept dahinter.

Danke dir für deine Antwort!
Interessant - genau dieses "Mindframing" läuft auch bei uns gerade.
Nur, dass wir alles, was mit anderen zu tun hat, auf Eis gelegt haben, so lange die Pandemie uns hindert.
Aber sie hat mir selber schon Phantasien in dieser Richtung erzählt ...

Ich wollte aber eigentlich weniger auf "Grenzen verschieben" hinaus. Dass sich Vorlieben und Abneigungen mit der Zeit verändern (lassen), weiß ich, das war jetzt nicht meine Intention. Mir ging es um das Paradoxon des "Es macht mich geil, weil es mich NICHT geil macht (aber mir aufgezwungen wird)".
Hast du da auch etwas?

Er schrieb
*****alS
7.900 Beiträge
Unabhängig davon wer welche Erfahrungen hat, trifft es, finde ich, das
hier perfekt:
Zitat von ********iebe:
Paradoxon des "Es macht mich geil, weil es mich NICHT geil macht [...]".
Wollte mich nur mal für diese schöne, Präzise Beschreibung bedanken.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******alS:
...
Als Dom erregen mich beide Varianten sehr. Die Macht und die Überlegenheit sind ein guter Kick. Aber: ich kann das nur, wenn ich geil bin. Gerade der zweite Fall macht mir nach der Session emotional oft zu schaffen - denn eigentlich ist mir natürlich absolut nicht egal, wie sich ein Mensch, den ich liebe, beim Sex mit mir (oder generell überhaupt) fühlt. Wenn ich geil bin, kann ich das problemlos ignorieren, aber danch beißt es mich in den emotionalen Arsch. Da heißt es dann knuddeln und sich lieb haben und beteuern, dass das nur beim Sex so ist und nur weil ich weiß, dass das ok ist und sie das mag - brauchen wir dann beide.

Danke auch für deine Beispiele!

Ja, das ist es eben. Ich habe auch ein gewisses Problem damit. Bzw. habe ich es gehabt, bis es mir heute bewusst geworden ist.
Einmal wollte ich während einer Bestrafung wissen, wie es ihr damit ginge. Sie wollte aber nicht gefragt werden. Sie wollte, dass ich einfach weitermache, ohne Rücksicht darauf, wie es ihr geht.
Und wenn ich sie anal nehme, dann soll ich es auch einfach tun. Mir nehmen, was mir "zusteht".

Und das ist für mich eben auch schwer. Ich bin nicht wirklich ein Sadist. Ich will das mit ihr tun, was ihr auch gefällt. Und wenn es AV und schmerzhaft ist. Sie soll einverstanden sein, da bin ich sehr (wahrscheinlich zu) konsensorientiert.
Aber ich arbeite gerade dran. *fiesgrins*

Er schrieb
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******eam:
Ich kenne dieses Spiel auch. Eine meiner Partnerinnen steht sogar überwiegend darauf, eben keine Wahl zu haben -

Ich finde diesen Satz sehr entscheidend, denn
Was für eine Wahl hat sie denn? und von was reden Wir
Beziehung, einmaliges Clubspiel?

Wenn es eine Beziehung ist wird der eine nicht gleich davonlaufen wenn Sie/Er es mal nicht sexualisieren kann.
Aber wenn ich in der Hoffnung auf öfter stattfindende Treffen spiele habe ich eine 1 zu 2 Chance das das was ich mache auch gut ankommt wenn der andere es vorher als mag ich nicht kommuniziert hat.

Deswegen würde ich die Frage "Wer macht sowas" so beantworten.
Es macht der der sich seiner Sache sicher ist oder der der noch andere Eisen im Feuer hat.

Denn eine Wahl haben sie immer, sie könnenb gehen

Richtig. Oder, im Spiel, das Safeword benutzen. Das wird vielleicht nicht grad die Beziehung beenden, aber jedenfalls die Session bzw. den Sex.
Also, subs haben die Wahl. Sie können sich aber selber bewusst dagegen entscheiden. Sich quasi selber befehlen, sie zu "vergessen".

So soll es ja auch sein. Ein Beziehungsende oder auch "nur" ein Safeword soll man nur dann einsetzen, wenn es wirklich unerträglich ist. Und nicht, weil es grad ein bisserl weh tut, demütigend ist, unangenehm ist.

Natürlich wird es beim einmaligen Spiel anders sein als in einer Beziehung, in der man sich gegenseitig kennt und einem was am anderen liegt.

