Inkognito
Ich finde nicht, dass ich mich verstecken muss.
Da über die Profile zu surfen weder automatisch Kontaktaufnahme, Heiratsantrag, Anflirten oder Fick-Must ist, brauche ich "unsichtbar" nicht unbedingt, zumal der Unsichtbarkeitsmodus kleine Schwächen hat. Obendrein bin ich nur für ein paar Profile unsichtbar, dem eigentlichen Tracking hinter den Kulissen für optimale Logarithmen, Service, Programmierung entgehe ich so auch nicht.
Tarnung
Allerdings nutze ich umgekehrt auch nicht die Besucherliste, um zu sehen, wer mein Profil angesehen hat. Wem es anschließend juckt - in den Fingern - der wird schon die Initiative ergreifen. Hat ein Profil mein Interesse geweckt, dann rühr ich mich unübersehbar sofort, verlass mich auf meinen Instinkt und bin auch bereit für einen Korb. 1-Satz-Reaktionen auf meine erkennbare Online Präsens sind für mein Gefühl kein gutes Entree, um einen Kontakt anzubahnen und werden dementsprechend beantwortet oder ignoriert. Aber stressen lass ich mich davon nicht. Joy ist für mich Fun-Time, drängeln ist da unsexy. Und Clubmails sollten nicht mit Chatten verwechselt werden.
Der grüne Punkt
Das Online-Zeichen spielt für die Clubmail-Kontaktaufnahme auch überhaupt keine Rolle. Das ist ja gerade das Schöne an den Mails und Kommentar-Möglichkeiten, die lassen sich völlig losgelöst von Uhrzeit, Wochentag und Co schreiben und dementsprechend lassen sie sich auch lesen, wann man will. Ich kann es auch nicht leiden, wenn Profile oder Veranstalter/Veranstaltungen mein Anklicken prompt mit einer Einladung für Events oder neuerdings Live Streaming quittieren und nehme mir dann vor, das nächste Mal besser heimlich online zu sein. Obwohl mir ein Deckmantel irgendwie unnötig erscheint, denn es geht ja nur ums Austauschen, Informieren, Anflirten und Verkehren aller Art. Da will ich eigentlich schon wahrgenommen werden.
Spurlos
Je nachdem ob ich gerade Plus oder Premium bin, steht mir also die Möglichkeit zur Verfügung, dabei fühle ich mich weder sicherer unsichtbar noch unsicherer sichtbar. Zuerst habe ich mich sehr erhaben gefühlt, dass ich so geisterhaft für andere Mitglieder durch den Club gespenstern kann, bis mich dann das spionierende Gewissen plagte. Da ich weder Veranstalter, Mod oder Celebrity bin, muss ich auch nicht die Profile in Geheimmission markieren, verdeckt ermitteln, Schwarzschafe-Listen ergänzen, Ruhe zum Arbeiten haben oder Diskretion um meine Wenigkeit wahren. Läge mir letztendlich meine Spurlosigkeit am Herzen, dürfte ich konsequenterweise sowieso nix Posten.
Aus dem Off kommen
Manchmal gönne ich mir das Vergnügen des Überraschungsmoments der Unsichtbarkeit, denn es gibt auch Profilinhaber, die dann meinen Besuch verzweifelt in ihrer Besucherliste suchen und dann nachfragen, warum ich mich auf ihre Profilangaben beziehen kann …
Vor der Pirsch kommt der Ansitz
Zusammenfassend: es ist eine praktische Option, die manchmal notwendig ist, wenn man einfach mal (das Gefühl von) Me-Time haben und unbehelligt sein möchte. Will ich das an der Bar, setzt ich einfach meine "Do not disturb“ Sonnenbrille auf und schlürfe, die kalte Schultern zeigend, genüsslich meinen Drink - ich könnte natürlich auch daheimbleiben, aber der Barkeeper mixed einfach so sexy die Drinks, da könnte ich stundenlang zuschauen.