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Erfahrungsaustausch: Ist ein Outing sinnvoll?

******978 Paar
2.155 Beiträge
@*******ter;

sie schreibt; auch wenn ich hin und wieder, aufgrund der Emotionalität und der Masse deiner Beiträge zu diesem Thema, scheinbar fast den Faden verliere so erzeugen deine Beiträge folgende Gedanken bei mir...

Du hast derartig viel damit zu tun, speziell bei diesem Thema die Leute von deiner Meinung zu überzeugen, dass du scheinbar überliest, dass gar nicht so viele Menschen anderer Meinung sind, du brüllst nur am Lautesten.
Menschen mit anderer sexueller Neigung oder ethnischen Herkunft wollen gerne wie "jedermann" behandelt werden, benehmen sich dann aber (so mein Empfinden) derart "anders", dass sie allein durch ihr Benehmen auffällig sind und sich dann wundern, dass ihre Mitmenschen sich das Maul drüber zerreißen ... wird dann gerne als Diskriminierung deklariert.
Das man (jeder einzelne) nicht alleine in seinem Mikrokosmos lebt und alles, was man tut und macht eine Wechselwirkung hat, weiß ich. Aber Selbstreflektion beginnt nun mal immer bei MIR selbst und dann bei allen Anderen. Meiner Meinung nach ist auch nicht jedes vermeintliche Fehlverhalten anderer Menschen darauf zurückzuführen, dass diese von Grund auf schlecht erzogen oder einfach nur dumm sind; es könnte einfach auch nur genau diese Wechselwirkunge sein, von der ich schrieb.

Ich mag deine Art zu schreiben und ich verstehe, ohne selbst in derartiger Weise betroffen zu sein, was du fühlst, aber Extreme, in welcher Form auch immer, weisen meiner Meinung nach durchaus mehr auf Defizite/Schwächen/Triggerpunkte bei dem Sender, statt beim Empfänger hin. Ich empfinde deine Schreibweise hier im Thread mittlerweile als extrem. *kuss2*
**********irits Paar
12 Beiträge
Ich muss nicht unbedingt jedem meine Sexualitæt auf die Nase binden.
Aber irgendwann ging es mir einfach auf den Keks, wenn ich auf die Frage "Hey, was machst du am Wochende?", mit irgendwelchen Ausflüchten antworten müsste..
Also habe ich mich innerhalb des Freundeskreises und gegenüber einem Teil der Familie geroutet.
Wenn ich denen heute erzähl, dass ich auf einer Party bin, wissen die, das damit in der Regel eine BDSM-Party gemeint ist.
Klar gab es am Anfang ein paar Fragen, aber das hat sich mittlerweile auch erledigt.
Mein Freundeskreis ist dadurch nicht kleiner, höchstens bunter geworden. Heute muss ich nicht mehr überlegen, wen ich den zu welcher Feier einlade. BDSMler und Stinos treffen sich dann bunt gemischt.
*****h78 Frau
18 Beiträge
In einem Punkt stimme ich dir zu, @*******ter: niemand hat ein Anrecht darauf zu erfahren, was bei irgendjemandem hinter verschlossenen Türen passiert. Und die Situationen, die du beschreibst, sind wirklich ganz üble Beispiele dafür, wie falsch es manchmal laufen kann.

Ich selbst habe auch mehrfach Situationen erlebt, in denen ich mich Familie und Freunden gegenüber mit einem persönlichen Thema geöffnet habe, für das ich verurteilt und ausgeschlossen wurde. Das tat weh. Eine Freundin bekam schlimme Reaktionen auf ihre Krebserkrankung. Ein Freund erlitt einen Herzinfarkt und wurde verlassen, weil seine damalige Freundin "ihm nicht beim Sterben zusehen konnte". Ganz ehrlich? Leute, die so reagieren, verdienen meiner Meinung nach einen High-Five, ins Gesicht, mit einem Stuhl, geschwungen von Hulk. Soviel Unmenschlichkeit macht mich wütend, ob ich es nun selbst erlebe oder bei anderen mitbekomme.

