Ein Date vereinbaren: Und plötzlich prickelt es nicht mehr

Das sind ganz tief liegende Instinkte in uns. Dieselben, die im Extremfall zu Stalking führen. Ich hab das zweimal erlebt. Einmal an mir selbst, da musste ich mir wirklich ins eigene Gewissen reden was ich da tue und dass das nicht gut und richtig ist. Gut, wenn man stark genug ist. Ist man es nicht, hat sie (oder er) den Dreck. Eine abgeschwächte Variante davon ist, wenn man die social Media Profile des anderen im Auge behält. Auch das kann ins Auge gehen oder unangenehm werden.
Ich kenn auch die andere Seite. Eine Arbeitskollegin, die plötzlich nicht mehr loslassen konnte, nachdem sie bemerkt hatte, wie sehr mich ihre Eltern mochten, und ihch ihr mal gebeichtet hatte dass ich ein paar Jahre früher mal an ihr interessiert war. Sie hat mir dann sogar aufkeimende online-bekanntschaften sabotiert.

Ich sags nur. Solche Gefühle sind schneller entstanden als man denkt, und es gibt manchmal keine logische Erklärung dafür. Aber einmal da, bringt man sie fast nicht mehr los. Liebe (oder das was man dafür hält) führt manchmal ein kurioses Eigenleben, vor allem wenn sie nur einseitig ist. Ich hab bei manchen Kontakten in der Vergangenheit schon direkt nachgehakt: sie solle es doch bitte sagen, wenn sie kein Interesse hätte. Stattdessen kam irgendetwas, das mir mit meiner Rosa Brille immer wieder Hoffnung gemacht hat. Monatelang. Einmal auch jahrelang. Genau diese Hoffnung ist eben das gefährliche, das man am besten gleich im Keim erstickt. Zum Wohle aller beteiligten. Dann kann man nämlich auch wieder befreit in die Zukunft schauen.

Nachwort: All das liegt weit zurück (5 bis 15 Jahre). In jüngerer Zeit ist mir das nicht mehr passiert. Aber ich kann die psychologischen Mechanismen deshalb sehr gut nachvollziehen