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Sex - Anstrengung oder Kraftquell?

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Auf jeden Fall, da gebe ich Dir recht!

In einer intakten Beziehung, die von Liebe geprägt ist, gehe ich auch nicht davon aus, dass der Partner so dösbaddelig reagiert und meint "Nee, also sorry, aber SO mag ich Dich leider gar nicht mehr leiden, da vergeht mir die Lust..."

Ich gehe davon aus, dass der Partner in der Regel sagen wird "Ich weiß nicht was Du hast, ich finde Dich wunderschön und ich bin glücklich über unsere kleine Familie."

Der Punkt ist: es muss bei der Frau auch ankommen. Sie muss lernen, zu akzeptieren, loszulassen... sonst kann der Mann sich Fransen an den Mund reden und es wird nichts bewirken.

Unzufriedenheit mit dem Körper ist ja nun auch nur ein frauenspezifisches Problem, das dazu führt, dass Frauen oft den Sex nicht als entspannend und energiespendend wahrnehmen.

A propos, ich würde gern mehr darüber erfahren, wie das konkret funktioniert, Sex als energiespendend und nicht -raubend wahrzunehmen.

@*****har... muss ich dafür tatsächlich auf meine alten Tage noch einen Tantrakurs belegen???? schmunzel
SinasTraum
Ich habe in diesem Thread schon einen Beitrag dazu geschrieben!

Natürlich nur meine Erfahrung!

Und manchmal muss man einfach nur ein wenig Geduld haben und die Lust kommt genauso wieder, wie sie vergangen ist.
So jedenfalls ging es einigen Freundinnen/Bekannten von mir nach ihren Mutterschaften, wenn die Beziehung sonst in Ordnung war!
*****tis Frau
1.052 Beiträge
Lese nun schon eine Weile mit in diesem Thread und möchte mich nun auch dazu äußern.

Mein Körpergefühl war über Jahre hindurch kein gutes, viele Gegebenheiten hätte ich mir anders gewünscht, hätte gerne einiges operativ an meine Idealvorstellungen angleichen lassen.

Nur diese Unzufriedenheit mit meinem Körper hat nie - mit Ausnahme des absolut ersten Males - Einfluss genommen auf meine Sexualität. Da war ich immer davon ausgegangen, dass genau dieser Mann in genau diesem Augenblick genau mich möchte und niemand anderen und dass ich für ihn in diesem Augenblick die schönste Frau der Welt bin. Kein Bedürfnis mehr irgend etwas vorzutäuschen oder zu schönen, keine Notwendigkeit und kein Anlass etwas zu verändern. Dieses eine Feld war immer leistungsfrei und fernab jeglichen Perfektionsstrebens, das war immer nur sich Aufeinander-Einlassen, Fühlen, Spüren, Vertrauen. Die (eingebildeten oder tatsächlich bestehenden) Mängel waren da immer vollkommen unwichtig (auf beiden Seiten).

Auch nach sehr aufreibenden Arbeitstagen habe ich jeden Blick meines Mannes genossen, mich nach jeder Berührung gesehnt. Gerade die erlebte Nähe und körperliche Wärme war Ruhe und Entspannung nach der Anstrengung, war Möglichkeit frei von Sorgen durchzuatmen und neue Kraft zu schöpfen. Ich kann mir nicht vorstellen, bei dem damals notwendigen Arbeitspensum auch nur einen Tag ohne Zärtlichkeiten und ohne Sex ausgekommen zu sein, ich wäre wahrscheinlich ausgebrannt, ohne diese Quelle von Energie und Kraft.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Wunderbar ge- und beschrieben, @*****tis.

