Was stört mich an dieser Diskussion hier?
Das, was mich an JEDER Covid-Diskussion stört:
Es ist unmöglich einen anderen Standpunkt zu haben.
Und dabei ist es vollkommen egal auf welcher Seite man steht - es ist immer falsch...und man steht GRUNDSÄTZLICH auf EINER Seite...
Denn:
Selbst wenn man eine neutrale Mitte wählt - steht man auf der einen oder der anderen Seite.
Es ist wie mit allen Debatten der letzten Jahre - ob es "Nein ist Nein" oder die "Flüchtlingskriese" ist spielt keine Rolle.
Vertritt man nicht die Meinung der radikalen Dafürer - dann ist man dagegen.
Da man aber durchaus auch gleichzeitig die Meinung der radikalen Dagegner nicht teilen kann - ist man bei denen aber dafür...
Das ist schlimm.
Richtig schlimm.
Kommen wir mal zu meiner Mitte - für die mich einige in die Dafürer- und andere in die Dagegner-Ecke stellen werden...
Ich mag es nicht wenn man mir sagt das ich meine Freundin nicht sehen darf, nur weil sie ein anderer Haushalt und 100 km weit weg ist.
Wir sind Lebenspartner.
Wir sind nicht verheiratet, wir leben nicht im gleichen Haus - aber wir leben ZUSAMMEN.
Wir sind 2 Haushalte - und wir sehen uns trotzdem so oft es geht.
Und das ist gut.
Wer mir sagt:
"Das ist unvernünftig und haltet euch einfach mal ein paar Monate zurück!"
der kann sich das bitte sparen - denn es ist nicht unvernünftig und es ist erlaubt.
Damit kommen wir zu dem Punkt des "erlaubt".
Es wird extrem oft gesagt:
"Es ist erlaubt heißt nicht das man es auch tun sollte. Es zu tun nur weil es erlaubt ist - ist verantwortungslos und nicht überlegt."
In diesem Teil liegen so viele Dinge die einfach nichts miteinander zu tun haben...
Zum einen:
Die Leute tun es nicht deshalb, NUR WEIL es erlaubt ist - sondern sie tun es, WEIL es erlaubt ist.
Das "nur" impliziert eine Trotzreaktion die schlicht nicht gegeben ist.
Und dieses:
"Tus nicht obwohl es erlaubt ist!"
könnte man auf alles umsetzen - aber wer von uns fährt 30 in der Ortschaft wenn 50 sind oder 80 wenn 100 sind und die Straßen trocken sind?
Viele Unfälle könnten vermieden werden würde man 80 statt 100 fahren, würden LKWs nicht überholen oder würde man in der Stadt auch nur rechts fahren.
Aber...wir alle machen es (also ich nicht weil ich keinen LKW fahre) WEIL es erlaubt ist.
Keiner von uns fährt 100 NUR WEIL es erlaubt ist - sondern WEIL es erlaubt ist.
Und es IST erlaubt, dass man sich trifft - mit anderen Haushalten, seinem Lebenspartner etc.
Wenn ich draußen Sport mache und mich dazu mit jemandem treffe und wir zusammen joggen - dann ist das ok.
Das soziale Leben soll nicht im Keim erstickt werden.
Das soziale Leben soll weitergehen.
Soweit das möglich ist.
Die Regeln, wie sie jetzt sind - auch die Regeln wenn es ums treffen anderer Menschen geht sind BEWUSST so gestaltet.
Man DARF das BEWUSST.
Das ist so GEWOLLT.
Also ist es für mich ok wenn ich meine Partnerin besuche oder sie zu mir kommt oder wenn ich mit wem laufen gehe oder wenn sich Menschen daten.
Auf der ANDEREN Seite:
Zu sagen:
"Alles ist wie vorher."
"Alles ist erlaubt wie vorher."
"Ihr habt nur Panik."
"Ihr lasst euch unterdrücken."
Ist genau so dumm wie das:
"Es ist nicht ok sich mit anderen zu treffen aktuell!"
Denn:
Es ist falsch.
Es GIBT Regeln - klare, rechtmäßige, definierte Regeln - für den Umgang miteinander.
An die hat man sich zu halten.
Es ist aber halt NICHT alles so "wie vorher".
Man darf SEHR VIEL.
Aber NICHT ALLES.
Sich mit jemandem zum Sex zu treffen ist für mich ok - wenn man sich sicher ist und man sich kennt und man sich sonst nicht mit vielen anderen trifft.
Es ist keine Verschwörung die uns in die Knie zwingen will.
Es ist keine Panikmache.
Es ist eine Krankheit.
Ich VERSTEHE wenn Menschen Angst davor haben.
Und ich VERSTEHE wenn Menschen keine Angst davor haben.
Auf beiden Seiten wird einfach übertrieben.
Die einen sagen:
"Man darf nicht - obwohl es erlaubt ist!"
und die anderen sagen:
"Klar darf man - und zwar alles! Ist ja eh nicht rechtens!"
Eine Mitte - wird nicht akzeptiert.
Die einen akzeptieren keinen anderen Standpunkt als:
"Entweder du verurteilst jedes Date - oder du bist ein COVID-Leugner!"
und die anderen nichts anderes als:
"Entweder du sagst das die anderen falsch liegen oder du bist ein Unterdrücker!"
Ich vermisse die Zeiten als es noch eine Mitte gab und geben durfte.
Wer noch?