Warum führt ihr eine (Liebes)beziehung?

Oh, sorry

Weil es mir enorm wichtig ist, Menschen zu lieben, auf die Verlass ist. Und deren Nähe Gefühle auslöst. Lonely rider wäre so gar nicht meins. Mit Zufallsfunden mal hier, mal dort, dann wieder ohne. Ich wollte auch Kinder- und die brauchen ein Nest, eine Familie.

Das ist ein gute Frage, denn generell brauche ich keine Liebesbeziehung, um mein Leben zu leben. Ich brauch auch niemanden aus materiellen oder finanziellen Gründen oder um irgendwelche gesellschaftlichen Erwartungen nachzukommen.

Ich würde nur noch eine Liebesbeziehung führen, wenn aufgrund der gegenseitigen Zuneigung und geistigen, emotionalen und sexuellen Anziehung ein gemeinsames Leben deutlich mehr Gewinn auf diesen Ebenen bedeutet als das Singlesein. Da mich jedoch nur ganz selten ein Mann auf allen drei Ebenen anspricht, zumal auch ähnliche Werte und Lebensziele, Weltanschauungen, etc. vorhanden sein sollten, ist das natürlich nicht ganz einfach

Ich war 29 Jahre in einer Beziehung in der die Liebe abhanden kam.
Nun bin ich Single und hab trotz Dates noch niemanden gefunden, der mich auf allen Ebenen anspricht, wie das hier jemand geschrieben hat.

Ich möchte eine Liebesbeziehung führen weil ich es großartig finde, miteinander zu wachsen: emotional, mental, spirituell und sexuell.
Ich möchte am Abend am Küchentisch sitzen und in warme Augen schauen und meinen Mann mit echtem Interesse fragen hören: „wie war dein Tag?“

Ich möchte eine Liebesbeziehung führen weil ich als starke Frauen mich von jemandem gehalten fühlen möchte.

Will ich und kann ich den Menschen um mich haben ohne das er mir nach einer Zeit auf den Keks geht?
Wenn Ja versuche ich zu verstehen Warum und wenn die Nähe mir dann immer noch nicht auf den Keks geht, ist es OK.

Ich brauche auf jeden Fall jemanden mit dem man sich austauschen kann, die mir auch gewachsen ist. Jemanden der mich anhimmelt und Luftschlösser baut, kann das woanders tun...

Ich kann das garnicht so genau beschreiben..........Als ich meinen Partner kennen gelernt habe bzw. wir uns wieder getroffen haben (wir waren 30 Jahre zuvor schonmal 3 Wochen zusammen) wusste ich einfach, dass er die Liebe meines Lebens ist.
Ich hatte schon immer den Wunsch, den einen Menschen zu treffen, bei dem man spürt, das ist jetzt der, mit dem ich den Rest meines Lebes verbringe. Ich glaubte nach vielen fehlgeschlagenen Erfahrungen nicht mehr daran............aber dann haben wir uns wieder gefunden.
Und es war für mich ganz klar, das ist meine wirkliche Liebesbeziehung.
Es war einfach das eine ganz eindeutige Gefühl und die eindeutige Entscheidung dafür. Einfach der Wunsch, mit diesem Menschen mein Leben zu teilen, ihm verbunden zu sein.

Hallo MacWoLa

Meine Antwort ist im Kern erstaunlich banal: Aus Liebe, aus entstandener und bestehender gegenseitiger Liebe!

Es kommen hinzu: Passende Persönlichkeiten, Gemeinsamkeiten/gemeinsame Vorlieben und Interessen, der Wunsch, auf dem Lebensweg gemeinsam weiterzugehen und die gemeinsame Zeit zu geniessen.

Aus Deiner Motivationsliste würde ich nur den Sinn und die Wachstumsmöglichkeit heraus picken. Alles andere sind für mich keine legitimen Gründe, eine Beziehung einzugehen und zu führen. Das eine oder andere von Dir Genannte mag im Lauf der Zeit eintreffen, sollte aber nicht der Grund für eine Beziehung sein. Verstehe mich nicht falsch: Ich will Deine Liste nicht übermässig kritisieren auch wenn für mich entscheidende Punkte nicht genannt sind, sie soll ja auch nur beispielhaft sein. Was Du mit Korrektiv meinst, weiss ich nicht recht: Korrektiv zu was? Am ehesten wäre es für mich, dass ich eine Beziehung eingehe (schon mit dem gegenseitigen Wunsch), weil der vorherige Zustand, die Nicht-Beziehung, für mich nicht stimmte.

Lg Pidu

Ja, es gibt unendlich viele Gründe.
Trotzdem tue ich mich mit der Frage ein bisschen schwer, weil das so klingt als würde man sich erstmal überlegen, was man gern hätte und dann geht man los und sucht sich das passende "Tool", was das alles kann.