Ein sehr schönes Gegenbeispiel für meine Vermutungen. Ich hatte gehofft, dass so eines kommen würde und warte auf weitere! *g*
**S Frau
1.409 Beiträge
also für mich stellt sich bei der ganzen diskussion aber auch die frage, ob es nicht legitim ist, phasen im leben zu haben, in denen sex nicht so eine herausragende rolle spielt - ist es wirklich zwingend nötig immer offen für sex sein zu MÜSSEN?

sexuelle offenheit ist ja was wunderbares, aber sie sollte doch nicht zum zwang für die gesamtbevölkerung werden nach dem motto, wer nicht soundsooft in der woche sex will, mit dem stimmt was nicht und der muss im tantrakurs umerzogen werden - ok, das ist jetzt überspitzt formuliert, was ich damit sagen will ist, dass das bedürfnis nach sex von mensch zu mensch und auch von lebensphase zu lebensphase verschieden ist und ich finde das ok so. für mich spricht nichts dagegen, wenn eine junge mutter sich vorübergehend mehr dem kind als dem mann widmet oder man z.b. mal eine phase hat, in der man vielleicht eine wissenschaftliche arbeit schreibt und gerade so verkopft ist, dass der körper in den hintergrund rückt. sexuelle befreiung sollte doch nicht darin gipfeln, dass dauergeilheit zur pflicht wird.
ihr könnt jetzt mit Steinen auf mich werfen
aber ich hatte während meiner Ehe, die 27 Jahre währte eine Affäre, die 22 Jahre für mich Freiheit und Überleben bedeutete...

es war so, ich habe die ganze Kraft, die ich für die Bewältigung meiner vielen auch selbst auferlegten Aufgaben gebraucht habe, aus dieser Beziehung und dabei aus der Sexualität gewonnen.Grad wenn es beruflich oder privat schwierige Zeiten gab, war diese Quelle unverzichtbar für mich,
sie war die Freiheit zu sagen:; ich will dich, all die vielen Jahre...für mich war das verbunden auch mit viel Sehnsucht, mit Terminproblemen usw.
habe mit den Wölfen geheult teilweise - und doch, für mich war es das
große Glück, denn dieser Mann hat mir meine Sexualität und all meine Kraft geschenkt - dankbar erinnere..
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
JCS:

ich pflichte Dir absolut bei!

Vielleicht hat sich die Diskussion hier deswegen so auf das Thema Sex in der jungen Elternschaft eingeschossen, weil die Entstehung des Threads darauf fußte.

Aber ich glaube, der Antaghar wollte die Thematik doch breiter gefasst wissen. Er nimmt es als etwas generelles wahr, dass einige Menschen (vornehmlich Frauen, aber auch Männer, durchaus!) Sex als Krafträuber empfinden anstatt als Kraftquell.

Was, außer dem Thema kleines Kind im Haushalt könnte wohl noch ein Grund dafür sein? Was läuft da in der Wahrnehmung - ich will nicht "falsch" sagen - anders als bei Menschen, die sich durch Sex energetisch bereichert fühlen?

Ich hatte schon vermutet und versucht, zu beschreiben, dass es bei mir etwas mit meiner Weise der Wahrnehmung zu tun hat.

Vielleicht hat es aber tatsächlich auch etwas mit der Art und Weise des Sex-habens an sich zu tun?
Ich glaube, ein Hauptproblem ist, dass in unserer Kultur die Frau nicht als sexuelles Subjekt, sondern als sexuelles Objekt definiert ist. Bis vor wenigen Jahrzehnten ging man auch in unserem Kulturkreis noch davon aus, dass Frauen sowieso kein eigenständiges Lustempfinden haben.
In manchen Kulturen geht das noch deutlich weiter, was sich in so perversen Dingen wie Geschlechtsverstümmelung bei kleinen Mädchen äußert.
Das Gesetz lautet hier wie da: Es gibt keinen Platz für genuin weibliches Lustempfinden (da dieses sich der männlichen Kontrolle entziehen würde).

Bei uns hat sich einiges getan, aber viele Frauen hängen trotzdem immer noch emotional im Objektstatus drin. Sie können nicht sehen, fühlen und genießen, weil sie alle Energie darauf verwenden, gesehen, gefühlt und genossen zu werden. Dazu kommt die Angst, als Objekt aus der Perspektive des Mannes niemals "gut genug" zu sein.

Das zeigt sich auch hier im Thread (den ich nur überflogen habe - sorry). Wenn eine Frau beim Sex so Gedanken hat wie "Wie sehe ich aus, wie wirke ich auf ihn" - dann empfindet sie sich als Objekt. Das ist mit echter Lust unvereinbar. Lust empfindet man nur, wenn man sich als Subjekt fühlt. Wenn man sich darauf konzentriert, was der eigene Körper fühlt, was das Gefühl steigert etc. - wenn man nicht versucht, den Blickwinkel des Gegenübers anzunehmen sondern rein in seinem eigenen Blickwinkel verbleibt.

