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Die Sache mit der gelungenen Kommunikation

*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Themenersteller 
Die Sache mit der gelungenen Kommunikation
An dieser Stelle: Der Konstruktivismus und die narrative Identität... wurde auf Kommunikationsbarrieren aufmerksam gemacht. Und da wiederum finde ich ein paar ganz interessante Gedanken. *g*

Nun habe ich ja die These, dass gelungene Kommunikation eigentlich eher ein Zufall ist, weil jeder eine andere Konstruktion der Wirklichkeit mit sich herumträgt. Am Ende wird die Kommunikation doppelt konstruiert: Einmal auf der Seite des Senders, mit all seinen Vorstellungen und Gefühlen und einmal auf Seiten des Empfängers mit all seinen Vorstellungen und Gefühlen.

Ein einfaches Beispiel: "Die Straße ist nass." ist jetzt eine rein sachliche Beschreibung.
Der Empfänger der Botschaft könnte hier Regen interpretieren, obwohl davon ja gar nicht die Rede war - der Sender könnte meinen, dass einfach irgendwo Wasser ausgelaufen ist.
Auf beiden Seiten entstehen aber unterschiedliche Konstruktionen des gleichen Umstands.

Was hier fehlt, ist doppelte Kontingenz, also das A weiß das B weiß, was A weiß (einfach ausgdrückter geht's nicht *ggg* ).

Wie gelingt bei euch hier die Kommunikation?
Wie oft kommt es zu Missverständnissen, weil Interpretationen vom jeweiligen Gegenüber gemacht wurden, die gar nicht eurer Wirklichkeit entsprachen?
Benutzt ihr manchmal Anspielungen und Auslassungen, um Interpretationen in eurem Gegenüber hervorzurufen - und wenn ja: Setzt ihr dann voraus, dass euer Gegenüber einen gleichen oder zumindest sehr ähnlichen Erfahrungsschatz hat, um mit eurer Anspielung überhaupt etwas anfangen zu können?

Kommt es vor, dass ihr an manchen Stellen einfach nicht weiterkommt, weil ihr vor einer "Kommunikationshürde" steht, also denkt: "Er/sie versteht mich einfach nicht!"?
Oder kommuniziert ihr so klar, explizit und uneindeutig, dass ihr Missverständnisse von vornherein ausschließen könnte?

Und letztlich: Habt ihr "witzige Kommunikationsunfälle", bei denen etwas ganz anderes verstanden als gemeint wurde, am Ende aber trotzdem alle lachen konnten? *g*
******din Mann
1.704 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Nun habe ich ja die These, dass gelungene Kommunikation eigentlich eher ein Zufall ist, weil jeder eine andere Konstruktion der Wirklichkeit mit sich herumträgt.

Wie kommst du auf Zufall?

Meiner Ansicht nach basiert gelungene Kommunikation auf Verständnis für die Ansichten anderer und auf einer klaren, geschwurbelfreien Sprache.
Von Zufall kann da meiner Meinung nach keine Rede sein, eher von Reflexion und Selbsthinterfragung.
Ach ja, Bereitschaft an sich zu arbeiten, auch wenn's manchmal schwerfällt ist ist wohl auch eine gute Voraussetzung um mit der Zeit zu einer gelungenen Kommunikation zu finden.
Ich hab immer Recht ist da vielleicht die falsche Einstellung.
(sie)

Ein endlis diskurierbares Thema - nichtsdestotrotz ein sehr spannendes!


Ich schreib grundsätzlich auf Berndeutsch (Dialekt) all meine Sachen... und ja da gibts doch schon den einen oder anderen Kommunikationsfauxpas *nixweiss*
Und da ich zusätzlich noch gerne ironisch oder Sarkastisch unterwegs bin macht dann alles perfekt unverständlich...

Somit habe ich gelernt, odr versuche es immer wieder, mich besser auszudrücken. Sarkasmus und Ironie nur da einzusetzten wo es angebracht ist oder verstanden wird... fällt nie leicht und ist ein dauerhafter Lernprozess.

Beispiele welche nie verstanden werddn wenn ich sie schreibe:

Eutärä
Stou
Stau
aus

mhh soll ich direkt auflösen oder die Missverständnisse stehen lassen?
Zitat von ******din:
Zitat von *********ebell:
Nun habe ich ja die These, dass gelungene Kommunikation eigentlich eher ein Zufall ist, weil jeder eine andere Konstruktion der Wirklichkeit mit sich herumträgt.

