@****yn
Naja, der Unterschied liegt beim "ins Zimmer schicken" vielleicht - wie bei allen anderen Erziehungsmaßnahmen auch - weniger in der Maßnahme selbst (was), sondern in der Art (wie): Ist es eine "Strafe" oder eine "Konsequenz"?
Strafe und Belohnung (nicht nachvollziehbar, willkürlich) lehnt die moderne Pädagogik grundsätzlich ab, stattdessen aber scheint mir Konsequenz (nachvollziehbar, angemessen) schon wichtig in der Erziehung.
(Ohne wenn und aber würde ich in der Partnerschaft eh nicht erziehen wollen, da ginge es schlicht um die Frage, ob man so weiterhin zusammenleben möchte oder sich besser trennen sollte, falls sich nichts an der Misere ändert... - ein Gedanke, der u.a. ein hohes Maß an Selbstwertgefühl abverlangt).
Aber bitte nochmal zurück zur Strafe/Belohnung und Konsequenz:
Liebesentzug (Strafe) sehe ich auch völlig entgleist, ist auch nicht nachvollziehbar, sondern pauschal generalisiert.
Hingegen sind konkrete Grenzsetzungen (Konsequenz) wohl schon zuweilen nötig in der Kindererziehung, aber eben als nachvollziehbare Maßnahme, an der das Kind mitgestalten und lernen kann.
Der eigentliche Unterschied: Nicht "weil Du so bist...", sondern "weil Du Dich so verhälst..." -> das eigene Verhalten kann das Kind beeinflussen und daraus lernen, wird aber eh nicht verstoßen oder für seine Persönlichkeit (für das, was es nun mal ist und was es eh nicht ändern kann) weniger geliebt.
Im Grunde ähnlich wie im sonstigen Leben eben auch:
Zwischen 1) "Lass mich (mal) in Ruhe!" und 2) "Ich will nichts mehr mit Dir zu tun haben!" ist ja ein Unterschied.
zu 1) Grenzsetzung, weil man so nicht mit sich umgehen lassen will (Verhalten), aber die/der Andere ist dennoch nicht als Person abgelehnt, sondern eben nur ihr Verhalten nicht geduldet; eventuell wird auch einfach nur mal etwas Distanz gesucht, um die Gemüter auf beiden Seiten abkühlen zu lassen;
zu 2) es geht um die Person, nicht mehr primär um ihr Verhalten