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Der Markt wird's schon richten ...

*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Themenersteller 
Der Markt wird's schon richten ...
Wohlan liebe Sexualkapitalisten - es wird Zeit für ein wenig Marktanalyse. Oder irgendwas in der Art.

In anderen Beiträgen geht es immer wieder um "Angebot und Nachfrage" und die Rede ist, dass ja Marktgesetze auch hier alles regeln. Ich habe daher mal ein wenig nachgeforscht und nachgedacht und stelle fest: Ja, durchaus. Beziehungen (auch kurzfristige, rein sexuelle) lassen sich unter den Regeln des Marktes betrachten. Aber wohin führt uns das? Und wollen wir das am Ende des Tages wirklich? Mein Verständnis von Marktgesetzen ist zugegeben beschränkt - aber ich habe mal überlegt, was dabei rauskommt, wenn ich soziale Beziehungen auf Marktkonformität übersetze...

Angebot und Nachfrage
Ok, irgendwann habe ich mal gelernt, dass Angebot und Nachfrage den Preis eines Produktes bestimmen. Demnach sind wir hier alle Produkte. Der Preis, den wir füreinander zahlen könnte womöglich zunächst mal unsere (sexuelle) Aufmerksamkeit sein. Vielleicht aber auch die Zeit, die wir damit verbringen, Aufmerksam aufeinander zu sein (weil Zeit ist Geld und so).
Wenn es jetzt eine sehr hohe Nachfrage mit einem sehr niedrigen Angebot gibt, muss die Zeit, respektive die Aufmerksamkeit, die wir einander schenken, intensiver und länger sein.

Wie seht ihr das? Was genau ist der Preis, der hier durch Angebot und Nachfrage bestimt wird? Wir wirken sich Preisschwankungen für euch aus, wenn die Menge der Angebote und Nachfragen sich ändert?

Produktpflege und Marktforschung
Um am Markt bestehen zu können, ist es erforderlich, ein an die Zielgruppe angepasstes Produkt zu haben. Wirklich erfolgreich ist nur, wer ein massentaugliches Produkt anbietet, dass möglichst viele haben wollen (denn je mehr es haben wollen, desto mehr "Aufmerksamkeit wird verdient", gesetzt dem Falle, dass "Aufmerksamkeit" tatstächlich äquivalent zum "Preis" ist, den wir hier zu zahlen haben).

Wie stellt ihr hier Marktforschung an, um die Zielgruppe einzugrenzen, der ihr euch anbietet?
Seht ihr eine Möglichkeit eure Absatzsahlen zu erhöhen, sodass ihr die generierte Aufmerksamkeit durch eine Erweiterung des Leistungsumfangs erhöhen könnt? Habt ihr das schon mal gemacht und einen positiven Wachstum an Aufmerksamkeit fesstellen können? Seid ihr schon eine "Marke" oder noch ein "Nieschenprodukt"?


Upgrades und Obsoleszens
Nach der Markteinführung und den ersten Konsument*innen braucht es ja hin und wieder Produktpflege, damit das Produkt am Markt auch attraktiv bleibt. Dazu muss man dann schon ein wenig in Upgrades investieren. Elegante Kleidung, große Autos, ausgefallenes Parfüm, schicke Dessous, MakeUp. Vielleicht eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio? All das sind Möglichkeiten der Produktpflege, um am Markt attraktiv zu bleiben. Denn schließlich muss man ja auch was investieren, um am Ende das Produkt am Markt weiterhin absetzen zu können.

Dennoch: Alle Schönheit ist vergänglich. Irgendwann endet man in der (geplanten?) Obsoleszens. Das MakeUp kann die Falten nicht mehr ganz kompensieren, der Sport funktioniert nicht mehr wie früher und vielleicht ändert sich auch einfach der Geschmack der Konsument*innen, sodass eine Umstellung des liebgewonnenen Kleidungsstils im Rahmen einer Kosten/Nutzen-Analyse ausfällt. Damit kann das Produkt nicht mehr gewinnbringend produziert werden.

Was und wie viel investiert ihr in euch, um am Markt dauerhaft erfolgreich zu bleiben? Wie geht ihr mit eurer eigenen Obsoleszens und der eurer Partner um? Wie oft wurdet ihr schon gegen ein attraktiveres Produkt ausgetauscht? Wie oft habt ihr selbst jeanden gegen ein attraktiveres Produkt ausgetauscht?