Und so ein lustvoller Sex gibt Kraft, anstatt sie zu rauben.
Auch für mich...
... ist Sex nicht unbedingt immer eine Kraftquelle.

Dann wenn der Partner mehr bei sich ist als bei mir.
Wenn es um seine Wünsche, seine Ideen, seinen Sex, seine Befriedigung, seinen Trieb geht.

Damit kann er in mir keine Lust auslösen, wenn ich gerade keine habe.

Und meine Lust ist nicht naturgegeben ständig vorhanden, wie es bei den meisten Männern der Fall ist.

Wenn er bereit ist auf mich einzugehen, Geduld und Zeit zu investieren, es auch für mich schön zu machen, dann kommt auch die Lust bei mir.
Aber dazu hat er auch nicht immer die Kraft.

Dieses Dilemma, ich habe keine Lust und er hat nicht die Energie mir welche zu machen, aber "quengelt", löse ich durch einen Blow Job.

Ich finde ein Blow Job ist der ideale Kompromiss.

Besser als schlecher oder gar keinen Sex, welche beide Abwärtsspirale der Launen auslösen können.

Und für einen Blow Job muss man auch nicht den Bauch ausziehen/einziehen...

Alles Gute!
Schutzi
Nahmdt !

Intensiv gelebte Sexualität schlaucht - sie ist körperlich und mental anstrengend, und ich halte es für einen Irrtum, eine romantische Verklärung, daß man nach stundenlangem Sex "Bäume ausreissen" könnte - das Gegenteil ist der Fall: man ist "fertig wie ein Brot". Das braucht einen ja auch nicht zu wundern - Sex ist körperlich wie mental anstrengend, die 'normale' Hormonlage wird völlig durcheinandergebracht ... wenn ich wirklich guten, langen, intensiven Sex hatte, dann will ich nur noch mein Heia-Bettchen und schlafe "wie ein Stein".

Aber:

Am nächsten morgen könnte ich "Bäume ausreissen" und noch einige Tage danach. Ein Glücksgefühl durchströmt einen, und hält noch tagelang an. Man nimmt alles mögliche nicht mehr so tragisch oder so krumm, ist unglaublich "frustrationstolerant", und wenn die Welt untergehen würde, dann würde man nur sagen: "Ach ja? Nu-ja, is auch nich so schlimm, kriegen wir schon geregelt, irgendwie ..."

Und je intensiver, um so mehr.

Einige Jahre habe ich mit meiner Frau und einem befreundeten Paar regelmässige Club-Wochenenden eingelegt. Unsere Freunde hatten einen Wohnwagen, in dem wir alle vier auf dem Parkplatz vom "Casablanca" in Menden ("Das Tor zum Sauerland" in NRW) "campiert" haben. Schon Freitagsnachmittags im Wohnwagen ging es alsbald los - Klamotten runter, Gruppen-Fummeln, Gruppensex, Sekt & Snacks ... und dann abends ab in den Club, horridoh ! Hoch die Tassen ! Und so das ganze Wochenende. Sonntagsabends dann sind wir mit Streichhölzern zwischen den Augenlidern dann wieder nachhause gefahren ... und es hat Tage gedauert, manchmal die ganze Woche, um das Schlafdefizit wieder auszugleichen.

Aber die Erholungswirkung war die eines 14-Tägigen Super-Duper-Megageil-Urlaubs mit allem drum und dran. Die Relation von Aufwand und positiver psychischer Wirkung ist einfach unschlagbar !

Weiter oben schrieb eine liebenswürdige Sportsfreundin, daß ihr eine 22-jährige "Affaire" die Kraft gegeben habe, eine 27-jähige Ehe, die als solche wohl möglicherweise weniger "prickelnd" gewesen war, durchzustehen. In dem Lichte meiner eigenen Erfahrungen erscheint mir das als sehr plausibel: Sex gibt Kraft - weniger im positiven zum "Bäume ausreissen", als im "negativen" Sinne: alle möglichen Übel und Widrigkeiten "locker" ertragen zu können. Die Frustrationstoleranz, die Leidensfähigkeit "im übrigen" nimmt gewaltig zu, wenn man die Möglichkeit hat, sich sexuell auszutoben.

