Zitat von *********rt_hh:
„So lassen sich sowohl Wifesharer als auch Stags nach Erlebnissen der Frau in ihrer Abwesenheit die Geschehnisse detailliert berichten. Daraus ziehen beide besondere Erregung.
Diese allgemeingültige Formulierung ist Unsinn - sorry. Und eine derartige Definition haben wir noch nie gehört. Bei ALLEN Wifesharerpaaren, die wir kennen, und das sind über sehr viele Jahre hinweg nicht wenige, ist der Mann in der Regel dominant und auch ANWESEND, während seine Frau gefickt wird. Und genau dieses Verständnis haben diese Paare auch: der Wifesharer lässt seine Frau in kontrolliertem Rahmen benutzen. Warum? Weil er seine Lust nicht aus dem Geschichtenerzählen zieht, sondern aus seiner Kontrolle über die Situation - nebenbei auch zum Schutz seiner Frau bei fremden Männern. Aus der Kontrolle der Situation zieht er seine Lust, genauso, wie seine Frau es genießt, keine Kontrolle über die Situation zu haben. Der andere Mann ist nur Erfüllungsgehilfe, nicht mehr. Wenn der Wifesharer will, lässt er seine Frau, 15 Sekunden bevor der andere einen Orgasmus hat, aufstehen, sich anziehen und geht mit ihr. Er dominiert seine Frau und ihren Lover. Deshalb muss er seine Frau auch nicht „zurückfordern“. Das der Wifesharer die dominante Kontrolle hat, in unserem Verständnis und dem vieler anderer, ist übrigens auch ein wesentlicher Unterschied zum klassischen MMF, bei dem alle Beteiligten gleichberechtigt sind. Klassisches MMF würden wir daher dem Swingen zuordnen (s.o.). In beiden Fällen macht es jedoch nur sehr begrenzt Sinn sich selbst erlebtes hinterher noch einmal detailliert erzählen zu lassen, oder? Außer natürlich jemand hätte einen Geschichtenerzähl-Fetisch - es gibt ja nichts, was es nicht gibt.
Es gibt auch Paare, die Wifesharing betreiben, wo der dominante Mann seine Ehefrau quasi als „Ehehure“ aktiv bei einem anderen Mann zur Benutzung abliefert, wobei nicht immer klar ist, ob der andere ein Bekannter oder eher Kunde ist (ohne dass die Frau weiß, dass ihr Partner dafür tatsächlich kassiert). Aber das hat mit Wifesharing im Kern auch nichts zu tun. Wenn ich mit meiner Frau Auto fahre und sie manchmal auch zum Fahrradfahren schicke, benenne ich Fahradfahren ja auch nicht in Autofahren um. Und wenn die Frau sich selbst einen Lover sucht und sich mit Wissen ihres Partners anderweitig vergnügt, hat dies in unseren Augen vielleicht mit einer offenen Beziehung zu tun, aber nichts mit Wifesharing.
Erstaunlich ist für uns, warum immer wieder versucht wird Begriffe zu kapern oder zumindest deren bis dato gültigen und akzeptierten Definitionsrahmen aufzuweichen und auszuweiten, um ganz offensichtlich den eigenen Aktivitäten ein ganz bestimmtes Label verpassen zu können und so vermeintliche Zugehörigkeit zu signalisieren. Was ist daran schlimm kein Wifesharer zu sein? Die Definition sollte doch eigentlich nur dazu dienen Gleichgesinnte zu finden...
Offensichtlich gibt es jedoch einige Menschen, bei denen ein Begriff weniger zur Eingrenzung und gleichzeitig Klarheit in der Kommunikation führen soll, sondern stattdessen die Funktion eines Statussymbols übernehmen und erfüllen muss - wofür er nicht gemacht ist und auch nicht gedacht war. Das hat für uns immer etwas vom Fiatfahrer, der beim Date mit dem Porsche-Schlüsselanhänger wedelt - oder umgekehrt, was auch Sinn machen könnte. Oder wie in der Kindheit, wo für viele Jungs nicht sicheres Schwimmen können vorrangig wichtig war, sondern dass das Freischwimmer-Abzeichen (Label) auf der Badehose prangte - die Eltern sahen das naturgemäß anders. Allerdings musste man für das Freischwimmer-Abzeichen ja etwas tun, vorgegebene Mindestkriterien erfüllen und sich nicht, wie heute wohl oft üblich, einfach die Regularien so strickt, dass man selbst von der Definition bequem mit erfasst wird ohne etwas tun oder sich anpassen zu müssen. Um nur zur Veranschaulichung beim Beispiel zu bleiben: wenn statt der Kriterien „nicht wasserscheu sein“
und „x Meter schwimmen“
und „x Meter tauchen“
und „vom x Meter-Brett springen“, die „und“ in „oder“ umgedeutet werden, kann sich jeder, der nicht wasserscheu ist, schnell als Freischwimmer fühlen und bezeichnen, aber schwimmen kann er ggf. nicht. Wenn letzteres passiert, kann das sehr schnell zu - vermeidbarem - Frust bei Dritten führen, die mit jemandem vielleicht schwimmen gehen möchten, der aber lediglich nur nicht wasserscheu ist. Daher mögen wir diese Umdeuterei nicht.
Und wenn jetzt jeder nur deshalb schon ein Wifesharer ist, weil seine Frau mit anderen in seinem Beisein oder in seiner Abwesenheit fickt, und auch egal ist, ob er die Kontrolle hat oder nicht, sondern alles eher gleichberechtigt und ausdiskutiert ist, oder sie auch die Führung haben kann, dann unterscheidet er sich worin vom Swinger beim MMF? Warum brauche ich dann zwei verschiedene Begriffe für quasi das gleiche - außer Wifesharing wäre im Kern doch etwas anderes?
Aber wisst ihr was, definiert und bezeichnet alles so, wie ihr wollt, benennt Tische einfach in Stühle, Stühle einfach in Butterbrot, Butterbrot in Kühlschrank, trocken in saftig, kalt in warm und Ärger in Freude um, aber wundert euch nicht, wenn die Menschen euch für wirr halten, wenn ihr ihnen berichtet: Ich habe mich total gefreut, weil ich gestern auf dem Butterbrot an meinem Stuhl saß und der warme Kühlschrank so saftig war.
Wir sind jetzt hier raus hier. Euch allen einen schönen Start ins neue Jahr.
Unsere