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Ehe, Kinder, kaum Sex...

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Man kann das unmöglich generalisieren, @*****har!

Nicht für jede Frau ist der Haushalt im Vergleich zur Berufstätigkeit keine Qual, das ist klar.

In meinem Bekanntenkreis gibt es Frauen, die es darauf angelegt haben, schwanger zu werden, damit sie endlich den sowieso verhassten Beruf an den Nagel hängen konnten.

Ebenso gibt es dort Frauen, die mit Leib und Seele daran hängen, das Zuhause schön zu machen, putzen, waschen, dekorieren, tun, machen...

Natürlich gibt es Frauen, denen so etwas Freude bereitet.

Ich kann daher wieder wirklich nur für mich sprechen: ich habe sehr gern voll gearbeitet, ich mochte die intellektuelle Herausforderung, ich war auf dem aufsteigenden Ast, ich mochte das Gefühl von beruflichem Erfolg. Für mich war von vornherein klar, dass ich auch jeden Fall wieder arbeiten gehen würde nach einer gewissen Zeit.

Ich gehe zu Hause ein wie eine Primel unter der Sonne. Ich HASSE Hausarbeit, ich hasse es, täglich den Kochlöffel und den Putzlappen zu schwingen und ich habe das Gefühl, schleichend zu verblöden.

Es gibt nun mal unterschiedliche Arten, die Elternzeit zu erleben, das ist offensichtlich. Ich kenne ebenso Frauen, die das so erleben wie ich und die drei Kreuze machen, wenn sie wenigstens wieder für ein paar Stunden arbeiten gehen "dürfen".

Letztlich ist das auch hier eine Sache der Zufriedenheit. Ein Partner, der zufrieden ist, wird auch ein entspannterer Sexpartner sein und wird mehr genießen können.

Und so wird sich der Familienrat zusammensetzen müssen und überlegen müssen, wie man die größtmögliche Zufriedenheit für alle Beteiligten herstellen kann.
*****_WI Frau
552 Beiträge
Arbeit als Privileg, Haushalt als Qual?

Oft mag das so wirken, aber ist es wirklich so?
Wie sinastraum beschrieb, ist das Erleben sicherlich unterschiedlich…
Für mich galt es auf jeden Fall.
Ich habe anfangs immer gesagt: ich gehe zur Erholung zur Arbeit – auch wenn es tausend Schwierigkeiten mit der Kinderunterbringung zu überwinden galt, und die Arbeit auch anstrengend war – aber ICH brauchte auch die geistige Herausforderung, das Gefühl, mal am Stück an einer SINNvollen Tätigkeit dranbleiben zu können, Bestätigung in der Arbeit zu finden usw. usw.
Umso entspannter konnte ich mich an den anderen Tagen auf die Kinder einlassen...

Seltsam: Alle Frauen, egal ob ihr Mann Manager war oder am Fließband stand, ware danach heilfroh, zu Hause und relativ selbstbestimmt arbeiten zu können - und haben niemals wieder das Gefühl gehabt, sie seien benachteiligt. Und alle waren nach diesem einen Tag total am Ende.
Tja. Das ist wohl unterschiedliches Erleben. Ich hatte bei der Arbeit das Gefühl, relativ selbstbestimmt wirken zu können… und zu Hause das Gefühl, durch Kind/Kinder „fremdbestimmt“ zu sein..

Aber: ich wollte das keinesfalls mit meiner Aussage „glorifizieren“
Sondern im Gegenteil darauf hinweisen, dass es NICHT die Schuld der Männer ist
Oft fehlt die Fähigkeit, auch mal die Sicht des Vaters wirklich zu sehen und man fühlt sich als Frau einfach nur diffus benachteiligt…
Es ist ja oft so, dass die Männer sich eventuell noch stärker in die Arbeit stürzen, da sie auf einmal (zumindest temporär) die alleinige Verantwortung für die finanzielle Versorgung der Familie haben und dann nach Feierabend noch versuchen, die Frau so weit wie möglich zu unterstützen – dies aber von den Frauen nicht so gesehen wird…


Wichtig ist, aus meiner Sicht, als Frau aus der "Opferrolle" herauszukommen... und da hat man manchmal ein "Brett vor'm Kopf" und kann die positiven Seiten gar nicht würdigen...
(die es natürlich auch gibt an der Elternzeit...)
Wenn man geistig den Schwenk schafft: ja, ich DARF/KANN zu Hause bleiben und mich um das Kind kümmern und nicht, ich MUSS...

Aus meiner Sicht geht das aber nur durch eigene Erfahrung, und nicht durch Aussagen wie
Wo ist das Problem? Ich hab es nie verstanden ...
(jetzt nichts gegen dich, antaghar, aber ich glaube, diese Haltung ist in der Situation nicht wirklich hilfreich...)
*****_nw Frau
599 Beiträge
@Sina
Welch ein spannender Strang und - so blöd das Thema ist - so genussvoll ist es, Deine Artikel zu lesen. Zunächst: ich habe keine Kinder. Und ich verstehe das, was Du schreibst, Sina, so weit es eben geht. Darf ich mit-denken? Zwei Stellen sind mir aufgefallen:

Die erste, in der Du schilderst, daß Du einfach die Zeit mit Dir ganz alleine vermisst. Oh - das verstehe ich, denn diese Zeit ist auch eine Zeit, die mir in meinem Leben sehr wichtig ist. Dieser Punkt ist einfach wesentlich - denn wie will sich jemand an weiterer Berührung freuen, der nie den Raum hat, Berührung zu vermissen?