Wie kommst du auf Zufall?

Meiner Ansicht nach basiert gelungene Kommunikation auf Verständnis für die Ansichten anderer und auf einer klaren, geschwurbelfreien Sprache.
Von Zufall kann da meiner Meinung nach keine Rede sein, eher von Reflexion und Selbsthinterfragung.
Ach ja, Bereitschaft an sich zu arbeiten, auch wenn's manchmal schwerfällt ist ist wohl auch eine gute Voraussetzung um mit der Zeit zu einer gelungenen Kommunikation zu finden.
Ich hab immer Recht ist da vielleicht die falsche Einstellung.

Ich bin aich der Meinung, dass gelungene Kommunikation auf harter Arbeit beruht als auf Zufall...
Also ich sage immer . Wer miteinander kommuniziert der muss die gleiche Sprache sprechen aber nicht unbedingt die selbe.

Als Beispiel
Wenn mir ein Weltenbummler seine Erlebnisse schildert verstehe ich in zwar aber ein "mitreden" ist aufgrund meiner bescheidenen Erlebnisse nicht möglich bzw sehr eingeschränkt.

Oder als aktuelles Beispiel
Wenn mir Opa vom Krieg erzählt hat konnte ich vieles nicht verstehen und ich denke das ging vielen so.
Heute können das einige mehr, durch Corona.
Keine Schule
ZT keine Möglichkeit den Job auszuüben
Ausgangssperre. Kein Toilettenpapier *schock*

um da eventuelle kommunikationsprobleme zu vermeiden schreibe ich im Forum wie ich die Dinge sehe und kommuniziere ausschließlich mit menschen die das liken denn da bekomme ich das gefühl das wir zumindest was das Thema angeht die selbe Sprache sprechen.

Er schrieb.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Kommt es vor, dass ihr an manchen Stellen einfach nicht weiterkommt, weil ihr vor einer "Kommunikationshürde" steht, also denkt: "Er/sie versteht mich einfach nicht!"?

ja - kommt leider häufiger vor,als mir lieb ist

auch wenn ich kein konkretes beispiel mehr weiss

ich äussere eine in meinem augen eher harmlose kritik

mein gegenüber wird sauer und ich weiss nicht, warum

dann wiederholt mein gegenüber mit seinen worten, was ich gesagt habe

und ich bin entsetzt...und dann eben auch sauer bzw beleidigt
weil
wie kann er mir bloss unterstellen, dass ich so etwas zu ihm sagen würde
oder so etwas denken würde?

eine lösung dafür habe ich allerdings nicht...
Die Sache mit der Kommunikation ist spannend, weil man bei neuen Kontakten erst mal rausfinden muss, wie sie ticken und auf welcher Ebene man sich verständigt.

Ich habe ganz unterschiedliche Erfahrungen diesbezüglich und erlebe mich selbst darin immer wieder neu.
Was meiner konstruktiven Kommunikation manchmal im Weg steht, ist ein spontanes Gefühl, was dann aufkommt, wenn mein Gegenüber mich triggert und ich mich verletzt oder irgendwie angegriffen fühle, obwohl das in bei objektiver Betrachtung gar nicht so stattgefunden hat.

Als Einschub sag ich gleich dazu, dass es die objektive Wirklichkeit ja gar nicht gibt, da jeder die Welt ja durch seine spezielle Brille wahrnimmt.
Übrigens ist das ein sehr interessantes Thema auch bei der Kreation der eigenen Realität (siehe Alexander Hartmann, falls den jemand kennt).

Aber zurück zum Thema. In einer solchen Triggersituation reagiere ich mehr oder weniger automatisch und interpretiere einfach mal munter drauf los, ohne den anderen zu fragen, was er denn damit meinte.
Zudem... das Hinterfragen kann auch in einen unendlichen Hinterfrage-Marathon auf beiden Seiten ausarten, was die Kommunikation auch nicht leichter macht.

Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, einfach nicht immer nur stur und automatisch zu reagieren, sondern auch mal tief durchzuatmen und aus dem Muster auszubrechen.
Sollte ich den Karren bis dahin schon in den metaphorischen Dreck kommuniziert haben, hindert mich ja nichts (außer meinem Ego) daran, wieder einen wohlwollenden Schritt auf den anderen zu zu machen.

