Zitat von **********hrill:
„Habt ihr selbst schon euren Partner auf eine solche Weise bestraft?
Nein.
Und sofern die Beziehung nicht eine besondere, konsensuell festgelegte Dynamik hat, innerhalb der "Strafen" bewusst eingesetzt werden (zum Beispiel bei Domestic Discipline), empfinde ich diese Art, mit seinem Partner umzugehen, auch als komplett unreif und - ja - im Einzelfall sogar als gestört.
Ich habe Dinge, die mich störten, immer normal angesprochen, versucht, dass der Partner meine Sichtweise versteht und mir dann Mühe gegeben, dass man auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Ich diskutiere und löse Probleme gerne und bin nicht derart nachtragend, dass ich meinen Partner im Nachhinein dann nochmal "bestrafe". Wozu das denn? Er ist doch kein Kind, das ich erziehe.
In über neun Jahren Beziehung gab es nur ein einziges Mal eine Sache, die er verbockt hat und die so lange an mir genagt hat, dass ich tatsächlich mal einen Ausraster hatte und ihm die olle Kamelle lange danach noch vorgehalten habe. Das lag aber eigentlich nicht an der Sache selbst, die er verbockt hat, sondern daran, dass er mich darüber sehr lange angelogen und immer so getan hat, als sei das nichts Schlimmes gewesen. Sein Unwillen, dafür gerade zu stehen und den Fehler als Fehler anzuerkennen, das war es, was mich so wütend gemacht hat.
Aber systematische Strafe? Ne.
Ich strafe auch nicht mit dem Entzug von Aufmerksamkeit, Liebe oder Sex. Wenn überhaupt, dann halte ich mich diesbezüglich zurück, weil es mir schwer fällt, diese Nähe gerade herzustellen und ich mich weder selbst, noch meinen Partner einer Situation aussetzen will, die unrund ist und bei der man sich nicht wohlfühlt. Mein Ex-Partner und ich waren in Konfliktsituationen aber Gott sei Dank sehr ähnlich eingestellt, als dass wir Konflikte ruhen lassen und ganz normal miteinander umgehen konnten. Kein tagelanges Schweigen und sich aus dem Weg gehen. Wir haben selbst nach übelsten Streits praktisch direkt wieder ein normales Verhältnis zueinander herstellen können und stillschweigend beschlossen, den Konflikt wann anders mit abgekühlten Gemütern fortzusetzen.