Synergieeffekte heben
Von Zeit zu Zeit kommt es vor, das Unternehmen, die ähnliches produzieren und vielleicht sogar eine ähnliche Zielgruppe haben, Fusionen anstreben. Kartellrechtliche Fragen außer Acht gelassen, können dadurch natürlich Synnergieeffekte entstehen, bei denen sich die beiden Unternehmen gegenseitig fördern und gleichzeitig sparen (und meistens Mitarbeiter*innen, in diesem speziellen Fall vermutlich eher Mitkonsument*innen entlassen) können.

Welche Grundbedingungen müssen für euch für eine erfolgreiche Fusion (aka Partnerschaft) vorliegen? Wird hier eine weitere Produktpflege betrieben? Vermarktet ihr dann ein gemeinsames Produkt (Paarprofil) oder stellt ihr die Produktion vollständig ein ("Ich suche nicht mehr"-Hinweis im Profil)? Werden im Nachgang Affären/+Freundschaften beendet, um Synergieefekte zu heben und die Aufmerksamkeit ausschließlich noch füreinander zu haben? Entsteht dadurch ein gewinnbringendes Sparpotenzial?

GuV-Rechnung
Ab und an ist es ganz gut, eine Gewinn- und Verlustrechnung aufzustellen, um zu prüfen, ob sich das Anbieten auf dem Markt noch lohnt, oder ob man besser Insolvenz anmeldet und das Unternehmen abwickelt. Vielleicht läuft aber auch alles so gut, dass die Gewinne schon in Offshore-Konten angelegt werden muss, damit das Finanzamt (oder die Nachbarn, die an eurer Schlafzimmerwand lauschen) nicht all zu neugierig wird.

Wie ist das bei euch? Lohnt sich das Teilehmen am Markt so sehr für euch, dass ihr in Aufmerksamkeit schwimmt? Oder übersteigen die Investitionskosten eher die zu erwartende Aufmerksamkeit und ihr zieht euch eher vom Markt zurück?

Aber - vielleicht ist es doch gar nicht so gut, hier nach Marktgesetzen zu denken, oder?
****az Mann
4.490 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Wie seht ihr das? Was genau ist der Preis, der hier durch Angebot und Nachfrage bestimt wird? Wir wirken sich Preisschwankungen für euch aus, wenn die Menge der Angebote und Nachfragen sich ändert?

Als erstes aus meiner Sicht wohl die Zeit, die man sich gegenseitig "verkauft". Ich wähle einen Preis hier danach aus, wenn ich der Meinung bin, die Person kann auf irgendeine Weise mein Leben bereichern. Sei es sexuell, intellektuell, menschlich, sportlich, besondere Fertigkeiten, usw. All das ist mit Zeit verknüpft, und je nachdem wie wichtig mir aktuell dieser oder jener Aspekt ist, verkaufe ich dieser Person meine Zeit und möchte Ihre Zeit kaufen.

Zitat von *********ebell:
Wie stellt ihr hier Marktforschung an, um die Zielgruppe einzugrenzen, der ihr euch anbietet?
Seht ihr eine Möglichkeit eure Absatzsahlen zu erhöhen, sodass ihr die generierte Aufmerksamkeit durch eine Erweiterung des Leistungsumfangs erhöhen könnt? Habt ihr das schon mal gemacht und einen positiven Wachstum an Aufmerksamkeit fesstellen können? Seid ihr schon eine "Marke" oder noch ein "Nieschenprodukt"?

Primär durch die Beteiligung an Gruppen- und Forendiskussionen. Sekundär durch Statusmeldungen und Fotos. Tertiär durch mein Profil. Wenn ich beispielsweise Masochistinnen erreichen will, beteilige ich mich mehr in SM-Gruppen oder schreibe irgendwelche Fantasiefetzen. Wenn ich mein Portfolio möglichst breitgefächert lasse, habe ich die Möglichkeit mehrere Zielgruppen zu erreichen. Da ich keine spezielle Vorstellung von zukünftigen Kontakten habe, macht das für mich Sinn.

