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Offene Beziehung: Welche Herausforderung habt ihr gemeistert

*******asa Paar
5.427 Beiträge
Zitat von *****e73:

Du schläfst nicht nur mit Deinem Partner.
Sondern eigentlich mit jedem, mit dem er vorher Sex hatte! Und mit deren vorherigen Partnern...

Da hast du auf jeden Fall recht.

Man muss da echt sehr verantwortungsbewusst an die Sache rangehen.

Wegen den anderen Punkten hast du natürlich auch recht.

Meine jetzige Gyn weiß, dass wir öfter mal Fremdkontakte haben.
Hatte aber letztens trotzdem auch nur Vaginalproben genommen.

Ich empfinde das halt immer als "betteln", um alle Öffnungen zu checken.

Ich persönlich geh viel lieber zu nem Checkpoint ... Da läuft das irgendwie lockerer... Ich fühle mich da wohler ...
Günstiger als beim Arzt is es auch.

Is aber nur mein persönliches Empfinden.
*******asa Paar
5.427 Beiträge
Aber is immer ein schwieriges Thema.

Ein Bekannter von uns geht seiner Frau regelmäßig heimlich fremd...
Komplett ohne Schutz.

Lässt sich zwar alle 6 Monate testen...
Is aber doch totaler Quark !!!
****ody Mann
13.087 Beiträge
Je länger man mitliest, desto appetitlicher wird das Thema Offene Beziehung.
******tes Paar
570 Beiträge
Ich finde es besser, man weiß auf welche Risiken man sich einlässt, als sich später über ein ungewolltes Weihnachtspaket zu wundern.
Und ich hab das Gefühl, dass viele das Thema lieber totschweigen, weil sonst jemand anderes denken könnte man ist risikobehaftet. Deshalb finde ich es schonmal gut, dass hier so offen darüber gesprochen wird.

Außerdem bedeutet offene Beziehung nicht gleich ungeschützter Sex. Unsere offene Beziehung hat z.b. die Regel Sex mit Kondom. Ich gebe allerdings zu bei Oralsex nicht.

Natürlich kann man sich auch was beim Oralsex einfangen, aber das schlimmste HIV fast nicht und deshalb ist es ein Risiko, was wir ab und an in Kauf nehmen. So oft haben wir aber weder Alleingänge noch sind wir im Swingerclub unterwegs.
Deshalb ist unsere Strategie uns auch ca. 2x im Jahr testen zu lassen. So können wir, falls wir uns was einfangen, zeitnah behandelt werden. Außerdem können wir damit ebenso verhindern, dass es sich weiter verbreitet und ggf. auch andere Sexpartner, die zwischen den zwei Testergebnissen liegen, informieren.

Für einige mag das immer noch zu wenig sein. Ich denke wir sind hier aber schon über dem Durchschnitt und für uns ist es ein vernünftiges Mittelmaß für Safersex und nicht das Gefühl zu haben es wird jetzt zu sehr steril.

Wir haben uns früher in der seriellen Monogamie auch nicht wirklich anders verhalten (oral ungeschützt, angefangen mit Kondom und dann nach einiger Zeit nach beidseitiger Absprache auch ohne Kondom, ohne vorherige Tests). Das heißt natürlich nicht, dass es morgen nicht doch passieren kann.

Le Sybarite
******666 Mann
247 Beiträge
Der Unterschied ist halt in der Monogamen Beziehung bleibt es bei 2 infizierten, bei offener kann es weitergegeben werden. Insbesondere Corona ist da derzeit halt richtig ein Problem. Sicher, ich kann es mir auch so einfangen, aber z B. ein Zungenkuss, einmal lecken oder sonst etwas erhöht die Chance hier denn dann doch exponentiell. . Das sollte aber wirklich jedem einleuchten der nur ein kleines bisschen Verstand hat.
****ody Mann
13.087 Beiträge
Wenn man als Partner in einer Beziehung promiskuitiv ist oder sich via Öffnung mit promiskuitiven Leuten sexuell einlässt, sollte man vieles bedenken. Ob es das Risiko wert ist beispielsweise.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ich kehre mal zur Ursprungsfrage zurück. Eigentlich hatte ich nie vor, mehr als zwei Beziehungen gleichzeitig zu führen. Zwei D/s-Beziehungen folgte dann aber wieder eine Augenhöhe-Beziehung, die seit 14 Jahren andauert und mich glücklich macht. Drei Jahre blieb es so, dann schrieb mich eine Sub an (kein Wunder, ich hatte ja nicht verhehlt, dass ich mich über eine weitere Sub freuen würde, mein Profil also nicht geändert). Und nun kümmerte ich mich intensiv erst drei Monate+ per Skype fast 24/7 um diese, dann real mit Treffen, auch Treffen im Freizeitbereich mit ihrer Familie zusammen. Die Herausforderung bestand darin, die 3 Beziehungsebenen nicht zum Kippen zu bringen, jeder gerecht zu werden, was wider allen Befürchtungen ganz gut gelang.