Letztlich kann ich Kommunikation wissenschaftlich handhaben und ständig sämtliche Eventualitäten abchecken oder mich halt auch mal in die Nesseln setzen und die Praxis austesten. Ich gewinne ja ständig an Erfahrung dazu und was gestern noch der Weisheit letzter Schluss für mich war, muss heute nicht zwangsläufig auch gelten.

Trotz stetiger Weiterentwicklung - die vielleicht auch nur gefühlt stattfindet - habe ich manchmal auch Kontakte, die sich schnell als absolut unstimmig entwickeln und ich habe auch keinerlei Einfluss auf deren Verlauf, egal wie sehr ich mich auf um Verständlichkeit meiner Worte bemühe.
Manche Menschen sehen das was sie wollen und steht das mal so im Raum, kommt man nicht mehr raus aus der Rolle. In dem Fall nehme ich Abstand von diesem Menschen, denn mehr Kontakt würde mir in dem Fall auch nicht gut tun.
Ohne jetzt die anderen Beiträge gelesen zu haben.
Die Probleme bzw Missverständnisse bei der Kommunikation hier im Joy sieht man sehr gut im Thread wie ein Like bei einem Dategesuch zu werten ist.
So ein Kompliment für ein Date, Bild, Beitrag oder Profil ist ja auch eine Art von Kommunikation. Und es kommt zu unterschiedlichen Auslegungen.
*******dtWe Mann
668 Beiträge
Ich finde das Bild der "4-Ohren der Kommunikation" von Schulz-von Thun sehr hilfreich.

Leider immer erst nach der Kommunikationspanne. So hilft es immerhin dem Verstehen.

Kommunikative Grüße
Bernhardt
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Und letztlich: Habt ihr "witzige Kommunikationsunfälle", bei denen etwas ganz anderes verstanden als gemeint wurde, am Ende aber trotzdem alle lachen konnten? *g*

Also die Kommunikation mit meinem Mann war von Anfang an gespickt mit Missverständnissen. Hat sich bis heute nicht sonderlich gelegt (mein Mann sprich und schreibt gerne blumig, ich eher ziemlich direkt) und entbehrt nicht einer gewissen schon fast loriothaften Situationskomik.
Warum ändern wenns lustig ist *witz*
Aus Gründen der Übersichtlichkeit zitiere ich mal nicht den kompletten Beitrag von @**********arist

Zitat von **********arist:
Die Sache mit der Kommunikation ist spannend, weil man bei neuen Kontakten erst mal rausfinden muss, wie sie ticken und auf welcher Ebene man sich verständigt.

Ich habe ganz unterschiedliche Erfahrungen diesbezüglich und erlebe mich selbst darin immer wieder neu.
Was meiner konstruktiven Kommunikation manchmal im Weg steht, ist ein spontanes Gefühl, was dann aufkommt, wenn mein Gegenüber mich triggert und ich mich verletzt oder irgendwie angegriffen fühle, obwohl das in bei objektiver Betrachtung gar nicht so stattgefunden hat.[...]

Ich finde mich hier an vielen Stellen wieder.

Und es gab auch ein paar Situation, wo man dann drüber gelacht hat. Aber da sich viele Kontakte auch recht schnell verlaufen, habe ich leider auch keine Beispiele.

Prinzipiell versuche ich klar und direkt zu kommunizieren. Manchmal schweife ich aber auch mal in Ironie ab und dann wird es bei der ein oder anderen Kommunikation schwieriger.

Ich habe auch schon ein Gespräch so sehr auseinander genommen, dass es mir selbst irgendwann zu blöd wurde, da er einfach nicht verstand, worauf ich hinauswollte. *roll* *rotfl*

Und - wie auch von @**********arist - beschrieben:
Wenn mich jemand oder etwas triggert, bin ich auch gut darin die verbale (schriftliche) Keule rauszuholen. Das endet dann in einem sehr direkten ehrlichen Monolog. *augenzu*

Danke für das Thema @*********ebell

LG *katze*
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Am liebsten ist mir eine Mischung aus Metabene mit leichtfüssigen Schlenkern und direkten und klaren Einschüben. Natürlich nur, wenn es nicht wirklich um ernste Themen geht. Da ist sachliche, eher nüchterne Sprache am hilfreichsten.

Das klappt aber nur, wenn der andere auch so tickt.
Wenn er aber so tickt, kann es den Alltag sehr anregend und auch erkenntnisreich machen.

