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Dominanz aus der Ferne

*******heCH Mann
2.274 Beiträge
@*****alS

Du hast recht, bin ausbildungstechnisch ein Laie in der Thematik. Ist nicht mein Fachgebiet und arbeite deshalb mit entsprechenden Experten zusammen. Wenn meine Aussage hinsichtlich der Definition falsch war, besten Dank für Deine Korrektur, so revidiere ich diesen Teil selbstverständlich gerne.

Den Rest lasse ich jedoch stehen. Kenne die Auswüchse wie auch die Auswirkungen solcher Praktiken auf den Menschen seit langer Zeit. Könnte, wenn, unter Umständen... Du hast sicher nicht unrecht mit Deinen Ausführungen. Doch ist ein nicht unwesentlicher Teil der Doms nicht fähig solche Wege sinnvoll zu bestreiten. Manche haben nicht einmal das eigene Leben im Griff. Zu viele zerstören damit andere. Manchmal durch Unwissenheit. Das muss nicht sein. Selbstverständlich kann jeder BDSM ausüben. Solange einem das Wohl des Spielpartners einerlei ist sowieso. Gehe davon aus, dass Du selbst auch weisst nicht jeder spielt sanft und am unteren Ende.

Wer weiss, dass sein Gegenüber eine psychische Erkrankung hat und dennoch auf solche Spiele einsteigen will, der handelt aus meiner Sicht grundsätzlich verantwortungslos.
...dark
****ody Mann
13.322 Beiträge
Mein therapeutisches HörenSagen-Wissen ergibt kein einheitliches Bild, was BPS und BDSM angeht, der eine Therapeut sagt so, der andere so. Ich schätze, für Allgemeinaussagen dürfte das nicht reichen. Ist es nicht vernünftiger, im Einzelfall eine Aussage zu treffen? Möchte jemand ausschließen, dass über unwidersprechbares Hinternversohlen Nähe u.U. leichter zugelassen werden kann als über softes Betätscheln, flankiert durch Liebesgesäusel?

Für mich liegt doch eher im zwangsweisen physical distancing der Fernbeziehung das größere Problem.
*****alS
7.909 Beiträge
Zitat von ******ach:
Doch ist ein nicht unwesentlicher Teil der Doms nicht fähig solche Wege sinnvoll zu bestreiten. Manche haben nicht einmal das eigene Leben im Griff. Zu viele zerstören damit andere. Manchmal durch Unwissenheit. Das muss nicht sein.
Gut, aber das passiert unabhängig von psychischen Erkrankungen. Ein Dom, der seiner Verantwortung nicht gewachsen ist, ist immer ein Problem. Klar ist die Verantwortung größer, wenn Sub Einschränkungen hat (ob psychisch oder physisch ist da meiner Meinung nach egal). Entsprechend weniger Doms sind dem vermutlich gewachsen. Aber pauschalisiert "niemand" zu sagen ist daraus ja trotzdem nicht abzuleiten.


Zitat von ******ach:
Gehe davon aus, dass Du selbst auch weisst nicht jeder spielt sanft und am unteren Ende.
Klar gibt es Menschen, die eher "hart" spielen. Auch ich selbst bin mehr RACK als SSC in vielen Punkten. Natürlich gilt dann erhöhte vorsicht. Aber auch das ist nicht Borderline-spezifisch.

Zitat von ******ach:
Wer weiss, dass sein Gegenüber eine psychische Erkrankung hat und dennoch auf solche Spiele einsteigen will, der handelt aus meiner Sicht grundsätzlich verantwortungslos.
Und genau das sehe ich anders. Für mich gilt hier das selbe wie bei kröerplichen Einschränkungen: wenn man sich hinreichen informiert, alles mit behandelnden Ärzten abspricht und sich vorsichtig rantastet, dann seh ich da kein Problem.
Zitat von ****ody:
Mein therapeutisches HörenSagen-Wissen ergibt kein einheitliches Bild, was BPS und BDSM angeht, der eine Therapeut sagt so, der andere so. Ich schätze, für Allgemeinaussagen dürfte das nicht reichen. Ist es nicht vernünftiger, im Einzelfall eine Aussage zu treffen? Möchte jemand ausschließen, dass über unwidersprechbares Hinternversohlen Nähe u.U. leichter zugelassen werden kann als über softes Betätscheln, flankiert durch Liebesgesäusel?

Für mich liegt doch eher im zwangsweisen physical distancing der Fernbeziehung das größere Problem.

Fernbeziehungen sind oft nicht einfach, ja.

Aber ein Problem von Borderlinern ist
nicht generell, Nähe zuzulassen.
Sondern sowohl Nähe als auch Distanz nicht zu "übertreiben"/ damit "hauszuhalten"/ beides in Balance zu bringen.
So meine Erfahrung und Information.
*******heCH Mann
2.274 Beiträge
@*****alS

Hier sehe ich das Problem

wenn man sich hinreichen informiert, alles mit behandelnden Ärzten abspricht und sich vorsichtig rantastet, dann seh ich da kein Problem.

Wer tut dies schon? Du und ich offenbar.
******arp Mann
3.257 Beiträge
Zitat von ******ach:
Wer weiss, dass sein Gegenüber eine psychische Erkrankung hat und dennoch auf solche Spiele einsteigen will, der handelt aus meiner Sicht grundsätzlich verantwortungslos.

