Ziel erreicht...
Ich denke es ist Sinn und Zweck dieser Kampagne eine kontroverse Disskusion auszulösen... und dieses Ziel hat sie bereits erreicht. Es ist ein Fakt, dass AIDS nicht mehr so stark im Fokus der Öffentlichkeit steht. Wie bei den "Stars" auch hilft hier am ehesten ein Skandal. Ich persönlich meine, der Zweck heiligt hier die Mittel! Jeder Mensch der sich aufgrund dessen mit dem Thema beschäftigt und vielleicht einmal mehr ein Kondom benutzt ist ein Leben. Das ist es doch wert finde ich.
Und nun noch zum Inhalt: Die HIV-Infizierten sollen sicher nicht mit Massenmördern gleichgesetzt werden, sondern die Krankheit ansich. Wer einen Fehler im Leben gemacht hat weil er unvorsichtig war oder wer vielleicht schon von Geburt an infiziert ist kann sich doch nicht allen Ernstes von der Kampagne angegriffen fühlen oder? Sollte es den HIV-Positiven nicht eher willkommen sein, wenn die Gesellschaft gezwungen wird hinzusehen?
Die Infizierten sind nach meinem Empfinden in dem Spot als Opfer und nicht Täter dargestellt. Ich verstehe es auch nicht so, dass Hitler und Co. HIV-Infizierte darstellen, sondern, dass in der gezeigten Szene jemand Sex mit einem Mann hat, der in Wahrheit gefährlich ist weil er ein Massenmörder ist. Die potentiellen nächsten Opfer (die Frauen im Spot) sind ein wenig sorglos, da sie sich dem Sex offensichtlich hingeben ohne sich der Gefahr des "Massenmörders" in ihrem Bett bewusst zu sein. Und mit Massenmörder ist hier der Virus gemeint, nicht der Überträger. Hitler steht dabei symbolisch für Aids. Sprich: Wenn man sich nicht vorsieht und schützt, ist das leichtsinnig und man kann getötet werden...
Mit "Mörder" angesprochen fühlen dürfen sich aber zu recht diejenigen, die ungeschützten Geschlechtverkehr haben obwohl sie wissen das sie krank sind und dies dem Gegenüber verschweigen. Wenn der Sexpartner sich infiziert und stirbt wurde er von diesem Infizierten getötet. Wer so handelt fühlt sich aus meiner Sicht zu recht angesprochen...
Schon eher kann ich umgekehrt verstehen, dass sich Opfer des Holocaust hier verletzt fühlen...
Trotz allem: Werbung und Aufklärung sind wichtig. Wenn es wirklich so viele Leute stört wäre vielleicht eine andere Werbung in der einfach mehr aufgeklärt wird und weniger geschockt wird besser. Im Kino oder Fernsehen sieht man jedenfalls nie etwas in die Richtung.
LxT (w)