Bis heute habe ich nur drei oder vier Menschen getroffen, mit denen das richtig gut funktioniert hat.
Zitat von ******din:
Zitat von *********ebell:
Nun habe ich ja die These, dass gelungene Kommunikation eigentlich eher ein Zufall ist, weil jeder eine andere Konstruktion der Wirklichkeit mit sich herumträgt.

Wie kommst du auf Zufall?

Meiner Ansicht nach basiert gelungene Kommunikation auf Verständnis für die Ansichten anderer und auf einer klaren, geschwurbelfreien Sprache.
Von Zufall kann da meiner Meinung nach keine Rede sein, eher von Reflexion und Selbsthinterfragung.
Ach ja, Bereitschaft an sich zu arbeiten, auch wenn's manchmal schwerfällt ist ist wohl auch eine gute Voraussetzung um mit der Zeit zu einer gelungenen Kommunikation zu finden.
Ich hab immer Recht ist da vielleicht die falsche Einstellung.

So ähnlich sehe ich es auch *top*

Ich kommuniziere eher sehr direkt und klar. Wer mich kennt, weiß dass ich schon mal Sarkasmus oder Ironie mit drin verpacke aber in der Regel ist das für andere kein Problem.
Zumal Missverständnisse sofort ausgeräumt werden, falls meine flinke Zunge mal wieder schneller als mein Kopf war.
Meine Leute können damit umgehen, auch meine Ungeduld, wenn jemand versucht um 100 Blümchen rum zu reden bevor er zum Punkt kommt *rotwerd*

Bei fremden Menschen zügele ich mein Temperament etwas und kommuniziere mehr mit Bedacht, da es mir früher schon mal passierte, dass mein manchmal loses Mundwerk missverstanden wurde.

Ich glaube im Alter bin ich diesbezüglich viel emphatischer geworden und achte mehr darauf, wie das gesprochene oder geschriebene Wort beim anderen ankommt.
********chen Frau
3.382 Beiträge
Zitat von *********ebell:
...

Ein einfaches Beispiel: "Die Straße ist nass." ist jetzt eine rein sachliche Beschreibung.
Der Empfänger der Botschaft könnte hier Regen interpretieren, obwohl davon ja gar nicht die Rede war - der Sender könnte meinen, dass einfach irgendwo Wasser ausgelaufen ist.
Auf beiden Seiten entstehen aber unterschiedliche Konstruktionen des gleichen Umstands.

Was hier fehlt, ist doppelte Kontingenz, also das A weiß das B weiß, was A weiß (einfach ausgdrückter geht's nicht *ggg* ).
...

Doch, das geht einfacher: Das beide von der selben Grundlage ausgehen *zwinker*

---

Ja, klare Kommunikation ist so eine Sache. Allerdings braucht man sich ja nur im Forum umsehen und man sieht gleich, wie manche Sprüche bei anderen ankommen.
Aber auch im privaten Bereich kann es natürlich passieren, dass man mißverstanden wird. Sollte da mal eine unverständliche Reaktion kommen, dann wird einfach nachgefragt wie es verstanden wurde und in den meisten Fällen kann man es dann aufklären.

Aber im Internet gilt für mich: Ich bin nur verantwortlich was ich schreibe, nicht für das, was du verstehst.
Natürlich kläre ich aber auch gerne Missverständnisse, solange mir die Möglichkeit dafür gegeben wird.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Ein einfaches Beispiel: "Die Straße ist nass." ist jetzt eine rein sachliche Beschreibung.
Der Empfänger der Botschaft könnte hier Regen interpretieren, obwohl davon ja gar nicht die Rede war - der Sender könnte meinen, dass einfach irgendwo Wasser ausgelaufen ist.
Auf beiden Seiten entstehen aber unterschiedliche Konstruktionen des gleichen Umstands.

Das ganze birgt, bezogen auf das Forum, viel mehr Konfliktpotential.
Bestimmt kommt einer, der will erst mal definieren, ab wann etwas nass ist.
Der nächste fragt nach dem tieferen Sinn dieser Fragestellung. Usw.
Einige sehen es als sportliche Aufgabe, alles erst einmal grundsätzlich in Frage zu stellen und auf ihr natürliches Recht zu pochen, es ganz anders zu sehen.

