Ich habe Beides erlebt.
In meiner Ehe waren wir beziehungstechnisch längst am Ende, aber der Sex funktionierte noch.
In der darauf folgenden Partnerschaft, war die Liebe groß, aber der Sex mau und zuletzt nicht mehr existent.
Glücklich hat mich keine der beiden Situationen auf Dauer gemacht, weshalb ich mich irgendwann trennte ...
Irgendwie glaubte ich bis vor kurzem immer, ich müsse zwischen Herz und Lust wählen.
In den letzten Jahren war ich Single mit verschiedenen Freundschaft-plus-Beziehungen und hörte von meinen Lustgefährten immer wieder, dass es in ihren Partnerschaften keine Sexualität mehr gäbe.
Ich frage mich, warum stets der lustvollere Part die Bedürfnisse des weniger Aktiven respektieren muß ... sind seine Bedürfnisse nicht ebenso zu respektieren?
Seit September bin ich wieder in einer Liebesbeziehung, in der es sich gerade noch selbstverständlich anfühlt, alle Bedürfnisse miteinander zu teilen und auszuleben.
Ein bisschen fürchte ich die Veränderung, welche die Wechseljahre eventuell mit sich bringen, aber ich habe mir fest vorgenommen, meinem Partner auch Sex mit Anderen zuzugestehen ... schon aus dem Gefühl der Liebe zu ihm, ist mir wichtig, dass er glücklich ist ... und ich durfte ja zuletzt die Erfahrung machen, dass Liebe und Sex trennbar sind.