Ich finde, es kommt aufs Setting an.
Klar bleibt Dom (oder Femdom) auch weiter "oben" im Bademantel oder Hawaii-Hemd. Es ist nun einmal das Machtgefälle, das Kräfteverhältnis zueinander, das von Anfang an da ist und dann auch nicht grundsätzlich geht.
In bestimmten Situationen, beispielsweise einem Clubbesuch, kann es ja bestimmte Räume geben, die durch das Aussehen der Beteiligten zusätzlich eine bestimmte Stimmung erzeugen. Was gibt es Stilvolleres, als wenn Top auch königlich gekleidet ist, auf dem Thron sitzend? Häftlingskleidung und Wärteruniform sind doch wunderbar für Knastzimmer geeignet, und in den Klassenzimmern lässt sich doch sicher auch ein passendes Outfit finden.
Zuhause finde ich den Überraschungseffekt spannend: Wenn sich Top (er) in Schale wirft, nachdem Sub (sie) von einem Mädelsabend gut gelaunt zurückkommt, würde Sub da wirklich eine Session abschlagen wollen?
Und umgekehrt, morgens wacht Top auf und Sub ist dann schon aufreizend gekleidet, was zum Ausziehen oder ausziehen lassen förmlich einlädt?
Last, but not least, wenn es ums Flirten geht, machen Kleider, denke ich, da auch Leute. Wie gesagt, Dominanz kann in jedem Outfit wirken, es kann aber ja doch noch diese unterstützen. Ein Mann in einer guten Uniform oder einem schicken Anzug wirkt halt doch noch was anders als einer, der in Kapuzenpullover und dreckiger Jogginghose daherkommt.
Prinzipiell aber denke ich, dass das Outfit dann das Beste ist, wenn sich die Person darin wohl fühlt. Dann wirkt sie authentisch, und Authentizität wirkt zumindest auf mich immer noch am attraktivsten.