Was ich persönlich als spannend ansehe: Widersprüchliche Botschaften auf verschiedenen Ebenen. (Bestimmt gibt's da Fachwörter zu).
Ist zugleich schwer und leicht zugleich. Man kann sich quasi aussuchen auf was man eingeht. Man darf nur nicht versuchen, es dem anderen Recht zu machen.
Benutzt ihr manchmal Anspielungen und Auslassungen, um Interpretationen in eurem Gegenüber hervorzurufen
und wenn ja: Setzt ihr dann voraus, dass euer Gegenüber einen gleichen oder zumindest sehr ähnlichen Erfahrungsschatz hat, um mit eurer Anspielung überhaupt etwas anfangen zu können?


Ja, denn entweder es wird ein sehr lustiges Gespräch oder ich hab wenigstes meinen Spaß dabei. Zudem kann man so doch recht schnell erkennen wie jemand tickt. Es gibt ja welche die alles auf sich beziehen oder grundsätzlich sehr negativ sind, dementsprechend sind dann auch meist die Reaktionen.
Und wenn man nicht gleich auf Anhieb alles richtig versteht, sollte es bei vernünftigen Menschen immer eine Möglichkeit geben sich zu Verständigen. Personen bei denen das nicht möglich ist, mit denen muss man sich auch nicht länger als nötig abgeben.
Zitat von ********chen:

Aber im Internet gilt für mich: Ich bin nur verantwortlich was ich schreibe, nicht für das, was du verstehst.
Natürlich kläre ich aber auch gerne Missverständnisse, solange mir die Möglichkeit dafür gegeben wird.

@********chen
Das seh ich ganz genauso, den Fall hatte ich nämlich kürzlich in einem Forum. Da wurde ganz was anderes reininterpretiert, was ich aus meiner Perspektive so nie gesagt hab. Man muss sich auch davon verabschieden, für jeden die passende Aussage zu treffen, sonst wird man ja verrückt.
Die Leute sehen immer, was sie sehen wollen. Wenn man halt auf einer Wellenlänge liegt, sieht man im besten Fall halt das Gleiche *zwinker*
*******iron Mann
9.135 Beiträge
JOY-Angels 
Die Sache mit der gelungenen Kommunikation
An dieser Stelle: Der Konstruktivismus und die narrative Identität... wurde auf Kommunikationsbarrieren aufmerksam gemacht. Und da wiederum finde ich ein paar ganz interessante Gedanken. *g*

Aha, die da währen?

Nun habe ich ja die These,
dass gelungene Kommunikation eigentlich eher ein Zufall ist, weil jeder eine andere Konstruktion der Wirklichkeit mit sich herum trägt.
Am Ende wird die Kommunikation doppelt konstruiert: Einmal auf der Seite des Senders, mit all seinen Vorstellungen und Gefühlen und einmal auf Seiten des Empfängers mit all seinen Vorstellungen und Gefühlen.

Ja das stimmt jeder hat seine eigene Sicht auf die Dinge.
Die danke Funktion Bestätigt die gemachte aussage als gut.
Aber das geschieht eben aus den unterschiedlichsten Gründen.
Dein Thema hier ist sehr allgemeingültigen,
aber ich glaube zu wissen worauf du hinaus wilst.
Jedenfalls weiß ich worauf ich hinaus will *g*
Anderen Falls solltest Du das mir nicht im Forum zum Fraß
vorwerfen und mir genau das später vorwerfen.


Ein einfaches Beispiel: "Die Straße ist nass."
Das ist jetzt eine rein sachliche Beschreibung.
Der Empfänger der Botschaft könnte hier Regen interpretieren, obwohl davon ja gar nicht die Rede war - der Sender könnte meinen, dass einfach irgendwo Wasser ausgelaufen ist.
Auf beiden Seiten entstehen aber unterschiedliche Konstruktionen
des gleichen Umstands.

Es sollte immer darauf geachtet werden das man alle Fakten und Umstände
in den Text integriert und keine Interpretationen zu lässt.
Korrekt müsste es heißen. Die Straße ist Nass, weil es geregnet hat.

Was hier fehlt, ist doppelte Kontingenz, also das A weiß das B weiß, was A weiß (einfach ausgedrückter geht's nicht.) *ggg*

Wenn wir Beispielsweise über Themen im Forum sprechen dann kann man für B TE einsetzen. Wenn der TE nicht alle Fakten auf den Tisch legt, Kann man ihm nur sehr schwer oder nur unzureichende Tipps geben.

Wie gelingt bei euch hier die Kommunikation?

"Hier"? Ich nehme mal an du meinst das Forum? Ich meine jedenfals das Forum.

