Dieser Druck, den Du da spürst - den üben weder die Gesellschaft noch Deine Kind noch Deine Rolle als Mutter aus. Es ist nur Dein eigener Anspruch (zwar erklärbar und sehr verständlich, aber dennoch maßlos überfordernd), mit dem Du Dir natürlich auch selbst im Weg stehst - und Druck auf Dich selbst ausübst.
@*******aum
Ich glaube auch, dass die Anspruchshaltung, wie eine gute Mutter zu sein hat, viel mit dem Erleben der eigenen Kindheit und dem Anspruch, alles anders (besser?) machen zu wollen, zusammenhängt…
Oft hat man ja den Eindruck, man ist die Einzige, die damit Probleme hat…
Mir haben damals auch Bücher geholfen (erinnere mich z.B. an Katja Leyrer, „Rabenmutter na und“, „und wo bleib ich (als Mutter die Identitiät wahren)“, die Kunst (k)eine perfekte Mutter zu sein“, „zum Teufel mit der Superfrau“… usw. (habe ich vor Jahren mal alles ausgemistet)… naja ist alles auf dem Stande Anfang der 90er, heute gibt es sicherlich andere Bücher bzw. entsprechende Seiten im Netz…
Und: es gibt IMMER auch welche, die ähnlich ticken…
Aber: ich kann immer nur wieder sagen, ich lebe hier in einer Kleinstadt. Wenn man heute in der Krabbelgruppe erzählt wie sehr man es hasst, seit der Geburt des Filius keine Nacht mehr durchgeschlafen zu haben und dass man ihn am liebsten manchmal an die Wand klatschen würde nur um einmal in Ruhe duschen zu können... tja, dann hat irgendjemand morgen garantiert das Jugendamt informiert.
Diesen Eindruck kenne ich…
Aber: du schriebst ja auch
Ich habe das Gefühl, hier eigentlich NUR von Vorzeigemüttern umgeben zu sein, daher gab es bisher wenig Kontaktbildung bei Spielgruppe und Co. Hinter den Fassaden sieht es mit Sicherheit oft anders aus,
und wenn du es wirklich willst, wirst auch du einen Blick hinter die Fassade werfen und ein Stück Frauensolidarität finden…
(ich treffe mich heute noch sporadisch mit dem „Müttern der ersten Stunde“…)
Ich bin in der Tat der Meinung, es wäre schon vermittelbar, von Kinderhabenden zu solchen mit Kinderwunsch, was es tatsächlich bedeutet, Kinder großzuziehen, zumindest in den ersten 2-3 Jahren
Der Punkt ist meiner Meinung nach: es wird bewusst nicht vermittelt..
Hierzu möchte ich zweierlei sagen:
Da ICH mich auch noch gut daran erinnern kann, versuche ich das v.a. den Frauen zu sagen, die sich mit unerfülltem Kinderwunsch herumplagen… da wird es aber nicht gerne gehört...
Zum zweiten ist es wie gesagt nicht die WAHRHEIT, sondern KANN so empfunden werden – abhängig von der eigenen inneren Einstellung dazu…
Bei meinem zweiten Kind war ich viel gelassener – und siehe da, mein Kind war auch viel ruhiger… ich wusste aber auch, dass ich nicht 24/7 für es da sein muss, hatte Netzwerke, die mich entlasteten und keine Probleme, es vor dem ersten Geburtstag tageweise in die Kita zu geben…
@TE
Der Thread hier ist ziemlich auf
@*******aum „geschwenkt“. Das ist aus meiner Sicht verständlich, da es die „Betroffene“ selbst ist…
Ich finde es immer schwierig, wenn Männer dieses Thema aufbringen, weil alle „Ratschläge“ quasi über seinen Wahrnehmungsfilter „an die Frau gebracht werden“.
So wie es Yaelle in dem von anthagar eröffneten Thread „Sex als Kraftquell“ beschrieb
ABER: das ist, was ich auch HEUTIGER Sicht sehen kann. Damals war mir nicht bewusst, warum ich so reagiere...warum ich keine "kraft" mehr für Sex hab, warum ich nicht angefasst werden will, warum ich nur noch Distanz suche, wenn das Kind schläft. Ich wusste nur, DASS es so ist, nicht, warum.
Heute wäre das anders, wenn man mal weiss, warum es so ist, kann man dagegen arbeiten...wenn man möchte. So lange man es nicht weiss, macht man einfach so weiter, ohne zu wissen, an welcher Stelle man mit einer Veränderung anfangen kann.
…..nur, wenn ich damals schon verstanden hätte, was mit mir los ist, wäre es gar nicht erst in der Form entstanden
Und oft können Frauen das nicht SO ausdrücken
In einer Unterhaltung - ok, es war fast ein Streit - sagte er mir mal, was ich denn noch erwarten würde, er käme nach Hause von einem langen Arbeitstag und würde sich dann sofort um unseren Sohn kümmern. Mehr ginge doch gar nicht. Immerhin hätte er da schon einen stressigen Tag hinter sich. Ich sagte ihm, was er denn dächte, was ICH hinter mir hätte?? Ich sagte ihm auch dass ich, seit ich den Vergleich zwischen Berufstätigkeit und Mutterschaft ziehen kann, Arbeit für ein PRIVILEG hielte und nicht für eine Bürde.
Oft fehlt die Fähigkeit, auch mal die Sicht des Vaters wirklich zu sehen und man fühlt sich als Frau einfach nur diffus benachteiligt…
Daher meine Frage: Kannst du ihr diesen Thread zeigen? Weiß sie von deinen Aktivitäten im JC? Wenn ja, wäre es sicherlich hilfreich für sie, sich selbst an der Diskussion zu beteiligen… wenn nein, könnte sich das Problem noch deutlich verschärfen…