@**********audia
Zitat von **********audia:
„An comtesse77:
Grundsätzlich ist das wohl nicht "schlimm", wenn immer dieselben Menschen auf ein Profil schauen, aber wenn es dann Menschen sind, wo überhaupt garkein gemeinsamer Anküpfungspunkt, eben sexuelle Inkompatiblität, vorliegt und wenn von den Leuten auch überhauptkeine Kommunikation kommt, dann finde ich das irgendwie unlogisch, weil nicht nachvollziehbar. Das Verhalten ergibt zumindest für mich keinerlei Sinn.
Ich kann nachvollziehen, dass Du dich unwohl dabei fühlst, wenn die Leute wiederholt sichtbar auf deinem Profil herumgeistern. Das ist als ob man im Alltag von irgendwem so völlig ungeniert angestarrt wird, obwohl die Blicke sich längst getroffen haben. Ich denke das haben viele hier einfach nicht auf dem Schirm.
Da würde ich an Deiner Stelle wohl auch die betreffenden User auf Igno setzen.
Auch ich hatte bzw. habe immer Mal wieder Phasen, in denen ich gehäuft auf Profilen herum stöbere, obwohl bereits klar ist, dass ich mit dem Profilinhaber wenig gemein habe.
Unsichtbar, um niemanden zu beunruhigen.
Ich würde gerne allen Menschen offen begegnen. So ganz gelassen auf alles mögliche einfach mit "passt" oder "passt nicht" reagieren. Und niemanden wegen seiner "Andersartigkeit" abwerten. Doch das ist ein Ideal, welches ich nicht immer erfüllen kann. Auch ich bin ein Mensch mit Vorurteilen und Aversionen.
Vor Jahren lernte ich hier einen Mann kennen. Ich mochte seine Schreibe im Forum, er war mir sympathisch und in unseren sexuellen Vorlieben hatten wir viele Gemeinsamkeiten. Doch er war ein Crossdresser. Nicht ständig. Oft ging er auch wie ein Mann gekleidet auf die Piste. Doch gelegentlich als Frau gekleidet unterwegs zu sein, machte ihm viel Freude. Einerseits war ich fasziniert von ihm. Doch das Crossdressing stieß mich ab, widerte mich an. Ich wusste nicht warum das so ist. Was das mit mir zu tun hat. Nicht, dass ich da eine neue "sexuelle Vorliebe" hätte entwickeln wollen. Das wäre wie "mich-verbiegen" gewesen.
Und das war auch gar nicht gefragt. Beim Sex ist er sowieso am liebsten nackig. Aber es müsste mir doch möglich sein, mit einem Mann, den ich mag auch dann Party zu machen, wenn er sich wie eine Frau gekleidet hat, oder?
Also ich wollte erst Mal mit mir selbst ins Reine kommen, damit ich ihn nicht plötzlich verletze. (Auch ich weiche hier und dort von der Norm ab und weiß wie doof das ist, Projektionsfläche für die inneren Konflikte anderer zu sein. Entwertet zu werden. So völlig aus dem Nichts heraus.)
In dieser Zeit lungerte ich oft auf Profilen von Crossdressern herum. Auf den qualitativ hochwertigen geisterte ich innerhalb eines Monats immer wieder herum. Las auch einige HPs mehrfach. Was sie so über sich und ihr Crossdressing schrieben. Verschiedene Menschen, verschiedene Perspektiven, verschiedene Gedankenanstöße. Und ich fand heraus, woher meine Aversion kam. So nach und nach kam ich mit mir selbst ins Reine.
Der Kontakt mit dem Crossdresser, der mich wirklich interessierte war dann unproblematisch.
Aber ohne die Profile der anderen Crossdresser wäre ich nicht soweit gekommen.