Sex "an sich", auch schierer, kruder Sex auf den Parkplätzen, in Clubs, Kinos, ONS, auch ohne jedes "Gefühl" - hat deswegen etwas Gutes. Man sollte, so meine ich, davon mitnehmen, was man kriegen kann !

Gruß vom

Nacktzeiger
**S Frau
1.409 Beiträge
@**na: ich glaub schon, dass ich das ursprüngliche thema von anthagar verstanden habe - die frage ist, wie man sex gestalten kann, dass er einem kraft gibt und sie einem nicht nimmt. in den beiträgen wurde da ja auch ein unterschied gemacht zwischen nießer- oder geilheitssex und nähe-sex. ich kenne den unterschied, kann beides haben und beides raubt mir keine kraft. was mir kraft raubt ist, wenn sex auf nießer-sex angelegt ist, aber der nießer bei mir dann nicht kommt - und ich kann mir vorstellen, dass das ein typisches frauenproblem ist. wenn sex auf einer relativ egoistischen basis der triebbefriedigung abläuft, aber letztlich nur der mann seine befriedigung bekommt, ist das auf dauer für die frau frustrierend und anstrengend. wenn sex dagegen auf nähe und gegenseitigem interesse aneinander basiert, ist es nicht anstrengend, auch dann nicht, wenn der trieb nicht befriedigt wird, weil der bei dem ganzen dann gar nicht unbedingt die hauptrolle spielt.

aber ob tantra da die lösung ist - ich weiß es nicht. einen kurs für sex zu belegen fände ich persönlich jetzt ziemlich seltsam - irgendwie ist es ja doch eine intime sache, die ich nicht im rahmen so eines halböffentlichen wellness-programms üben wollte. aber vielleicht kenne ich mich da auch nur zu wenig aus.
Männer und Frauen
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, glaube ich, dass die meisten Frauen, auch wenn sie glauben Sex und Gefühl trennen zu können, viel mehr gefühlsorientiert sind, als einige zugeben wollen.
Möglicherweise liegt irgendwo ein verstecktes Beziehungsproblem, wenn Sex als Kraftakt für eine Frau gesehen wird.

Ich glaube, das ist völlig geschlechtsunabhängig, den Frauen wird es nur gern angehangen Sex und Gefühl nicht trennen zu können.
Ich kannte mal einen Mann, der hatte Phasen wo er fast täglich eine andere Frau vögelte und meinte, er würde jede in dem Augenblick lieben. Es gab Momente, das glaubte ich ihm auf seine Weise. Heute glaube ich, wie schade um das verzweifelte Herz und würde eher fragen, ob hier ein verstecktes Persönlichkeitsproblem liegt.

Sex ist so tief in jedem einzelnen verankert, dass es ganz bestimmt eine innere Quelle gibt, warum jeder einzelne Sex so empfindet wie er oder sie ihn empfindet.

Mit kommt gerade der Gedanke, inwieweit Sex auch Eigenliebe ist. Menschen die aus Schönheitsidealen Bäuche einziehen oder andere Schwachstellen an sich finden und sich davon in ihrem Sexdasein leiten lassen, können sich in dem Moment nicht annehmen und blockieren damit ihren eigenen Sex.

Ich kenne kräfteraubenden Sex und fühle mich trotzdem danach als Samenräuberin beschwingt.
Seit diversen Monaten lebe ich die Rolle einer Geliebten und der Sex ist wie zu Beginn wunderbar ohne Einschränkungen, sondern durch das mehr und mehr kennenlernen wird der Sex eher tiefer und vertrauter. Natürlich wachsen über einen längeren Zeitraum auch Gefühle, ich fände es schlimm, wenn das nicht so wäre. Ich bin der Meinung, erfüllter Sex kann nur mit einer Verbindung zum anderen geschehen.