Änderungen bei der Sub führten zur Aufgabe des D/s mit ihr, aber seither gab es immer wieder Ansätze mit anderen Subs.
Also mit Kondomen und Tests lässt sich eine offene Beziehung herbeiführen, Eifersucht bekämpfen und Zweifel zerstreuen.

Wenns ein bißchen hapert empfehle ich 1-2 Kondome, einzunehmen nach den Mahlzeiten.

Zu Risiken und Nebenwirkungen einer OB fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.

😄
******666 Mann
247 Beiträge
Der ist gut *haumichwech*
Finde interessant, dass seriell monogam lebende Menschen sich praktisch nie testen lassen und dann ungetestet das Gummi weglassen weil sie ja die Pille nimmt. Wirklich niemand in meinem monogam lebenden Umfeld hat sich je testen lassen. Ich lasse mich regelmäßig testen und verwende auch mit dem eigenen Mann ein Kondom, immer! Aber bei offen lebenden wird dann gesagt, sie seien so schlimm gefährdet. Wie viele Partner wir wie oft nebenher haben fragt aber niemand. Bei uns ist es ist meist je 1 weiterer Partner pro Jahr
******666 Mann
247 Beiträge
Naja, wenn man Treue in einer monogamen Beziehung voraussetzt (sonst wäre es ja auch keine monogame Beziehung), ist das eigentlich logisch. Gut, man kann sich auch HIV beim Arzt oder so holen, aber Trapper und Co. geht ja dann eigentlich schon nicht mehr bzw. nur sehr schwer, ist das doch logisch. Da würde sich ja eher die Frage stellen warum Kondome in einer monogamen Beziehung? Würde dann ja eher noch als Verhütung Sinn machen oder dann wenn die Frau z.B. eine Eiweissallergie oder ähnliches hat oder aber weil es mit Kondomen jemandem mehr Spass macht etc..
Ansonsten stellt sich da dann eher die Frage warum unbedingt Londoner? Traue ich dem Partner nicht, dass der treu ist?
Zitat von ******666:
Naja, wenn man Treue in einer monogamen Beziehung voraussetzt (sonst wäre es ja auch keine monogame Beziehung), ist das eigentlich logisch. Gut, man kann sich auch HIV beim Arzt oder so holen, aber Trapper und Co. geht ja dann eigentlich schon nicht mehr bzw. nur sehr schwer, ist das doch logisch. Da würde sich ja eher die Frage stellen warum Kondome in einer monogamen Beziehung? Würde dann ja eher noch als Verhütung Sinn machen oder dann wenn die Frau z.B. eine Eiweissallergie oder ähnliches hat oder aber weil es mit Kondomen jemandem mehr Spass macht etc..
Ansonsten stellt sich da dann eher die Frage warum unbedingt Londoner? Traue ich dem Partner nicht, dass der treu ist?
Dann darf man in seinem ganzen Leben aber nur einen Einzigen Partner haben für immer. Normalerweise müsste man beim eingehen jeder neuen Beziehung einen Test machen, macht aber keiner. Ich kenne mittlerweile einige, die krank geworden sind vom neuen Partner. Mir macht es mit Gummi tatsächlich mehr Spaß.
******666 Mann
247 Beiträge
Das ist natürlich klar. In dem Augenblick wo man den Partner wechselt macht dann natürlich auch ein Test definitiv Sinn.
******666 Mann
247 Beiträge
Ist ja auch ne gute Sache mit Kondome. Finde das ja auch nicht falsch auch in festen Monogamen Beziehungen. Und wenn es Spass macht umso besser. Die Frage hab ich aber eher so verstanden warum man in monogamen Beziehungen keine benutzt. Und das lässt sich damit relativ einfach erklären.
Zitat von **********_Grey:
Ich kenne mittlerweile einige, die krank geworden sind vom neuen Partner.

