ich finde es vollkommen bescheuert das wohlbefinden an der kleidergröße oder dem gewicht festzumachen. ob es mir gut geht weiß ich doch einfach aus dem hier schon so viel besprochenen bauch heraus, dafür brauch ich keine waage.
genauso verschieden wie menschen in ihren charaktereigenschaften sind, sind sie in ihren körperlichen eigenarten verschieden und ich hab nur die wahl meinen körper anunehmen, genauso wie ich meine sonstigen eigenschaften annehme. wenn ich beginne gegen mein ich oder gegen meinen körper, der unweigerlich dazugehört, zu kämpfen, wird er zurückschlagen und gegen mich kämpfen.
ich will damit nicht sagen, dass jemand, der sich mit seinem momentanen gewicht nicht wohlfühlt nicht versuchen sollte das zu ändern, aber dieses wohlbefinden an 2 kilos festzumachen grenzt schon an wahn.... schlankheitswahn nämlich.
und der resultiert aus viel tiefer liegenden problemen, will sagen, dass in einem solchen wahn gar nicht die figur das problem ist. meistens liegt darin eine allgemeine unzufriedenheit begraben und die betreffenden flüchten sich in die vorstellung, dass alles besser und alles gut wird, wenn nur diese 2 oder 5 oder 10 kilo weg sind. sind diese kilos dann weg kommt meistens das böse erwachen, denn die eigentlichen probleme sind noch immer da.
ich für meinen teil nehme meinen körper wie er nun mal ist. und das ist keine schönrederei, weil ich eben ein paar kilos mehr habe als der durchschnitt. auch ich hatte phasen, in denen ich damit große probleme hatte und der weg zum inneren gleichgewicht war, um mal xavier zu zitieren, steinig und schwer
aber ich bin glücklich, dass ich ihn gegangen bin, denn heute weiß ich meine vorzüge zu schätzen und möchte es gar nicht mehr anders haben.
was nicht heißen soll, dass ich nicht auch mal einen schlechten tag habe an dem ich mich ätzend finde und zu dick und zu hässlich und was weiß ich noch alles. entscheidend ist aber doch, dass man wieder in die realität zurück findet und sich auf dinge besinnt, die wirklich wichtig sind.
mein bauch leistet mir gute dienste, denn ich kann mich immer drauf verlassen, was er mir sagt. also: ab und an mal den kopf ausschalten