Ich habe Antaghars Zweit-Strang noch nicht gelesen. Präsenz ist etwas, das ich toll finde. Ich bin in meinem Leben viel präsent und bewusst und will es noch mehr sein. Und entdecke: so lustvoll es ist, präsent zu sein, Hirn und Körper brauchen Auszeiten. Blödes daddeln, Nichts tun. Fernsehn. Was auch immer die Ablenkungszeiten sein mögen - schlafen reicht nicht aus. In solchen Zeiten finde ich Sex auch nicht toll. Weil Sex Präsenz braucht, wenn es schön ist - und manchmal Nicht-Präsenz erholsamer sein kann. Ich brauche in meinem Leben manchmal ein paar Stunden Langeweile - um den Rest so dicht erleben zu können.

Vielleicht eine Frage von Übung und Grundenergie, aber diese hohe Grundenergie ist bei jemandem mit kleinen Baby doch nicht da. Wie sollte auch?

Somit scheint der erste Ansatzpunkt klar: sei alleine. Wobei es vielleicht erstmal gar nicht machbar ist, so viel allein zu sein, wie Du gerade bräuchtest. Im Allgemeinen braucht es erstmal Überfluss (also auch Überfluss an Freiraum), um an etwas so satt zu werden, daß es sich auspegelt. Was also hindert Dich am allein-sein?

Dein großartiger Partner vermutlich nicht. Umfeld ist ein Punkt - das traue ich Euch aber zu regeln zu, Möglichkeiten lassen sich schaffen. Vielleicht aber auch ein Gedankenknoten - die superentspannte, Mami zu sein. Immer. Weil das das Ideal ist, das Du hast und das auch ein Ideal ist.

Es gibt aber nicht nur a) Kind hat präsente, gut gelaunte Mama zum Kosen da und b) Mutter ist genervt/schlecht fürs Kind. Es gibt noch andere Seinsaggregate, die sowohl "Mutter ist allein" als auch "Kind ist glücklich" beinhalten. Muss es geben. Nicht nur theoretisch. Oder?
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Diana_WI
Ich glaube, da muss ich etwas korrigieren: Diese Aussage

Wo ist das Problem? Ich hab es nie verstanden ...

bezog sich nur (!) auf meine Schilderung dieser unfassbaren Begrenztheit mancher Mütter (die ich geschildert hatte), die lieber allein vor sich hin "wurschteln", als sich im Team zusammen zu tun und vieles gemeinsam zu organisieren und dadurch nicht nur öfter "raus" kommen, sondern sich gegenseitig prima entlasten können, Kontakt zu anderen Menschen haben und nicht nur die vier Wände ihrer Wohnung sehen oder allein auf ihr Kind fixiert sind.

Ich kenne natürlich auch Frauen, die lieber arbeiten gehen, die dort intellektuelle Herausforderungen suchen und die Kontakte dort mit anderen Menschen lieben. Verständlich.

Nun war auch ich jahrelang allein erziehender Vater - aber ich hab mich keineswegs eingeigelt, ich hab mich mit anderen Müttern und Vätern zusammen geschlossen, ich habe die Betreuung meines Sohnes als eine weit höhere intellektuelle Herausforderung (!) erlebt als jede andere Arbeit vorher - und ich hatte dadurch auch ständig Kontakt zu vielen anderen Menschen.

Was ist denn da bei mir anders, z. B. in diesem einen Punkt: Für ich war die Betreuung und Erziehung eines Kindes (also eines Menschen!) weit spannender als das Entwickeln von Projekten, als Buchhaltung, als Gespräche und Konferenzen oder was auch immer, es war sogar spannender als meine beiden eigentlich Berufe - die therapeutische Arbeit und das Schreiben von Büchern.

Und warum ist für viele Menschen all das aufregender, interessanter und intellektuell herausfordernder, was ich eher als Beschäftigung mit unwesentliche, nebensächlichen und trockener Materie sehen würde, die - wie in fast jedem Beruf - letztlich immer nur das Gleiche ist?

Übrigens will hiermit um Himmels Willen niemanden ärgern oder auf die Füsse treten, sondern einfach nur gemeinsam mit Euch darüber nachdenken und den Dingen auf den Grund gehen.

*g*

(Der Antaghar)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Was ich hier lese, freut mich und zeigt für den Strang allgemein, dass die Aufmerksamkeit zwar immer noch sehr bei mir als Person ist, dass ich aber nicht die Einzige bin, die Dinge so empfindet. Und das ist gut so, wie Wowi sagen würde.

Tja. Das ist wohl unterschiedliches Erleben. Ich hatte bei der Arbeit das Gefühl, relativ selbstbestimmt wirken zu können… und zu Hause das Gefühl, durch Kind/Kinder „fremdbestimmt“ zu sein..

Ja! Exakt so ging und geht es mir auch. Ich fühle mich durch das Kind absolut fremdbestimmt. Das ist eine ganz natürliche Sache bei einem kleinen Kind. Es gönnt keine Pausen. Jedenfalls dann nicht, wenn man nach seinem eignene Empfinden mal dringend zwei Minuten zum verschnaufen bräuchte. Es ist im Gegenteil oft so dass gerade DANN das Kind besonders fordert. Als hätte es dafür eine Antenne. *g*

Diana_WI: wir empfinden da offenbar ähnlich.

Blödes daddeln, Nichts tun. Fernsehn. Was auch immer die Ablenkungszeiten sein mögen - schlafen reicht nicht aus. In solchen Zeiten finde ich Sex auch nicht toll. Weil Sex Präsenz braucht, wenn es schön ist - und manchmal Nicht-Präsenz erholsamer sein kann. Ich brauche in meinem Leben manchmal ein paar Stunden Langeweile - um den Rest so dicht erleben zu können.