Schwanzlose *g*
*****_WI Frau
552 Beiträge
Darf ich mal den Sex an sich vom Alltagsstress lösen?
Ich glaube, dass dann die Fragestellung nicht mehr so richtig passt…

Sicher gibt es auch Frauen, die Sex generell als etwas "Negatives" sehen, weil sie z.B. durch traumatische Erlebnisse oder nur schlechte Erfahrungen es nicht anders kennen. Dies würde ich aber als eine Minderheit bezeichnen.

Grundsätzlich glaube ich, dass Frauen Sex als etwas Positives bzw. Kraftquelle ansehen, sofern
1. eventuelle geschlechterspezifische Prägungen der Erziehung („ein anständiges Mädchen macht so was nicht“, „eine Frau mit Erfahrung mit vielen Kerlen ist eine Schlampe“, „wenn du unter der Haube bist, bist du versorgt..“ usw.) überwunden sind
2. das Selbstbewusstsein stark genug ausgeprägt ist, um das „Liebenswert sein“ nicht von Äußerlichkeiten (Cellulitis, Speckröllchen, Hängebusen usw.) abhängig zu machen
3. eine „erwachsene“ Beziehung (bzw. offene Kommunikation) zum (Sex)Partner besteht

Aber: diese Punkte zu erreichen, ist oft ein längerer Weg…

Auf das Thema „Überforderung mit Kleinkindern“ will ich nicht weiter eingehen, das hat aus meiner Sicht hier im Thread Yaelle sehr gut dargelegt.

Nein, ich meine gar nicht nur den Alltagsstress, sondern überhaupt die Tatsache, dass vor allem Frauen Sex häufig als anstrengend und nervig erleben. Das kommt ja auch bei Frauen vor, die gar keine Kinder haben.
Meine Wahrnehmung ist, dass das Thema (hier im Forum) zu 95% von Männern eingebracht wird genau in dem Zusammenhang, nämlich Kinder + Ehealltag…

Und für mich ist das Kernproblem: das fehlende „Problembewusstsein“ bei den Frauen
Um nochmal Yaelle zu zitieren (ausschnittsweise)
ABER: das ist, was ich auch HEUTIGER Sicht sehen kann. Damals war mir nicht bewusst, warum ich so reagiere...warum ich keine "kraft" mehr für Sex hab, warum ich nicht angefasst werden will, warum ich nur noch Distanz suche, wenn das Kind schläft. Ich wusste nur, DASS es so ist, nicht, warum.
Heute wäre das anders, wenn man mal weiss, warum es so ist, kann man dagegen arbeiten...wenn man möchte. So lange man es nicht weiss, macht man einfach so weiter, ohne zu wissen, an welcher Stelle man mit einer Veränderung anfangen kann.
…..nur, wenn ich damals schon verstanden hätte, was mit mir los ist, wäre es gar nicht erst in der Form entstanden
Oft ist der Zusammenhang für die Frauen ja selbst unerklärlich und sie sagen einfach: keine Lust bzw. wie in dem anderen Thread
Sie sagt dann nur, es reicht ihr was sie von mir hat und bringt sich nicht ein.
Viele sagen sich auch: es ist normal, wenn das sexuelle Interesse nach einiger Zeit nachlässt… das liest man ja auch hier in vielen Threads als Antwort…
Oder: Sex wird noch (evtl. unbewusst) als „Machtinstrument“ eingesetzt

d.h. dass das Thema schon einen direkten Zusammenhang mit der "Güte" der Beziehung hat
Will sagen, ich gehe fast jede Wette ein, dass frustrierender Sex parallel einhergeht, mit anderen Defiziten im täglichen Leben innerhalb einer Beziehung.
(deswegen wird Sex z.B. beim Fremdgehen, also in einer sexuellen Beziehung, die nicht durch "Alltagsprobleme" belastet wird, viel eher als Kraftquelle empfunden....)


Und: solange kein Problembewusstsein besteht, wird auch nicht nach Lösungen gesucht…
Nur - warum machen davon so wenige Gebrauch? Warum ist für viele Sex offenbar Arbeit, Anstrengung etc., abei wäre es so einfach, z. B. die eine oder andere tantrische Technik zu lernen? Man muss ja nicht gleich das ganze esoterische Brimbamborium drumherum akzeptieren!