Er schrieb
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******Wolf:
Interessantes Thema, spiegelt es ja schon die Ambivalenz wider. Ich lese mal dezent mit

Zitat von ********iebe:
So, und jetzt würde mich interessieren: Wer von euch kennt das auch? Wie schafft ihr diesen "Sidestep"? Habt ihr Beispiele von euch dafür? (Von mir habe ich ja eines gebracht.)

Mal eine Verständnisfrage: Möchtest Du wissen, wie diese "Sidesteps" geschafft wurden oder bist Du auch daran interessiert, woran sie gescheitert sind?

An letzteres habe ich gar nicht gedacht. Aber ja, her damit, gehört auch zum Thema!
Mich interessiert vor allem, was in sub dabei vorgeht.
Wobei auch die Aspekte von Doms Seite sehr interessant sind.

Er schrieb
*****alS
7.900 Beiträge
Zitat von ********iebe:
Einmal wollte ich während einer Bestrafung wissen, wie es ihr damit ginge. Sie wollte aber nicht gefragt werden. Sie wollte, dass ich einfach weitermache, ohne Rücksicht darauf, wie es ihr geht.
Und wenn ich sie anal nehme, dann soll ich es auch einfach tun. Mir nehmen, was mir "zusteht".

Das ist ja auch jeweils die Idee dahinter. Eine Strafe ist keine, wenn sie Spaß macht. Und ein Benutzungs-Szenario ist keines, wenn man Rücksicht nimmt.

Zitat von ********iebe:
Und das ist für mich eben auch schwer. Ich bin nicht wirklich ein Sadist.
DANN ist das sicher super schwer! Ich bin halt immerhin Sadist, also macht es mir Spaß, jemanden leiden zu sehen (und das selbst zu verursachen) - dann ist es leichter, den Rest hinten an zu stellen für ein paar Momente.

Zitat von ********iebe:
Ich will das mit ihr tun, was ihr auch gefällt.
Wie vermutlich die meisten Menschen - wenn man jemanden lieb hat / liebt, will man, dass es der Person gut geht. Das ist auch bei mir vorhanden - nur eben zusätzlich auch eine gehörige Portion Sadismus, die dem entgegensteht.
Es fällt mir im Übrigen tatsächlich sehr viel leichter, meinen Sadismus zu befriedigen, je weniger emotionale Bindung ich zu meiner Spielpartnerin habe.

Zitat von ********iebe:
Sie soll einverstanden sein, da bin ich sehr (wahrscheinlich zu) konsensorientiert.
Nein, ich glaube nicht, dass Konsens das Problem ist. Ohne den geht auch bei mir nichts. Aber es IST einvernehmlich, wenn sie sagt, sie findet es ok, wenn ich bestimmte Dinge (oder alles außer bestimmte Dinge) auch dann mache, wenn sie nicht will.

Ich glaube halt, dass es den meisten Nicht-Sadisten unwohl dabei ist, Leid zu verursachen. Und dass genau das hier "im Weg steht". Und leider glaube ich auch, dass man sich Sadismus nicht angewöhnen kann - man kann höchstens lernen, jemandem anderen zu liebe das eigene schlechte Gewissen dabei unter Kontrolle zu halten. Das wird aber im Endergebnis nie das selbe sein, wie ein Sadist, der es sich endlich erlauben kann, zu tun, was er eigentlich von sich aus möchte.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******eam:

Bin ich mir selber so sicher das das was ich tue sexualisiert wird macht es mir als Sadist nur bedingt freude da fehlt mir dann das ehrliche Leiden, so würde ich es mal nennen.

Hmmm, da sprichst du was aus ...
Kann es sein, dass das eine (unbewusste) Anpassungsstrategie ist? Von nicht-masochistischen subs an den Sadismus ihrer Tops?

Schauen wir mal: Top will sub quälen, weil das seinen Sadismus befriedigt. Er will aber NICHT, dass es sub gefällt! Deswegen nimmt er Dinge, von denen er weiß, dass sie sub garantiert nicht gefallen oder gar erregen und zieht sie beinhart durch (im Unterschied zum gewollten Verschieben von Grenzen).
sub reagiert darauf, indem sie erst recht genau dadurch geil wird, dass er so "böse", so rücksichtslos ist ...
Eigentlich dürfte es Top jetzt dadurch genau nicht mehr gefallen. Außer er kriegt es nicht mit.