Das hat mir auch sehr gut gefallen und mich mit dem Kopf nicken lassen. Wie eigentlich der ganze Beitrag von L_u_x.

Dieses Gefühl, Oasen zu brauchen, Gegensätze zu brauchen, um erlebnisfähig zu bleiben.

Nein, schlafen reicht da nicht aus. Ich dachte eine ganze Weile, es reicht und das Schlafdefizit sei mein größtes Problem. Ist es aber nicht.

Wisst Ihr, was ich mir an dieser Stelle wünschen würde?

Dieser Thread wurde ja nicht - wie viele inzwischen irrtümlich annehmen - von mir initiiert. Er wurde von einem Mann initiiert, der traurig darüber ist, dass seiner Beziehung durch den Alltag mit Kindern Nähe, Zärtlichkeit und Sex fehlen.

Er ist ja nicht der erste, der dieses Problem vorträgt und er wird ganz sicher auch nicht der letzte gewesen sein. Eben WEIL dieses Problem in vielen jungen Familien auftaucht.

Mich würde mal interessieren, wie meine sehr offene und detailiertere Schilderung speziell auf IHN gewirkt hat. Ob mein Mut, mich hier als überforderte Jung-Mami mit rudimentärem Sexualleben zu outen, gedanklich etwas bewegt hat bei ihm. Bei ihm und anderen männlichen Lesern in ähnlicher Situation.

Ich habe die Hoffnung, dass vielleicht er oder ein bis zwei andere Männer durch Lektüre dieses Threads ein wenig mehr Einsicht in das Innenleben ihrer Partnerin bekommen und vielleicht nicht mehr ganz so traurig sind.

Ich habe zwischen den Zeilen einiger User hier sehr wohl gelesen, dass sich die Dinge wieder ändern, wieder einpendeln, vielleicht sogar besser als vorher werden.

Das hoffe ich natürlich auch für mich, aber nicht NUR für mich. Ich denke nach wie vor dass man doch als Partner für die Gründung einer Familie nicht "irgendwen" ausgesucht hat. Es muss doch eine starke Liebe und ein starkes Vertrauen zwischen den Partnern vorhanden gewesen sein.

Ich würde mir wünschen, dass in Zeiten, in denen ein Partner mal nicht so viel geben kann wie er vielleicht möchte oder wie der andere es sich wünscht, dass sich da besonnen wird darauf, dass eine Beziehung trotzdem stark sein kann und hinterher, wenn die Klippe umschifft ist, vielleicht sogar um so stärker.

Ja, an so kitschigen Kram glaube auch ich zuweilen. Ich stecke im Moment mitten drin in so einer Krise und ich kann auch nicht aus meiner Haut. Ich möchte meinem Partner mehr geben, aber ich kann nicht. Weil ich fühle, dass meine inneren Grenzen einfach erreicht sind.

Das glaube ich ist für sehr sehr viele Frauen der Grund. Und ich glaube, sie fühlen sich damit auch nicht gut. Damit möchte ich gern weg vom Bild der frigiden Ehefrau, deren Säfte nun im Zuge der Mutterschaft einfach versiegt sind und die sich den Mann am liebsten auf den Mond wünschen würde. Das ist ein Irrtum. Auch eine Frau, die sich phasenweise nicht öffnen kann, vermisst Sex!
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ SinasTraum
Es ist einfach unglaublich, welche Einblicke man durch Deine Beiträge bekommen man und was man daraus lernen kann, wenn man sie unvoreingenommen liest. An dieser Stelle mal vielen Dank dafür!

Auch eine Frau, die sich phasenweise nicht öffnen kann, vermisst Sex!

Bist du Dir da sicher? Oder bezieht sich das jetzt nur auf Dich selbst?

Ich hatte schon häufig den Eindruck (vermutlich wie die jeweiligen Partner auch), dass Sex - und alles, was dazu gehört - für viele Frauen in dieser Situation das Letzte ist, was sie interessieren könnte.

Doch wenn es so sein solle, liebe Sina, wie könnte ihr Partner ihnen denn dann hilfreich sein?

(Der Antaghar)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Erwischt, @*****har:

natürlich lehne ich mich da zum Fenster hinaus, wenn ich sage dass es vielen Frauen so geht.

Ich bin dennoch der Überzeugung, dass es so ist!

Auch eine Frau, die auf Nachfrage erst mal sagt "Boah, jetzt nerv mich nicht schon wieder damit, ich hab einfach mal keinen Bock!" die sagt damit noch nicht alles über sich.

Die sagt nicht, wie groß ihr schlechtes Gewissen dem Partner gegenüber ist, die sagt nicht, wie traurig sie über sich selbst ist und wie sehr sie sich frühere Zeiten zurückwünscht, in denen sie Sex frei und ungezwungen erleben konnte.

Ich bin SICHER dass viele Frauen, die meisten, Sex doch vermissen, wenn sie mal eine ruhige Minute haben, um in sich hineinzuhorchen.

Ja, es mag auch die andere Sorte geben... aber es scheint mir sehr sehr unwahrscheinlich, dass eine junge oder relativ junge Frau, mit der medizinisch alles stimmt, plötzlich für immer mit ihrem Sexualleben abgeschlossen hat.

Ich für mich weiß noch, wer ich vor dem Kind war in sexueller Hinsicht. Ich weiß dass Dinge da nur verschüttet und überlagert sind und nicht verschwunden. Und ich bin sicher, den meisten Frauen geht es auch so.

Wie nun kann der Partner helfen?

Ja meine Güte, Du stellst Fragen. Ich weiß es nicht! möchte ich spontan sagen. Gar nicht! möchte ich auch spontan sagen.