Akupunktur kommt auch aus dem Bereich des Buddhistischen und der Taditionellen Chinesischen Medizin - und wir verwenden es, ohne gleich Buddhist zu werden oder nach China zu ziehen. Warum also nicht aus Tantra und Tao ein paar nützliche Dinge lernen?
Gerade das Beispiel Akupunktur ist gut geeignet: ich schätze mal, 50% der Menschen in D kennen das überhaupt nicht… oder lehnen es ab…
Und bei Tantra schätze ich sind es über 95%... es gibt ja schon hier im JC, in dem ja doch relativ offen über sexuelle Themen gesprochen wird, einen großen Teil, der das einfach als Humbug oder esoterischen Spinnerkram bezeichnet, ohne es zu kennen…

Es ist aus meiner Sicht eine Sache der persönlichen Entwicklung (und
diese ist ja nicht zwingend mit dem Alter verknüpft).

Aber - erlaube mir bitte diesen höflichen Hinweis - es gibt auch zahlreiche Tipps und Techniken, sich auch rein körperlich durch Sex aufzuladen - wie z. B. ein Handybatterie am Stromnetz. Das klappt bestens, wenn man es anwendet. Und es ist nichts Abgedrehtes oder Komisches, und ist ist in zahllosen Büchern öffentlich nachlesbar und leicht erlernbar.
Diese Bücher fallen einem ja nicht einfach so in die Hände..
Obwohl ich viel und gerne lese, hat es bei mir auch 44 Jahre gedauert, um mit Tantra in Berührung zu kommen...

Und ich weiß nicht, ob es mich "in jungen Jahren" angesprochen hätte... jedenfalls habe ich es meinen Kindern auch noch nicht "nahegebracht", weil ich glaube, dass das im Moment für sie kein Thema ist...
*******_Goe Frau
7.570 Beiträge
Ich sehe den Sex als Kraftquell, ich fühle mich sehr gut danach.

Heute sind die Kinder groß und ich habe wieder Zeit für mich,
meinen Körper und meine Lust.
Ich empfinde Sex heute ganz anders wie in den Zeiten ...als die Zwerge mich noch als Muttertier brauchten.

Sex ist etwas ganz Wundervolles und ich wünsche jedem Menschen, ihn offen und mit Genuss leben zu können.

*sonne*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
Wow!
Was für interessante und bereichernde Dialoge und Beiträge! Vielen Dank an alle! Und mir scheint, wir nähern uns nach und nach dem Kern der Frage und all den möglichen Ursachen.

Nur rasch ein paar Anmerkungen und Gedanken dazu:

* Nimmt eine Frau sich beim Sex nur als Objekt wahr, mag das druchaus auch hinderlich sein, muss es aber nicht. Für viele Frauen ist es ja sogar gerade der Kick, als Objekt wahrgenommen zu werden - das macht den Sex für sie erst wirklich gut. Deshalb bin ich nicht sicher, ob das so entscheidend ist; es dürfte eher individuell mal so und mal so sein.

* Das Abschalten der Gedankenflut beim Sex und die innere Haltung, unbedingt für den Partner da zu sein und alles "richtig" und gut zu machen, scheint mir ein wichtigerer Knackpunkt zu sein.
Und da, liebe @ SinasTraum, ist es wichtig, gerade bei HSP zu unterscheiden zwischen der Überflutung durch Gefühle und Reize - und der eigenen Gedankenmühle, dem eigenen Anspruch an sich selbst, unbedingt möglichst "perfekt" sein zu wollen.

* Tantra zu erlernen, liebe @ JCS, hat nichts mit Sex zu tun. Man belegt da keine Sexkurse (es sei denn, man gerät an unseriöse Anbieter). Es ist eine grundsätzliche Lebenseinstellung, jederzeit nachzulesen z. B. hier in unserem Profil:

https://www.joyclub.de/profile/homepage/386745-13869.t_a_n_t_r_a.html

Nur - aus dieser veränderten Einstellung zum Leben und Lieben an sich resultiert auch ein anderer Sex, der nichts mehr mit Leistung und "gut sein wollen" zu tun hat, sondern mit Hingabe und Genießen, mit Abschalten der Gedanken und purem SEIN.

