„ich glaube nicht an die theorie, dass es grundsätzlich schlechte oder böse menschen gibt
„was ich allerdings aus erfahrung weiss ist, dass es menschen gibt, denen jegliche empathie fehlt
kein mit-gefühl kombiniert mit intoleranz und/oder egoismus
Denkanstoß:
Empathie und Mitgefühl setzt voraus, dass der Andere nur so viel/wenig anders tickt, wie ich intellektuell/emotional überbrücken kann!
Weil dem so ist, unterteile ich (für mich) die Menschen in 4 Kategorien:
1. Menschen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie so ähnlich ticken, dass ich sie
• a) gut verstehen kann
• b) volles Verständnis dafür habe, dass sie so denken und handeln wie sie es tun
... auch wenn das ggf. von meinem Denken und Handeln erheblich abweicht.
2. Menschen, die gerade so viel anders ticken als ich, dass ich sie
• a) zwar gut verstehen kann,
• b) für deren Denken und Handeln ich allerdings kein Verständnis aufbringen kann.
3. Menschen, bei denen ich nicht einmal verstehe, was das soll?!?
4. Menschen, die ich so schlecht kenne, dass ich sie nicht einsortieren kann.
Im Grunde tut das (fast) Jeder, den Meisten ist das nur nicht bewusst.
Und ich habe auch bewusst JEDE Wertung dabei weg gelassen, weil ich nicht der Meinung bin, dass es schlecht oder böse ist, wenn Jemand anders tickt als ich.
Wirkliche Empathie ist eigentlich nur zwischen Menschen aus Kategorie 1 möglich.
Der Umgang mit Menschen aus Kategorie 2 ist (abhängig von der beiderseitigen intellektuellen/emotionalen Fähigkeit zur Überbrückung von Differenzen) möglich, aber anstrengend.
Gegenüber Menschen aus Kategorie 3 ist im Grunde sowas wie Empathie schon mal so rein "technisch" überhaupt nicht möglich. Da kann man eigentlich nur "formal höflich" sein oder sie bewusst auf Abstand halten.
Schwierig wird's im Grunde, wenn man Jemand aus Kategorie 2 kennenlernt und das wegen der rosaroten Brille nicht merkt oder (so wie mir das mit meiner Ex passiert ist) sich selbst in seiner intellektuellen/emotionalen Fähigkeit zur Überbrückung von Differenzen überschätzt und hofft, sich über die Jahre gemeinsam in Kategorie 1 hoch zu arbeiten, in Wirklichkeit aber langsam und sicher (teils sogar wegen falsch verstandener "Höflichkeit" unbemerkt) in Kategorie 3 abrutscht.
Und wenn man dann in einer gegenseitigen Abhängigkeit ist (sei es ökonomisch, sei es emotional) und die angelernten Konfliktbewältigungs-Stratiegien (die unter Umständen nicht wirklich konstruktiv sind) auch nicht mehr greifen, dann wird es eben toxisch... für BEIDE!
„Ich erlebe das jedenfalls mit meinem Mann so. Ich würde ihn nicht als toxisch beschreiben, aber da sind Tendenzen und sobald ich ihn darauf hinweise, merkt er es selbst verschreckt und stellt es ab. Er reflektiert und denkt darüber nach und ändert sein Verhalten.
Danke! Das ist ein schönes Beispiel für eine konstruktive und kompatible Konfliktbewältigungs-Stratiegie!
Ich weise da bewusst auf Kompatiblität hin, weil das nicht bei Jedem so funktionieren muss.
Mir z.B. geht es so, dass ich (wenn ich eh schon gereizt bin) eher dazu neige, auf Kritik (auch auf konstruktive) noch gereizter oder mt Rechtfertigung zu reagieren.
Wenn allerdings meine Partnerin zu mir sagt: "Ich hab dich trotzdem lieb!", dann erdet mich das sofort!