Aber das ist nicht ausreichend, das weiß ich. Ich weiß es von meinem Partner, der nicht klagt sondern sich einfach nur wünscht, es ginge mir wieder besser und er könne irgend etwas dazu beitragen.

Ich versuche also eine bessere Antwort:

zunächst einmal ist es wohl wichtig, keinen Druck zu machen... denn Druck spürt eine junge Mutter schon genug. Wir hatten schon darüber gesprochen dass der meiste Druck selbstgemacht ist... aber selbstgemacht oder fremd gemacht ist eigentlich nicht wichtig, Druck in jeder Form ist ein Lustkiller.

Dann... den Kontakt zur Partnerin trotz der fehlenden Sexualität nicht verlieren. Sich nicht zurückziehen, im Gespräch bleiben. Nicht fordern, nein. Einfach präsent bleiben. Ein Rückzug des Partners würde dazu führen, dass sich die Frau zusätzlich allein gelassen und vor allem für ihr Problem mit dem Sex bestraft fühlt. Vielleicht findet man vorrübergehend andere Formen der Nähe. Und sei es nur, gemeinsam ko vor dem Fernseher zu kollabieren. Oder einfach vor dem Einschlafen noch sprechen über Dinge, die bewegen. Nebeneinander auf der Couch ein Buch lesen, vielleicht gemeinsam über lustige Passagen lachen. Alles was in einem maximal belasteten Alltag noch an minimaler Nähe möglich ist, ohne den anderen mit Erwartungen zu überfrachten.

Dann... warten können. So blöde sich das anhört. So simplifiziert es sich anhört. Aber wenn man seine Partnerschaft erhalten möchte, muss man Vertrauen darin haben, dass die Zeiten sich auch wieder ändern.

Wenn offene Gespräche möglich sind, ist es durchaus auch möglich, über sexuelle Wünsche zu sprechen. Nun bin ich kein Regelfall, mein Partner und ich haben uns auf eine offene Beziehung geeinigt... wenn es ihm also gar zu elend ginge und es ergäbe sich für ihn eine Möglichkeit... ich würde ihm den Wunsch nicht abschlagen. Das funktioniert für UNS, denn wir vertrauen einander sehr und sexuelle Treue ist für uns kein unbedingtes MUSS. Ehrlichkeit ist ein Muss.

Aber dieser letzte Punkt, den möchte ich nicht als allgemeingültig anführen, ich weiß dass dieser Lösungsansatz für sehr viele Paare nicht akzeptabel ist.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ SinasTraum
... den Kontakt zur Partnerin trotz der fehlenden Sexualität nicht verlieren. Sich nicht zurückziehen, im Gespräch bleiben. Nicht fordern, nein. Einfach präsent bleiben. Ein Rückzug des Partners würde dazu führen, dass sich die Frau zusätzlich allein gelassen und vor allem für ihr Problem mit dem Sex bestraft fühlt. Vielleicht findet man vorrübergehend andere Formen der Nähe ...

Diese Zeilen haben mich sehr berührt. Ich halte sie für überaus wichtig und hoffe, dass möglichst viele Männer das lesen und in ihr Herz lassen!
Würde Dir dafür am liebsten einen Orden verleihen ...

Das entspräche dann meinem Bild von echter Männlichkeit: Sich nicht verletzt, getroffen und abgelehnt zurückziehen (wie ein kleines Kind) und das Herz verschließen, sondern präsent und liebevoll bleiben und das Herz für die Frau noch mehr öffnen!

Übrigens findet sich, nur in andere Wörter gefasst, genau das in zwei meiner Lieblingsbücher: "Der Weg des wahren Mannes" und "Du bist Liebe", jeweils von David Deida. Aber das sei nur am Rande erwähnt.

(Der Antaghar)
*****_WI Frau
552 Beiträge
@*******aum
Volle Zustimmung zu deinen letzten Posts.

Ich bin SICHER dass viele Frauen, die meisten, Sex doch vermissen, wenn sie mal eine ruhige Minute haben, um in sich hineinzuhorchen.
Leider kann ich das nicht so gut formulieren wie Sina…
Wie nun kann der Partner helfen?
Ja meine Güte, Du stellst Fragen. Ich weiß es nicht! möchte ich spontan sagen. Gar nicht! möchte ich auch spontan sagen.
Das ist es, was ich ausdrücken wollte… ich empfinde es oft, wenn diese Anfragen von Männern hier im Forum gestellt werden, so als Frage nach einer Art „Gebrauchsanweisung“…
Welchen Knopf muss ich drücken, dass frau wieder funktioniert.. (ist natürlich überspitzt).
Und dabei sieht es in Frauen eben oft so aus, wie Sina es beschreibt, aber sie können es nicht in Worte fassen…

zunächst einmal ist es wohl wichtig, keinen Druck zu machen... denn Druck spürt eine junge Mutter schon genug. Wir hatten schon darüber gesprochen dass der meiste Druck selbstgemacht ist... aber selbstgemacht oder fremd gemacht ist eigentlich nicht wichtig, Druck in jeder Form ist ein Lustkiller.
*top*

@*****har
Ich wollte dir nichts unterstellen.. ich finde deine Ansätze ja auch völlig korrekt.

