Na schön. Mir wird hier Polemik unterstellt aber dann hört Euch mal an, wie über jemanden hergezogen wird, der sagt, dass seine Frau ihm dick nicht mehr gefällt.
Ich finde seine Enttäuschung durchaus legitim. Man verliebt sich doch in einen Menschen mit Haut und Haar. Natürlich auch in seine inneren Werte, aber diese inneren Werte, die schweben ja nicht einfach so durch den Raum, die haben eine äußere Hülle. Ein Mensch besteht aus beidem, aus einer Äußerlichkeit und aus seinen inneren Werten. Ein harmonischer Mensch, der mit sich im Einklang ist, wird eine ausgeglichene Ausstrahlung haben.
Wenn man sich in jemanden verliebt, ihn begehrt, mit ihm sein Leben teilt, und plötzlich gerät dieser Mensch äußerlich völlig aus dem Rahmen... das stört das Gesamtbild völlig. Dieser Mensch ist nicht mehr derselbe und es ist schon angebracht, mal zu hinterfragen, was da so falsch läuft.
Wieso meint ein Mensch, sich plötzlich so gehen lassen zu können? Das zeugt von wenig Respekt sich selbst gegenüber und auch der Partnerschaft gegenüber. Ich würde mich meinem Partner gegenüber in Grund und Boden schämen, wenn er mich plötzlich mit 20 oder 30kg mehr ertragen müsste.
Dieser zynische Verweis, er "könne sich dann ja ein dünnes Betthäschen nehmen" ist doch Dünnen gegenüber mindestens so eine Frechheit wie die, die mir hier gegenüber Dicken vorgeworfen werden.
Stell Dir vor, Rubia, vielleicht WILL er das gar nicht! Vielleicht will er einfach nur die Frau zurück, in die er sich verliebt hat, deren Körper er schön fand. Vielleicht macht es ihn einfach unglücklich, zu sehen, wie der Körper seiner Frau aus dem Leim geht.
Ist natürlich nicht nachzuvollziehen, nicht? Statt dessen MUSS ein Mensch gnadenlos so gemocht werden, wie er ist. Und sei es mit 2-3 Zentnern Lebendgewicht.
Schön fand ich auch den Hinweis von Lady Sun, man möge doch mal in die armen, traurigen und geschundenen Seelen von Dicken schauen und sie nicht einfach so verurteilen.
Ja, dicke Menschen haben ein Problem. Sie kompensieren eine Verletzung oder einen Schmerz durch übermäßiges Essen. In manchen Fällen ist das so. Essen als Trost und als Frustbewältigung.
Ich finde hierbei nur den Wandel interessant: erst werde ich wiederholt belehrt, dass ich doch bitte zu akzeptieren habe, wie glücklich und zufrieden Dicke doch mit sich selbst sind und dann werde ich als herzloses Ungeheuer hingestellt, dass die gequälten Seelen nicht sieht, die in dicken Körpern stecken.
Könnt Ihr Euch mal entscheiden?