Vielen herzlichen Dank für dein vorauseilendes Urteil. *danke*
Eine damalige Spielpartnerin hat BL, wir spielten hart und krass (MK), so wie sie es wollte und so wie ich es konnte. Was soll ich sagen- es war toll! Für beide, versteht sich!

Zitat von ******ach:
Du hast recht, bin ausbildungstechnisch ein Laie in der Thematik. Ist nicht mein Fachgebiet und arbeite deshalb mit entsprechenden Experten zusammen.

Eine Session mit einem Coach und einem Therapeuten. Da würde ich mich auch sicher und gut aufgehoben fühlen... Wenn BDSM schon nicht als Therapie verstanden werden sollte, dann auch nicht als Pflegedienstleistung oder Reha-Maßnahme für geschundene Seelen. Danke!
*****alS
7.909 Beiträge
Dass es Menschen gibt, die Dinge nicht so handhaben, wie man sich das wünschen würde, ist unbestreitbar. Aber deshalb würde ich mich nicht hinstellen und pauschal sagen, jedes Spiel mit psychisch kranken Menschen sei verantwortungslos (denn man KANN das verantwortungsvoll tun), noch würde ich daraus eine allgemeine Empfehlung gegen BDSM für Borderliner ableiten.

Letzten Endes ist es doch hier das selbe wie immer: ob man jetzt Anhänger von SSC ist, oder das "sane" etzwas großzügiger auslegt und RACK daraus macht - mindestens "risk aware" und somit informiert ist bei BDSM immer Pflicht.
*******heCH Mann
2.274 Beiträge
Klinke mich an der Stelle aus. Wünsche weiterhin viel Spass.
******003 Frau
26 Beiträge
Also wie schon weiter oben geschrieben, bin ich Borderliner. Und ich rede tatsächlich mit meinem Therapeuten drüber, auch als Reflektion, damit ich nicht über meine Psychischen Grenzen hinaus gehe bzw in die Selbstverletzung gehe. Ich finde wenn man reflektiert/therapiert genug ist kann man mit psychischer Erkrankung auch ganz normal BDSM betreiben. Wir sind schließlich auch Menschen und nicht nur die Erkrankung. Es ist hier halt noch wichtiger als eh schon viel zu reden und zu reflektieren. Auch eine Fernbeziehung ist auch möglich, wenn Dom, Sub gut kennt und auch aus der Ferne merkt das es Sub schlecht geht und immer für Sub da sein kann (telefonisch, schriftlich, Videocall). Wichtig ist auch noch das Dom auf sich achtet und sich nicht in eine Coabhängigkeit begibt bzw sich manipulieren lässt.
******arp Mann
3.257 Beiträge
@****y96

Ich denke nicht, dass dein Ansinnen produktiv ist, denn es stößt ja auf breite Ablehnung. Hier aus der Ferne etwas erzwingen zu wollen, dich selbst infrage stellen zu lassen und das mit BL-Hintergrund, erfordert imho eine ganz andere Herangehensweise. @*********istan hat hier wertvolle Tipps gegeben, denen würde ich nachgehen. Danke an dieser Stelle! Sicher kann dir auch @******003 Hilfestellung geben.

In diesem Thema finde ich es schwierig zu beurteilen, ob man ihre aktuelle Haltung einer allg. Ablehnung von Aufgaben/Strafen, der Ferne, dem BL oder eine Mischung daraus ableiten kann. Dass sie sich "faul und trotzig" verhält wird Gründe haben, sie aber dann mit Aufgaben eindecken und aus der Ferne mit Strafen drohen, halte ich pers. für den am wenigsten gangbaren wie sinnvollen Weg. Dass der Schuß nach hinten los geht merkst du ja schon.

Sie hat da offensichtlich ganz andere Bedürfnisse als aus der Ferne mit kontraproduktiven Methoden dominiert zu werden, zudem du ebenso auch noch ein Mittel der Kontrolle und Sanktion benötigst. Und eben auch Zeit! Da hilft reden oder wahlweise schreiben, in jedem Fall aber Kommunikation. Und eine Möglichkeit wie du ihr Nähe aus der Ferne geben kannst- anstelle von gut gemeinter Dominanz. Das ist mein Eindruck und da würde ich auch ansetzen.


Zu meiner pers. Erfahrung kann ich nur sagen, dass es bisweilen durchaus anspruchsvoll und auch anstrengend war aber auch nichts, womit ich nicht hätte umgehen können. Sie war darin auch sehr reflektiert und sah BDSM keinesfalls als eine Art Therapie an. Und gerade oder auch besonders im BDSM, konnten wir sehr gut damit umgehen, denn wo sonst kann man sich so zeigen und gehen lassen und sich dabei so verstanden und gehalten fühlen? So oder so hats ihr immer gut getan, sie war danach wie ausgewechselt. Ich bin das sehr gerne mit ihr mitgegangen.

BL ist nicht gleich BL, sowie Sub nicht gleich Sub ist. Es kann eine Herausforderung sein, muss es aber nicht. Es ist auf jeden Fall nichts, wovon man Abstand halten muss oder nur unter Rat und Aufsicht von Experten heran gehen darf. BL bedeutet schließlich keine permanente akute lebensbedrohliche Ausgangslage. Damit muss man eben umgehen (lernen) können, sowie der Betroffene auch. Dann ist es umso besser, wenn der ein oder andere solchen Respekt davor hat und von sich aus auf Abstand geht, wohl wissend dass da nix gescheites bei rum kommen kann!
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