meine Schilderung dieser unfassbaren Begrenztheit mancher Mütter (die ich geschildert hatte), die lieber allein vor sich hin "wurschteln", als sich im Team zusammen zu tun und vieles gemeinsam zu organisieren und dadurch nicht nur öfter "raus" kommen, sondern sich gegenseitig prima entlasten können, Kontakt zu anderen Menschen haben und nicht nur die vier Wände ihrer Wohnung sehen oder allein auf ihr Kind fixiert sind.
Diese Wahrnehmung lässt sich von außen gut sagen… oftmals ist es ja so, dass – wie Sina es beschrieben hat – frau als Mutter da zunächst nur die Konkurrenzsituation sieht und nicht das gemeinsame Boot, in dem man sitzt… und diese „Begrenztheit“ muss aus sich selbst heraus überwunden werden, dass frau selbst erkennt: andere Mütter sind auch Menschen; mein Kind wird schon nicht seelischen Schaden leiden, wenn es mal ein paar Stunden bei einer anderen Frau ist…

ich habe die Betreuung meines Sohnes als eine weit höhere intellektuelle Herausforderung (!) erlebt als jede andere Arbeit vorher - und ich hatte dadurch auch ständig Kontakt zu vielen anderen Menschen.
Ich spreche (bei mir!) von den ersten 8 Monaten – und ehrlich gesagt, habe ich diese Zeit nicht als intellektuelle Herausforderung empfunden, sondern als ewigen Kreislauf – Stillen, wickeln, Anziehen, ausziehen, rumschleppen, Bauchschmerzen, Kinderarzt, Hausarbeit- wann diese noch?, … und Kontakt zu anderen hatte ich (ANFANGS) sehr wenig… manchmal war das einzige Wort zu einem erwachsenen Menschen „ich hätte gerne ein Brötchen“ in der Bäckerei (mein Mann war damals oft beruflich unterwegs)…

Was ist denn da bei mir anders, z. B. in diesem einen Punkt: Für mich war die Betreuung und Erziehung eines Kindes (also eines Menschen!) weit spannender als das Entwickeln von Projekten, als Buchhaltung, als Gespräche und Konferenzen oder was auch immer, es war sogar spannender als meine beiden eigentlich Berufe - die therapeutische Arbeit und das Schreiben von Büchern. Und warum ist für viele Menschen all das aufregender, interessanter und intellektuell herausfordernder, was ich eher als Beschäftigung mit unwesentliche, nebensächlichen und trockener Materie sehen würde, die - wie in fast jedem Beruf - letztlich immer nur das Gleiche ist?
Nicht dass das falsch rüberkommt: das ist ganz und gar auch meine Ansicht… v.a. mit zunehmender „Reaktion“ des Kindes
Und meiner eigenen Fähigkeit, MICH als Mutter zu akzeptieren und nicht auf externe Bestätigung angewiesen zu sein…

Übrigens will hiermit um Himmels Willen niemanden ärgern oder auf die Füsse treten,
fühle mich überhaupt nicht geärgert oder auf die Füße getreten *ggg*
Deine Beiträge sind für mich stets eine Bereicherung. Allerdings klingst du für mich oft so abgeklärt, du hast scheinbar für alle Lebenslagen eine Lösung… was sicherlich auch auf deine Lebenserfahrung zurückzuführen ist und damit, dass du immer sehr dein Handeln reflektierst…
Allerdings ist es ja oft so, dass man, wenn man ein Problem hat, erst mal SELBST erkennen muss, was da eigentlich los ist und was man da machen kann… andere können einem ja nur Denkanstöße geben, die Konsequenzen muss man selbst ziehen…
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich sehe - wie Diana auch - in meinem Kleinkind keine intellektuelle Herausforderung. Nicht in dem Sinne, wie sie und ich dies wohl definieren.

Natürlich macht man sich den ganzen Tag Gedanken! Man liest auch viele Bücher, man versucht eben, den Ansprüchen des Kindes gerecht zu werden. Dennoch ist die intellektuelle Anforderung eines beruflichen Alltags doch eine ganz andere. Ich hatte ja bereits versucht, es zu beschreiben: man singt, man liest 10x das gleiche Bilderbuch vor und macht 10x vor, wie die Kuh macht (Kinder LIEBEN Wiederholungen) und das ermüdet unglaublich. Ich dachte, das ginge nur mir so, aber ich habe beobachtet, dass mein Partner auch nach einer Weile anfängt, zu gähnen...

Und das mit der Konkurrenzsituation, in der sich eine junge Mutter oft primär sieht... das hat Diana auch sehr treffend formuliert.
*********t_bw Frau
841 Beiträge
@Sina
Und das mit der Konkurrenzsituation, in der sich eine junge Mutter oft primär sieht...

Da hilft vermutlich nur eines, sich geschwind eine andere Brille aufsetzen, um eine neue Sicht zu gewinnen. Auch das kann übrigens eine intellektuelle Übung sein...

Bei dir bin ich mir sehr sicher, dass du in der Lage bist, dich von "Konkurrierenden" zu differenzieren und nicht in solch einem Strom mitzuschwimmen. Manch einer anderen Mutter behagt das möglicherweise auch nicht. Das kann gar zu einer Entspannung im mütterlichen Miteinander führen. *blume*
***iu Paar
85 Beiträge
Hallo Genosse!
Jaaa, dasselbe in Grün, ausgerechnet wir. Dabei hatten wir, wenns soweit war, oft noch äußerst aufregenden Sex. Aber obwohl ich eigentlich immer ein bisschen zu wenig davon hatte, entstand durch ihr Verhalten der Eindruck bei mir, ich sei für sie ein Sexmaniac, ausgerechnet ich! Mir kam oft vor, für sie sei es eine zusätzliche Belastung, ausgerechnet das!
Na gut, ich habe viele Gespräche initiiert, bekam auch viel Einsicht und Zustimmung von ihr. Geändert hat sich nichts. Mein Frust wurde immer größer, riesig. Ich hab auch im www sehr viel über diese Problematik gelesen, geradezu geforscht.
Inzwischen könnte ich sicher ein Buch drüber schreiben (vielleicht mach ich´s noch). Aber ich mach´s jetzt kurz. Mein Lustzentrum liegt nämlich bei mir und nicht an ihrem Körper. Das hab ich mir einfach wieder bewusst gemacht. Leider ist einiges Gemeinsames verloren gegangen, aber das war es genau genommen oder eben offensichtlich eh schon vorher. Jedenfalls leide ich jetzt nicht mehr und wir sind immer noch verheiratet, gute Freunde, schlafen nebeneinander.
Ja, man kann es sich tatsächlich abgewöhnen. Passend zu anderen aktuellen threads – GsD kommen Männer mit rein visuellen Reizen gut über die Runden. Wird von der Natur schon wohlweislich so eingerichtet worden sein. Keine Ahnung, wie es ihr dabei geht, wenn ich meine Lust durchonaniere, sie völlig ignorierend, während sie gehemmt oder uninteressiert daneben liegt. Ich lebe meine Geilheit mit mir (und auch mit Hilfe des www) aus. Und es geht mir echt ziemlich gut. Diese Lösung hat auch nämlich auch viele andere Vorteile, überleg – indipendence!
***iu Paar
85 Beiträge
Ach ja, für weitere Überlegungen und gegen Verallgemeinerungen: Ich muss noch erwähnen, dass ich (m) Hausmann bin (in BU-Pension), auch zwei Kinder verwsorge (9, 10). Meine Liebste arbeitet teilzeit.