Warum ich trotzdem weiter - in passendem Rahmen - Persönliches von mir preisgebe und auch über die "nicht normgerechten" Themen spreche, habe ich weiter oben schon erklärt.

Und letztlich gibst du doch selbst den Kontext dafür, warum es wichtig ist, dass Menschen - sofern sie sich persönlich dazu in der Lage sehen - über solche Themen sprechen:

Zitat von *******ter:

Denkt mal an die zeit wo Frauen nicht wählen durften, eine Erlaubnis ihres Mannes benötigten um arbeiten gehen oder einen Führerschein machen zu dürfen. Frauen durften kein Konto eröffnen und auch keine größeren Geldbeträge ausgeben.
Gibt es eine Frau die heute sagt: entschuldigen sie ist mir jetzt peinlich aber ich arbeite, haben einen Führerschein und muss keinen Mann um Erlaubnis fragen wenn ich mir ein Auto kaufe.
Weil es dafür keinen Grund gibt!

Nichts davon hätte sich geändert, wenn niemand darüber geredet und für seine Rechte gekämpft hätte.

Also können wir uns vielleicht auf folgendes einigen: wer mit niemandem über persönliche Themen reden möchte - sei es aus negativen Erfahrungen heraus oder aus anderen Gründen - sollte auch von niemandem dazu gezwungen werden (können). Ich habe hier nicht eine Antwort gelesen, die erzwungenes Outing befürwortet. Und es entspricht auch absolut nicht meiner Wahrnehmung, dass jeder gesellschaftlich gezwungen wird, sich in irgendeiner Hinsicht zu outen. Aber gleichzeitig sollten diejenigen, die darüber reden möchten - und auch dafür wurden ja bereits diverse Gründe aufgezeigt - das tun dürfen. Ein Coming-out kann nunmal für manche Gutes bewirken, persönlich und langfristig auch gesellschaftlich. Beides steht gleichberechtigt nebeneinander und ist eine Frage der persönlichen Entscheidung, ohne sich gegenseitig etwas wegzunehmen oder Schaden zuzufügen.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
Als ich mich tat ich das mit dem Gedanken, meinem Umfeld mitzuteilen, erschreckt euch nicht, wenn ihr mich außerhalb meiner Arbeit und dem Einkaufen oder anderen Besorgungen seht. Aber auch um anderen Mut zu geben sich auch zu outen, was auch passiert ist.
Andere Outings, sind dann wieder einen kleinen Kreis vorbehalten, wo ich das gefühl habe, hier kann ich das erzählen und es bleibt in diesem Kreis, auch das ist so passiert. Es ist denke ich der Lebenssituation und auch der Örtlichkeit geschuldet, worüber man in Berlin lächelt, werden in Niederbayern Kirchenglocken geläutet. Tschuldigung an alle die in Niederbayern leben und sehr liberal eingestellt sind..
*******ter Frau
5.118 Beiträge
Es geht und ging nie darum ...
jemanden zu irgendwas zu zwingen.

Sondern einzig und allein einmal, jeder für sich, zu hinter fragen, ob etwas "freiwillig" geschieht nur weil Definition: "freiwillig" drauf steht.

Ich sage: NEIN!

Wenn das schon einen Kompromiss erfordert und zum werfen von Steinen berechtigt. Dann weiß ich auch nicht.

