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Wie umgehen mit einer toxischen Beziehung?

****id Frau
5.904 Beiträge
Themenersteller 
Wie umgehen mit einer toxischen Beziehung?
Im Verlauf des Jahres 2020 mit all seinen Höhen und Tiefen begegnet mir immer wieder das Thema "toxische Beziehung" im Freundeskreis.

Nun holt mich diese Definition ein:

Toxische Beziehungen beginnen nicht erst mit physischer Gewalt, sie beginnen im Kleinen. Dann, wenn uns unser Gegenüber bewusst oder unbewusst immer nur schlecht fühlen lässt, uns manipuliert oder zu kontrollieren versucht. Dann, wenn uns die Beziehung die meiste Zeit unglücklich zurücklässt und wir uns selbst nur noch hinterfragen.

Kennt Ihr das?
Hatte es bei Euch den Titel "toxisch"?
Wie lange habt Ihr gebraucht, um es so klar zu definieren?
Wie geht Ihr damit um?
Kurz zusammengefasst:

Ja, kenne ich.

Ja, hatte bei mir die Definition „toxisch“. Aber ganz ohne Anstalten von Gewalt.

Hm. Hat meiner Meinung zu lange gedauert, bis ich es so nannte. Die Hoffnung starb zuletzt. Wahrscheinlich ein halbes Jahr - sofern ich es halbwegs realistisch reflektiere. Aber dann auch nur mit Hilfe einer guten Freundin.

Ich hatte ihm die Trennung vorgeschlagen - auch wenn es mir das Herz zerrissen hat.

Nach einem Jahr (ohne räumliche Trennung) habe ich mich endlich entliebt.

LG *katze*
******978 Paar
2.141 Beiträge
Sie schreibt; ja habe ich, das ist der Vater meines Kindes.
Allerdings habe ich dank einer Therapie gelernt, dass dies in dir selbst beginnt. Soll heißen; wenn du nicht entsprechende Anteile in dir trägst, die wie ein Zahnrad an die Komponenten des toxischen Menschen passen, dann hätte dieser Mensch nicht derartige Wirkung.
Deshalb ist es wichtig herauszufinden, was ist es genau, was dich zu ihm getrieben hat, das innere Kind muss geheilt werden.
Meine Therapie hat mir Handwerkszeug mitgegeben, die eigentliche Arbeit hatte ich dann im Alltag. Ich bin seit April 2018 getrennt und kann heute durch harter Arbeit sagen, ich kann mit ihm gut umgehen. *kuss2*
*********ner77 Mann
562 Beiträge
Hatte ich, wirkt immer noch nach, aber hab mich zurückgezogen jetzt auch wegen Corona und Quarantäne.
*****ras Mann
2.104 Beiträge
Hallöchen,
eine toxische Beziehung ist wie der Name schon selbsterklärend deutet nichts gutes also "Gift"!
Meinen persönlichen Kenntnissen zu entnehmen wird das nichts mehr. Du fängst immer wieder von vorne an und dienst als Wirt und Energiespender. Deine Werte falls vorhanden werden benutzt vom toxisch behafteten Gegenüber. Über die Mitleidsfalle wirst du dann selber in eine Schieflage geraten.
Es gibt hier leider nur 2 Möglichkeiten, entweder oder! Das "LL", entweder du entscheidest dich für Leiden,
oder du löst dich. Am besten das ganze auflösen.