Ist das die Wurzel des Masochismus?

Er schrieb
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********lice:
Zitat von ********iebe:

Jetzt sind wir hier aber im BDSM. Und da ist nicht immer alles so, wie sub es sich wünscht. Manchmal im genauen Gegenteil. Entweder weil es halt einfach so passiert, oder weil Dom da seinen/ihren Willen durchsetzt (und es für ein Tabu dan doch nicht reicht). Man könnte es jetzt auch einfach Dom zuliebe ertragen ... die Augen schließen und an England denken. Manchmal schafft man es aber auch, gerade diese Unerwünschtheit umzukehren und daraus Lust zu generieren, indem einem die eigene Machtlosigkeit erst so richtig vor Augen geführt wird. Man gibt sich dem Unangenehmen hin und gerade dadurch gefällt es einem.
b

Die Frage von dir hat mich eben sehr nachdenklich gemacht und ich stelle immer wieder fest, wie sehr ich noch am Anfang stehe.
Ich habe schon erlebt, was du beschreibst - jemand übt Macht über mich aus mit einer Aktion die eigentlich in erster Reaktion mindestens ein ungläubiges Kopfschütteln auslöst.
Trotzdem habe ich, ich mein Einverständnis dazu gegeben habe, weil mich schlichtweg die Neugier gepackt hat. Und das hat mich erregt.

Normalerweise habe ich davor Sachen mit mir machen lassen, weil ich wusste, dass es meinen gegenüber erregt, wenn ich etwas für ihn erleide. Dabei war mir immer wichtig, dass dieser jemand Zuneigung für mich empfindet und ich für ihn. Ich wollte ihn stolz machen. Es war immer ein Wechselspiel. Denn dadurch dass ich etwas mit mir mache ließ, was mich zum Teil hat schrecklich leiden lassen, aber gleichzeitig einem geliebten Menschen etwas gegeben hat, wurde ich erregt und fühlte mich in der Situation wohl und geborgen. Währenddessen und danach.

Nun beschrieb ich aber eben das andere Szenario in dem ich zu etwas "ja" sagte, ohne dass diese Zuneigung da war. Zumindest spürte ich sie nicht. Aber ich war neugierig und es lässt sich festhalten: Es war überwältigend! Das was du in deinen Beispielen beschreibst, ist mir auch hier widerfahren - ich habe etwas mitgemacht, habe mich hingegeben und dadurch eine Machtlosigkeit erfahren, die mich wahnsinnig gekickt hat.
Der krasse Unterschied war das tiefe Loch in das ich danach fiel und der Drop der noch Tage später zu zweifelnden Fragen an mir selbst geführt hat. Weil es unverantwortlich, dumm und fahrlässig war so etwas mit jemandem zu tun dem ich nichts bedeute und der mir nichts bedeutet.

So viel aus meinem Erfahrungsschatz mit solchen "Sidesteps". Ich liebe das Gefühl nach wie vor. Aber ich habe für mich gelernt wie wichtig der Rahmen ist in dem es passiert.
Da lobe ich ein langsames Herantasten, wie es von @****lou beschrieben wird!

PS: Ich bleibe absichtlich vage in meinen Beschreibungen, weil diese Ereignisse mit Personen hier auf Joy verknüpft sind und ich niemanden über zu kenntliche Beschreibungen zu denjenigen führen möchte.

Danke auch dir für deine Erfahrungen. Auch du erweiterst meine Anfangsfrage durch den Aspekt der gegenseitigen Bedeutung (oder eben auch nicht).

Ja, auch mir ginge es so, dass ich das nur für jemanden tun könnte, an dem mir etwas liegt und ihm an mir. Und ich bin sicher, würde ich unsere Sie fragen, wäre es für sie genau so.

Natürlich stellt das andere die maximale Machtlosigkeit und damit den ultimativen Kick dar. So wie wenn man z.B. ohne Safeword spielt. Aber es ist eben auch nicht ungefährlich. Das hast du ja auch gemerkt.

Danke noch Mal!
Er
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******alS:
Unabhängig davon wer welche Erfahrungen hat, trifft es, finde ich, das
hier perfekt:
Zitat von ********iebe:
Paradoxon des "Es macht mich geil, weil es mich NICHT geil macht [...]".
Wollte mich nur mal für diese schöne, Präzise Beschreibung bedanken.