War bei mir anders:
Ich bin ein geselliger Mensch und ich kenne da so ein paar Spielchen, die allein nicht so viel Spaß machen wie zu zweit. Fängt bei Lachen an...
Also bin ich losgegangen unter Leute und immer wenn ich Eine kennengelernt habe, die mich irgendwie interessiert hat und bei der ich den Eindruck hatte, dass ich sie auch interessieren könnte, habe ich versucht, mich darauf einzulassen. War irgendwie jedes Mal anders, aber nie gab es da eine Liste von einzel benennbaren Gründen, warum ich diese Beziehung wollte.
Es gab dann eher ab einem bestimmten Punkt Gründe, warum ich das nicht mehr wollte.

... bis dann vor 11 Jahren Eine kam, bei der es keinen Grund mehr gab, es nicht mehr zu wollten.
Ich geniese bewusst das Beziehungsleben, indem ich bewusst die schönen gemeinsamen Momente zusammen, den geilen Sex, das gemeinsame Lachen und die angenehmen Unterhaltungen geniese, aber auch die Freiheit die sie mir lässt.
ABER: All diese Momente geniese ich bewusst in ihrer Gesamtheit, ohne sie in Gründe zu zerlegen.
Manchmal gibt es auch Momente, die ich ausgesprochen blöd finde, aber dann denke ich mir bewusst: "Scheiß drauf, man muss auch mal einen Kompromiss machen" und denke einfach zurück an einen Moment, in dem ich dachte "Ist das geil! Womit hab ich das nur verdient, dass mir nochmal so was Liebes und Hübsches zuläuft?!?"


Ich glaube zu wissen worauf das anspielt, denn das ist was, bei dem ich manchmal das Gefühl habe, dass es mir ein bisschen fehlt.
Sie ist mir und meinen "speziellen Macken" gegenüber einfach gefühlt ein Bisschen zu tolerant.
Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob nicht genau diese Toleranz es so angenehm macht.

Das ist so eine Beobachtung, die ich auch schon gemacht habe... nicht nur bei anderen Paaren.

Zum Trost: Es ist nicht immer so traurig, wie es aussieht.
Man muss auch mal miteinander einfach nur so da sitzen und schweigen können.

Bei uns ist das z.B. oft so, dass wir gemeinsam in's Café gehen und da miteinander sitzen und Jeder geht seinen Gedanken nach (oder spielt mit seinem Smartphone herum). Da wir Beide dazu neigen, dabei vergleichsweise ernst zu schauen, wirkt das sicherlich total traurig.

Häufig passiert es, dass mir das zuerst auffällt und ich mich dafür fast ein bisschen "schäme" (nicht wirklich ) und dann lege ich mein Smartphone weg und sehe sie an und denke mir dann häufig
"Oh Gott, was sie wieder für ein finsteres Gesicht macht, da mag man garnicht hinsehen..."
Da reicht es aber meist, wenn ich nur mal leise "Psps" mache, dann schaut sie mich an und es kommt sofort so ein strahlendes Lächeln in ihre himmelbrauen Augen , dass mir sofort warm ums Herz wird.
Manchmal passiert es auch, dass ich total in mich versunken bin und wenn ich hoch sehe, dann sehe ich, wie sie mich gerade verträumt anhimmelt und wenn ich dann aus Spaß frage: "Was glotzt'n so bleed?"
dann sagt sie manchmal "Ich seh dir so gern in deine Knopfaugen."

Auch ein Grund, sie genau so zu lieben wie sie ist.

Sie schreibt; weil wir das einfach wollen PUNKT.
Wir wissen Beide, dass wir auch alleine zurechtkommen, wollen es aber gar nicht.
Durch unsere berufliche und familiäre Situation sehen wir uns zeitweise recht selten, aber das ist für uns Beide völlig in Ordnung.

Weil das Leben einfach schöner zu zweit ist. Wir haben uns jung kennengelernt vor fast 27 Jahren. Wir kennen uns in- und auswendig. Wenn es einem nicht so gut geht, dann merkt es der andere. Wir sind eine Symbiose. Leben zusammen zum gegenseitigen Nutzen. Fühlen uns wohl miteinander. Gemeinsame Hobbys und Interessen, gemeinsame Freunde. Das Zusammensein macht das Leben aus, die Kleinigkeiten.

Am Samstag haben wir einen lieben Freund bei uns zu Besuch gehabt, der voriges Jahr seine Frau auf tragische Weise verloren hat. Da merkt man dann erstmal zu schätzen, was man hat.

Warum führt ihr eine (Liebes)beziehung?

Vielleicht kann man das wie folgt zusammenfassen:

Damit man zusammen mehr ist, als man alleine jemals sein könnte...

Nach dem letzten Beitrag und der schönen Zusammenfassung mag man ja gar nichts mehr schreiben - und doch, einen Aspekt möchte ich noch hinzufügen: ich schätze mehr und mehr an meiner Liebesbeziehung, dass wir so unterschiedlich sind. Und wir lernen, dass wir uns darin nicht nur lassen können, sondern unsere Unterschiedlichkeit als besondere Qualität aufzufassen. Vielleicht liegt der Beginn einer Liebesbeziehung darin, die Unterschiede und das Gegensätzliche als Gewinn und Möglichkeit des Wachsens zu sehen. Ich kenne mich im Daoismus nicht wirklich aus, wahrscheindlich ist das ja genau wieder das Prinzip des Yin und Yang?