*knicks*
*******schi Frau
14.591 Beiträge
wer "heimlich" lebt

wird sie nie wirklich "frei" fühlen!
*****608 Mann
3.311 Beiträge
Zitat von *******een:
wer "heimlich" lebt

wird sie nie wirklich "frei" fühlen!

das habe ich gemerkt und seit dem geht es mir gesundheitlich sehr sehr sehr gut...
Genau so wie du denke ich auch R . 👍👍👍🙏
*******017 Frau
453 Beiträge
Ich stimme @****yn hundertprozentig zu.
Manchmal ist es notwendig, um Realität zu schaffen. Hatte ich mal, als eine sehr nette Frau plötzlich sehr "merkwürdig" wurde, weil ich ihr Werben überhaupt nicht begriffen habe. Unter vier Augen in einem langen Gespräch geklärt.
In 95 von 100 Fällen (getippter Erfahrungswert) will ich es gar nicht wissen, denn die Sexualität eines Menschen und die Vorlieben sind etwas sehr persönliches. Ich will es einfach gar nicht wissen, ob meine Ansprechpartnerin bei der Sparkasse, die netten Nachbarn drei Häuser weiter links oder die Leute, mit denen ich berufsbedingt immer und immer wieder zu tun habe, diese, jene oder noch eine ganz andere Sexualität haben. Das geht mich nix an!
**du Mann
1.102 Beiträge
Ein spannendes Thema, auch wenn ich dazu sehr wenige Erfahrungen habe!

M.E. geht's darum: Was bezwecke ich mit dem Outing? Ist es mir wichtig, mich zu outen? Will mein Umfeld von Inhalt des Outings erfahren, ist es interessiert daran? Gerade bei den beiden letzten Fragen sehe ich persönlich meist schlicht keine Notwendigkeit, kein Bedürfnis. Es mag für einen anderen Menschen anders sein.

Lg allseits Pidu
*****y87 Frau
9.898 Beiträge
Ich werfe jetzt einfach mal was in die Runde. Warum gibt es denn das Wort Coming-Out? Inpliziert das nicht sofort, dass es sich um was nicht Normales handelt? Wäre Homosexualität (als Beispiel von vielen möglichen) was Selbstverständliches, tja warum sollte man sich dann outen müssen?
Ich habe den Begriff immer so verstanden, dass es für einen selbst erst einmal nicht "normal" scheint. *nachdenk*
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von *******kull:
Ich werfe jetzt einfach mal was in die Runde. Warum gibt es denn das Wort Coming-Out?

danke für die klarstellung, dass es hier um "coming out" geht
und nicht um "outing"

das eine ist aktiv
das andere passiv
****hop Mann
1.707 Beiträge
Zitat von *******kull:
Warum gibt es denn das Wort Coming-Out? Inpliziert das nicht sofort, dass es sich um was nicht Normales handelt? Wäre Homosexualität (als Beispiel von vielen möglichen) was Selbstverständliches,
Das 'anormale' ist manchmal in den Köpfen der 'coming out' Personen.
Beim lockeren besprechen eines Films nicht sagen zu können welche Figur einem am Besten gefallen.
Weil man daraus zurückschliessen könnte auf irgendwas.
Nicht mehr 'etwas' vorspielen (lügen) zu müssen, davon erhofft man sich eine Befreiung.

Das anormale sind die Lügen, nicht die Präferenzen die die Mehrheit nicht teilt.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
nicht der perverse ist pervers

sondern die situation

in der er lebt! (bzw meint, leben zu müssen)

wurde das schon erwähnt?
Interessantes Thema.

Ich finde prinzipiell ein Outing überflüssig. Aber es wird wohl Menschen geben, die sich erst mit einem Outing frei fühlen können.
In deren Kopf mag es ein Problem sein welches man ansprechen muss bevor es sie seelisch so sehr beschäftigt das man weitere Probleme erschafft.

Fakt ist: Egal wie ein Mensch sexuell tickt, egal was ein Mensch sein will, egal was ein mensch lieben will (ausgenommen Minderjährige und Tiere), das sollte in kein Kopf und in kein Leben ein Problem darstellen. Und andere Menschen muss es nicht interessieren.
Man lebt sein Leben doch selbst und entscheidet darüber. Und niemand anderer sonst.
***ia Frau
752 Beiträge
@*********yLife

aus deinem Text geht für mich nicht hervor, was für ein Outing du meinst. Ich finde, es gibt ein nötiges Outing und Eines welches nicht nötig ist.

