Finde diese "Meinungsbildung" im Joyclub immer interessant. Sie wiederholt sich hier wieder mal gebetsmühlenartig:
Geht er fremd oder beabsichtigt es zu tun, dann ist er ein "Schwein" und sollte "abgeschossen" werden. Ihr wird geraten, sich sofort von ihm zu trennen.
Geht sie fremd oder beabsichtigt es zu tun, dann stimmt was in der "Beziehung" nicht und er liefert ihr hinreichende Gründe, die ihr Fremdgehen legitimieren. Er müsse sein Verhalten ändern, da es die Beziehung schädige.
Immer ist "Sie" das Opfer und "Er" der Täter.
Egal, ob er sich in der Beziehung nun bemüht oder sich sonstwie ein Bein ausreißt, ein Haar wird in der versalzenen Suppe immer gefunden und das kann natürlich nur von ihm stammen. Selbst wenn eingeflochten wird, es hätten Beide ihre Anteile daran, so ist "Er" es immer, der "Sie" vernachlässigt und "Sie", die vernachlässigt wird und in das "Fremdgehen" durch sein Verhalten gedrängt wird. Es entsteht der Eindruck, sie sei fremdbestimmt und er habe es in der Hand, ihr Verhalten zu beeinflussen.
Es muß doch nicht immer so sein, daß er für ihr Verhalten sein Verhalten in Frage stellen muß. Es kann so sein. Aber das generell zu unterstellen halte ich für äußerst fragwürdig. Wenn etwas in der Beziehung nicht stimmt und sie "ausbricht" können hinreichende Gründe dafür genauso gut auch bei ihr gesucht und gefunden werden, denn oftmals ist es so, daß er sich in der Beziehung korrekt verhält und sie trotzdem derartige Eskapaden sucht, weil sie sich nicht die Mühe macht, in ihre Beziehung den Schwung und Elan herein zu bringen, der offenkundig fehlt.
Was, wenn sie gar kein Interesse mehr daran hat, die Beziehung aufrecht und am Leben zu erhalten und er sich trotzdem bemüht? Dann sind alle Mühen umsonst und er kann einen doppelten Rittberger vom Kronleuchter veranstalten. Es würde sie nicht beeindrucken.
So, wie er es beschreibt, belastet ihn die "Simserei mit eindeutig sexuellen Hintergrund" seiner Frau und nicht er verschickt die Nachrichten, sondern sie. Er steht fassungslos davor und weiß nicht, wie er darauf reagieren soll und bitte, es kann sein, daß er diese Situaution mit verursacht hat, es muß aber nicht so sein. Es kann genauso gut sein, daß sie es ist, die nur noch die Sicherheit der festen Beziehung und das Sexuelle eben außerhalb sucht, obwohl er alle Hebel in Bewegung setzt, sie auf sich und seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen.
Schon allein daß sie trotz seines klärenden Gesprächs und der Kenntnis, daß ihn das verletzt, weiter macht, als sei Nichts geschehen, ist für mich ein Zeichen dafür, daß sie nicht bereit ist, an der Beziehung was zu ändern, sondern sich lieber von anderen Typen hofieren und Honig um den Mund schmieren lässt.
Nicht immer ist "ER" der Böse, der die Verantwortung dafür zu tragen hat.