Zitat von ****az:
„Warum machst du dir scheinbar so viele Gedanken, was andere über deinen Lebensweg denken?
Weil ich kann. 😊 Eine Außenperspektive hilft immer mal wieder dabei, die Selbstreflexion der Innenperspektive abzugleichen.Zitat von ****az:
„Btw. halte ich es nicht für nötig nur zu bestimmten Daten im Jahr einen auf sentimental machen zu müssen. Genauso wie ich auch keinen Sinn darin sehe, jemanden nur dann beschenken zu müssen, wenn es gesellschaftlich gang und gebe ist.
Das ist rational völlig korrekt. Das Verhalten entspricht allerdings auch einem langen Sozialisationsprozess, entsprechend halte ich hier eine gewisse Anpassung an die soziale Norm für durchaus akzeptabel. Ich muss ja nicht immer und überall "dagegen sein".Zitat von *********icoat:
„Ich selbst habe gern Zeit ganz für mich allein; an besonderen Tagen wie Geburtstag oder eben Weihnachten leide ich jedoch sehr, wenn ich allein bin.
Naja, letztlich ist das für mich eine Freude, die ich anderen mache. Ich habe tatsächlich Freude daran, wenn ich anderen eine Freude machen kann. Mein Vater ist beispielsweise so ein absoluter "Weihnachtsmensch". Der freut sich wie'n Kind, wenn wir alle da sind, selbst wenn es gar nichts weiter zu machen oder zu reden gibt. Ich kann dieser Tannenduft- und Zimtstern-Romantik durchaus was abgewinnen, aber es ist halt auch anstrengend. Naja, dieses Jahr ist das alles anders. Mein Vater ist in mehrfacher Hinsicht Risikopatient. Jede Wahrscheinlichkeit einer Covid-Infektion muss vermieden werden - denn das würde er nicht überleben. Das ist dann keine Frage von Wahrscheinlichkeiten oder Risiken mehr. Bekommt er's ist er tot. Besuchen geht also gar nicht und da mein anderer Bruder, der noch mit im Haus wohnt und die Pflege mit übernimmt auch über die Feiertage arbeiten muss, hat das mit der geplanten Video-Konferenz nicht geklappt. Aber ich konnte immerhin anrufen. Minimal-Freude verbreiten, sozusagen.Zitat von ********blem:
„Ich mag zwar auch ganz gern mal unter Menschen sein aber im Grunde strengt es mich schnell an.
Ja genau... Menschen einzeln und zeitweise sind völlig ok und können durchaus bereichernd sein. Aber dauerhaft oder in Gruppen? Wat soll ich sagen? Ich ziehe dann doch die Couch vor... 😅Zitat von *****ron:
„Wenn es so häufig vorkommt, dann frage ich mich welche Signale du unbewusst aussendest oder wie du dich äusserst.
Ich würde das als "neutral" beschreiben, wird aber öfter als "schlecht drauf" fehlinterpretiert. Aber ehrlich gesagt juckt es mich nich so wirklich, was andere interpretieren. Ich für meinen Teil verlasse mich nie auf Interpretationen, sondern frage nach. Wenn die das nicht machen, ist das dann ja auch deren Problem, oder? 🤷♂️Zitat von **2:
„Auch heute kam von verschiedener Seite dieses "ooooh...alleine?"
Joa, so ähnlich ging's mir auch. Und dann wurde ich gefragt, was ich zu Silvester mache.Ich meinte: "Naja, im Grunde mache ich das, was ich jedes Jahr mache, nur in abgewandelter Form: Ich hab' ein paar TK-Mini-Berliner bestellt, weil das Betreten von Geschäften und auch dem Bäcker #ausGründen nicht in Frage kommt, solange die Inzidenz so dermaßen hoch ist und ich hab' 'ne Piccolo-Flasche Champagner. Reicht für genau eine Person. Dieses Jahr kann ich mir dann nicht das Feuerwerk der Nachbarn angucken, weil's keins gibt - aber dafür habe ich mein Lampen so programmiert, dass die in der ganzen Wohnung echt fancy bunt blinken. Also im Prinzip ist bei mir für alles gesorgt."
Die Reaktion darauf war, dass das ja total tragisch klingt und so gar nicht geht und man müsste ja doch zumindest so in ganz kleiner Zusammensetzung... blah... 🙄
Ich meine: Ich konnte mit Feiern und Parties noch nie was anfangen. Das ist für mich eher das Gegenteil von Spaß. Und so eine Pandemie ist ein perfekter Grund, nicht mal eine Ausrede suchen zu müssen, warum ich gerade keinen Bock hab, mich mit Leuten zu treffen... 😅
Zitat von *****alS:
„Ich selbst bin da auch so. Obwohl ich in einer Beziehung bin und mit diesem Menschen auch zusammenlebe, werde ich unglücklich, wenn ich nicht regelmäßig Sozialkontakte habe. Das kann ganz klar online sein (auch wenn das nicht das selbe ist, auf Dauer wäre nur online nichts für mich), aber es muss halbwegs regelmäßig sein. Fehlt das, werde ich depressiv, schlafe nicht gut und fühle mich alleine.