Ich kann mich nicht entsinnen, schon mal mit KollegInnen und Bekannten über unsere sexuellen Vorlieben gesprochen zu haben. Fetische oder Vorlieben wie NS Spiele sind etwas ganz intimes und es gibt keine Notwendigkeit das zu thematisieren.

Aber das gleichgeschlechtliche Begehren stößt in unsererer heteronormativen cis-Gesellschaft immer noch auf Unverständnis und Ablehnung. Ja, erzeugt sogar Hass und Aggressivität.
Warum - ist eigentlich nicht nachzuvollziehen

Gerade deshalb ist es auch heute noch leider wichtig sich zu outen. Es ist nötig zu zeigen , dass wir keine normative Gesellschaft sind sondern eine vielfältige. Jeder Mensch ist sowieso ganz individuell.

Und – 7,4% der Menschen in Deutschland identifizieren sich als queer. Trotzdem werden schwule, bi und lesbische Menschen immer noch ausgegrenzt. Ganz zu schweigen von trans*Personen.
Wenn junge Menschen jemanden erniedrigen wollen funktioniert das immer noch gut mit - du Schwuli
Und Männer meinen immer noch, dass lesbische Frauen mal richtig rangenommen werden müssen und dann sind sie „geheilt“
Ach ja - Homoheilung – erst seit Juli 2020 ist die in Deutschland verboten.

Das Verstecktspiel ist für queere Menschen sehr belastend. Diese Menschen können immer noch Schwierigkeiten an ihrem Arbeitsplatz bekommen. Sei es, dass sie gemobbt werden oder gekündigt.

Es ist also wichtig, dass queere Menschen als relevante Gruppe der Bevölkerung sichtbar sind.
Aktuell gibt es in Niedrsachsen die Kampagne – Lesbische Sichtbarkeit – an der ich mich aktiv beteilige.

https://www.instagram.com/lesbischinniedersachsen/

https://www.vice.com/de/arti … st-das-queerste-land-europas
*****y87 Frau
9.898 Beiträge
@***ia

Das ist jetzt kein Angriff. Mich stört bei deinem Beitrag das Wort quer enorm. Kommt bei mir negativ an. Wieso sind Homosexuelle quer?
Geht es dabei um irgendeine Norm? *nixweiss*
Vielleicht magst du das ja erklären. Wie geschrieben. Das war kein Angriff.
***ia Frau
752 Beiträge
@*******kull - danke, dass du nachfragst. Queer mit zwei e ist ein Sammelbegriff für Menschen die sich in LSBTIA* und noch mehr verorten.
Das ist immer auch eine Selbstdefinition.

Ich empfinde mich als queer.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Queer
*****y87 Frau
9.898 Beiträge
Ah okay. Danke,das wusste ich nicht *blume*
*******017 Frau
453 Beiträge
Danke @***ia das ist ein gewichtiges Argument, Sichtbarkeit schaffen dafür, das Menschen, die sich nicht im heteronormativen einordnen, KEINESWEG unnormal sind, sondern schlicht vorhanden. An der Stelle "hinkt" z.B. mein Post weiter oben doch etwas. Diese Kenntnis ist enorm hilfreich, damit man jemandem nicht unbeabsichtigt übelst auf die Füsse tritt ...
Ich habe mir noch nie die Frage gestellt, ob ich irgendwas klar stellen müsste.
Ich bin wie ich bin.
Komme aus der Lesbenszene. Bi Partys gab es ja noch nicht wie heute 😁🙃
Für mich war es normal da hinzugehen und mit Frauen zusammen zu sein. Ich machte daraus kein Akt.
Selbstverständlich halte ich Privatleben und Berufsleben auseinander. Keine Vermischung. Warum? Die anderen laufen doch auch nicht rum und erzählen : Hey ich bin eine hete. 😎
Wenn mich jemand fragte oder heute fragt, sage ich klar : Ich bin bisexuell.