LG
***iu Paar
85 Beiträge
Es dürfte also doch eher ein Frau/Mann- und kein Job/Haushalt-Problem sein.
****un Paar
14.760 Beiträge
öfter mal hätte sich mrs. sun gewünscht sie wäre einer beruflichen tätigkeit nachgegangen und mr.sun wäre zuhaus geblieben um die kinder grosszuziehen.
endlich mal nicht nur mit müttern plaudern über die kinder und deren erziehung und "aufzucht" und nicht ständig am sandkistenrand sitzen und dort kuchen backen. das einzige erfolgserlebnis (wenn auch unbestritten ein riesengrosses und wichtiges) nämlich die kinder aufwachsen zu sehen usw. hatte die folge, dass abends einfach die luft raus war und nicht nur die luft sondern auch die lust.

wichtig ist nur, hier eine durststrecke durchzuhalten und gegenseitiges verständnis zu haben. auch der mann muss sich bemühen, dass auch zwischendurch beide eltern auch wieder mann und frau und eheleute sein können. sich freischaufeln um wieder eine sexualität aufzubauen.

was uns bei diesem schon viel diskutierten thema in den foren auffällt: die partner beschweren sich dann wenn es sich so unbefriedigend eingespielt hat. es kann doch nicht erst nach einem langen zeitraum aufgefallen sein, dass der sex auf der strecke geblieben ist. das muss doch schon vorher auffallen.
also: währet den anfängen !!
@Sinas Traum
mal ein Männerkommentar

ich kenne meine Frau seid nun gut 15 Jahren (ok mit Unterbrechungen als Partnerschaft) - Wir haben 2 wundervolle Söhne 3 und 4 1/2 Jahre und ich kann so alles was hier so geschrieben wurde nachvollziehen.

Totenstille im Bett - DIe Phase des Verständnis habens / Die Phase des Druck aufbauens (nach dem Motto - Sex gehört dazu) Die Phase des Resignierens und die des "Ich schau mich jetzt mal um")

Klar sind Männer triebgesteuert / Wir können da auch nicht aus unserer Haut und ab und an muss es auch raus. Egal ob nun gemeinsam oder einsam. (super Satz oder ? *g*

Bei uns hat sich ein gewisser Abwärtsstrudel entwickelt - Nicht oder nicht intensiv miteinander geredet. Vieles für Selbstverständlich genommen. Und hinzu kam noch diese eigene Erwartungshaltung der Mutter. Immer Präsent , Umgeben von Supermuttis - Was für ein Druck.
Bei uns hat es irgendwann (vor gar nicht allzulanger Zeit - kurz nach dem Aufstehen heftigst gerummst) Da haben wir uns alle unsere ungesagten Sätze als Kanonenkugeln aufeinander abgefeuert - und das war gut so !

Daraus entstand eine neue Selbstreflektierung - Was will ich ? Diesen Partner / Diese Kinder / Dieses Leben und damit einhergehend viel Verständnis für den Anderen. (Ich hatte z.B. das Gefühl nr der Geldesel zu sein - Der Trottel, der Ihr dieses Leben ermöglicht und doch nichts zurückerhält - Ok ich glaube ich hatte die Kiddies da mal ausgeblendet)

Sie hat dadurch einen gesunden Egoismus gefunden und somit nun auch eine Möglichkeit Ihr Inneres zu befriedigen. - TANZEN -
Jeder braucht irgendwo eine Art Verntil - Sei es nu im Stillen (Lesen / Meditieren etc oder in der Bewegung (Laufen / Tanzen / Boxen und und und)

Wir haben somit wieder eine neue Sicht auf den Partner gewonnen und versuchen nun unser miteinander neu auszurichten. Familientage - Tage nur für Sie / Tage nur für Ihn und Tage nur für uns als Paar. Auch wenn es nicht sofort im besten Sex meines Lebens endet ist dies eine sehr sehr schöne Entwicklung und ich bin auf den weiteren Weg noch sehr gespannt.

Und noch 2 kleine Anmerkungen -
A.) ein Kind ist wie Urlaub (dafür kannst Du mich bestimmt schlagen)
aber Spaß beiseite - Bei Kind Nr. 1 ist alles so super wichtig.
Erstes Lachen / Erstes Umdrehen und und und . Mit Kind Nr. 2
wird man wesentlich entspannter. Der Satz bezieht sich auf so
einfache Dinge wie z.B. an der Kasse anstehen. Gott was habe
ich mich manchmal um die Blicke der anderen geschert.... Hört
auch irgendwann auf.