RebelYed
*******8585 Mann
95 Beiträge
Ich kann auch nur dazu raten eine toxische Beziehung zu beenden, auch wenn es schwer fällt. Meistens merkt man Zeitpunkt der "Vergiftung" viel zu spät.
*****ras Mann
2.104 Beiträge
Zitat von *******8585:
Ich kann auch nur dazu raten eine toxische Beziehung zu beenden, auch wenn es schwer fällt. Meistens merkt man Zeitpunkt der "Vergiftung" viel zu spät.
Ohne fremde Hilfe kommt man da fast nicht raus, bis überhaupt nicht raus.
*******or68 Mann
182 Beiträge
Es ist ein auf und ab. Man wird zum Spielball der Launen und sucht letztlich alle Beziehungsfehler nur bei sich. Ein Teufelskreis. Einsicht bei meiner Partnerin-Fehlanzeige. Bekommt sie ihren Willen nicht, wird es ungemütlich. Ich habe mich entliebt und wir beide hängen nun fest und keiner macht den ersten Schritt......
*****ras Mann
2.104 Beiträge
Zitat von *******or68:
Es ist ein auf und ab. Man wird zum Spielball der Launen und sucht letztlich alle Beziehungsfehler nur bei sich. Ein Teufelskreis. Einsicht bei meiner Partnerin-Fehlanzeige. Bekommt sie ihren Willen nicht, wird es ungemütlich. Ich habe mich entliebt und wir beide hängen nun fest und keiner macht den ersten Schritt......
Das keiner von beiden den ersten Schritt macht ist bei den allermeisten toxischen Verbindungen der Fall. Man wird zu einer Art Junkie und braucht das Drama unbewußt immer wieder. Aber wer auf Drama steht mit dem stimmt etwas nicht. Deshalb mutig sein und den ersten wenn auch erst mal kleineren Schritt machen.
*****r19 Frau
52 Beiträge
Kenn ich...bei mir hat es 11 jahre gedauert um mich zu entgiften! Bescheuert aber beste Entscheidung meines Lebens.
Ich habe es auch geschafft und es hat ewig gedauert, bis ich es überhaupt kapiert habe. Hoffentlich habe ich daraus gelernt und werde zukünftig schlauer sein.
Zitat von *****Yed:
Das keiner von beiden den ersten Schritt macht ist bei den allermeisten toxischen Verbindungen der Fall. Man wird zu einer Art Junkie und braucht das Drama unbewußt immer wieder. Aber wer auf Drama steht mit dem stimmt etwas nicht.

Genau das ist das Problem: Zu so einer toxischen Beziehung gehören zwei, die es nicht lassen können, sich gegenseitig zu vergiften! Die meisten sehen nur eben leider nur die "Schuld" des Anderen und unterschlagen ihren Eigenanteil an diesem Spiel!
*****ras Mann
2.104 Beiträge
Zitat von *********Seil:
Zitat von *****Yed:
Das keiner von beiden den ersten Schritt macht ist bei den allermeisten toxischen Verbindungen der Fall. Man wird zu einer Art Junkie und braucht das Drama unbewußt immer wieder. Aber wer auf Drama steht mit dem stimmt etwas nicht.

Genau das ist das Problem: Zu so einer toxischen Beziehung gehören zwei, die es nicht lassen können, sich gegenseitig zu vergiften! Die meisten sehen nur eben leider nur die "Schuld" des Anderen und unterschlagen ihren Eigenanteil an diesem Spiel!
Absolut interessant mit euch hier zu schreiben.
Wie du bereits erwähnt hast, sind es beide die dazu beitragen das es niemals mit ihnen funktieren kann.
Wobei die prozentuale Verteilung meistens über 50% liegt. Die eine Seite muß ständig liefern, wird aber beschuldigt es nicht oder zu wenig zu tun. Und die andere Seite will beliefert werden sieht das aber seltener so. Fehlende Integration, nebst psychosomatischen Begleiterscheinungen, bis hin zu paranoiden Zuständen ist bei mindestens einer Seite einiges im Gepäck. Und dafür braucht es eine mindestens etwas gesündere andere Seite. Einen Partner der das abfedern kann. Der wird jedoch oftmal permanent unterschwellig beschuldigt um Angst hervorzurufen, so daß eine starke Abhängigkeit entstehen soll. Dazu kommt nicht selten das "on/off" Syndrom, es läßt einen dann ein Gefühl bilden das man fälschlicherweise für Liebe hält.
*******or68 Mann
182 Beiträge
Das Überprüfen meines Smartphones war der Gipfel. Jeder weibliche App-Kontakt, obwohl geschäftlich, wurde genutzt, um mich als Fremdgeher zu bezeichnen. Auch nach Klarstellungen kein Einsehen, dafür immer wieder die selben Vorwürfe. Es ist zermürbend und bei mir ist die Frustgrenze überschritten, die rote Lampe leuchtet. Dann kommt on/off und das Spiel geht von vorne los. Ich habe leider meine Strahlkraft verloren, die mich sogar beruflich beeinträchtigt.Obwohl ich ein Familienmensch war und bin, sehne ich mich oft nach Ruhe und Einsamkeit, die dann in depressive Stimmungen verfällt...ganz dünnes Eis!
Ich sehe den Begriff “toxisch” zurzeit überall und das wird wirklich inflationär benutzt für alles. Auch das Wort “Narzisst” ist so ein Unwort aus meiner Sicht.
Eine Beziehung besteht aus zwei Personen und wird von diesen zwei (!) gleichermaßen gestaltet. Auch ich war wohl in so einer „toxischen“ Beziehung (sogar in mehreren) und nach langem aufarbeiten komme ich heute zum Schluss, dass es immer zwei bedarf damit sich toxische Konstellation ergibt. Es ist also nicht nur eine Person das Monster, wie das leider oft dargestellt wird. Eher glaube ich an „toxische“ Menschen. Diese suchen sich ihresgleichen und werden von solchen und zu solchen hingezogen. Daraus entsteht dann eine schmerzhafte (für beide) Beziehung, sie spiegeln einander. Die Person soll in erster Linie an sich arbeiten, alte Traumas aufarbeiten, eigenes Männerbild / Frauenbild hinterfragen, sich fragen warum man sich zu solchen Personen hingezogen fühlt, Verhaltensmuster hinterfragen. Das beginnt immer in einem selbst. Erst dann, wenn man sich selbst ändert, akzeptiert, annimmt wird man automatisch andere Leute in sein Leben anziehen und kann eventuell eine gesunde Beziehung führen. Inneres Kind Arbeit ist sehr zu empfehlen.

