Duisburgerin87
Es wurde immer mal wieder gefragt "Wann ist es denn bei euch soweit, ihr seid ja auch schon 10 Jahre zusammen"
Das halte ich für den entscheidenden Punkt.
Er hatte nicht das Bedürfnis, ihr einen Antrag zu machen.
Er fühlte sich (mehr oder weniger subtil) dazu genötigt und vermutlich hat es bereits kurz nach dem Antrag begonnen, in ihm zu gären.
"War's das jetzt?", "Will ich wirklich die nächsten 15/20/30 Jahre mit dieser Frau verbringen?", "Sind das tatsächlich meine Ziele?", "Verpasse ich da nicht vielleicht etwas Wichtiges?"...
Für deine Freundin mag es ein Schock gewesen sein, aber als Außenstehende finde ich das Geschehen nachvollziehbar.
Gerade Paare, die sich sehr jung und ohne große vorangegangene Erfahrungen finden und dann lange zusammen sind, befinden sich oftmals irgendwann an dem Punkt, dass die Beziehung vor allem deswegen richtig erscheint, weil sie nichts Anderes kennen und dem Umfeld die Idee von der ewig währenden Jugendliebe so gut gefällt.
Bis Mitte zwanzig entwickeln und verändern sich Menschen in ihrer Persönlichkeit aber noch sehr stark und zwei Achtzehnjährige, die hervorragend zueinander passen, können mit achtundzwanzig so grundverschiedene Ansichten, Pläne, Wünsche und Ziele haben, dass sie niemals eine Beziehung miteinander eingehen würden.
Ich glaube weder an eine andere Frau, noch glaube ich daran, dass die Liebe plötzlich verschwunden war.
Sie hat sich langsam davongeschlichen und ihren Platz der Gewohnheit überlassen, aber bemerkt hat er das erst unter dem Druck der dräuenden Hochzeit.