Zitat von *********ebell:
Was und wie viel investiert ihr in euch, um am Markt dauerhaft erfolgreich zu bleiben? Wie geht ihr mit eurer eigenen Obsoleszens und der eurer Partner um? Wie oft wurdet ihr schon gegen ein attraktiveres Produkt ausgetauscht? Wie oft habt ihr selbst jeanden gegen ein attraktiveres Produkt ausgetauscht?

Man kann seinen Marktwert nicht nur durch Äußerlichkeiten steigern. Wäre ich ein Professor der Mathematik oder ein Shibari-Experte würde das für Mathestudenten oder rope bunnys ebenfalls meinen Wert steigern.
Ich sehe das so: Jeder Mensch weiß oder kann etwas, was man selbst nicht kann. Und alleine um diese Kenntnis oder Fähigkeit von dieser Person zu erlangen, hat sie bereits einen gewissen Wert für mich. Wenn dazu noch ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild und gegenseitiges sexuelles Interesse dazu kommt, dann steigert das für mich den Wert dieser Person. Und das Schönheit vergänglich ist, ist mir auch bekannt. Ich werde ja auch nicht jünger.
Ob ich mal ausgetauscht wurde, weiß ich nicht. Ich selbst würde das nicht als Austauschen bezeichnen, denn dafür müsste ich mMn Personen miteinander vergleichen. Aber die Schnittmengen mit Person A können eben größer sein als mit Person B. Da ist es dann für mich logisch und kapitalistisch gesehen sinnvoller meine Zeit mehr mit Person A zu verbringen.

Zitat von *********ebell:
Welche Grundbedingungen müssen für euch für eine erfolgreiche Fusion (aka Partnerschaft) vorliegen? Wird hier eine weitere Produktpflege betrieben? Vermarktet ihr dann ein gemeinsames Produkt (Paarprofil) oder stellt ihr die Produktion vollständig ein ("Ich suche nicht mehr"-Hinweis im Profil)? Werden im Nachgang Affären/+Freundschaften beendet, um Synergieefekte zu heben und die Aufmerksamkeit ausschließlich noch füreinander zu haben? Entsteht dadurch ein gewinnbringendes Sparpotenzial?

Das wird sich zeigen, sollte ich wieder eine Partnerin haben. Grundbedingungen stehen im Profil. Endlose Monogamie wird nicht meins sein, aber ein gemeinsames Paarprofil ist durchaus denkbar.

Zitat von *********ebell:
Wie ist das bei euch? Lohnt sich das Teilehmen am Markt so sehr für euch, dass ihr in Aufmerksamkeit schwimmt? Oder übersteigen die Investitionskosten eher die zu erwartende Aufmerksamkeit und ihr zieht euch eher vom Markt zurück?

Zum Glück ist der Joy nicht der einzige Markt. Wenn ich keine Lust auf den Joy oder Treffen oder neue Kontakte habe, pausiere ich. Was hier aber manchmal durchaus möglich ist, ist die Weiterbildung. Und dann kann man die Kontaktsuche einfach parallel laufen lassen. So sind die Kosten für die Aufmerksamkeitsgewinnung recht gering.

Das hat Spaß gemacht. *g*
Wir sind immer noch beim online-daten und nicht beim online-shoppen. Vermutlich stellt sich aber für den zunehmend in der digitalen Feierabendwelt versinkenden zum User und Shopper reduzierten Menschen diesbezüglich eine zunehmende Entfremdung und Verwirrung ein.

Sind es wirklich die User, die etwas tauschen mit anderen Usern oder sind es nicht vielmehr die Bedürfnisse der User, die angeheizt, aufgeheizt und unbefriedigt sie zu Konsumenten von Diensten und digitalen Angboten machen sollen?
Zahlen die meisten Mitglieder nicht in aller erster Linie Geld für die Nutzung einer Plattform. Ist diese Plattform wirklich der Markt an dem der Austausch stattfindet?
Ist da nicht vielmehr ein Versprechen, eine Hoffnung, eine Sehnsucht? Die nach Hingabe, nach Lust, nach geliebt, begehrt, gesehen, berührt werden... Kann man das tauschen wie eine Ware? Ja, kann man - aber da zahlt man direkt an die Dame oder den Herren. Und wie am Markt üblich wird da in Zeit abgerechnet, und in Leistung.
Ist es das, wo wir angelangt sind? Dass wir leisten müssen in der Sinnlichkeit? War nicht stets die Muse die Schwester der Erotik? Ist es nicht die Verschwendung, die Lust macht, die völlige Hingabe in der wir uns geborgen fühlen?
Oder sind wir wirklich da angekommen? Dass wir uns gegenseitig tauschen müssen wie ein Ware? Dass der letzte, intimste Bereich des Menschseins nun von einem Marktdenken durchtränkt ist; dass der Körper, die Zeit selbst im Bett noch in ein Tauschverhältnis treten?
Ist mir übel? Soll ich weinen? Oder einfach gehen? Wahnsinn...
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Da ich wesentlich mehr Zeit verbringe um im Forum aktiv zu sein, als ich (zielgerichtete) bilaterale Kommunikation betreibe, ist eine Kosten-Nutzen-Betrachtung für mich irrelevant. Der kleine Obolus für die Premiummitgliedschaft ist gemessen an der Zeit die ich hier verbringe sehr bescheiden.

