Brauchen? Nein, nicht mehr.
Mir wünschen? Ebenfalls nicht mehr.
Danach suchen? Schonmal garnicht.
Wenn mir jemand über den Weg rennen sollte?
Entscheide ich dann situativ - aus der seit geraumer Zeit andauernden inneren Verfassung, tendiere ich allerdings zu: nein.
Ich spreche hier nun nicht über „Spielbeziehungen“ oder all die schönen Zufallsbegegnungen die meinen Lebensweg kreuzten, sondern über tiefergehende Beziehungen.
Zeitlebens sehnte ich mich nämlich nach einer passenden Partnerin, einer Lebens-Gefährtin im wahrsten Sinne dieses Begriffes – um gemeinsam Hand in Hand das Leben beschreiten. Um sich in Gemeinsamkeiten zu bestärken und durch Unterschiede einander zu ergänzen, einander zu bereichern, fördern, entwickeln, sich gegenseitig Liebe schenken – ich war ein Anhänger der Aussage „1+1 ist dann ein Größeres als nur 2“ .
Zudem bin ich auch ein Mann der sehr gerne Kinder gehabt hätte – in meiner Wertewelt sollten Kinder dann allerdings auch zwei Bezugspersonen haben dürfen, also Vater und Mutter – bestenfalls in einer vorbildhaften und gesunden Beziehung, die Kindern vor allen eines vorlebt: Liebe.
Daran scheiterte ich und nun bin schon lange nicht mehr in einem geeigneten Alter um dieses realisieren zu können; also: Ad Acta! Mir ein Kind „machen lassen“ kann ich als Mann allein aus biologischen Gründen ja auch nicht.
Eine Gefährtin…?
Auch daran scheiterte ich – meine verschiedenen Beziehungen hatten in der Regel eine Gemeinsamkeit, einen „Roten Faden“: ich hatte letzten endlich nur die Rolle einer Brücke für diese Frauen, die ansonsten unterschiedlicher hätten nicht sein können.
Nach einer gewissen Zeit allerdings – mal kürzer, mal länger andauernd – entwickelten sich diese Menschen in eine völlig andere Richtung als ich selbst und entweder beendeten sie dann die einst eingegangene Partnerschaft, oder ich selbst beendete es, wenn es für mich nicht mehr tragbar erschien.
Dabei bin ich keiner dieser Frauen in irgendeiner Weise bös oder trage ihnen etwas nach. (Naja, bis auf eine, die mich von vornherein und auch mit böser Absicht dazu benutzte, doch das Ereignis ist eine Singularität in meinem Leben gewesen – vorbeigegangen und gut ist).
Es liegt ja richtiger Weise in der menschlichen Natur niemals zu verharren, sondern sich zu entwickeln. Wenn es passt, dann gehen Menschen dann einen gemeinsamen Weg – passt es nicht mehr und ist ein Konsens nicht mehr möglich, gabeln sich die Wege und man tut gut daran, nicht mehr gemeinsam zu gehen.
Offensichtlich lag es dabei stets an mir, dass ich für Frauen in bestimmten Lebenssituationen als ein geeigneter Partner erschien – wenn sich ihre Situation dann auflöste es dann nicht mehr war. Wie erwähnt, eine Brücke eben.
Es lag auch stets an mir selbst, dass ich mich auf solche Frauen eingelassen habe – denn ich hätte es auch sein lassen können – die Wahl hatte ich ja immer. Darum schaue ich auch nicht mit negativen Gefühlen auf diese Zeiten meiner Biographie zurück, ganz im Gegenteil, da ich mich über die längste Lebenszeit glücklich fühlte.
Dennoch bin ich nicht mehr bereit, dem Beschriebenen nun weitere Erfahrungen hinzuzufügen. Keineswegs aus Resignation oder gar Trotz, bewahre! – ich empfinde schlichtweg nicht mehr so, wie ich einst empfand.
Es ist auch kein Gefühl, das etwas in mir kaputtgegangen sei oder dergleichen. Es ist eher, wie wenn ein Lied zu Ende gesungen wurde – ein Nachhall den ich belächle da Stille eintrat.
Und diese Stille, oder eher Ruhe … empfinde ich erstaunlicher Weise als wunderbar angenehm.
Es fehlt mich an nichts und so darf es bleiben.