Ist ja nicht so, als dass ich ein totaler Einsiedler bin. Nee, ab und an hab ich durchaus ganz gern eine begrenzte Menge an Menschen für kurze Zeit um mich herum. Ich bin dann aber auch immer ganz froh, wenn ich die Tür hinter ihnen wieder zu machen kann, wenn du verstehst, was ich meine.Zitat von *******581:
„Mein Sohn ist Autist. Er hat auch keine Freunde. Für mich als Mutter blutete das Herz, dass er nie zu irgendwelchen Geburtstagsparties eingeladen wurde oder sich nach der Schule mit Freunden traf.
Ich bin zumindest "im Spektrum" und kann aus der Innenperspektive berichten: Jede Art von Partie ist höllisch anstrengend, wenn man doch mal dazu eingeladen wird. Ich hab die korrekten Verhaltensregeln da auch noch nie so richtig verstanden. Ich bin meist da, futter mir den Wanst voll und gehe dann wieder. Scheint bisher niemanden groß gestört zu haben und muss insofern ein halbwegs korrektes "rule set" sein. 🤷♂️😅Zitat von ******lla:
„21.00 Uhr Laptop aufgeklappt, ins Meeting eingeloggt und siehe da, die ganze Familie ( und die ist nicht klein) alle bei sich Zuhause und doch via Teams verbunden...
Wir haben virt. angestossen, gequatscht und Tränen gelacht. Es war herrlich...
Es war ein unverhoffter, wunderschöner Abend.
Ihr seht man muss mich nicht bemitleiden nur weil ich Single bin... auch nicht an Weihnachten.
Denn unverhofft passieren die schönsten Dinge...
Das klingt doch großartig! 😊Wir haben virt. angestossen, gequatscht und Tränen gelacht. Es war herrlich...
Es war ein unverhoffter, wunderschöner Abend.
Ihr seht man muss mich nicht bemitleiden nur weil ich Single bin... auch nicht an Weihnachten.
Denn unverhofft passieren die schönsten Dinge...
Ich hatte mir überlegt sicherheitshalber mal meine Nextcloud mit dem Talk-Modul auszurüsten. Da laufen dann Videokonferenzen auch ganz wunderbar drüber. Aber - da alle anderen dann eben auch andere Pläne hatten, kam das gar nicht zum Einsatz. Aber hey - dafür habe ich jetzt immerhin meine eigene, verschlüsselte und DSGVO-Konforme Videokonferenzplattform. Weil ich's kann. 🤣
Zitat von *****mus:
„Ich kenne das aus dem sozialen Umfeld aber auch, Arbeitskollegen bedauern einen und Freunde wollen einen aus der "Einsamkeit über die Feiertage" herausholen.
Ich mag meine Freunde und verbringe gerne Zeit mit ihnen, zum Glück verstehen sie mittlerweile, das "Weihnachten und Silvester alleine" meine Wunschvorstellung ist.
Joa. Mir würden diese Feiertage in einer minimalistischen Form völlig reichen. In ganz kleiner Runde mit der Kernfamilie gut essen, trinken und mal sehen, was es so neues zu erzählen gibt. Silvester ist mir dagegen so gar nicht wichtig. Das hat eher so eine "Routine-Tradition". Es gibt halt Sekt und Berliner um Mitternacht. 😅 Das Feuerwerk dürfen die anderen machen, da gucke ich dann gern zu, muss das aber selbst nich haben. Und Party, Ausschweifungen und irgendwie eine riesige Gruppe Menschen würde mich da eher völig verrückt machen.Ich mag meine Freunde und verbringe gerne Zeit mit ihnen, zum Glück verstehen sie mittlerweile, das "Weihnachten und Silvester alleine" meine Wunschvorstellung ist.
Zitat von *****a89:
„So geht es mit aktuell. Ich liege momentan im Krankenhaus. Also auch über Weihnachten jetzt ganz allein. Da kommen ständig diese Sprüche "oh du arme" "wie schlimm das tut mir so leid" usw. Mitleid ist ja etwas, was ich gar nicht ab kann.Mir macht es nichts aus, aber das versteht niemand.
Trotzdem gute Besserung! 😊Ich bin da recht nah an Nietzsche. Einsamkeit hat ja nichts mit "allein sein" zu tun. Im Gegenteil: Einsam fühlt man sich, wenn man nicht verstanden wird oder keine Gemeinsamkeiten aufbauen kann. Und ich kann mich unglaublich gut unter Menschen einsam fühlen. Ich für mich allein fühle mich dagegen seltener einsam (selbst wenn's ab und an vorkommt, dass ich mich selbst nicht verstehe. 😅).