Outing?
Warum? Wird überbewertet. Habe und hatte nie eine Bedeutung gespielt.
*********gelx3 Frau
42 Beiträge
Ich finde das Thema tatsächlich sehr spannend und stehe ihm immer noch sehr zwiegespalten gegenüber.
Jeglicher Lebensstil sollte akzeptiert werden. Zu dem sollten die Grenzen des Einzelnen gewahrt werden und jeder sollte freiwillig preisgeben dürfen was er mag.
Denoch ist dieser Zustand noch nicht weltweit erreicht und so lange herrscht meiner Meinung nach Rede-/ Aufklärungsbedarf.

Ich finde es bis heute schwierig zwei Dinge zu unterscheiden. Für mich habe ich es so definiert das meine Sexualität nur gewisse Menschen etwas angeht, mein Lebensstil wiederum eine andere/ größere Schnittmenge an Menschen in meinem Leben.
So gesehen habe ich mich was meine Bisexualität angeht nie richtig geoutet oder outen müssen. Meistens wird man einfach für Freundinnen gehalten oder es wird richtig interpretiert. Ich hatte nie das Bedürfnis das jemandem gegenüber klar zu stellen. Meistens kamen die Menschen auf mich zu. Ich persönlich habe sehr viel Toleranz erfahren und kann mich glücklich schätzen.

Für mich war es entscheidender meinen offenen Lebensstil an sich öffentlich zu machen, da es immer wieder zu Nachfragen, Unverständnis und Verstrickungen kam. Ich wollte einfach kein Leben in Heimlichkeit führen und habe meine Sexualpartner, die ich auch als Freunde betrachte, überall hin mitgenommen.
Ich wollte Zärtlichkeiten austauschen und von Erlebnissen berichten, egal mit wem ich sprach. Mir war es wichtig, dass mein Umfeld wusste, dass ich eine offene Beziehung führe. Das schließt manche Arbeitskollegen, Familienmitglieder und auch meine Vermieter mit ein. Mir ist Ehrlichkeit wichtig und ich habe gemerkt, dass mein Umfeld seit dem entspannter geworden ist. Manche dachten ich würde meinen Partner betrügen was nicht zu ihrem Bild von mir gepasst hat.
Insgesamt fiel mir dieser Schritt allerdings sehr schwer.
SM, Swingerclubs, Joyclub, polyamoröse Beziehungen, Asexualität sind Themen die in meinem Umfeld nicht so bekannt sind wie Homo-/ oder Bisexualität. Ich persönlich denke die Menschen hier können wesentlich leichter damit leben sich eine Partnerschaft mit 2 Personen gleichen Geschlechts vorzustellen, die die selben sexuellen Praktiken betreiben wie sie selbst, als die Tatsache, dass mehrere Personen beteiligt sind. Ich werde wesentlich mehr nach sexuellen Datails gefragt als die homosexuellen Menschen in meinem Umfeld.
Meine Bekannten wahren ihre Grenzen auf ihre Weise. Eine gewisse Neugierde gibt es einfach immer und ich selbst habe gelernt, dass offene Gespräche durchaus zu einer engeren Bindung und mehr Verständnis führen können. Ich denke einfach auf allen Seiten ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das Gegenüber muss zuhören wollen und der richtige Ansprechpartner sein. Niemand sollte sich überfordert fühlen. Jedoch finde ich man kann nur richtig befreundet sein und sich verstanden fühlen, wenn man offen miteinander umgeht. Nur so kann das bestehende Potential vollkommen ausgeschöpft werden.
******tes Paar
576 Beiträge
Ein Outing finde ich ziemlich daneben. Damit greift man in die Selbstbestimmung einer anderen Person ein.

Ein Coming-out hängt von der Person und ihren Umständen ab und wie man sich dann outet. Ich kann nur von mir sprechen. Ich bin mir nicht sicher, ob man meine Geschichte als Coming-out bezeichnen würde, vielleicht als ein kleines.

