Darf ich mal den Sex an sich vom Alltagsstress lösen?
Ich glaube, dass dann die Fragestellung nicht mehr so richtig passt…
Sicher gibt es auch Frauen, die Sex generell als etwas "Negatives" sehen, weil sie z.B. durch traumatische Erlebnisse oder nur schlechte Erfahrungen es nicht anders kennen. Dies würde ich aber als eine Minderheit bezeichnen.
Grundsätzlich glaube ich, dass Frauen Sex als etwas Positives bzw. Kraftquelle ansehen, sofern
1. eventuelle geschlechterspezifische Prägungen der Erziehung („ein anständiges Mädchen macht so was nicht“, „eine Frau mit Erfahrung mit vielen Kerlen ist eine Schlampe“, „wenn du unter der Haube bist, bist du versorgt..“ usw.) überwunden sind
2. das Selbstbewusstsein stark genug ausgeprägt ist, um das „Liebenswert sein“ nicht von Äußerlichkeiten (Cellulitis, Speckröllchen, Hängebusen usw.) abhängig zu machen
3. eine „erwachsene“ Beziehung (bzw. offene Kommunikation) zum (Sex)Partner besteht
Aber: diese Punkte zu erreichen, ist oft ein längerer Weg…
Auf das Thema „Überforderung mit Kleinkindern“ will ich nicht weiter eingehen, das hat aus meiner Sicht hier im Thread Yaelle sehr gut dargelegt.
Nein, ich meine gar nicht nur den Alltagsstress, sondern überhaupt die Tatsache, dass vor allem Frauen Sex häufig als anstrengend und nervig erleben. Das kommt ja auch bei Frauen vor, die gar keine Kinder haben.
Meine Wahrnehmung ist, dass das Thema (hier im Forum) zu 95% von Männern eingebracht wird genau in dem Zusammenhang, nämlich Kinder + Ehealltag…
Und für mich ist das Kernproblem: das fehlende „Problembewusstsein“ bei den Frauen
Um nochmal Yaelle zu zitieren (ausschnittsweise)
ABER: das ist, was ich auch HEUTIGER Sicht sehen kann. Damals war mir nicht bewusst, warum ich so reagiere...warum ich keine "kraft" mehr für Sex hab, warum ich nicht angefasst werden will, warum ich nur noch Distanz suche, wenn das Kind schläft. Ich wusste nur, DASS es so ist, nicht, warum.
Heute wäre das anders, wenn man mal weiss, warum es so ist, kann man dagegen arbeiten...wenn man möchte. So lange man es nicht weiss, macht man einfach so weiter, ohne zu wissen, an welcher Stelle man mit einer Veränderung anfangen kann.
…..nur, wenn ich damals schon verstanden hätte, was mit mir los ist, wäre es gar nicht erst in der Form entstanden
Oft ist der Zusammenhang für die Frauen ja selbst unerklärlich und sie sagen einfach: keine Lust bzw. wie in dem anderen Thread
Sie sagt dann nur, es reicht ihr was sie von mir hat und bringt sich nicht ein.
Viele sagen sich auch: es ist normal, wenn das sexuelle Interesse nach einiger Zeit nachlässt… das liest man ja auch hier in vielen Threads als Antwort…
Oder: Sex wird noch (evtl. unbewusst) als „Machtinstrument“ eingesetzt
d.h. dass das Thema schon einen direkten Zusammenhang mit der "Güte" der Beziehung hat
Will sagen, ich gehe fast jede Wette ein, dass frustrierender Sex parallel einhergeht, mit anderen Defiziten im täglichen Leben innerhalb einer Beziehung.
(deswegen wird Sex z.B. beim Fremdgehen, also in einer sexuellen Beziehung, die nicht durch "Alltagsprobleme" belastet wird, viel eher als Kraftquelle empfunden....)
Und: solange kein Problembewusstsein besteht, wird auch nicht nach Lösungen gesucht…
Nur - warum machen davon so wenige Gebrauch? Warum ist für viele Sex offenbar Arbeit, Anstrengung etc., abei wäre es so einfach, z. B. die eine oder andere tantrische Technik zu lernen? Man muss ja nicht gleich das ganze esoterische Brimbamborium drumherum akzeptieren!
Akupunktur kommt auch aus dem Bereich des Buddhistischen und der Taditionellen Chinesischen Medizin - und wir verwenden es, ohne gleich Buddhist zu werden oder nach China zu ziehen. Warum also nicht aus Tantra und Tao ein paar nützliche Dinge lernen?
Gerade das Beispiel Akupunktur ist gut geeignet: ich schätze mal, 50% der Menschen in D kennen das überhaupt nicht… oder lehnen es ab…
Und bei Tantra schätze ich sind es über 95%... es gibt ja schon hier im JC, in dem ja doch relativ offen über sexuelle Themen gesprochen wird, einen großen Teil, der das einfach als Humbug oder esoterischen Spinnerkram bezeichnet, ohne es zu kennen…
Es ist aus meiner Sicht eine Sache der persönlichen Entwicklung (und
diese ist ja nicht zwingend mit dem Alter verknüpft).
Aber - erlaube mir bitte diesen höflichen Hinweis - es gibt auch zahlreiche Tipps und Techniken, sich auch rein körperlich durch Sex aufzuladen - wie z. B. ein Handybatterie am Stromnetz. Das klappt bestens, wenn man es anwendet. Und es ist nichts Abgedrehtes oder Komisches, und ist ist in zahllosen Büchern öffentlich nachlesbar und leicht erlernbar.
Diese Bücher fallen einem ja nicht einfach so in die Hände..
Obwohl ich viel und gerne lese, hat es bei mir auch 44 Jahre gedauert, um mit Tantra in Berührung zu kommen...
Und ich weiß nicht, ob es mich "in jungen Jahren" angesprochen hätte... jedenfalls habe ich es meinen Kindern auch noch nicht "nahegebracht", weil ich glaube, dass das im Moment für sie kein Thema ist...