Richtig. Deswegen muss ich mich vor allen Anderen schützen.


Ich hab nen Schwager, der in einem Windrad tödlich verunglückt ist. Deswegen: schützt euch vor Windräder, die sind gefährlich.


Was hilft uns gegen Ängste? Das objektive Bewusstsein für Gefahren und deren Risiko. Risiko ist eine Zukunft, die man so nicht haben will, mit der man aber leben muss, wenn sie eintritt.

Wenn es Gefahren gibt, mit denen man nicht umgehen kann wenn sie dann wider Erwarten doch eintreten, dann sollte man es lassen.

Die allerwenigsten Paare haben komischerweise Probleme was die Verhütung angeht, bei Öffnung wie Fortbestand.
Was nicht heißt, das sie naiv sind, sondern das sie sich auf ein Gefahrenmanagment geeinigt haben. Manche Gefahren werden bewusst in Kauf genommen. Man kennt sie, kennt die Höhe des Risikos und akzeptiert das Risiko.

Ich glaube daher, das Prävention von Geschlechtskrankheiten etc. hier nicht unnötig zeitintensiv behandelt werden müssten. Solche Prävention hält keine Beziehungen am Laufen.
Prävention und Testen war allerdings Teil des Artikels und ist für unsere offen gelebte Beziehung sehr wichtig. Gut dann zum Thema: Offene Beziehung welche Herausforderungen habt ihr gemeistert?
****ody Mann
13.087 Beiträge
Das spricht in jedem Fall dafür, dass man über Risiken und über die Menschen redet, mit den etwas außerhalb der Beziehung ausgelebt werden soll.

Man kann natürlich auch nach jedem "Spaziergang" eine ausreichend lange Quarantäne verhängen und die Beziehung solange aussetzen. Dann kann man zusehen, was das mit der Beziehung macht. Ist bestimmt spannend. *g*
Gibt es hier auch noch Leute, die die Fragen zum Thema beantworten können weil sie selbst offen leben?
*********riosa Paar
40 Beiträge
Öffnen der Beziehung

"Welche Herausforderungen habt ihr gemeistert?"

Wir haben vor ca. 2 Jahren unsere Beziehung geöffnet, da ich BDSM außerhalb der Ehe ausleben wollte. Aus verschiedenen Gründen hat es in der Ehe nicht harmoniert.

Die Herausforderung bei uns bestand darin, das mein Mann doch mehr mit Eifersucht und negativen Gefühlen zu knabbern hatte, als zunächst gedacht. Wir hatten im Vorfeld über unsere Rahmenbedingungen gesprochen. Aber die Entwicklungen auf meiner Seite haben uns gezeigt, dass wir mehr miteinander reden müssen.
Für uns sind Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz wichtig.
Wir haben daraufhin unsere Regeln neu angepasst und es funktionierte besser.
Mein Mann brauchte einfach Zeit, sich mit der neuen Situation auseinandersetzen.

Mein Spielpartner hatte auch keine Probleme damit, dass wir uns anfangs an das Tempo meines Mannes anpassen.
Mittlerweile gibt es kaum noch Reibungspunkte.

Mein Mann hat auch seine eigenen Erfahrungen mit anderen gemacht.
So hat sich die Sichtweise auf bestimmte Dinge verändert.

Wir haben viel für uns und unsere Beziehung gelernt und sind als Paar dadurch näher zusammen gewachsen.
Aus heutiger Sicht war es der richtige Schritt für uns. 🙂

Sie schrieb
****ody Mann
13.087 Beiträge
@**h stimme @*********riosa zu. Empathische, anpassungsfähige Spielpartner sind aus meiner Sicht ein Muss.
*******eyan Mann
114 Beiträge
• Welchen Herausforderungen habt ihr in eurer offenen Beziehung schon gegenübergestanden?