Allgemein und daher keineswegs JC-spezifisch ist der Punkt mit Angebot und Nachfrage für eine Dating-Plattform nicht anwendbar. Oftmals fühle ich mich wie ein Vegetarier in einer Metzgerei: Verhungern würde ich definitiv nicht, aber ein breites Angebot alleine macht nicht satt, muss jedoch auch nicht solange der Hunger nicht lebensbedrohlich ist.

Ich sehe, um deinen Punkt mit dem Markt aufzugreifen, Dating als Auktionsplattform: Eine gute Beschreibung des "Produktes" was den "Zustand" und die "Verwendung" betrifft und sakrosankte Mindestanforderungen für den "Erwerb". Falls niemand das "Produkt" möchte, braucht es einfach Geduld und keinesfalls eine Verminderung der "Erwerbsvoraussetzungen".

Viel Glück und Geduld!
*****und Mann
651 Beiträge
Trotz aller "Gesetze des Marktes" widerstrebt es mir, Joy als eine "Viehmarkt mit Auf- und Abtrieb" zu betrachten. Wenn BWL/VWLer sich kommunikationstechnisch so sehen wollen, ist das ihr Ding mit ihrem Marketingpimmel - und sie sehen die Welt nicht anders. Der Erfolg ist dann wie üblich ihre spezielle Sicht der Wirklichkeit. Dass Beziehungen anderen "Gesetzen" unterliegen, lernen zwar schon dreijährige - aber es kann ja im Laufe des Studiums auch so einiges verloren gehen ...
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Themenersteller 
Mich ekelt dieses ganze Marktgerede von "Angebot und Nachfrage" genauso an. Aber es scheint irgendwas in der Gesellschaft kaputt gegangen zu sein.
Inspiration für den Thread fand ich übrigens, neben den anderen Threads, in denen ständig Marktrhetorik verwendet wurde, hier:

****dat Frau
3.746 Beiträge
Zitat von *********ebell:
vielleicht ist es doch gar nicht so gut, hier nach Marktgesetzen zu denken, oder?

*ja*.
Ich finde dieses wirtschaftliche Verhalten und Schreiben mancher Menschen sehr irritierend. Gerade vor kurzem habe ich es hier irgendwo noch so hübsch formuliert, wo war das denn...

Ah, hier (Eure Erwartungshaltung gegenüber einer Femdom vs Domina?):
***********r Text:
Wer sich tatsächlich diese Fragen stellt, hat in meinen Augen einen eher gewinnorientierten Ansatz im Umgang mit anderen Menschen. Das sind oft Menschen die von „Win-Win-Situationen“ reden, davon, dass es „sich lohnen muss“ und sie nicht „zu viel investieren“ wollen und wo „beide auf ihre Kosten kommen“ sollen.

Das ist sowas von gar nicht meine Welt.
(Ich nutze gerade mal die Chance und bitte Männer, die sich dieser Sprachmuster bedienen, von einem Kontaktgesuch abzusehen. Es lohnt sich nicht.)

Ich kenne auch dummerweise die Währung nicht. Sex? Zeit? Muss ich ihm einen ausgeben?
Ich bin verloren.
@*********ebell
Danke für den link!

Auch interessant in diesem Zusammenhang sind immer wieder die Bücher von Volkmar Sigusch. Zum Beispiel „Neo-Sexualitäten - Über den kulturellen Wandel von Liebe und Perversion“
Ich finde den Begriff "Invest" auf mehreren Ebenen gruselig.