*

Ich bin gespannt auf die weitere Diskussion und beeindruckt über das Niveau und die Offenheit der Beiträge.

Für alle: *blumenschenk* *knuddel*

(Der Antaghar)
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@antaghar
Nimmt eine Frau sich beim Sex nur als Objekt wahr, mag das druchaus auch hinderlich sein, muss es aber nicht...

Da unterscheide ich zwischen bewußten und unbewußten Formen: und bei jenen wo das (qua Erziehung, Prägung etc.) unbewußt der Fall ist, denke ich schon das die "Objektselbstsicht" - die sich zT dann auch darin äussert von "allen Männern" nur als Sexobjekt gesehen zu werden - zu verminderter weiblicher Lust führt.

Zumindest mit meinen persönlichen Erfahrungen korreliert das ganz gut.

Erwin
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ ER_Win
Guter Hinweis, das muss natürlich ergänzend hinzugefügt werden.

Stimmt, wenn man sich nicht bewusst dafür entscheidet, heute auch mal einfach nur Lustobjekt zu sein, ist das was völlig anderes, als ich immer nur als Objekt seiner Lust wahrzunehmen.

Damit wären wir aber bei der nicht zu unterschätzenden Rolle und Verantwortung der Männer, wenn eine Frau Sex nicht als Kraftquell erleben kann, sondern als Stress.

(Der Antaghar)
*******_Goe Frau
7.570 Beiträge
Nimmt eine Frau sich beim Sex nur als Objekt wahr

*zwinker*
Da hast du dir deine Frage schon selber beantwortet.

Für devote Frauen ist eine Nutzung oder Anstrengung durchaus auch ein Kraftquell*lol*

Als Objekt fühlte ich mich auch in Zeiten der mütterlichen Auslastung nicht,
trotzdem habe ich sicher das eine oder andere mal nur "hingehalten", weil der Spaß an der Lust fehlte.
Da ich auch problemlos mal was für meinen Partner machen kann, fühlte ich mich trotzdem nie als Objekt.

Nur - aus dieser veränderten Einstellung zum Leben und Lieben an sich resultiert auch ein anderer Sex, der nichts mehr mit Leistung und "gut sein wollen" zu tun hat, sondern mit Hingabe und Genießen, mit Abschalten der Gedanken und purem SEIN.

Die veränderte Einstellung zum Leben..erwähnte ich oben,
sie muss nicht zwingend auch eine Veränderung der Liebe mit sich bringen.
Mein Mann und ich leben eine sehr harmonische und offene Ehe.
Er ist nicht devot, ich aber liebend gern dominant.
Es macht uns beide glücklicher, wenn ich diese Lüste trotzdem ausleben kann.
Liebe heißt für uns auch, dass man die Wünsche des Anderen für wichtig anerkennt und ihn mit Vertrauen und Zuversicht gehen lassen kann.
Wir profitieren bisher nur von diesem, uns noch relativ neuem Leben.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
ein sehr schöner ...
Liebe heißt für uns auch, dass man die Wünsche des Anderen für wichtig anerkennt und ihn mit Vertrauen und Zuversicht gehen lassen kann.

Satz - zu dem alerdings vorallem auch viel Selbstvertrauen gehört *zwinker*

Erwin
**if Mann
2.514 Beiträge
Dass Frauen mehr gefühlsmäßig und weniger animalisch an Sex herangehen, setze ich jetzt mal voraus.
Wenn ihnen irgendetwas in der Beziehung oder im Umfeld missfällt, stimmen die Gefühle nicht mehr und sie mögen keinen Sex.
Auf der anderen Seite sind sie sehr harmoniebedürftig und wünschen sich Harmonie in allen Lebensbereichen. Das heißt, sie tun nichts, was die Harmonie stören könnte, wie z. B. mal offen ihre Meinung zu sagen, einen Streit auszufechten und ihn auch gewinnen wollen. Damit werden sie zum Opfer ihres Charakters bzw. ihrer Erziehung, da sie alles in sich hineinfressen und dann in eine fast ausweglose Situation geraten, in der nur noch Frust und Stress ist.
**if Mann
2.514 Beiträge
sind.
*******day Frau
14.277 Beiträge
@leif
Ach, und Männer sind die Kommunikationsgötter schlechthin? *lol*

Sorry, aber das ist ja nun wirklich weniger als eindimensional.