Die größte Herausforderung war der Umgang mit Enttäuschungen, die in Zusammenhang mit Dritten entstanden. Also gar keine Dates über Monate, versetzt werden, nette Kontakte, die sich nicht mehr melden und so weiter. Das sollte klarer Weise die Hauptbeziehung nicht belasten.

• Was hat das mit euch gemacht und wie seid ihr den Herausforderungen begegnet?

Geholfen hat, es dennoch anzusprechen. Nicht unbedingt bis ins letzte Detail, aber zumindest die ehrliche Aussage, dass das für einen gerade ein Thema ist.

• Welche Tipps habt ihr noch für Mitglieder, die diesen Schritt ebenfalls gehen wollen?

Transparenz im vereinbarten Ausmaß, keine Geheimnisse, wenn es keine dezidierte Vereinbarung gibt, bestimmte Dinge nicht zu besprechen. Die Welten klar voneinander trennen, zeitlich und räumlich.
*******Jule Paar
330 Beiträge
Herausforderungen und Tipps
• Welchen Herausforderungen habt ihr in eurer offenen Beziehung schon gegenübergestanden?

Es ist eine Herausforderung, wenn es für den einen gerade "gut läuft" und für den anderen nicht. Wenn wir beide zum Beispiel einen "Abend jeweils mit anderen" verabredet haben, sie sich mit einer "Freundschaft plus" trifft und ihm abgesagt worden ist - dann sollte sie nicht ebenfalls absagen.

Umgekehrt kann es sein, dass an einem Clubabend er Sex mit drei Traumfrauen hat, während sie leider ihre dortigen Spielpartner nicht in so bester Erinnerung hat.

• Was hat das mit euch gemacht und wie seid ihr den Herausforderungen begegnet?

So absurd das zunächst klingt: Solidarität und Rücksichtnahme können auch falsch sein. Und zwar dann, wenn sie nicht nötig ist.

Wir mussten uns abgewöhnen, ein schlechtes Gewissen deswegen zu haben, weil es einem mit dem eigenen Sexleben momentan besser geht, als es dem Partner. So herum wird nämlich ein Schuh daraus: Es spielt nicht Eifersucht eine Rolle; immerhin nimmt man sich ja letztendlich dasselbe heraus, und was der Partner macht, ist nichts anderes als das, was man selbst für sich auch möchte.

Überwinden kann man das, wenn man sich vor Augen hält:
• Geht es einem derzeit besser, kann sich das Blatt auch wenden. Das tut es auch, vielleicht auch am nächsten Tag; dies ist unsere Erfahrung.
• Wenn es für den einen oder anderen "extern" nicht läuft: Man kann auch miteinander guten Sex haben. Ein Unterversorgungsproblem besteht also nicht. Gejammert wird allenfalls auf hohem Niveau.
• Daher kann man dem Partner auch sagen, dass man sich freut, wenn er guten "externen" Sex hat und mit dem Sex mit dem Partner zufrieden ist.

Es ist natürlich eine Voraussetzung, dass man es als eigene Aufgabe ansieht, die Partnerin oder den Partner zu befriedigen - und dass völlig klar ist, dass das Zuhause und das Bett, in das man zurückkehrt, dasjenige ist, in dem auch der Partner oder die Partnerin schläft.

• Welche Tipps habt ihr noch für Mitglieder, die diesen Schritt ebenfalls gehen wollen?

Nicht nur auf das Obige bezogen:
• Oberster Grundsatz: "Ich lebe kein Doppelleben." Man muss nicht jedem alles erzählen; man muss der Oma, den Kollegen oder dem Chef nicht sagen, was man "untenherum" lebt, das geht sie auch nichts an, oder sie wollen es gar nicht wissen. Es sollte aber zugleich keine Katastrophe sein, wenn irgendwie irgendwo eigenes Leben bekannt wird. Riesige Krisen sind nicht auf Grund von Verhaltensweisen, sondern auf Grund von Heimlichkeit entstanden.