Zu "Produktpflege und Obsoleszenz":
Joar. Is Corona. 2 Jobs weniger macht ca
10 kg Gewichtstsunami.
Aber ich suche ja nix.
*********erker Mann
11.917 Beiträge
Ja... ich selbst habe gerade erst in einem anderen Thread den Markt bzw. die Marktwirtschaft als Beispiel herangezogen!

Aber warum um alles auf der Welt, muss man sich jetzt an so einem Beispiel aufhängen?
Gibt es im Leben denn sonst keine Probleme?

Natürlich geht es hier für mich nicht um einen Markt, wo ich Produkte kaufen oder tauschen könnte!
Wir sind schließlich alle liebenswerte Menschen...
aber es müssen sich eben auch Diejenigen finden, die zueinander passen!

Wenn ich als Mann aber von einer Dame gefunden werden möchte, dann muss ich zwangsläufig auch mal auf mich aufmerksam machen.
In der Tanzschule bleibt auch Derjenige übrig, der immer ganz hinten in der Ecke sitzt... nicht weil er dumm oder unattraktiv ist... nein, weil er schlichtweg nicht gesehen wird!

Und genau darum geht es doch, wenn man so ein Beispiel anbringt.

Natürlich gibts hier auch die "Einmalfickenweiterschicken" Fraktion... die sich hier nur angemeldet haben um sich einmal quer durch den Club zu vögeln.
Da wäre der Marktgedanke sicherlich noch eher angebracht...

aber ganz egal, wie jeder Einzelne darüber denkt...
ich bin ein ganz normaler Durchschnittsmann, der eigentlich tatsächlich in der Masse der anderen Männer untergehen würde. Kann ich so hinnehmen... aber wozu hab ich mich dann hier angemeldet?
Folglich geh ich mal mutig auf den Balzplatz und versuche mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen auf mich aufmerksam zu machen.
Und das ist ja dann auch nix anderes als Eigenwerbung!

Funktioniert sogar, denn ich bekomme wöchentlich bis täglich Komplimente für meine Beiträge.
Und für mich ist das immer der erste Schritt in eine Konversation... egal in welche Richtung sie geht. Dadurch habe ich bisher eben viele nette Menschen kennengelernt, geile Dates gehabt und sogar vor 2 1/2 Monaten meine große Liebe getroffen!

Also immer locker durch die Hose atmen und stets bei sich bleiben!
*******schi Frau
14.591 Beiträge
ich gebe gerne zu, dass ich mich mit den gesetzen des marktes nicht so auskenne
dennoch mein fazit nach meinem 3jährigen online-dating-karussel:

wer sex nur noch konsumiert (in form von ONS und flüchtigen abenteuern)
wer nicht mehr bereit ist, sich auf sein gegenüber zu beziehen
wer kein interesse mehr daran hat, dieses gegenüber auch nur im ansatz kennenlernen zu wollen

verliert sich u.u. selbst und darüber hinaus wichtige soziale fähigkeiten,
die wir uns im laufe der letzten jahrhunderte angeeignet haben...
(siehe nur ein negativ-beispiel: ghosting!)

wie dieser herr Scobel in seinem video schon erwähnte, gehöre auch ich zu den menschen,
die sich vollständig zurückgezogen haben
weil

"wenn es meinen seelen-frieden kostet, ist es definitiv zu teuer!"
*****s96 Frau
103 Beiträge
Das mit dem Marktwert ist doch durchaus eine interessante These. Allerdings hapert sie an der Alltagstauglichkeit. Es gibt zwar verschiedene Merkmale, die für die breite Masse interessant sind, etwa das bei Männern bzw. Frauen rein biologisch gesehen fruchtbarste Alter - 30 bzw. bei Frauen 25. Oder, der Faktum, dass oft ein männlicher Partner favorisiert wird, der pi mal Daumen 10-20 cm größer ist als der weibliche Gegenpart.
Dann gibt es rein subjektive Vorlieben - Frauen, die Südländer bevorzugen, Männer, die eine Brünette einer Blondine vorziehen; Menschen, die auf Rubensfrauen stehen.

Was allerdings auf der Strecke bleibt, sind situationsabhängige Faktoren - etwa, jemand kickt mich, weil ich zu der Phase in meinem Leben genau das suche, was ich (möglicherweise unterbewusst) in meinem Partner sehe.