Ich habe schon länger ein bi-sexuelles Interesse, dieses aber immer wieder unterdrückt, da z.B. in meinem Sportverein (und vereinzeilt auch in der Schule) Witze über Schwule und so weiter an der Tagesordnung waren. Das Thema hat mich dann vor ein paar Jahren wieder mehr beschäftigt. Irgendwann habe ich angefangen ein Paar Freunden davon zu erzählen. Ich wollte auf der einen Seite mich anhand meiner Freunde reflektieren, wie meine Neigung ankommt, auf der anderen Seite wollte ich auch einfach ein Thema, das mich beschäftigt, mit meinen Vertrautesten teilen. Denn es ist ja ein Teil von mir. Warum sollte ich nicht darüber sprechen, wenn ich auf der anderen Seite z.B. erzähle, dass ich letzte Woche im Schwarzwald wandern war?

Glücklicherweise haben alle meine Freunde gut reagiert, von Interesse bis hin zum Spruch "solange nicht mit mir, ist alles gut".

Ähnlich war es den meist gleichen Leuten zu erzählen, dass wir ab und an Swingen. Einige wollten mehr Details wissen, andere nicht. Ich sehe das als ganz normales Gesprächsthema, dass einfach nur den passenden Rahmen und die passenden Gesprächspartner haben muss.

Ich halte es nach dem Ansatz: "was würde ich wollen und mir denken, wenn mir jemand so etwas erzählt?" Ich wäre erst einmal stolz und glücklich, dass diese Person mir solch intime Details anvertraut. Dass ich ihr wichtig bin, dass ich ein weitere Begebenheit von ihr erfahren und miterleben darf. Und dann würde ich gespannt zuhören. Wenn es mir zu viel wird, kann ich immer noch stop sagen.

Ich finde, man muss aber auch noch einmal unterscheiden, ob jemand sich mit diesem Thema öffnet, weil er nach Akzeptanz sucht, sich einfach nur mitteilen will oder angeben will. Letzteres kommt meiner Meinung nach gar nicht gut an und wird von den meisten auch schnell durchschaut. Das kann z.B. der Erzählstil sein oder auch dass jemand, den ich kaum kenne, Details über sich auspackt, die mich gar nicht interessieren.

Denn eigentlich geht es mir bei Freunden gar nicht um das "Was" sondern um das "Wie". Wie geht es ihnen damit, welche emotionale Reise durchleben sie gerade und wachsen wir gerade beide an diesem offenen Gespräch?

Le Sybarite
*********Cat75 Frau
861 Beiträge
Warum sollte man Gott und der Welt seine Sexualität aufzwingen?
Wenn jemand Interesse hat, dann sagt man die Wahrheit, wenn jemand nicht fragt, dann muss ich ihn auch nicht damit belästigen!

Jeder hat eine anderes Schamgefühl und man sollte sich schon sehr sicher sein, dass der Gegenüber es hören will!

Wahrscheinlich werde ich im Familienkreis einen Lebenspartner vorstellen. Jeder Mensch hat das Recht auf Akzeptanz, darf so Leben und Lieben wie er sich wohl fühlt. Freudentränen und Luftsprünge sollte man jedoch nicht erwarten......

Im Arbeitsleben ist es nicht unbedingt notwendig. Fremden gegenüber schon gar nicht!

Es interessiert mich absolut nicht, was die Verkäuferin oder der Briefträger privat im Bett so machen, ich laufe nicht durch die Straße und frage jemand ob er lieber Männer oder Frauen bevorzugt, lieber oben oder unten liegt, es gerne von vorne oder lieber von hinten mag......

Solche Sachen bespreche ich mit Menschen, mit denen ich das Bett, Sofa, Matte, ect teile.

Wer mich im Swingerclub trifft wird nicht an Hure, Schlampe ect. denken, allen anderen erspare ich die Mühe, sich Gedanken um mich machen zu müssen......
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