Immer zuerst bei sich suchen anstatt schuld den anderen zu geben. Wäre zu einfach und wird auch von Mehrheit so praktiziert, dann wandert man von einer „toxischen“ Beziehung in die andere bis es so weh tut, das man an sich arbeitet oder aufgibt.
*******Punk Frau
5.598 Beiträge
Das gewisse Begrifflichkeiten inflationär gebracht werden, sehe ich auch so. Zu dem Thema fällt mir noch (emotionale) Co-Abhängigkeit ein, Parentifizierung und Symbiose/Komplimentär Beziehung ein
Den Begriff "toxische Beziehung" verbinde ich zunehmend mit Küchenpsychologie, die man auf unzähligen Ratgeberseiten im Web und sogar inzwischen in den Fachkreisen findet.

Es gibt Menschen, die ich als gewalttätig empfinde und von denen ich mich so gut wie möglich fernhalte.
Ich selbst hatte keine Partnerschaft, die ich mit einer Vergiftung in Verbindung bringe.
Mir persönlich ist der Begriff selbst zu schwammig, für ein Thema, das gefühlt von Lapalien bis zur physischen/psychischen Gewalt gedehnt wird.
****ody Mann
13.096 Beiträge
Aus einer toxischen Beziehung herauszukommen, kann deutlich erschwert werden, wenn Kinder mit im Spiel sind. Was, wenn die Mutter den Hauptanteil an der Toxizität hat und jede therapeutische Hilfe ablehnt? Nicht zu gehen, muss nicht zwangsläufig Co-Abhängigkeit bedeuten.
Alles was einem in einer Beziehung nicht gefällt und trotzdem geduldet wird ist Gift Botox ist auch GIft und trotzdem ist es für viele ein Heilmittel ihrer Probleme.
Wie immer bei Gift ist es die Dosis die es gefährlich macht und da gibt es halt kaum jemand der das einschätzen kann wo hier der Grenzbereich ist. Der Mensch ist grundsätzlich leidensfähiger als er selbst zu glauben vermag aber auch hier ist die Spanne arg groß.
Was für den einen schon toxisch ist kann für den anderen noch genau das Salz in der Suppe sein das er braucht.
Wer natürlich eine Entschuldigung für seine falsche Entscheidung braucht sucht sie gern bei anderen, der Partner ist ein Psycho und damit Schuld, das ich so blöd war mir ihn auszusuchen und nicht gemerkt habe welch geistes Kind er/sie ist kann ja nicht meine Schuld sein.

Ich kann auch nicht glauben das ein Mensch der mit sich und der Welt als Single zufrieden ist in eine toxische Beziehung gerät, sowas hat auch immer eine eigene Vorgeschichte und genau da ist der Hund begraben schon da muss professionelle Hilfe her.

