Hallo in die Runde!
Ich (der männliche Teil unseres Profils) habe meine ganz eigene Geschichte rund um dieses Thema und nach rund 14 Jahren erbittertem Rosenkrieg habe ich in den letzten 4 Jahren endlich die Ruhe gefunden, alles zu verarbeiten und hinter mir zu lassen.
Wie einige hier schon geschrieben haben, gibt es auch meiner Ansicht nach nur wenige "echte" Ursachen für eine Trennung aber was letztendlich auch immer dazu führt: Jeder empfindet das Verhalten des jeweils anderen auf seine ganz eigene Weise. Neben den üblichen Themen, die bei einer Trennung immer abzuarbeiten sind (Aufteilung der Güter, Unterhaltszahlungen, Sorgerechtsfragen, etc.), hat es bei uns bedauerlicherweise sehr viele, sehr unschöne und teils auch handgreifliche Situationen gegeben.
Es wäre jetzt sehr einfach, meiner Ex die Schuld an allem zuzuschreiben, wie es ein sehr großer Teil unserer gemeinsamen Freunde und auch meine Familie gerne sehen würden aber zu einem Streit gehören immer mindestens zwei und ganz so einfach ist das nicht!
Alles in Allem gibt es in einem Rosenkrieg immer nur Verlierer und vor Allem Kinder nehmen das Erlebte auf ihre ganz eigene Art wahr und tragen hierbei die größten Schäden davon - darauf hier näher einzugehen, würde jedoch den Rahmen dieses Threads sprengen und daher versuche ich, mich auf das Wesentliche zu beschränken.
Meine Ex hatte bereits zwei Söhne als wir uns kennenlernten, von denen einer acht und der andere erst wenige Monate alt war und neun Jahre später kam dann noch ein gemeinsamer Sohn hinzu. Alle drei haben die Geschehnisse aus dieser Zeit sehr unterschiedlich wahrgenommen und anders als ich kämpfen alle drei immer noch sehr intensiv mit den Nachwirkungen der 15 Jahre dauernden Ehe und dem anschließenden, 14 Jahre dauernden Rosenkrieg.
Zu den Fragestellungen der TE, ob sich Liebe so extrem wandeln kann bzw. ob eher Unsicherheit oder Kalkül eine Rolle spielen, kann ich nur eindeutig feststellen:
Sowohl als auch!
Im Nachhinein betrachtet spielten Liebe und Zuneigung in meiner Ehe vermutlich nur einseitig eine wirkliche Rolle und beleuchtet man die verschiedenen Entwicklungsstufen dieser Beziehung genauer, merkt man schnell, dass von Beginn an - zumindest von Seiten meiner Ex - vermutlich finanzielle Aspekte eine weit größere Rolle gespielt haben, als alles andere.
Anfangs hat sie sehr gerne von meinem sicheren Gehalt als Zeitsoldat profitiert aber je mehr sie es vermeintlich geschafft hatte, auf eigenen Beinen zu stehen und je näher das Ende meines Zeitvertrages kam, umso weniger Bedeutung hatte ihre Familie für sie.
Die schier unendlichen Konflikte nach der Trennung waren für sie meiner Auffassung nach lediglich ihre Art, Macht zu demonstrieren - auch wenn sie zwischenzeitlich ihren teuren Sportwagen verloren hatte und ihre Existenz mehrfach gescheitert war.
Als Frührentnerin ohne Einkommen hat sie für jedes unserer 27 Gerichtsverfahren Verfahrenskostenhilfe erhalten und somit quasi von öffentlicher Hand subventioniert nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, mir und ihren Kindern das Leben schwer zu machen.
Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen, alles möglichst sachlich anzugehen (ja, das ist schwer - aber es ist möglich!) und sich lieber vollkommen zurückzuziehen, als sich auf einen Streit mit dem/der Ex einzulassen.
Ist man einmal in einem Hamsterrad gefangen, kommt man nicht mehr heraus und das schadet am Ende weit mehr, als es dem gekränkten Ego vielleicht helfen könnte!
Ciao
J.