Vereinbart, dass Ihr Vertrauliches anderer Menschen auch in Eurer Beziehung nicht thematisiert. Jedes Ärzte-Paar weiß, dass die Schweigepflicht über Patienten auch zu Hause besteht. Auch wenn man nicht Arzt ist, sollte man nicht offenlegen, was einem andere Sexpartner im Vertrauen mitgeteilt haben. Den Satz: "Das erzähle ich nicht von ihm / ihr, das ist zu intim" oder "Das ist mir persönlich anvertraut worden" sollte man auch innerhalb einer Beziehung wie selbstverständlich sagen dürfen. Wenn man ihn als Partner zu hören bekommt, sollte man es schätzen, dass die eigene Partnerin oder der eigene Partner - auch zum eigenen Vorteil - diese Sensibilität besitzt.

Deutet nicht zu viele Gefühle als Eifersucht. Wenn es bei einem mal blöd läuft, hängt das dumme Gefühl, das man dann hat, damit zusammen, und nicht unbedingt Eifersucht wegen des guten Sex, den der Partner oder die Partnerin hat.

Ihr steht nicht im Wettbewerb mit "Externen". Wenn Ihr nicht mit dem Gedanken zurecht kommt, dass Ihr selbst oder Euer Partner oder Eure Partnerin auf sensationelle Sexpartner stoßen könnten, lasst das mit dem Öffnen besser. Wenn Du eine Frau bist, und das beste Stück eines Sexpartners bereitet Dir mehr Freude als das Deines Partners, ist das in Ordnung. Genieße es, und sage es ihm ruhig. Es gibt zwei denkbare Reaktionen auf den begeisterten Sex-Bericht mit einem oder einer "Externen": "Liebst du mich noch?" oder "Wirklich? Klasse, erzähl mal, was hat er / sie denn gemacht; zeigst du mir das mal?" Ihr solltet zur zweiten Reaktion bereit sein.

Und ich verrate hier den Frauen einmal ein Geheimnis: Wisst Ihr, weshalb Männer zu Prostituierten gehen? Weil viele von ihnen beim Sex technisch besser sind als Ihr. Kein Wunder, das sind Profis, und was machen die den ganzen Tag beruflich? Kann ein Hobbyhandwerker normalerweise ein Auto besser reparieren als ein Kfz-Meister? Na also. Das macht Euch nicht unattraktiv.

Stellt erlernte Geschlechterrollen in Frage. Die gesellschaftlich kolportierten Geschlechterrollen sind mit einer offenen Beziehung nicht kompatibel. Wenn Ihr Euch als Mann oder Frau so verhaltet, wie es im Film oder bunten Blättern den Rollenklischees entspricht, funktioniert das nicht. Das gilt vor allem, aber nicht nur für Frauen - da sollte man akzeptieren, dass die Sexualität für sich selbst da ist, und es völlig legitim ist, Männer (oder andere Frauen) "aufzureißen", Fetische zu haben und zu leben.

• Seid Euch darüber im Klaren, dass Ihr - wenn Ihr diesen Lebensstil weiter leben wollt - zwar keine Freunde verliert, aber viele Freundschaften und erst Recht Partnerschaften nur mit Gleichgesinnten stattfinden können. Freunde akzeptieren offene Beziehungen zwar, finden sie aber erfahrungsgemäß skurril und fürchten manchmal auch, dass sie plötzlich verführt werden sollen. Bei Partnerschaften ist dies noch klarer: Entsprechen offene Beziehungen dem eigenen Bedürfnis, geht es nicht mehr "geschlossen". Irgendjemandem, den man kennenlernt, kann man aber zum Beispiel als Hardcore-Swingerin beim ersten Treffen unmöglich sagen: "Du, ich habe da so ein Hobby, ich brezel mich gern so auf, dass ich geil gefunden werde, und lasse mich dann an einem Abend von drei bis vier Kerlen poppen." Allenfalls in zehn Prozent der Fälle wird die Antwort dann lauten: "Schön, das macht bestimmt viel Spaß, wo denn, nimmst du mich mal mit?"

Dazu auch nett: "Der Tag, an dem ich auf die Frage, mit wie vielen ich schon Sex hatte, nur mit einem hysterischen Lachanfall antworten konnte." Der kommt zumeist so spätestens mit 35 bis 40 Jahren.

