„Tut mir leid das sich so spät erst reagiere, ich hab das Thema für mich nicht gesehen.
„ München zieht einen bestimmten Typ Mensch als Stadt an, der mir nicht gut tut.
Das kann ich verstehen, und nachvollziehen. Diese Bräsigkeit, dieses "ich habs ja..." Als ich damals studierte, dacht ich auch, ich bin die einzige die es nicht hat in der Stadt der Angeber, Poser und Überflieger. Es ist auch eine Tatsache, München ist die Stadt Deutschlands, in der die meiste Zeit darauf verwendet wird, die eigene Armut zu verstecken. Gauweiler hat damals die Obdachlosen aus der Stadt raus karren lassen, damit man sie nicht sieht. Bis ein oder zwei erfroren sind.
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Ich muss hier nur mit Mensch, Stimmung und einer anderen indirekterEn Form der Abwertung lernen umzugehen. [...] Aber dieser unterschwellige Sexismus, toxische Maskulintät, die mir förmlich aufgezwungen wird hier
Ob das typisch münchnerisch ist, weiß ich nicht. Aber das Zelebrieren von Männlichkeit und Tussigkeit zu bestimmten Events ist schon auffällig. Gehört irgendwie zur künstlichen bayrischen Bodenständigkeit, bzw. Identität dazu. Ich muss da immer lachen, wenn die Buben in Tracht auf Holzknecht machen, und die Tussis die pinken Dirndl rausholen, in einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Verkleiden. Denn, wenn ich nicht lachen würde, müsste ich weinen, wegen des Feierns der alten Rollenmodelle. Es gibt aber, nicht so sichtbar, aber auch Nischen die das grade nicht tun.
Ich bin nicht jung genug um intensive Kontakte zu pflegen, aber ich hab bei den Leuten von Diversity eine lebendige Queerligkeit festgestellt, grade gar nicht macho.
Der Verein transmann ist auch eine ziemlich große Gruppe. Dass die dort, vor allem die Vorstände, eine geballte männliche Spießigkeit demonstrieren ist allerdings wahr. Aber ich hab die als sehr umgänglich erlebt, wenn man mal mit denen am Tisch sitzt.
Ich kenne schon einige Männer in München die sehr sanft, empathisch, menschlich kompetent auftreten. Grade im Kreis um die Organisatoren der Transtagung sind einige Männer, die dem konventionellen Bild nicht nachlaufen.
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Berlin habe ich ne Art Safer Space wo ich nicht die ganze Zeit meinen Mauern oben haben muss.
Vielleicht empfindest das so, weil Du in Berlin nicht lebst, bzw. überleben musst? Oder weil Du da eine ausgewählte Blase hast, die Du in München noch nicht gefunden hast?
Gebe dir in allen Punkten recht und ja meine Berliner Blase ist in der Tat eine ziemliche Blase. Vielleicht finde ich hier in Mücken, so lange ich hier noch lebe, ja auch eine ^^
Mit dem Transmann e.V. arbeite ich ab und zu zusammen und gerade das Paar, dass hier in München alles organisiert ist unheimlich lieb, aber wie du schon richtig merkst sehr traditionell männlich.
Das mit den Obdachlosen habe ich schon mal gelesen gehabt. Sehr traurig, dass das Image einem hier manchmal wichtiger ist, als die Menschlichkeit.
Ich habe mir jetzt letztes Wochenende etwas gutes getan und habe meine Freunde in Berlin besucht. Jetzt bin ich zwei Wochen in selbst auferlegter Isolation, aber dafür geht es mir mental viel viel besser.
Ich habe gar nicht gemerkt wie viel Fernweh ich dann doch im letzten Jahr entwickelt hatte.