Wie umgehen mit einer toxischen Beziehung?
Das Glück in die eigenen Hände nehmen.
*****ras Mann
2.104 Beiträge
Zitat von *****eam:
Alles was einem in einer Beziehung nicht gefällt und trotzdem geduldet wird ist Gift Botox ist auch GIft und trotzdem ist es für viele ein Heilmittel ihrer Probleme.
Wie immer bei Gift ist es die Dosis die es gefährlich macht und da gibt es halt kaum jemand der das einschätzen kann wo hier der Grenzbereich ist. Der Mensch ist grundsätzlich leidensfähiger als er selbst zu glauben vermag aber auch hier ist die Spanne arg groß.
Was für den einen schon toxisch ist kann für den anderen noch genau das Salz in der Suppe sein das er braucht.
Wer natürlich eine Entschuldigung für seine falsche Entscheidung braucht sucht sie gern bei anderen, der Partner ist ein Psycho und damit Schuld, das ich so blöd war mir ihn auszusuchen und nicht gemerkt habe welch geistes Kind er/sie ist kann ja nicht meine Schuld sein.

Ich kann auch nicht glauben das ein Mensch der mit sich und der Welt als Single zufrieden ist in eine toxische Beziehung gerät, sowas hat auch immer eine eigene Vorgeschichte und genau da ist der Hund begraben schon da muss professionelle Hilfe her.

Wie umgehen mit einer toxischen Beziehung?
Das Glück in die eigenen Hände nehmen.
Man zieht immer an was man ausstrahlt. Es liegt also an einem selber in welche Richtung es geht im Leben. Es ist die freie Entscheidung dazu gewesen. Niemand anders kann das für dich tun. Das Problem ist nicht gelöst zu sagen der andere ist krank, oder sie ist psycho etc. Entscheidet man sich dafür dieses Schlechte Spiel mitzuspielen, ist es eben die Entscheidung gewesen. Wenn jemand sich dafür entscheidet ertrinken zu wollen, wie soll man ihn retten?? Und was toxic und Dosis betrifft stimmt es 1:1. Niemand ist perfekt und hat seine Macken und eins an der Klatsche. Das merkt man aber erst Jahre später...
*********isses Frau
1.633 Beiträge
Kennt Ihr das?
Ja.

Hatte es bei Euch den Titel "toxisch"?
Eine Ehe mit einem Narzissten kann wohl nur toxisch sein.

Wie lange habt Ihr gebraucht, um es so klar zu definieren?
Ich habe über zwanzig Jahre dafür gebraucht um dieses dreckige Spiel zu durchschauen. Weil so eine Grausamkeit in meinem Kopf nicht vorkommt und ich es dadurch auch niemanden anderes zugetraut habe.

Wie geht Ihr damit um?
Mit dem Wissen von heute, durchschaue ich es recht schnell und würde mich niemals mehr mit einem solchen Menschen abgeben.

Zitat von DerMitDemSeil:
Genau das ist das Problem: Zu so einer toxischen Beziehung gehören zwei, die es nicht lassen können, sich gegenseitig zu vergiften! Die meisten sehen nur eben leider nur die "Schuld" des Anderen und unterschlagen ihren Eigenanteil an diesem Spiel!
Wow, eine steile These von jemandem, der so eine Beziehung wahrscheinlich nur aus der Ferne kennt.
In toxischen Beziehungen gibt es meist Täter und Opfer.
Ganz so einfach, wie du dir das vorstellst ist es wirklich nicht.

Zitat von RebelYed:
Aus einer toxischen Beziehung herauszukommen, kann deutlich erschwert werden, wenn Kinder mit im Spiel sind. Was, wenn die Mutter den Hauptanteil an der Toxizität hat und jede therapeutische Hilfe ablehnt? Nicht zu gehen, muss nicht zwangsläufig Co-Abhängigkeit bedeuten.
Meine Kinder haben einen narzisstischen Erzeuger und haben sich mittlerweile mit seinem Verhalten auseinander setzen können.
Meine Jüngste sagte vor einiger Zeit zu mir: "Mama, wo wären wir nur ohne dich. Wir können so froh, das du nie in gleiche Kerbe wie unser Vater geschlagen hast".
Opfer findet immer seinen Täter. Das Opfer bringt seinen Anteil in jede Beziehung. Beide vergiften die Beziehung gleichermaßen. Absolut einverstanden.