• Macht klare und realistische Regeln, die das "Zuhause" vom "Externen" trennen. "Geschlafen wird zu Hause" oder "kein Sex im gemeinsamen Bett" sind zwei denkbare Regeln. Unrealistisch sind allerdings "Betretungsverbote" oder "Kennenlernverbote". Aus Sex können sich auch sehr nette Freundschaften entwickeln. Sexpartner nicht zum Geburtstag einladen zu dürfen, ist daher überzogen. Man darf aber vom Partner auch nicht fordern, die eigenen Sexpartner so toll zu finden wie man selbst.

Lasst Eure Partner nicht Eure Beziehungsprobleme mit anderen lösen. Das können sie nämlich nicht. Und dazu sind sie auch nicht da.

"Ist Dir Dein Ruf lieb, tu's nicht im Betrieb." Gemeint ist hier nicht die eine, langjährige Ehe zwischen Herrn Schmitz aus der Personalabteilung und Frau Schmitz vom Einkauf, wo dann auch noch Schmitzens Tochter und ihr Freund in den Semesterferien aushelfen, sondern gemeint sind Affären und "Freundschaften plus" nach einer Öffnung der Beziehung. Nette Sex-Gelegenheiten gibt es auch woanders.

Zerredet nicht alles. Überall liest man, man solle offen miteinander sprechen. Man kann mit viel theoretischer Problemsucherei - wo kein Problem ist - auch vieles zerreden.
*******986 Frau
69 Beiträge
@*******Jule

Danke dir vielmals für deinen Beitrag. Ich erlebe und empfinde das auch in etwa so. An dem mit dem schlechten Gewissen muss ich selber immer mal wieder arbeiten, merkte aber gerade in den letzten Wochen, dass sich das Blatt auch sehr schnell ändern kann. Schön, was man so alles über sich selber lernen kann in einer offenen oder polyamoren Beziehung wenn man seine Gefühle einfach mal beobachtet, das annimmt was ist und dann weitergehen kann.
******666 Mann
247 Beiträge
Danke, wirklich ziemlich gut und treffend geschrieben. Allergrößte Respekt.
****ody Mann
13.087 Beiträge
@*******Jule Deine Ausführungen lesen sich wie eine gut abgestimmte Komposition und trotzdem habe ich das Gefühl, dass Deine Tipps der Offenen Beziehung das Besondere nehmen. Sex mit Externen als Alltagsware, so wirkt es auf mich. Die Bedeutung der Beziehung zum Partner unterwirft sich (Ist sie vielleicht auch schon nur noch pragmatisches Konstrukt?) der Funktionalität von externer Bedürfnisbefriedigung. Natürlich ist es besser, man schwärmt dem Partner nur von den sexuellen Qualitäten des Spielpartners vor, als wenn man ihn gleich auch noch zum klügsten und herzensbesten Menschen in seinem Leben erklärt. Mir fehlt da das Aufmucken von Gefühlen, das Redenmüssen (Du willst es nicht zerreden) und das Zuhören, klingt bei Dir aber eher so, als wäre das dann ein Eingriff in die Selbstbestimmtheit.

Ich habe ein anderes Bild von Offener Beziehung, das gebe ich zu. Die Momente der Öffnung sind für mich Draufgaben, das eigentliche Liebesleben findet in der Beziehung statt. Ich würde eine externe Sexpartnerin nie so stark werden lassen. Ich würde allerdings auch nicht immer auf eine Verabredung verzichten, weil meiner Partnerin ein Date geplatzt ist. In manchen Momenten aber doch.

Sexabenteuer als Option und nicht als Automatismus, das halte ich für ein elegantes Prinzip. Gönnen und auch mal verzichten, am besten, bevor der Partner sich dazu äußert, deshalb halte ich Wasserstandsmeldungen (Reden!) für sehr wichtig. Es braucht kein zahlenmäßiges Ereignisgleichgewicht, definitiv sollte es nicht zum Wettbewerb werden und auch kein Druck aufkommen, wenn der Partner einen anderen "Takt" hat.

Durch eine Öffnung ist für mich das Glas grundsätzlich halbvoll, weil man partnerschaftlich etwas Spannendes erreicht hat, auch wenn das Ausleben, wie zur Zeit gerade, nicht stattfinden kann, wie ich es für vernünftig halte.
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