Genau so sinnig wäre es zu behaupten: Männer glauben immer, die Beziehung wäre in Ordnung, so lange sie nur poppen können.

Eine erfüllte Sexualität und der offenen Umgang damit werden niemand in die Wiege gelegt. Der Weg dahin ist für Männer wie Frauen gleichermaßen "schwierig". Der eine hat hier eine Hemmung, die andere da. Wer Glück hat, kommt irgendwann auf den Trichter, dass die Welt nicht untergeht, wen man seine Wünsche äußert.

In diesem Thread wird sehr offen, sehr selbstkritisch und sehr diffenziert diskutiert. Ich finde es mehr als unpassend, da die Pauschalkeule auszupacken.

Sylvie
**if Mann
2.514 Beiträge
Genau so sinnig wäre es zu behaupten: Männer glauben immer, die Beziehung wäre in Ordnung, so lange sie nur poppen können.
Genauso sinnig ist es.
**if Mann
2.514 Beiträge
Man kann ein Problem so ausdifferenzieren und total zerfleddern, so dass man sich von ihm immer mehr entfernt.
Ob nun eine Frau sich als Objekt oder als kein Objekt fühlen soll, ist doch völlig unerheblich. Es gibt Frauen, die sich nie als Objekt fühlen wollen und sie haben trotzdem oder gerade deshalb tief erfüllten Sex, der auch ein Kraftquell für sie ist. Jede Frau ist anders gestrickt.
Sex und Beziehung
Tach !

In der Tradition des christlichen Abendlands gehören Sex und Beziehung zusammen - meist sagt man 'Liebe' zu dieser Mélange. Beziehung wird als mehr oder weniger exklusive Sexualgemeinschaft definiert, Sex zu einem Medium eben dieser Beziehung. Sexuelle Highlights lassen die Beziehung nach oben schnellen, sexuelle Frustrationen ziehen sie herunter. Was man sexuell tut oder lässt, ist stets auch eine "Beziehungspolitische" Frage - ich habe mal mit meiner Frau zusammen einen Mann am Baggersee erlebt, der ohne rot zu werden bekundete, soetwas wie mit uns könnte er niemals nicht mit seiner Frau machen, mit einer Frau, die er liebt. Ich habe damals mit meiner Contenance gekämpft - heute glaube ich zu wissen: der Guteste hat es nur präzise auf den Punkt gebracht.

Die Vorstellung, mit dem Beziehungspartner, an den noch alle möglichen weiteren emotionale, wirtschaftliche und sonstige Ansprüche herangetragen werden, auch noch vollständigen, alle wahren Bedürfnisse befriedigenden Sex zu haben - sie beherrscht immer noch die Szene - auch wenn die Realität ganz anders aussieht: die Vorstellungen, die Ansprüche bleiben. Sowas nennt man "kontrafaktisch".

Wieviele Beziehungen mag es geben, die diesen Ansprüchen wirklich gerecht werden ? 1%, 5%, 10% ? Ich will nicht über Zahlen spekulieren - ich bin aber überzeugt davon: es ist eine Minderheit.

Schon die Formulierung eines für den Partner neuen sexuellen Anspruches kann eine Belastungsprobe für die Beziehung werden, wenn der Partner damit nichts anfangen kann, "soetwas" möglicherweise sogar strikt ablehnt, und schon die Frage: "Könnten wir nicht mal ... ?!" zu einem psychischen (und manchmal auch physischem) Abrücken von dem Partner führt.

Es bedarf eines gewissen Selbstbewußtseins, sich von der kulturell tradierten Identifizierung von Sexualität und emotionaler Beziehung zu lösen, und zu begreifen, daß Sex, Beziehung und Liebe nunmal nicht fundamental miteinander verbunden sind, und voneinander abstrakt betrachtet werden können.

Gruß

Nacktzeiger
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