Narzisst ist eine Persönlichkeitsstörung, die eigentlich nur ein Psychotherapeut diagnostizieren kann und auch dieser braucht trotz Erfahrung und wissen mehrere Monate bis Jahre um so eine Diagnose zu stellen. Gerade deswegen ist es so gefährlich diesen Begriff inflationär zu benutzen. Die Wahrnehmung von psychischen Krankheiten sinkt wenn man so mit Diagnosen um sich wirft. Die meisten Leute haben narzisstischer Züge, aber lange nicht alle sind gleich Narzissten aus psychotherapeutischer Sicht.
*********isses Frau
1.633 Beiträge
Zitat von *****ana:
Narzisst ist eine Persönlichkeitsstörung, die eigentlich nur ein Psychotherapeut diagnostizieren kann und auch dieser braucht trotz Erfahrung und wissen mehrere Monate bis Jahre um so eine Diagnose zu stellen.
Leider fällt es Psychologen auch sehr schwer dieses Verhalten zu durchschauen und wenn sie es doch durchschaut haben, arbeitet keiner gerne mit Narzissten zusammen. Weil sie sehr gute Schauspieler sind und ihr Verhalten manipulativ ist.
Gerade deswegen ist es so gefährlich diesen Begriff inflationär zu benutzen.
Nach über zwanzig Jahre benutze ich diesen Begriff bei dem Erzeuger meiner Kinder sicherlich nicht inflationär.
Die meisten Leute haben narzisstischer Züge, aber lange nicht alle sind gleich Narzissten aus psychotherapeutischer Sicht.
Das mag wohl stimmen. Aber wenn ein Mensch diese narzisstischen Züge zeigt, bin ich weg, um mich auch selbst zu schützen.
*******ant Frau
31.233 Beiträge
Ich gebe @*****ana Recht, was den inflationären Gebrauch von Begriffen betrifft.

Hm. Toxisch: giftig.
Ich kenne das, und manchmal war ich selber der vergiftende, giftige Part. Aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

Wenn alle Redeversuche in der Beziehung nicht helfen, finde ich -aktiv wie passiv- einen klaren, begründeten Schluss wichtig.
Gerne auch in Form eines verbalen Arschtritts. Als Minimum dessen, was man tun kann, und sei es wie ja oft, nur für sich.
Ghosting (auch so ein Begriff) hilft da mMn keinem.
Und auch zukünftigen Partnern/ Partnerinnen nicht.
Narzissmus ist nur in der Extremform eine Persönlichkeitsstörung. Jeder hat mehr oder weniger narzisstische Züge. Der Kern, um den es geht, ist das Thema Selbstliebe/Selbstwert. Und, ja, es wird inflationär gebraucht.

Wenn man an jemanden mit ausgeprägten narzisstischen Zügen gerät, dann ist die beste Strategie, die Beine in die Hand zu nehmen und wegzulaufen.

Zum Glück haben Therapeuten selten mit ausgemachten Narzissten zu tun. Die sehen sich ja nie selber als Teil des Problems, haben also meistens gar keine Therapiemotivation. Und wenn, dann kommen sie i.d.R. nicht, weil sie an sich selbst arbeiten wollen, sondern weil sie mitkriegen, dass irgendwas nicht rund läuft, und sie ihre manipulativen Strategien verbessern wollen.

Dass zwei sich finden, deren Muster irgendwie wie Puzzleteile zusammen passen, das sehe ich auch so. Dennoch ist es falsch, Täter- und Opferrolle zu vermischen. Es gibt Konstellationen, wo der eine Partner dem anderen psychisch und/oder physisch so weit überlegen ist, dass es nötig ist, dies auch klar zu benennen. Ist sonst eine ähnliche Argumentation wie "kein Wunder, dass du vergewaltigt wurdest, bei dem Minirock..."

Ein gutes Buch zu den ganz extremen Beziehungen mit Narzissten, das die Situation der Opfer sehr klar in den Blick nimmt, ist: "Die Masken der Niedertracht" von Marie-France Hirigoyen.
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