B. Offene Beziehung - Hab ich in meinem Profil auch eingetragen und
ich weiß auch das meine Partnerin damit kein Problem hat -
aufgrund der doch herrschenden Baustelle. Ich frage mich aber ab
und an, ob Mann (in diesem Falle) es sich somit nicht zu einfach
macht. Partnerin nicht verlassen wollen und doch Sex zu erleben.
Ich meine damit, ob man sich nicht ernsthafter in der Beziehung
hinterfragen sollte. Ups ! Muß ich mich jetzt vom JC abmelden ?
(hierfür gibt es andere Gründe *zwinker*

Und nun - nach einem tollen Familientag - verschwinde ich im Bett
Hopp ohne Pop
Nachtrag
@*******aum
Hammerprofil! - Soviel wahre Zeilen (ich war gerade leicht gefangen)

Zum Klau des geistigen Eigentums wollen wir uns hier mal nicht äussern
Gute Nacht
@**na(bezieht sich auf das Posting an mich)
Genau, natürlich ist die Kinderbetreuung(Sie beim Weg durchs Leben zu begleiten) was Besonderes, nicht nur für Männer, genau so für Frauen und auch für
DICH.
Die "langweiligste" Phase hast du doch schon hinter dir.
Der Kleine kann laufen, lernt zu sprechen,
geh mit ihm raus und zeig ihm die Welt.
Entscheidungen ...
Ich habe jetzt nicht mehr alles gelesen (weil mir einfach die Zeit dafür fehlt), möchte aber einfach mal berichten, wie es bei mir / uns war und ist.
Meine Tochter ist inzwischen 15 Jahre. Freitag hatte ich sie genau zu dem hier befragt und wir haben uns darüber unterhalten, weil es mich beschäftigte.

Anfangs, als meine Tochter geboren war, und ich hatte mich wirklich unendlich auf sie gefreut, ging es mir wie Sina. Ich war einfach nur erschöpft und müde wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich erkannte mich selber nicht wieder. Und ich stellte fest: das ist so nichts für mich!
Also Situation ändern ... ich schaute und suchte und arbeite dann ehrenamtlich, aber so, dass ich meine Tochter immer mitnehmen konnte.
Und mit einem Mal hatte ich wieder Kraft und Energie, obwohl (oder gerade deswegen) meine Tage ganz anders ausgefüllt waren.

Für mich war es eben so, dass ich keine unzufriedene "Ganztagsmutter" sein wollte und eben auch nicht gut konnte und das wäre eben auch für uns beide nicht gut gewesen.
Sie ging dann auch realtiv zeitig in den Kindergarten und wir waren damit beide zufriedener, weil ich mich auch wieder bewusst auf und an meinem Kindchen erfreuen konnte und eben ganz bewusst und intensiv und voll anwesend die Zeit mit ihr verbracht, die wir hatten.

Es mögen viele für egoistisch von mir halten, aber wir haben auch heute (im Teenageralter) ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis und eben auch von ihr aus gewünscht viel Zeit, die wir bewusst miteinander verbringen.

Was Sina beschreibt, eben dass Rumgezerre an Einem, dass alle nur etwas von einem wollen und man eben die Bedürfnisse der Anderen zu erfüllen hat, kenne ich auch sehr gut und das kommt auch heute bei mir immer mal wieder auf.
Aber gerade eben meinem Kind gegenüber, fühle ich mich verantwortlich, dass ich eben so für mich sorge, dass ich gern mit ihr zusammen bin und eben auch nur so wirklich offen zuhören kann und eben mit ihr umgehen.
Das fängt damit an, dass ich mir bewusst bin, was ich ihr unbedingt "mitgeben" möchte ... und so auch handle.
Auch wenn es schwierig erscheint und in manchen Momenten (fast) unmöglich ... es geht *g*
Es mag vielleicht auch komisch klingen, aber gerade darüber hatte ich mich ja auch mit meiner Tochter unterhalten:
Gerade dadurch, dass ich mich auch mal als Mensch von meinem Kind abgrenze und eben auch meine eigenen Bedürfnisse wahrnehme und meinem Kind gegenüber vertrete, nimmt sie mich nicht als "nur" Mutter wahr. Genauso sehe ich sie als Mensch mit eben eigenen Befindlichkeiten und Bedürfnissen und das nimmt "Auseinandersetzungen" auch die Schärfe und gibt gegenseitig Vertrauen.
Das geht und ging nur, meiner Meinung nach, weil ich eben auch nicht "nur" Mama bin.
Beziehung und Verhältnis zu(m) Kind/ern ist auch gar nicht so anders als zu Partnern und bei allem, ist meiner Meinung nach, wichtig, dass jeder "ganzer" Mensch bleibt und ist.
die gewünschte und doch ...
... so andere "schreckliche" Welt.

Ich bin ganz überrascht von der Offenheit, die hier einige haben, die ich in der Form hier garnicht kenne.

Warum geben sich Frauen so auf, wenn ein Kind "plötzlich" da ist? Ich meine, sie haben fast ein ganzes Jahr Zeit sich auf den neuen Lebensabschnitt vorzubereiten - Wunschkinder - leben in der Fantasie schon sehr viel länger (oder machen sie dann aus den Menschen bekennende Supermamas?).