Wie oft kommt es zu Missverständnissen, weil Interpretationen vom jeweiligen Gegenüber gemacht wurden, die gar nicht eurer Wirklichkeit entsprachen?
Benutzt ihr manchmal Anspielungen und Auslassungen, um Interpretationen in eurem Gegenüber hervorzurufen - und wenn ja: Setzt ihr dann voraus, dass euer Gegenüber einen gleichen oder zumindest sehr ähnlichen Erfahrungsschatz hat, um mit eurer Anspielung überhaupt etwas anfangen zu können?

Naja so was Kann ich mit meinen Kumpels Privat machen, von denen weiß ich wie die Ticken aber Doch nicht hier im Forum..... das passt nicht hier her. Das provoziert doch nur Missverständnisse und Streit. Deswegen mach ich das eigentlich nicht und versuche es zu vermeiden wo es geht.
Es sei denn es ist ein Strategie beim Flirten, da ist ja Doppeldeutigkeit und Co. ein Probates Mittel.
Und Hier im Forum lasse ich mich auf keine Kommunikation ein.
Ich lese den EP und schreibe dazu meinen Beitrag.
Entweder Am Block oder als fingiertes Zwiegespräch zwischen dem TE und mir. Jedenfalls gehe ich hier im Forum nicht auf die Beiträge anderer ein. Ich lese sie Ja, Aber ich kommentiere die hier nicht Forum. Ich hinterlasse hier ungern Datenmüll.
Der TE fragt mich nach meiner Meinung zu seinem Thema
und nicht danach wie ich die Beiträger anderer finde.

Kommt es vor, dass ihr an manchen Stellen einfach nicht weiterkommt, weil ihr vor einer "Kommunikationshürde" steht, also denkt: "Er/sie versteht mich einfach nicht!"?
Oder kommuniziert ihr so klar, explizit und uneindeutig, dass ihr Missverständnisse von vornherein ausschließen könnte?

Ich versuche mich natürlich unmissverständlich aus zu drücken.
Aber ja; das Kommt schon mal vor das Jemand auf dem Schlauch steht, oder mich einfach nicht verstehen will.
Öfters wiegel ich das bei den privaten Gesprächen dann an der stelle ab und dann redet man über was anderes.

Und letztlich: Habt ihr "witzige Kommunikationsunfälle", bei denen etwas ganz anderes verstanden als gemeint wurde, am Ende aber trotzdem alle lachen konnten?

Ja aber Ich hab kein konkretes Beispiel auf Lager.
***is Mann
1.509 Beiträge
Das einzig eindeutige Axiom in der Kommunikation ist "Man kann nicht nicht kommunizieren".

Über das berühmte „Wahr ist nicht was A sagt, sondern was B versteht.“ hinaus, hat Kommunikation immer einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt und bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.

Die Auswirkungen davon kann man hier im Forum eigentlich stündlich bewundern:

Menschen die sich nicht die Mühe machen das Geschriebene auch zu erfassen und zu verstehen;

Sich bei bestimmten Thematiken / Begriffen sofort persönlich angegriffen fühlen;

Menschen, die sich aufgrund des fehlenden gemeinsamen Erfahrungshorizontes und der fehlenden nonverbalen Äußerungen (Gestik, Mimik, Tonlage etc.) völlig aneinander vorbeireden und last but not least

Menschen, die den Inhalts- oder Beziehungsaspekt falsch interpretieren;

Einsteigern in das Thema Kommunikation sei Paul Watzlawick (https://www.paulwatzlawick.de/axiome.html) ans Herz gelegt.


*Vorsicht Meinungsäußerung: Das oben stehende stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Darunter versteht man eine von direkter Betroffenheit, individuellen Wertvorstellungen, Geschmack und/oder Gefühlen geprägte Einstellung eines Menschen gegenüber einem bestimmten Sachverhalt. Meinen unterscheidet sich grundlegend von Glauben und Wissen. Auch erhebe ich diese, meine Meinung nicht zum Dogma oder zum kategorischen Imperativ.
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zitat von ***is:
Menschen die sich nicht die Mühe machen das Geschriebene auch zu erfassen und zu verstehen;