Letztendlich liegt der Fokus, je nach dem, welche Gruppe angesprochen wird, auf unterschiedlichen Merkmalen. Wer auf Tinder (Männer über 1,90)/Sixpack/schönes Gesicht sehr erfolgreich ist, muss es hier nicht zwangsläufig sein.

Ob diese Sichtweise jetzt auf "gewinnorientiert" oder nicht schließen lässt, sei mal dahingestellt.
Ganz frei von persönlichen Vorstellungen bin auch ich nicht.
Interessant dazu sind noch einige Vorstellungen Erich Fromms, der aus einer Zeit stammt, in der man eben liebte, was Teil des Lebens war - Familie, Freunde, die Ehefrau.
*****und Mann
651 Beiträge
Wer es nicht begreift, dem ist einfach nicht zu helfen, dass die Marktrabulistik auch die Sphären des Menschlichen infizieren, wo sie nun mal nichts zu suchen hat. Von schlechter Kommunkation und Soziologie ganz zu schweigen. Es gibt zu Viele, die tatsächlich glauben, dass der Markt in Beziehungen auch alles regelt, vom Dating bis zur Scheidung, oder dass sich mit den Marktgesetzen alles erklären läßt. Teilweise sind es aber schlicht Denkfaulheit, Wahrnehmungsstörungen oder der Hang zur Unterkomplexität. Der Bankkaufmann als Beziehungstherapeut und Pseudoguru - da weiß man/frau, was zu "zählen" hat.

Das hat sich als Weltbild tief eingefressen in die Hirne, als Muster der "Marktteilnehmer"und Kunden der Dienstleistungen des Triebkonsums.

Wer möchte eigentlich so leben und lieben?
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****und:
Wer möchte eigentlich so leben und lieben?

Ich defintiv nicht. Danke für den Beitrag. ☺️
****hop Mann
1.707 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Mich ekelt dieses ganze Marktgerede von "Angebot und Nachfrage" genauso an.
Hab das Video nicht angeschaut aber könnte es sein, dass er Bücher Fromms, aus 1956, recycelt?

"Es setzt sich mit dem im 20. Jahrhundert in der westlichen Welt dominierenden romantischen Verständnis der Liebe auseinander, das Menschen zu einem marktwirtschaftlichen Verhalten bei der Liebe animiere und Probleme allein beim Gegenüber sehen lasse bzw. darin, dem eigenen Empfinden nach nicht oder nicht in ausreichendem Maße geliebt zu werden."

"Für die meisten Menschen liegt das Problem der Liebe darin, geliebt zu werden und nicht in der eigenen Fähigkeit zu lieben."
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kunst_des_Liebens

Nun...werde Fromm deswegen nicht lesen, aber vielleicht sollte man das Wort "marktwirtschaftlichen" nicht alzu wörtlich nehmen.
Sondern: Bedingungslose Liebe ist selten...und das Kleingedruckte versteht man erst später.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****hop:
Hab das Video nicht angeschaut aber könnte es sein, dass er Bücher Fromms, aus 1956, recycelt?

Nein, eigentlich nimmt er Bezug auf Eva Illouz' "Warum Liebe endet: Eine Soziologie negativer Beziehungen".

Fromm lesen tut übrigens gut. 🙃
*****s96 Frau
103 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Zitat von ****hop:
Hab das Video nicht angeschaut aber könnte es sein, dass er Bücher Fromms, aus 1956, recycelt?

Nein, eigentlich nimmt er Bezug auf Eva Illouz' "Warum Liebe endet: Eine Soziologie negativer Beziehungen".

Fromm lesen tut übrigens gut. 🙃


Ja... Fromm ist toll. Hab ungefähr 15 Bücher, es lohnt sich übrigens, mit dem Nachfolge-Prof in Tübingen zu diskutieren.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****s96:
Ja... Fromm ist toll. Hab ungefähr 15 Bücher, es lohnt sich übrigens, mit dem Nachfolge-Prof in Tübingen zu diskutieren.
Der Kapitalismus verhindert leider, dass ich diesen Button klicken darf (das Angebot passt einfach nicht zu meiner Nachfrage), also: Danke! ☺️
**********yes77 Frau
4.349 Beiträge
meine Sicht zur Sache