Ich habe nur knappe 10 Wochen ein Baby im Leib getragen, dann wurde es abgetrieben. Zu viele Umstände, die nicht die Richtigen waren, um das Abenteuer Kind einzugehen. Es war schlimm. Nie wieder möchte ich diese Entscheidung auf mich nehmen - aber es geht mir gut damit, weil ich weiß, so ist es sehr viel besser als alles andere gewesen wäre.
Warum erzähle ich das, weil ich hier sehr oft, viel zu oft, die Angst von Egoismus lese, die andere von einem denken könnten. Ein gesunder Egoismus heißt nicht ohne Grund "gesund".

Wer sich in der Mutterrolle aufgibt ist nicht "gesund" sich selbst gegenüber. Hier stellt sich mir die Frage, warum "opfert" sich eine Frau so auf? Sina hat es offen gesagt, sie hat es selbst in ihrer Kindheit erlebt, wie es ist alleinerziehend groß zu werden. Sie möchte es anders machen, als ihre eigene Mutter. Fast alle "Kinder" möchten es anders machen bei ihren eigenen Kindern als ihre Eltern. Je stärker wir es uns vornehmen, nicht so zu werden, desto ähnlicher werden wir unseren Eltern. Wir wollen keine rote Elefanten sehen, nehmen es uns ganz fest vor und was werden wir sehen? Richtig! Überall und mehr rote Elefanten.

Ich lese raus, dass in ganz vielen Köpfen eine nicht wertschätzende Aufgabe in der Erziehung von Kindern liegt und das die Frauen oftmals denken, nichts mehr wert zu sein.
Das ist nicht so und muss raus aus den Köpfen der unseren Gesellschaft!

die mal wieder zu kritische und analytische Schwanzlose *g*
***iu Paar
85 Beiträge
Zur mangelnden Wertschätzung der „Hausfrau (bzw. –mann) und Mutter (bzw. Vater)“: Als ich noch voll berufstätig war, äußerte ein Kollege sein Unverständnis gegenüber dem Rumgezicke seiner Frau als Hausfrau und Mutter. „Was will sie? Es ist doch eine schöne Tätigkeit, vergleichbar mit jener eines selbständigen Managers – unterschiedlichste Aufgaben wie Beschaffung, Personalführung, Ausbildung, Finanzmanagement, Fertigung und Instandhaltung uvm. ...“ Wir haben dann dieses schnelle Statement noch ernsthaft diskutiert und es bestätigt gefunden.

Und jetzt, da ich jeweils im 2. Lj der Kinder praktisch alleinerziehend war (meine Frau hatte damals Mehr-als-60-Stunden-Wochen im Beruf) und die letzten 3 Jahre Hausmann bin, kann ich das wiederum nur bestätigen. Es ist jedenfalls ein äußerst sinnerfüllendes Dasein, die eigenen Kinder aufzuziehen. Die Tätigkeiten sind sehr vielseitig. Von uninteressant keine Spur (aus den unterschiedlichsten Technikbereichen; und vieles, das kein Techniker je macht;-) ).

Ein Riesenunterschied zu einem normalen Arbeitsverhältnis fällt mir aber schon auf und das schreibe ich jetzt gewollt ein wenig provokant. Ich schaffe mir meine Arbeitsstrukturen SELBER, wie viel ich Opfer bin und wie viel meine Entscheidung ist, hängt von der Kreativität und Qualität MEINER Organisation ab (ich kann zB vom Geschrei der Kinder genervt kapitulieren oder den Tag mit ihnen gestalten). Ich hatte auch in meinem Beruf beobachtet, dass viele gut arbeiten, wenn eine gute Organisation, Struktur und Führung vorhanden sind. Es gibt aber Probleme, Unzufriedenheit, Missstimmung sobald es da hapert bzw sobald der Betreffende selber dafür sorgen muss. Könnte es auch daran liegen? Wie denkt ihr darüber?

LG m
****un Paar
14.760 Beiträge
arbeitsstruktur
was macht man/frau wenn diese arbeitsstruktur nicht funktioniert, weil die kinder nicht so funktionieren wie man/frau es sich gewünscht, gedacht und vorgenommen hat?
was nützt dir deine "führung" wenn du nachts wegen einem der kinder keinen schalf findest über einen langen zeitraum und das andere kind jedoch trotzdem deine ganze aufmerksamkeit fordert? also nur mal als beispiel? wie sieht dann die struktur aus?
oder eines der kinder ist krank über einen längeren zeitraum während das andere wiederrum in der sandkiste buddeln will? eine frage der führung?
Auch in der Arbeitswelt ...
... gibt es Ausnahmesituationen. Sie heißen Aussnahmesituation, weil sie die Ausnahme einer sonst geordneten Struktur sind.

Warum sollte das nicht auch in der Erziehung funktionieren? Oh, jetzt warte ich auf den Satz: Habe erst mal selbst Kinder ... blabla.

In der Erziehung von Kindern schwingen soviele Gefühle und eigene Geschichten mit hinein, die in der Arbeitswelt so oftmals nicht mitschwingen und vielleicht ist das der Grund, von soviel Erschöpfung bei manchen Erschöpften.

Schwanzlose *g*
****un Paar
14.760 Beiträge
in der arbeitswelt
gibt es ausnahmesituationen mit existenzieller konsequenz und in der kindererziehung gibt es ausnahmesituationen mit im schlimmsen falle lebensbedrohlicher konsequenz.
Das geht vom Normalen weg, ...
... bevor ein Kind sich in wirklich lebensbedrohlichen Situationen befindet muss sehr viel mehr passieren, als bei zwei Kindern eines krank ist und das andere nicht oder das eine nachts schreit und das andere durchschläft.
Vielleicht fehlt es ja Zuhause an die entsprechende Konsequenz, die in der Arbeitswelt leider oftmals auch zunehmend fehlen. Deshalb gibt es Störungen in Systemen, weil die klaren Strukturen schwammig werden.

*g* Schwanzlose
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