„Ich kann eure Denkmuster alle samt nachvollziehen, muss sie aber zurückweisen.
Ihr seit in eurem Denken zu sehr in der BDSM-Ecke gefangen.
Hm, verzeih mir, aber ich weiß nicht, wer da in einer BDSM-Ecke gefangen ist, wenn es im Beisein von Kindern nicht möglich ist, den ganzen BDSM-Kram einfach mal hintenan zu stellen und lediglich Mann/Frau/Familie zu sein.
Ich stimme zu, dass kleinste Impulse sehr gut im Alltag verborgen angewendet werden können, persönlich aber habe ich selbst im bewussten "Mama/Familien-Modus" wenig bis gar kein Bedürfnis nach Machtgefälle. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich generell die Zweisamkeit und Privatsphäre dabei präferiere und zum Beispiel wenig Lust verspüre, dass andere (gerade Unbeteiligte) das mitkriegen. Da gibt es bestimmt individuelle Präferenzen, manche mögen da sowohl extrovertierter, als auch exhibiotionistischer sein.
Ich mag durchaus Machtgefälle im Alltag und schätze die kleinen Gesten und Impulse sehr, aber ich fühle mich halt schon immer wohler dabei, wenn das was "Privates" zwischen mir und dem/den Beteiligten ist. Ich werde nur sehr ungern dabei gesehen.
Zur Threadfrage:
BDSM und Alltag/Familie bekam/bekomme ich insofern recht gut unter einen Hut, als dass ich zum Beispiel nie der "Session-Typ" war und ich daher auch nicht unbedingt Wert auf ein geplantes, stundenlanges Spiel lege. Das KANN natürlich hin und wieder richtig toll sein, aber ich selbst präferiere da deutlich den spontanen, willkürlichen Zugriff und kann mich da meist auch sehr gut darauf einlassen.
Das heißt, ich lernte die kleinen "Alltagsgemeinheiten" und besonders das Mikromanagement zu schätzen und habe zum Beispiel überhaupt kein Problem damit, wenn man mich für fünf Minuten in eine Toilette zerrt, um mir dort den Hals zu ficken, oder wenn ich in nach außen völlig banal wirkenden Situationen beschränkt und bevormundet werde. Ein kurzes Schmusen an der Bushaltestelle, bei dem ich fest in die Nippel gekniffen werde und einen Schrei unterdrücken muss. Auch kleine Rituale und Regeln, das muss nichts Aufregendes, aber eben etwas Regelmäßiges sein. Und sei es nur, dass man dem Partner beim Heimkommen beim Ausziehen hilft, die Finger küsst und schon etwas vorbereitet hat, wie einen Kaffee, einen Snack, etc.
Sich für das Kurze, Spontane zu öffnen, Impulsen nachzugeben und sich darauf einzulassen und die Gedanken nach "Jetzt nicht" und "Keine Zeit" oder gar "zu viel Stress" mal für ein paar Minuten beiseiteschieben, kann sehr bereichernd sein.
Ansonsten: Mir war immer sehr wichtig, dass die Kinder ihr eigenes Zimmer, ihre eigenen Betten haben und diese auch nachts primär nutzen. Klar ist mein Schlafzimmer und mein Bett in der Regel immer zugänglich, wenn die Tochter einen Albtraum hatte, oder morgens zum Kuscheln kommen will, aber so grundsätzlich habe ich das Baby schon recht früh ins eigene Bett und dann auch ins eigene Zimmer verfrachtet, um diesen Paar-Freiraum zu haben, den ich wahnsinnig wichtig finde, damit man nicht permanent im Mutti-und-Papi-Modus verharrt.
In einem Alter, in dem die Kinder sich dann auch gefahrlos frei und mal unbeaufsichtigt in der Wohnung aufhalten können, ist es auch völlig ok, das Elternschlafzimmer mal abzusperren.
Wenn es allerdings darum geht, mal wirklich die Sau rauszulassen, auf nichts achtgeben zu müssen und vor allem laut sein zu dürfen, empfiehlt es sich, Kinder regelmäßig babysitten zu lassen und entweder bei Familienmitgliedern beaufsichtigen zu lassen, oder ein Hotelzimmer zu mieten. Oder mal einen Abend in einen (BDSM) Club zu gehen - ja, gerade vielleicht nicht, aber so generell.