Ich möchte noch ergänzen:
Menschen, die sich nicht die Mühe machen, ihr Geschriebenes in allgemein verständlicher Sprache zu formulieren.
**********audia
4.914 Beiträge
Also hier bei der Profilgestaltung kommuniziere ich schon sehr explizit und ausführlich, was ich mir im erotischen Sinne, hier BDSM-Lustauslebung, so vorstelle, was möglich ist und mit wem, und wo es tatsächlich, realistisch eingeschätzt, Grenzen der Auslebung geben kann.
Das habe ich, zugegeben, recht ausführlich in mein Profil getippt und dazu noch eine eigene Themen-Homepage erstellt.
Warum der ganze "Bohei". ??
Ja, ich möchte auch nicht missverstanden werden, möchte nicht gerne Grund für Missverständnisse sein und ich möchte auch keine "falschen Begehrlichkeiten" wecken. Da habe ich recht logisch gedacht.
Auf meinem Profil waren in einer gewissen Zeit immer wieder Menschen, welche eben garnicht sexuell mit mir kompatibel waren. Da hatte ich so einen Gedanken-Flow, was die dann ansonsten von mir wollten. Es gab aber auch schon relativ ziellose Kommunikation von Menschen, welche inkompatibel waren. Denen musste ich eben konkret erklären, warum es nicht funktionieren kann. Woher weiß ich das denn überhaupt ? Ganz einfach. Ich habe deren Profile gelesen. Das ist eigentlich alles nicht so schlimm, aber irgendwie war das für mich halt auffällig.
Zitat von *********ebell:


Ein einfaches Beispiel: "Die Straße ist nass." ist jetzt eine rein sachliche Beschreibung.
Der Empfänger der Botschaft könnte hier Regen interpretieren, obwohl davon ja gar nicht die Rede war - der Sender könnte meinen, dass einfach irgendwo Wasser ausgelaufen ist.
Auf beiden Seiten entstehen aber unterschiedliche Konstruktionen des gleichen Umstands.


Laut Duden ist Kommunikation die Verständigung durch Sprache und Zeichen. Was nicht ausdrücklich gesagt oder geschrieben wird, wird auch nicht kommuniziert, weil eben keine Rede davon ist. Gedanken lesen kann keiner.

Dein Beispiel ist irreführend, weil Verständigung mit Verständnis oder "Einfühlungsvermögen" verwechselt wird. Sind zwei völlig unterschiedliche Begriffe und Handlungen.

Eine sachliche Kommunikation gelingt immer weil sie im Hinblick auf ein gemeinsame Ziel /Absicht erfolgt. Dieses wird normalerweise gleich am Anfang vorausgesetzt und deutlich ausgesprochen. Ist der Zweck der Diskussion unklar, bleibt die Unterhaltung auf eine oberflächige Ebene.
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
@****_75
Sehr gut auf den Punkt gebracht!
Zitat von ****_75:

Laut Duden ist Kommunikation die Verständigung durch Sprache und Zeichen. Was nicht ausdrücklich gesagt oder geschrieben wird, wird auch nicht kommuniziert, weil eben keine Rede davon ist. Gedanken lesen kann keiner.

Dein Beispiel ist irreführend, weil Verständigung mit Verständnis oder "Einfühlungsvermögen" verwechselt wird. Sind zwei völlig unterschiedliche Begriffe und Handlungen.

Eine sachliche Kommunikation gelingt immer weil sie im Hinblick auf ein gemeinsame Ziel /Absicht erfolgt. Dieses wird normalerweise gleich am Anfang vorausgesetzt und deutlich ausgesprochen. Ist der Zweck der Diskussion unklar, bleibt die Unterhaltung auf eine oberflächige Ebene.

@****_75

Tendenziell würde ich dir da zustimmen, aber es gibt trotzdem auch eine Meta-Ebene und non-verbale Kommunikation, die wir anwenden - ob wir wollen oder nicht. Und das ist dann auch der Bereich, wo man interpretiert und wo die Missverständnisse entstehen (können).
Irgendwer hat mal gesagt "man kann nicht nicht kommunizieren". Das heißt, selbst wenn wir nur die Info austauschen, das zb die Ampel rot ist, dann spielen Sprachmelodie und die aktuelle Stimmung zwischen zwei Gesprächspartnern dennoch eine Rolle.
@**********arist Bestimmt. Es werden natürlich auch Informationen über die Stimmungslage des Gegenüber übertragen, jedoch nicht seine Absichten und Gedanken. Und noch weniger ändert sich daran die Tatsache, dass der Ampel rot ist oder die Straße nass und nur dies war das ursprüngliches Thema. Zumindest für mich nicht.
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