ich empfinde Plattformen zur Kontaktanbahnung nicht als Markt.
Es ist für mich nämlich überhaupt nicht relevant, wieviele Männer und Frauen hier sind. Wenn ich das, was ich mir vorstelle, hier nicht finde, nutzt es mir nicht, ob ich zwischen 10 oder 1000 Männern wählen kann. Ein Mann wird nicht interessanter für mich, weil weniger Auswahl da ist. Ich wähle nicht auf einmal einen Typus Mann, der mir bei großer Auswahl wegbleiben könnte. Ich verzichte dann.
Daher bringt es mir als Frau auch nichts, daß ich mehr Post bekomme als Männer: was nützen mir 100 Mails, wenn 99 davon direkt als unpassend wegfallen und ich mich mit dem einen übrig gebliebenen nicht verstehe?
So funktioniert Dating nicht. nicht für mich

Wer von Angebot und Nachfrage spricht, empfindet das Ganze hier also völlig anders als ich.


Der Rest vom vor mir Geschriebenen ist mir zu theoretisch. Viel Freude beim Philosophieren
*****und Mann
651 Beiträge
Zitat von **********yes77:
meine Sicht zur Sache

ich empfinde Plattformen zur Kontaktanbahnung nicht als Markt.
Es ist für mich nämlich überhaupt nicht relevant, wieviele Männer und Frauen hier sind. Wenn ich das, was ich mir vorstelle, hier nicht finde, nutzt es mir nicht, ob ich zwischen 10 oder 1000 Männern wählen kann. Ein Mann wird nicht interessanter für mich, weil weniger Auswahl da ist. Ich wähle nicht auf einmal einen Typus Mann, der mir bei großer Auswahl wegbleiben könnte. Ich verzichte dann.
Daher bringt es mir als Frau auch nichts, daß ich mehr Post bekomme als Männer: was nützen mir 100 Mails, wenn 99 davon direkt als unpassend wegfallen und ich mich mit dem einen übrig gebliebenen nicht verstehe?
So funktioniert Dating nicht. nicht für mich

Wer von Angebot und Nachfrage spricht, empfindet das Ganze hier also völlig anders als ich.


Der Rest vom vor mir Geschriebenen ist mir zu theoretisch. Viel Freude beim Philosophieren

*guterbeitrag*

Ich gehe davon aus, dass es viele Frauen und Männer genauso geht.
Die Selbstoptimierer in Sachen Sex werden sich da den angeblichen Marktgesetzen nach den Orientierungsgesetzen der Buchhaltung und Selbstbewirtschaftung richten. Was allerdings nur im Bereich "Gleich und Gleich gesellt sich gern", fruchten kann. Ich denke, den Allermeisten wird das eher fremd sein, weil banal - nach einschlägigen Erfahrungen.

Erfüllende Beziehungen und Begegungen gestalten sich auch durch das Vehikel einer Plattform doch letztlich anders (Klasse, statt Masse bei hohem Selektionsdruck). Und das ist gut so und das Beste daran. Alles andere geht auch in Richtung einer Art emotionale Abzocke und Selbstausbeutung, die eine depressive Gesellschaft ausmacht.
Zitat von **********yes77:
meine Sicht zur Sache

ich empfinde Plattformen zur Kontaktanbahnung nicht als Markt.
Es ist für mich nämlich überhaupt nicht relevant, wieviele Männer und Frauen hier sind. Wenn ich das, was ich mir vorstelle, hier nicht finde, nutzt es mir nicht, ob ich zwischen 10 oder 1000 Männern wählen kann. Ein Mann wird nicht interessanter für mich, weil weniger Auswahl da ist. Ich wähle nicht auf einmal einen Typus Mann, der mir bei großer Auswahl wegbleiben könnte. Ich verzichte dann.
Daher bringt es mir als Frau auch nichts, daß ich mehr Post bekomme als Männer: was nützen mir 100 Mails, wenn 99 davon direkt als unpassend wegfallen und ich mich mit dem einen übrig gebliebenen nicht verstehe?
So funktioniert Dating nicht. nicht für mich

Wer von Angebot und Nachfrage spricht, empfindet das Ganze hier also völlig anders als ich.
...