Bitte, gerne.
Freut mich, wenn das Thema interessiert.

Ich weiß nicht, bis jetzt hatten wir lauter MaleDom/femsub-Erfahrungen, oder? Gibt es vielleicht auch m/subs, die das kennen?

Er schrieb
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******alS:
Zitat von ********iebe:
Einmal wollte ich während einer Bestrafung wissen, wie es ihr damit ginge. Sie wollte aber nicht gefragt werden. Sie wollte, dass ich einfach weitermache, ohne Rücksicht darauf, wie es ihr geht.
Und wenn ich sie anal nehme, dann soll ich es auch einfach tun. Mir nehmen, was mir "zusteht".

Das ist ja auch jeweils die Idee dahinter. Eine Strafe ist keine, wenn sie Spaß macht. Und ein Benutzungs-Szenario ist keines, wenn man Rücksicht nimmt.

Ich gebe zu, Strafen gehören normalerweise nicht zu unserem Spiel. Deswegen tun wir uns beide etwas schwer damit. Damals hielt ich sie allerdings für notwendig, weil mit Sicherheit verdient.
Anders bei der Benutzung, da will ich zwar keine Rücksicht nehmen, aber ihr Einverständnis eben doch. Und am besten ihre Lust dabei.
Ich werde mich aber bessern. *zwinker*

Zitat von ********iebe:
Und das ist für mich eben auch schwer. Ich bin nicht wirklich ein Sadist.
DANN ist das sicher super schwer! Ich bin halt immerhin Sadist, also macht es mir Spaß, jemanden leiden zu sehen (und das selbst zu verursachen) - dann ist es leichter, den Rest hinten an zu stellen für ein paar Momente.

Hm, ich überlege grad, was ich bin. Ein bisschen sadistisch nämlich doch. Ich liebe z.B. Knebel oder Fesseln, die gerade aus der Wohlfühlzone hinausgehen. Es gehört eben dazu, dass sie auch unangenehm sind.
Oder das Spiel mit dem Orgasmus ...
(Oder ist das einfach nur meine Dominanz, die sich da nach vorne drängt und ihr Spiel durchziehen will, auch gegen Widerstände?)

Zitat von ********iebe:
Ich will das mit ihr tun, was ihr auch gefällt.
Wie vermutlich die meisten Menschen - wenn man jemanden lieb hat / liebt, will man, dass es der Person gut geht. Das ist auch bei mir vorhanden - nur eben zusätzlich auch eine gehörige Portion Sadismus, die dem entgegensteht.
Es fällt mir im Übrigen tatsächlich sehr viel leichter, meinen Sadismus zu befriedigen, je weniger emotionale Bindung ich zu meiner Spielpartnerin habe.

Logisch. Wobei die nun mal da ist, das kann ich nicht ein- oder ausschalten. (Im letzteren Fall wäre es eh leichter.)

Aber ja, es geht selten so weit, dass dieser Sidestep bei ihr nötig wäre. Was es noch schwieriger macht: Man kann ja auch nicht damit rechnen, dass es passiert. Es kommt oder eben nicht. Wenn nicht, dann ist es NUR unangenehm. Damit sollte man auf jeden Fall rechnen, als sub wie als Dom.

Zitat von ********iebe:
Sie soll einverstanden sein, da bin ich sehr (wahrscheinlich zu) konsensorientiert.
Nein, ich glaube nicht, dass Konsens das Problem ist. Ohne den geht auch bei mir nichts. Aber es IST einvernehmlich, wenn sie sagt, sie findet es ok, wenn ich bestimmte Dinge (oder alles außer bestimmte Dinge) auch dann mache, wenn sie nicht will.

Der gute, alte Metakonsens halt.

Ich glaube halt, dass es den meisten Nicht-Sadisten unwohl dabei ist, Leid zu verursachen. Und dass genau das hier "im Weg steht". Und leider glaube ich auch, dass man sich Sadismus nicht angewöhnen kann - man kann höchstens lernen, jemandem anderen zu liebe das eigene schlechte Gewissen dabei unter Kontrolle zu halten. Das wird aber im Endergebnis nie das selbe sein, wie ein Sadist, der es sich endlich erlauben kann, zu tun, was er eigentlich von sich aus möchte.

Da hast du recht.
Für mich zeigt das Thema, wie wenig Sadismus und Dominanz bzw. ihre jeweiligen Gegenstücke zu trennen sind. Viel zu sehr verflochten.

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