Für mich klingt das sehr wohl nach Markt. Nur, dass Du kein Gemüse essen magst, nur weil kein Fleisch angeboten wird. *zwinker*
*****und Mann
651 Beiträge
Zitat von **********eecke:
Zitat von **********yes77:
meine Sicht zur Sache

ich empfinde Plattformen zur Kontaktanbahnung nicht als Markt.
Es ist für mich nämlich überhaupt nicht relevant, wieviele Männer und Frauen hier sind. Wenn ich das, was ich mir vorstelle, hier nicht finde, nutzt es mir nicht, ob ich zwischen 10 oder 1000 Männern wählen kann. Ein Mann wird nicht interessanter für mich, weil weniger Auswahl da ist. Ich wähle nicht auf einmal einen Typus Mann, der mir bei großer Auswahl wegbleiben könnte. Ich verzichte dann.
Daher bringt es mir als Frau auch nichts, daß ich mehr Post bekomme als Männer: was nützen mir 100 Mails, wenn 99 davon direkt als unpassend wegfallen und ich mich mit dem einen übrig gebliebenen nicht verstehe?
So funktioniert Dating nicht. nicht für mich

Wer von Angebot und Nachfrage spricht, empfindet das Ganze hier also völlig anders als ich.
...

Für mich klingt das sehr wohl nach Markt. Nur, dass Du kein Gemüse essen magst, nur weil kein Fleisch angeboten wird. *zwinker*

Es sollten bisweilen, wenn es keine Umstände macht, auch auf Metaphern geachtet werden. Gemüse/Fleisch nicht nicht nur Nahrungsmittel, sondern heute in einer kultisch kochenden Überflussgesellschaft Konsummittel. Da kommt wieder der (Super-)Markt den @**********yes77 als Hintergrundmotiv für sich ausschließen wollte. Es ist eben nicht alles Marktgeschehen auf dieser Welt - und manches sollte dem auch entzogen sein, weil darauf dieser Art von Glück für die Wenigsten bauen läßt.

Nichts für ungut, wenn ich stets darauf insistiere.
****a56 Frau
2.680 Beiträge
SparklingEyes77
Du sprichst mir aus der Seele *top2*

https://www.joyclub.de/my/6466680.dertypumdieecke.html
Für mich klingt das sehr wohl nach Markt. Nur, dass Du kein Gemüse essen magst, nur weil kein Fleisch angeboten wird. *zwinker*

Nein das heisst eher "bevor ich Fleisch esse das mir nicht schmeckt ernähre ich mich ohne Probleme von Gemüse bis es irgendwann mal wieder schmackhaftes Fleisch gibt...wenn nicht bleibe ich eben Vegetarier" ...in deinem Ernährungsjargon *zwinker*

medea
Mein Kommentar war eigentlich nur eine flapsige Bemerkung, wenn's aber darauf ankommen soll: sorry, bullsh**

Gerne nimmt man sich aus diesen Vergleichen heraus, wenn sie nicht zu dem eigenen Selbstbild passen. Bei dem Oberflächlichem Zusammenhang von Angebot und Nachfrage, von mir aus auch mit der Ablehnung kühlregalartiger Kälte des eigenen tuns, mag das noch argumentierbar erscheinen, weil man ein menschliches Wesen ist.
Bei näherem hinsehen lässt sich dies aber leicht widerlegen. @**********yes77 sparklschreibt in ihrem Profil, dass sie interesse an einem Mann für einen MMF hat. Anbei eine Reihe selbstbeschreibender Eigenschaften und ansprechender Fotos.
Insgesamt ein Angebot, die den Kreis der potenziell Nachfragenden justieren soll. Das ist Markt.

Mag man so oder so interpretieren, ist aber keineswegs abwertend gemeint, speziell nicht gegen @**********yes77 .

Edit:
Der verlinkte Beitrag von Scobel hat mir vorgeführt, dass ich mich selbst erst kürzlich wie ein Marktakteur verhalten habe, und zwar in dem Sinn, wie er es als problematisch, weil zeitgemäß oberflächlich darstellt.
An sich eine tolle Frau, aber eben nicht die ... trommelwirbel.... optimale.
Kalt und unmenschlich kam ich mir dabei überhaupt nicht vor.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********eecke:
Insgesamt ein Angebot, die den Kreis der potenziell Nachfragenden justieren soll. Das ist Markt.

Dann ist alles sofort "Markt", wenn man etwas für eine spezielle Vorliebe sucht?
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